Hallo Stephan!
Vielen dank für Deinen verständnisvolle, interessante Artikel! Dafür kriegst du ein Sternchen.
Da waren etwa
14-15 verschiedene Regeln (oder vielleicht waren es auch
Richtlinien oder Hilfestellungen, ich habs nicht genau genug
überprüft) aufgelistet, um das Genus eines Substantives
erkennen zu können.
Nur??? Das erscheint mir für diese Sprache sehr wenig, muß ich sagen… ;o))
Und vermutlich sind auch diese nicht allgemein gültig.
Ohne zu wissen auf welchen genau Du Dich beziehst, glaube ich auch (Müßte man mMn. schauen wieviele Ausnahmen pro Regel gibt!)
Das ganze erschien mir wie ein verzweifelter
Versuch, irgendeine Logik hinter diesem Chaos zu finden.
Hihihihi.
Gerade dieser Aspekt der deutschen Sprache ist doch SEHR
willkürlich.
Ich vertrete seit langem die Meinung, daß gerade dieser Teil der Grammatik wohl das einzige huerzulande ist, was ncith stramm und zielstriebig genormt ist. ;o)) Oder so zumindest kommt es mir vor.
Naja, da an den Endungen der Substantive der jeweilige Fall
nur eher selten direkt erkennbar ist, muß halt einfach der
Artikel (oder das Pronomen oder was auch immer) mitdekliniert
werden.
Wenn ich das lese, sehe ich im Geiste (mittlerweile meinen beiden) Männern hier zuhause schmunzeln, wenn ich von „mein Onkel und meine Tante“ als „Onkelns“ rede. Dieser Fehler habe ich -ich schwöre!- ein einziges mal gemacht. Das Gelächter unmittelbar danach war so laut und so herzlich, daß ich es nie wieder gewagt habe so etwas zu sagen. (In der Regel mache ich das nicht. Nur an dem Tag hatte ich mich ausschließlich mit meiner Muttersprache beschäftigt und das recht intensiv. Das war die folge davon, die mir immer wieder und immer wieder angehangen/vorgeworfen wird. Heutzutage erscheint mir so einen schrecklichen Konstrukt einfach ein Monstrum.) ;o)))
Das sollte für Sprecher einer germanischen oder
romanischen Sprache nicht unbedingt die größte Hürde sein.
Tja… Es ist so, daß Ihr deutsch Muttersprachler, nicht auch die Grammatik anderer aufpasst. Wir, wohl oder übel, bewußt oder unbewußt, schon. Daher das ganze.
Was tun, wenn deine Muttersprache das Konzept eines Artikels
garnicht erst kennt?
Das möchte ich mir lieber nicht vorstellen… ;o))
Spontan fallen mir da Russisch und
Türkisch ein. Dann dürfte das zimlich schwierig werden.
von Türkisch habe ich keine Ahnung. Aber Russisch kennt zwar Artikeln nicht, aber sehr wohl die Geschlechter und dei Deklinationen.
Also Bequemlichkeit?
Nein. Sicher nicht.
Oder das Wissen, mit relativ hoher
Wahrscheinlichkeit den richtigen Artikel zu erwischen? Ja, das
könnte eine Erklärung sein.
Ich würde auch nicht als „Wissen“ betrachten, sondern vielmehr, die „Hoffnung“! ;o))
Auch eine nette Theorie, und in manchen Sprachen vermutlich
auch zutreffend.
Gibt es überhaupt eine sprache deren worten gar keinen Geschlecht kennt???
Aber leider hat sie einen Schönheitsfehler –
ähnlich wie weiter oben. Was tun, wenn deine Muttersprache
keine grammatischen Geschlechter kennt?
s.o. Auf Russisch gibt es zu 100% Geschlechter. Man sagt (möge man mir bitte die Übertragungsfehler verzeihen) „Paljto“ (Mantel) ist neutrum (also „das“); „Kwartira“ (Wohnung, Zimmer) ist weiblich (also „die“) und „Dom“ (Haus) ist männlich (also „der“).
Keine
grammatischen Geschlechter. Bingo. Das ist dann in Kombination
mit Deutsch vermutlich sowas wie „worst-case“.
Das glaube ich allerdings.
Könnte das auch phonetische Gründe haben? Leider
bin ich da nicht bewandert genug, aber es wäre durchaus
vorstellbar, daß ein endständiges „n“ in manchen Sprachen
einfach nicht möglich, oder zumindest nicht üblich ist,
Auf spanisch gibt es auf jeden fall viele wörter, die mit „n“ enden. ein paar Beispiele auf die schnelle: Avión (Flugzeug), maletín (kleiner Koffer), camión (LKW), saltarín (hüpfende/-r/-s), solución (Lösung), pasión (leidenschaft), Tensión (Strömung), canción (Lied), catamarán (ein bestimmtes Boot), boletín (Bericht), calcetín (Socke),…
und
daher durch ein zusätzliches „e“ (oder besser gesagt einen
Schwa) erweitert wird.
Bei uns, in die Mehrzahl ist es dann „-es“, also: aviones, maletines, camiones, saltarines, soluciones, etc…
Nochmals vielen Dank für Deinen schönen Beitrag und ein schönes WE!
Schöne Grüße,
Helena