Moin,
Ich kenne Effchens Auffassung durch aus, und befürchte, dass
er zum gr0ßen Teil recht hat.
Wobei es zum Lernen der Grundlagen der Webseitenerstellung kein Studium braucht. Für HTML muss man nur einmal den Begriff „Semantik“ verstanden haben und fest daran glauben, dass HTML nichts mit dem Aussehen oder der Darstellung der Site zu tun hat. Der Rest ist einfach.
Als ich damals mit Frontpage einen Kurs belegt habe, und
danach eine Seite gemacht habe, sind einige probleme
aufgetaucht, die einem vorher niemand gesagt hat.
Eben.
Allerdings habe ich zum gewissen Teil auch die Überzeugung,
dass ahnz. Recht hat,
dass es bei der heutigen Technik einige möglichkeiten geben
müßte, wie man eine einfache Seite reinstellt.
Ja, Du hast die Möglichkeit, eine Website perfekt zu erstellen, dass sie auf jedem Computer, jedem Endgerät, von jedem Menschen der Welt, egal mit welchen Eigenarten, Browsereigenschaften oder Behinderungen, mit jedem Browser egal ob Mosaic, Lynx oder Firefox 17 vollumfänglich nutzbar ist und auf allen Systemen gemäß derer technischen Möglichkeiten auch einigermaßen gut und fast gleich aussieht.
Das ist das Optimum.
Du kannst aber auch eine Seite erstellen, die optisch etwas her macht, aber technisch so grottenschlecht ist, dass Menschen mit außergewöhnlichen Computern/Endgeräten, z.B. Handys oder Netbooks, Leute mit nicht durchschnittlichem Geschmack mit Browsern wie Lynx oder Firefox mit abgeschalteten Images oder Leute, die nur IE6 benutzen dürfen, weil es der Systemadministrator so will und Menschen mit Behinderungen die Seiten nicht nutzen können.
Das ist das, was Anfänger immer meinen mit „Kann ich nicht auch einfach eine Site erstellen?“
Fakt ist - der Aufwand ist für beide Methoden nahezu identisch. Wenn man nur eine einzige Site im Leben erstellt, ist die dilettantische Methode die schnellere. Wenn man zwei oder drei Websites erstellen will, dann sind beide Aufwände etwa gleich. Wenn man viele Websites erstellen will, ist die professionelle, die erste Methode die weniger aufwändige mit dem viel größeren Nutzen.
Bei der ersten Methode braucht man Anfangs mehr Zeit, vor allem, bis man etwas auf den Bildschirm bringt. Aber nicht „anfangs“ für jede Website, sondern nur vor der ersten Website. Nachfolgende Websites sind in einem Bruchteil der Zeit erstellt und gehen runter wie Öl. Und sie sind barrierefrei und von allen zu nutzen.
Bei der zweiten Methode sieht man schneller Ergebnisse. Nutzer, die nichts sehen bleiben dabei allerdings gleich von Anfang an außen vor. Wobei das nicht nur Blinde sind, sondern auch Suchmaschinen. Bei dieser Methode ist aber der Aufwand für jede Website aufs Neue enorm hoch. Auch die 20te Website macht wieder einen hohen Aufwand. Bei der Methode hat man außerdem hohen Aufwand für „Optimierungen“, was letztlich heißt, dass man Fehler korrigieren muss, die man mit der ersten Methode gar nicht hätte.
Gerade Anfänger oder Privatleute, die einfach nur „ne Houmpäitsch“ haben wollen, verstehen nicht, warum gerade ihre Besucher (und damit auch sie) von der ersten, der professionellen, Methode profitieren.
Aber wenn sie sich dann mit der zweiten Methode hinsetzen, sind ihnen ihre Besucher entweder nicht wichtig oder die ganze Website ist mehr Zeitvertreib, als dass sie wirklich einen Nutzen hätte oder für andere Menschen interessant wäre. Da kann man es aber auch gleich sein lassen (ggfs. einen Profi beauftragen) und die Zeit lieber sinnvoll nutzen, z.B. Zeit mit der Familie verbringen oder gemeinnützigen Projekten helfen. Egal.
Viele schrecken davor zurück, HTML/CSS zu lernen, weil sie glauben, dazu muss man was auf dem Kasten haben. Das ist nicht wahr, das Problem ist eigentlich, dass es so viele falsche Tutorials im Netz gibt, die den Lesern Dinge vermitteln, die oft einfach falsch sind und meist völlig unnütz. Wenn man dann auf Methde eins umsteigen will, haben sich die falschen Arbeitsweisen so festgesetzt, dass es zuerst unlogisch erscheint, was der Profi da erklärt. Man hat also mit den veralteten Tutorials so viel Zeit völlig unnütz verbraten und stellt sich hinterher schwer, das wieder gerade zu biegen.
Aber ich habe jetzt schon einigen Leuten gezeigt, wie es richtig geht - es kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem es plötzlich *klick* macht und alles ganz klar ist. Alle Leute, die diesen Umstieg geschafft haben, haben hinterher bestätigt, dass sie nicht mehr verstehen konnten, warum sie das jemals anders gemacht haben, weil „anders“ wie Methode Zwei nämlich total unlogisch und unnötig kompliziert ist und nur Anfängern einfacher erscheint.
Jeder muss wissen, wie er es macht. Methode zwei ist aber definitiv die nutzerunfreundlichere. Und Websites schreibt man eigentlich immer für die Nutzer und nie für sich selbst.
Wer Hilfe braucht und sie will - ich bin hier.
Liebe Grüße,
-Efchen