Hallo!
War leider einige Zeit verreist, daher ist die Frage vielleicht gar nicht mehr aktutell; dennoch der Versuch einer Antwort, eine Anfrage im Forum hätte jedoch wahrscheinlich schnellere und hilfreichere Antworten zur Folge.
Ansonsten: man kann sich dem Thema der politischen Philosophie der Aufklärung (wie auch insgesamt) auf verschiedene Weise nähern. Einerseits kann man bei einer Person als Vertreter der Epoche beginnen, ggf. sogar bei einem zentralen Werk dieser Person, und sich mithilfe der Primärliteratur in Verbindung mit guter Sekundärliteratur die Position erschließen. In dem man gewissermaßen immer weitere Kreise zieht, erschließt sich nach und nach auch das historische Umfeld, man stößt auf widerstreitende Positionen, Weiterentwicklungen, Entgegnungen usw.
Kleine Anmerkung: ich bin davon überzeugt, daß man philosophische Texte nicht „aus sich heraus“ verstehen kann, da sie immer in einem historischen und biographischen Kontext entstanden sind sowie immer, ausdrücklich: IMMER!, Bestandteil eines Diskurses sind, der schon vorher begann und danach weiterging. Jeder philosophische Autor, der es wert ist, ernstgenommen zu werden, geht also durch seine Argumentation auf vorangehende Positionen ein, die er ablehnt, bestätigt, kritisiert, bearbeitet usw. - ob er das immer ausdrücklich macht (mit Zitaten, Namensnennungen usw.) ist egal.
Die alternative Methode zur Einarbeitung geht vom Allgemeinen ins Spezielle, z.B. indem man mit einer überblicksartigen Darstellung einer Epoche beginnt, an die sich immer speziellere Lektüre anschließt, bis man schließlich bei der biographisch-philologischen Beschäftigung mit einem speziellen Autor (oder gar einem zentralen Text) ankommt. Zum Einstieg eignen sich die zahlreichen Einführungen in die politische Philosophie bzw. Theorie, aus meiner Studienzeit z.B. das von Hans-JOachim Lieber herausgegebene Werk „Politische Theorien von der Antike bis zur Gegenwart“, damals über die Bundeszentrale für politische Bildung kostenlos bzw. sehr günstig erhätlich; ggf. kommt die Geschichte des politischen Denkens von Henning Ottmann (Band 3: Neuzeit) auch in Frage.
Allgemeiner gehalten sind umfassende Geschichten der Philosophie, z.B. die berühmte von Betrand Russell.
Zum allgemeinen Kontext empfehle ich das kleine Reclam-Heftchen „Was ist Aufklärung?“ mit Texten von Kant und anderen.
Ich weiß nicht, ob das irgendwie hilfreich war, vielleicht zu allgemein gehalten? Bei spezielleren Fragen empfehle ich - wie gesagt - eine Anfrage im Forum.
Grüße!