Eine statt Ein

Hallo,
Ich hab mich gestern mal gefragt warum viele Ausländer eigentlich „eine“ anstatt „ein“ sagen. ZB eine Bär, eine Haus, eine Apfel. Oder auch immer „die“ als Artikel benutzen. Ist in den meisten anderen Sprachen alles mit weiblichen Artikeln? Kann ich mir schwer vorstellen. Ich hab sowas sowohl häufig gehört als auch gelesen und das unabhängig von Nationalität und Wortschatz.

baba
fiddle

Hallo,

ich könnte mir vorstellen, dass deshalb öfter „die“ gebraucht wird, weil dies auch der Artikel für den Plural ist. Damit muss man schon nicht mehr so auf den Numerus achten.

Gruß,
Markus

Hallo,

Ich hab mich gestern mal gefragt warum viele Ausländer
eigentlich „eine“ anstatt „ein“ sagen.

Als Ausländerin, die etwas Ähnliches immer wieder macht kann ich Dir dazu folgendes sagen:

Auf Deutsch gibt es kaum Regeln, die besagen, welches Geschlecht ein bestimmes Wort hat. Und diese wenige decken meiner Meinung nach, max. 10% der deutschen Worten. Also bei den restlichen 90% wissen wir Ausländer idR. nicht ob wir „die“, „das“ oder „der“ benutzen sollten.

Das ist schon „schlimm“ genug, aber um das für uns etwas komplizierter zu machen, gibt es auch die Deklinationen („die Frau“, aber „mit DER Frau“). Wenn man sich dessen nicht ganz klar ist, welchen Kasus gerade benötigt wird, ist man ebenfalls geschmiessen.

Und um das noch schwerer zu machen, für jemand der nicht viel Grammatik gelernt hat und (fast) von anfang an nur von Hörensagen Deutsch weiter gelernt hat, könnte er behaupten, daß alle Wörter im Plural, die er so gelernt hat, ebenfalls weiblich sind: „Die Häuser“, „die Jungen“, „die Bücher“,…

Und so kommt, daß unbewußt, man an dem greift was man mit Gewißheit weiß, nämlich: Wie es in unsere eigene Muttersprache ist.

Um dem entgegen zu kommen sag(t)en (mir) viele, ich soll immer jedes Wort mit dem passenden Artikel. Und ja, das stimmt. Allerdings es kommt irgendwann mal einen Punkt, wo man die Sprache vom hören lernt. Und dann hat man nur noch selten den passenden Artikel dazu, zum lernen.

Fazit: Ich teile NICHT der Meinung, daß man immer alle sonst unbekannen Worter weiblich macht, sondern schlicht man macht sie wie in der eigenen Muttersprache ist.

Ich hoffe das war eine Hilfe.

Schöne Grüße,
Helena

Hi!

Fazit: Ich teile NICHT der Meinung, daß man immer alle sonst
unbekannen Worter weiblich macht, sondern schlicht man macht
sie wie in der eigenen Muttersprache ist.

Dafür hast du dir einen Stern verdient!

Grüße
Dusan

2 Like

Ich habe zu danken! Es freut mich! fowT Gruss
Vielen
herzlichen
Dank!

o)) :o))

Hi,

Fazit: Ich teile NICHT der Meinung,

die Meinung, bitte :wink:

daß man immer alle sonst
unbekannen Worter weiblich macht, sondern schlicht man macht
sie wie in der eigenen Muttersprache ist.

Macht mich sprachlos. Eine völlige Ignoranz der entsprechenden Sprache. Wozu lernt man Sprachen, wenn man dann doch spricht, wie man will?

*grübelnd*

Anja

1 Like

Danke für die Antworten,war sehr interessant (owT)
/

Hi Anja,

Fazit: Ich teile NICHT der Meinung,

die Meinung, bitte :wink:

Ups! Passend zur Frage, falsch. (aber zugegeben nicht absichtlich)

daß man immer alle sonst
unbekannen Worter weiblich macht, sondern schlicht man macht
sie wie in der eigenen Muttersprache ist.

Macht mich sprachlos.

Wieso? Vestehe ich das nicht.

Eine völlige Ignoranz der entsprechenden Sprache.

Warum? Ich sagte ja, daß irgendwann mal ein Ausländer zu einem Punkt kommt, wo er nicht mehr weiß, was für ein Artikel ein bestimmtes Wort braucht. Und da kann er jahrzehntelang Deutsch gelernt haben.

Was hat das mit Ignoranz zu tun? Wenn ich z.B. eine Wanderung mit andere Eltern mache, kommen im Laufe des Tages bestimmt Wortern vor, bei denen ich mir nicht sicher bin ob es neutrum, weiblich oder männlich sind (siehe die entsprechende Frage im Brett Deutsch mit dem Wort „Tunnel“. Oder ich nenne noch eins: „Butter“). Oder es kommen Worter vor, die ich in meinem Leben noch nie gehört habe. Auf spanisch, z.B. hast du 2 oder 3 Regeln, die alle Wörter decken und ein paar Ausnahmen. Auf Deutsch gibt es so etwas nicht. Leider.

Wozu lernt man Sprachen, wenn man dann doch spricht, wie man will?

s.o.
Es geht nicht um „wollen“, sondern um „können“. Das ist m.E. übrigens der Hauptunterschied zum Sprachkenntnis zwischen einen Muttersprachler und einen Nicht-Muttersprachler.

*grübelnd*

Grüße,
Helena *die nicht versteht, warum es Ignoranz sein soll, nicht zu wissen welches Geschlecht z.B. das Wort „Abtischrinne“ oder „Impulsflanke“ hat* (1)

(1) Ich habe ganz absichtlich technische Fachwörter benutzt, weil diese Wörter sind, die man nicht täglich verwendet. Und genauso kann es einen Ausländer passieren: Ein wort, das für Dich auf Deutsch alltäglich ist, kann für ihn nagelneu sein.

2 Like

hi helena,

Ich sagte ja, daß irgendwann mal ein Ausländer zu einem
Punkt kommt, wo er nicht mehr weiß, was für ein Artikel ein
bestimmtes Wort braucht. Und da kann er jahrzehntelang Deutsch
gelernt haben.

Keine Frage! Ich habe mich nur an der Absolutheit Deiner Aussage gestört! Z.B. das „jahrzehntelange Deutsch lernen“?

*die nicht versteht, warum es Ignoranz sein soll, nicht
zu wissen welches Geschlecht z.B. das Wort „Abtischrinne“ oder
„Impulsflanke“ hat* (1)
(1) Ich habe ganz absichtlich technische Fachwörter benutzt,
weil diese Wörter sind, die man nicht täglich verwendet.

Diese Beispiele sind allerdings schlecht gewählt. Es handelt sich um zusammengesetzte Wörter und da ist es ganze einfach „die“ Rinne und „die“ Flanke.

und genauso kann es einen Ausländer passieren: Ein wort, das für
Dich auf Deutsch alltäglich ist, kann für ihn nagelneu sein.

Ist nicht wahr! *lach*

Nee echt. Sei mal nicht so empfindlich. Ich habe selbst mit schlechten Kenntnissen der Landessprache im Ausland gelebt und weiß was das heißt, sich radebrechend durchzuschlagen. Aber ich habe ständig gefragt, wenn ich unsicher war und so schnell gelernt. Was mir hier in meinem Stadtteil mit 53% Ausländeranteil auffällt, ist, dass tatsächlich viele überhaupt kein Interesse haben, ein wenigstens annähernd brauchbares Deutsch zu lernen.

Gruß,

Anja

hi Anja,
Ich glaube wir reden aneinander vorbei.

Keine Frage! Ich habe mich nur an der Absolutheit Deiner
Aussage gestört! Z.B. das „jahrzehntelange Deutsch lernen“?

Und ich habe es so gesagt, weil es bei mir stimmt.

Ich gehe jede Wette ein, daß Du keinen Ausländer kennst, der in einem nicht-Deutschsprechendes Land aufgewachsen ist, womöglich Deutsch als erwachsenen (also ab 18) gelernt hat und alle Artikeln richtig einsetzt. Wetten??

Diese Beispiele sind allerdings schlecht gewählt.

Nicht zum ersten mal hier bekenne ich mich, bei Menschen die mich kennen, dafür bekannt zu sein, meine Beispiele musterhaft zu wählen -und zwar als ausgesprochen schlecht! ;o))

Es handelt
sich um zusammengesetzte Wörter und da ist es ganze einfach
„die“ Rinne und „die“ Flanke.

Siehst? Genau das meinte ich auch. Für Dich ist ein Zusammengesetztes Wort (gut und für allen auch). Allerdings die Wörtern „Rinne“ und „Flanke“ stellen für Dich, als Muttersprachlerin, absolut kein Problem dar. Für uns Ausländer aber sehr wohl. Es sei denn ich bin gerade einen Fachmann in ausgerechnet diesen Bereich oder gerade da beruflich tätig… Und schon weiß ich nicht (woher?), welchen Artikel diese Wörtern benötigen. Du hast das Gespür oder hast du es sonst mitbekommen, als Muttersprachlerin. Wir bekommen das nicht so mit.

und genauso kann es einen Ausländer passieren: Ein wort, das für
Dich auf Deutsch alltäglich ist, kann für ihn nagelneu sein.

Ist nicht wahr! *lach*

s.o.

Nee echt. Sei mal nicht so empfindlich.

Bin ich nicht.
Aber ich sehe es an mir und an andere Muttersprachler genauso. Es ist eine Frage der Beobachtung.

Ich habe selbst mit
schlechten Kenntnissen der Landessprache im Ausland gelebt und
weiß was das heißt, sich radebrechend durchzuschlagen.

Es kommt aber auf die sprache an. Wenn es ein Land wo Englisch ofiziell ist, fällt Deine Beispiel aus. Und wenn es Spanisch (und vermutlich auch alle Lateinische Sprachen), auch nicht. Denn, wie ich schon sagte: Wir haben 2 oder 3 Regeln, die das genau beschreiben.

Aber
ich habe ständig gefragt, wenn ich unsicher war und so schnell
gelernt.

Aber ich wette, wenn du schon fließend gesprochen hast und gerade (als Beispiel) über ein Thema gesprochen wurde, der Dich irgendwie aufregt, aufwühlt, etc… Hast du dann auch ganz genau darauf aufgepasst? -Sei mir bitte nicht böse, Anja, aber das glaube ich nicht. Oder du warst nicht lange genug in diesem Land um die Sprache von „Hörensagen“ zu lernen. Stimmt das?

Was mir hier in meinem Stadtteil mit 53%
Ausländeranteil auffällt, ist, dass tatsächlich viele
überhaupt kein Interesse haben, ein wenigstens annähernd
brauchbares Deutsch zu lernen.

Das ist etwas ganz anderes. Wir (zumindest ich) habe mit keiner Silbe Menschen erwähnt, die kein Bock darauf haben, die Landessprache zu lernen. Darüber reden wir nicht.

Schöne Grüße,
Helena

1 Like

Hi,

Was mir hier in meinem Stadtteil mit 53%
Ausländeranteil auffällt, ist, dass tatsächlich viele
überhaupt kein Interesse haben, ein wenigstens annähernd
brauchbares Deutsch zu lernen.

Das ist etwas ganz anderes.

Nee, genau darum geht es.

Aber nu ist Schluss.

Gruß,

Anja

Wea ned wui, dea hot scho
Hi Anja,

Kennst du dieses Spruch? Auf Bayerisch habe ich das wirklich oft gehört. Auf Hochdeutsch heisst: „Wer nicht will, der hat schon“. Will heissen, daß wen jemand kein Interesse hat, der bleibt mit dem was er hat und kommt kein Stück weiter.

Was mir hier in meinem Stadtteil mit 53%
Ausländeranteil auffällt, ist, dass tatsächlich viele
überhaupt kein Interesse haben, ein wenigstens annähernd
brauchbares Deutsch zu lernen.

Das ist etwas ganz anderes.

Nee, genau darum geht es.

Es ist ein himmelsweite Unterschied ob ich jahrzehntelang mich richtig bemühe eine Fremdsprache zu lernen wo immer wieder grammatikalischen Auffälligkeiten vorkommen, weil man das schlich nicht geregelt ist, als ob jemand gar kein Interesse an diese Fremdsprache hat. Letzter wird nie die Sprache auch annähernd richtig reden. Und das ausschließlich aus Mangel an Interesse.

Wie du siehst geht es mir absolut nicht darum.

Oder etwas plastischer: Es gibt Menschen, die wollen einen Ferrari kaufen. Da setzen sie alles ein, um schnell an Geld zu kommen, um sich diesen Traum zu leisten. Andere dagegen, fahren lieber noch weitere 15 Jahren ihre Karre, denn schließlich haben sie ja einen Kumpel, der sich mit Autokabeln etwas auskennt.

Die Frage war ja, warum manche immer „eine“ sagen, wenn es „einer“ gehört. Deine 53% Ausländeranteil macht das öfters, aus Mangel an Interesse. Andere weil, obwohl und durchaus Interesse besteht, das nicht geregelt ist und somit nicht zu lernen.

Schöne Grüße,
Helena

hai, Anja,

Fazit: Ich teile NICHT der Meinung,

die Meinung, bitte :wink:

ja, oder eben „Ich bin nicht der Meinung“…

Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich verblüfft, daß überhaupt jemand es schafft, in unserer Sprache jedem Wort den passenden Artikel zuzuordnen.

Gruß
Sibylle

1 Like

Hallo!

Auf Deutsch gibt es kaum Regeln, die besagen, welches
Geschlecht ein bestimmes Wort hat. Und diese wenige decken
meiner Meinung nach, max. 10% der deutschen Worten. Also bei
den restlichen 90% wissen wir Ausländer idR. nicht ob wir
„die“, „das“ oder „der“ benutzen sollten.

Ich habe vor kurzem einen Blick auf die Unterlagen eines Deutsch-für-Fremdsprachler-Kurses geworfen. Da waren etwa 14-15 verschiedene Regeln (oder vielleicht waren es auch Richtlinien oder Hilfestellungen, ich habs nicht genau genug überprüft) aufgelistet, um das Genus eines Substantives erkennen zu können. Und vermutlich sind auch diese nicht allgemein gültig. Das ganze erschien mir wie ein verzweifelter Versuch, irgendeine Logik hinter diesem Chaos zu finden. Gerade dieser Aspekt der deutschen Sprache ist doch SEHR willkürlich.

Das ist schon „schlimm“ genug, aber um das für uns etwas
komplizierter zu machen, gibt es auch die Deklinationen („die
Frau“, aber „mit DER Frau“). Wenn man sich dessen nicht ganz
klar ist, welchen Kasus gerade benötigt wird, ist man
ebenfalls geschmiessen.

Naja, da an den Endungen der Substantive der jeweilige Fall nur eher selten direkt erkennbar ist, muß halt einfach der Artikel (oder das Pronomen oder was auch immer) mitdekliniert werden. Das sollte für Sprecher einer germanischen oder romanischen Sprache nicht unbedingt die größte Hürde sein.

ABER

Was tun, wenn deine Muttersprache das Konzept eines Artikels garnicht erst kennt? Spontan fallen mir da Russisch und Türkisch ein. Dann dürfte das zimlich schwierig werden.

Und um das noch schwerer zu machen, für jemand der nicht viel
Grammatik gelernt hat und (fast) von anfang an nur von
Hörensagen Deutsch weiter gelernt hat, könnte er behaupten,
daß alle Wörter im Plural, die er so gelernt hat, ebenfalls
weiblich sind: „Die Häuser“, „die Jungen“, „die Bücher“,…

Also Bequemlichkeit? Oder das Wissen, mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit den richtigen Artikel zu erwischen? Ja, das könnte eine Erklärung sein.

Und so kommt, daß unbewußt, man an dem greift was man mit
Gewißheit weiß, nämlich: Wie es in unsere eigene Muttersprache
ist.

Auch eine nette Theorie, und in manchen Sprachen vermutlich auch zutreffend. Aber leider hat sie einen Schönheitsfehler – ähnlich wie weiter oben. Was tun, wenn deine Muttersprache keine grammatischen Geschlechter kennt?

Das halte ich insofern für relevant hinsichtlich der Ausgangsfrage, weil ich stark vermute, daß der Threaderöffner auf eine ganz bestimmte (weil ziemlich große) Gruppe an Fremdsprachlern in D und Ö abzielte. Und siehe da: Die türkische Sprache gehört zu diesen Sprachen. Keine grammatischen Geschlechter. Bingo. Das ist dann in Kombination mit Deutsch vermutlich sowas wie „worst-case“.

Auch einen weiteren Erklärungsansatz möchte ich noch einbringen. Könnte das auch phonetische Gründe haben? Leider bin ich da nicht bewandert genug, aber es wäre durchaus vorstellbar, daß ein endständiges „n“ in manchen Sprachen einfach nicht möglich, oder zumindest nicht üblich ist, und daher durch ein zusätzliches „e“ (oder besser gesagt einen Schwa) erweitert wird. Das wäre dann selbstverständlich nicht auf Artikel beschränkt, genausowenig wie auf die Sprache, in der diese Personen sprechen. Man müssste mal gezielt darauf achten.

Grüße
Stephan

1 Like

HallO!

Macht mich sprachlos. Eine völlige Ignoranz der entsprechenden
Sprache. Wozu lernt man Sprachen, wenn man dann doch spricht,
wie man will?

Ignoranz? Hmm… im Sinne von „nicht-Wissen“ sicher. Aber nicht zwingend im Sinne von „nicht wissen wollen“. Wie man unschwer erkennen kann meinst du Sprecher mit Türkisch als Muttersprache, nicht wahr? Nun, wie ich weiter oben schon Helena schrieb: Die türkische Sprache kennt das Konzept des Genus überhaupt nicht. Und dann versuch mal, eine Sprache zu lernen, die für ein dir völlig fremdes grammatisches Konzept nahezu keine Regeln kennt. Viel Spaß.

Das von dir angesprochene Phänomen ist durchaus problematisch, und leider Gottes auch in Ballungszentren teilweise recht stark verbreitet. Aber erstens hat es mit der Ausgangsfrage NICHTS zu tun, und zweitens ist es nichts als polemischer Unfug, das allen pauschal zu unterstellen. Das macht mich sprachlos.

Grüße
Stephan

2 Like

Hallo Stephan!

Vielen dank für Deinen verständnisvolle, interessante Artikel! Dafür kriegst du ein Sternchen.

Da waren etwa
14-15 verschiedene Regeln (oder vielleicht waren es auch
Richtlinien oder Hilfestellungen, ich habs nicht genau genug
überprüft) aufgelistet, um das Genus eines Substantives
erkennen zu können.

Nur??? Das erscheint mir für diese Sprache sehr wenig, muß ich sagen… ;o))

Und vermutlich sind auch diese nicht allgemein gültig.

Ohne zu wissen auf welchen genau Du Dich beziehst, glaube ich auch (Müßte man mMn. schauen wieviele Ausnahmen pro Regel gibt!)

Das ganze erschien mir wie ein verzweifelter
Versuch, irgendeine Logik hinter diesem Chaos zu finden.

Hihihihi.

Gerade dieser Aspekt der deutschen Sprache ist doch SEHR
willkürlich.

Ich vertrete seit langem die Meinung, daß gerade dieser Teil der Grammatik wohl das einzige huerzulande ist, was ncith stramm und zielstriebig genormt ist. ;o)) Oder so zumindest kommt es mir vor.

Naja, da an den Endungen der Substantive der jeweilige Fall
nur eher selten direkt erkennbar ist, muß halt einfach der
Artikel (oder das Pronomen oder was auch immer) mitdekliniert
werden.

Wenn ich das lese, sehe ich im Geiste (mittlerweile meinen beiden) Männern hier zuhause schmunzeln, wenn ich von „mein Onkel und meine Tante“ als „Onkelns“ rede. Dieser Fehler habe ich -ich schwöre!- ein einziges mal gemacht. Das Gelächter unmittelbar danach war so laut und so herzlich, daß ich es nie wieder gewagt habe so etwas zu sagen. (In der Regel mache ich das nicht. Nur an dem Tag hatte ich mich ausschließlich mit meiner Muttersprache beschäftigt und das recht intensiv. Das war die folge davon, die mir immer wieder und immer wieder angehangen/vorgeworfen wird. Heutzutage erscheint mir so einen schrecklichen Konstrukt einfach ein Monstrum.) ;o)))

Das sollte für Sprecher einer germanischen oder
romanischen Sprache nicht unbedingt die größte Hürde sein.

Tja… Es ist so, daß Ihr deutsch Muttersprachler, nicht auch die Grammatik anderer aufpasst. Wir, wohl oder übel, bewußt oder unbewußt, schon. Daher das ganze.

Was tun, wenn deine Muttersprache das Konzept eines Artikels
garnicht erst kennt?

Das möchte ich mir lieber nicht vorstellen… ;o))

Spontan fallen mir da Russisch und
Türkisch ein. Dann dürfte das zimlich schwierig werden.

von Türkisch habe ich keine Ahnung. Aber Russisch kennt zwar Artikeln nicht, aber sehr wohl die Geschlechter und dei Deklinationen.

Also Bequemlichkeit?

Nein. Sicher nicht.

Oder das Wissen, mit relativ hoher
Wahrscheinlichkeit den richtigen Artikel zu erwischen? Ja, das
könnte eine Erklärung sein.

Ich würde auch nicht als „Wissen“ betrachten, sondern vielmehr, die „Hoffnung“! ;o))

Auch eine nette Theorie, und in manchen Sprachen vermutlich
auch zutreffend.

Gibt es überhaupt eine sprache deren worten gar keinen Geschlecht kennt???

Aber leider hat sie einen Schönheitsfehler –
ähnlich wie weiter oben. Was tun, wenn deine Muttersprache
keine grammatischen Geschlechter kennt?

s.o. Auf Russisch gibt es zu 100% Geschlechter. Man sagt (möge man mir bitte die Übertragungsfehler verzeihen) „Paljto“ (Mantel) ist neutrum (also „das“); „Kwartira“ (Wohnung, Zimmer) ist weiblich (also „die“) und „Dom“ (Haus) ist männlich (also „der“).

Keine
grammatischen Geschlechter. Bingo. Das ist dann in Kombination
mit Deutsch vermutlich sowas wie „worst-case“.

Das glaube ich allerdings.

Könnte das auch phonetische Gründe haben? Leider
bin ich da nicht bewandert genug, aber es wäre durchaus
vorstellbar, daß ein endständiges „n“ in manchen Sprachen
einfach nicht möglich, oder zumindest nicht üblich ist,

Auf spanisch gibt es auf jeden fall viele wörter, die mit „n“ enden. ein paar Beispiele auf die schnelle: Avión (Flugzeug), maletín (kleiner Koffer), camión (LKW), saltarín (hüpfende/-r/-s), solución (Lösung), pasión (leidenschaft), Tensión (Strömung), canción (Lied), catamarán (ein bestimmtes Boot), boletín (Bericht), calcetín (Socke),…

und
daher durch ein zusätzliches „e“ (oder besser gesagt einen
Schwa) erweitert wird.

Bei uns, in die Mehrzahl ist es dann „-es“, also: aviones, maletines, camiones, saltarines, soluciones, etc…

Nochmals vielen Dank für Deinen schönen Beitrag und ein schönes WE!

Schöne Grüße,
Helena

Noch was:
wenn man vorwiegend durch Hören lernt, dann kann man Wortgrenzen und Füll-Laute wie „äh“ nicht immer trennen. Achte mal darauf, wie viele Leute ganz oft „äh“ sagen. Ein äh Mann, äh hat das und das gemacht.

Der Ungeübte hört: eine Mann.

lg tina

Hallo Stephan!
Entschuldigung, ein kleiner Fehler:

Tensión (Strömung)

Tensión = Spannung.

sorry ich wollte da nicht so stehen lassen.

Schöne Grüße,
Helena