Einfluss der Industrie auf die Politik

Kennt jemand Texte über den Einfluss, den die Industrie auf die westliche Politik
hat. Texte zur Macht und Kontrolle dieser Industrie auf den einfachen Mann wären
auch nicht schlecht…

Hi!
Ich könnte DIr dazu fast alle Texte von Noam Chomsky empfehlen, besonders aber vielleicht
„Wirtschaft und Gewalt“.
Amazon-Link:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3934920101/qid…
Gruß,
Norah

P.S.: Einfluss der Industrie auf die Politik
… vergessen: zum weiterlesen oder als alternativer (weil nicht so umfangreicher) Einstieg:
ebenfalls Chomsky:
Profit over people.
Link:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/320376010X/qid…
So, das wars jetzt erstmal :wink:

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1 Like

ich würde dir das schwarzbuch der markenfirmen empfehlen. da steht einiges über die machtausübung und machenschaften der größten konzerne der welt drin.

Kennt jemand Texte über den Einfluss, den die Industrie auf
die westliche Politik
hat. Texte zur Macht und Kontrolle dieser Industrie auf den
einfachen Mann wären
auch nicht schlecht…

Kennt jemand Texte über den Einfluss, den die Industrie auf
die westliche Politik
hat. Texte zur Macht und Kontrolle dieser Industrie auf den
einfachen Mann wären
auch nicht schlecht…

Nimm den: http://forum.pds-online.de/forum/viewtopic.php?t=417

Alle reden von Neoliberalismus – aber was ist das eigentlich?

  1. Neoliberalismus bedeutet Marktwirtschaft pur. Die sogenannte Neue Politische Ökonomie als angewandter Neoliberalismus betrachtet buchstäblich alles danach, was dabei finanziell herausspringt. Die in der Marktwirtschaft ohnehin angelegte Tendenz, alles und jeden – bis hin zur schönen Aussicht auf dem Fernsehturm und der Millionärsgattin - zur Ware zu machen, wird vollendet. Der Politikprofessor Roland Sturm drückt das so aus: „Relevante gesellschaftliche Beziehungen werden als alleine über Kosten-Nutzen-Mechanismen vermittelte analysiert. Erfolgreich ist eine Politik dann, wenn sie in diesem Sinne ökonomisch denkt und handelt. Der leichte Zugang zu diesem einfachen Grundgedanken erklärt die vordergründige wissenschaftliche Attraktivität der Neuen Politischen Ökonomie.“ (1) Auf Deutsch: Es ist der ideale Ansatz für intellektuelle oder zumindest fachliche Leichtgewichte.

  2. Entsprechend dem Kosten-Nutzen-Ansatz wird der Mensch von der Politik so betrachtet wie vom Computer eines Unternehmens: Der Mitarbeiter beziehungsweise der Bürger wird ausschließlich danach beurteilt, was er kostet und was er einbringt. Es geht nicht mehr um Menschen, sondern um „personelle Ressourcen“ (2)

  3. „Der Markt“ reguliert alles. Innerhalb der Märkte herrscht völlige Freiwilligkeit. Es ist die freie Entscheidung einzelnen, zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Es ist also die freie Entscheidung

  • des kleinen Zulieferers, auf die ökonomische Erpressung des Konzerns („wir zahlen nur noch die Hälfte“) einzugehen und so vielleicht noch zu überleben oder sofort pleite zu machen.
  • des nichtreichen Bürgers, zu einem bestimmten Lohn zu arbeiten oder nicht. Deshalb ist Arbeitslosigkeit fast immer freiwillig, denn der Arbeitslose entscheidet ja, ob er zum Beispiel für fünf Euro im Monat arbeiten will.
  • des Arbeitnehmers, krank zur Arbeit zu gehen oder seinen Job zu riskieren.
  • des Kranken, auf teure Arzneien zu verzichten oder auf die Wohnung und auf Lebensmittel.
  1. Es ist die freie Entscheidung des Unternehmers, zu investieren und Arbeitsplätze zu schaffen oder den „Investitionsanreiz“ für zu gering zu erachten. Dieser steigt, je geringer seine Kosten für Löhne, Umwelt- und Arbeitsschutz sind und je weniger ihn „Regulierung“ etwa durch Tarifverträge, Kündigungsschutz oder Umweltauflagen ist.
    … t.b.c.

Frank

Wie wäre es mit Georg W.F. Hallgarten / Joachim Radkau: Deutsche Industrie und Politik. Von Bismarck bis in die Gegenwart.

Zwar ist das Buch aus dem Jahre 1981, trifft aber den geschichtliche Kern dieses Themas.

Klappentext:
Als bedrohlich und verhängnisvoll empfindet der Staatsbürger eine totale Verzahnung von Wirtschaft und Politik. Der Staat und seine Regierung, die für den einzelnen nicht nur ökonomisch und sozial, sondern auch moralisch Qualitäten sichern sollen, in Abhängigkeit von Wirtschaftsinteressen, deren oberstes Gesetz die Profitsteigerung ist?
Die Vorstellung löst bei vielen das Gefühl der Hilflosigkeit und der Staatsverdrossenheit aus, das heute von Männern und Frauen aus Politik und wirtschft so heftig beklagt wird.
Wenn auch eine Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen und eine ständige Kontaktnahme sinnvoll sind, so scheinen in der heutigen Zeit in zunehmendem Maße Bedingungen und Forderungen der Wirtschaft die Politik zu bestimmen.
Die beiden Historiker Hallgarten und Radkau befassen sich in dieser profunden Untersuchung mit Verhältnis zwischen der deutschen Industrie und der Politik von der Bismarck-Zeit bis in die Gegenwart.
Sie belegen, auch an Hand vieler bisher unbekannter Quellen, welchen Einfluß die Konzernpolitik der großen Industrien immer wieder auf politische Entscheidungen hatten und haben; so zum Beispiel zeigen sie präzise den Anteil der Industrie an den Vorbereitungen zu den beiden Weltkriegen auf.
Joachim Radkaus Schlußkapitel über „Die Irrwege der Atomwirtschaft und die Lehren der Geschichte“ macht das fatale Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und Politik auch zu Beginn der Jahre an 1980 deutlich, erklärt Abhängigkeiten, die Entscheidungen kaum noch von politischen, sondern nur noch von wirtschaftlichen Gesichtspunkten her erlauben.

Veröffentlicht im Rowohl Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, Oktober 1981. 1280 - ISBN 3 499 17 450 2

Mit freundlichen Gruß

michael culus