Eingeschalten

Zum Gruße,

siehe Betreff.
Woher kommt eigentlich diese mittlerweile leider weit verbreitete falsche Form?

Gruß TL

Woher kommt eigentlich diese mittlerweile leider weit
verbreitete falsche Form?

Hallo,

ein Vorschlag: ausgeschaltet ist nicht mehr richtig, weil sich jedes ernstzunehmende Gerät heute selbst ausschaltet (viele auch ein). Daher wird der Zustand eher in Analogie gesehen zu „pinkfarbenes TShirt“, obwohl das wiederum höchstwahrscheinlich eher pinkgefärbt heissen müsste, da sich Hemden selten selbst färben.

Warum auch immer, es heisst ja auch gebraten und nicht gebratet.

Gruss Reinhard

Zum Gruße,

Warum auch immer, es heisst ja auch gebraten und nicht
gebratet.

Das klingt zwar logisch, ist es aber nicht. :smile:

Gut, ich erweitere meine Frage:
Früher habe ich diese Form (aus-, ein, abgeschalten) nie gehört. Aber irgendwann einmal war sie sozusagen in aller Munde. Ich könnte mir vorstellen, dass sie aus den neuen Bundesländern kommt, bin aber nicht sicher.
Aber ich wüsste es halt gern und bitte zudem um Prognosen, wann diese Form wohl die richtige sein wird, dudenmäßig gesehen.

Gruß TL

Ich frage mich auch immer, wie einige ein annes Gerät als „eingeschalten“ bezeichnen können. Auch Herr Sick kann es nicht so recht ergründen: http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,339…

Gruß
Ultra

Zum Gruße,

Warum auch immer, es heisst ja auch gebraten und nicht
gebratet.

Das klingt zwar logisch, ist es aber nicht. :smile:

Gut, ich erweitere meine Frage:
Früher habe ich diese Form (aus-, ein, abgeschalten) nie
gehört. Aber irgendwann einmal war sie sozusagen in aller
Munde. Ich könnte mir vorstellen, dass sie aus den neuen
Bundesländern kommt, bin aber nicht sicher.

Warum gerade von hier/da?
Ich hoffe, du hast dich nicht von Uwes „Sprachverfall“-Manie anstecken lassen.
Ich kann nur bestätigen: ja, hier hört man sie auch ab und zu, diese Wörter. Seit wann, weiß ich nicht. Aber auch wenn ihr Ursprung im Osten Deutschlands liegen sollte: das ist ja nun egal. Man spricht hierzu(bundes)lande nicht falscher, richtiger oder „anderser“ Deutsch als in den veralteten alten Bundesländern. Die Form könnte sich genauso gut auch aus dem alemannischen Raum her verbreitet haben.

Aber ich wüsste es halt gern und bitte zudem um Prognosen,
wann diese Form wohl die richtige sein wird, dudenmäßig
gesehen.

Die kann ich dir nicht geben, dazu müsste man erst mal untersuchen, wann und wo diese Formen zuerst aufgetreten sind und wie schnell sie sich wohin verbreiteten.

Nun zum Grund:
Das Verb einschalten ist ein schwaches, d.h. regelmäßiges, Verb, in dem sich die Stammvokale nicht verändern. Diese haben im Partizip II (mit einigen Ausnahmen, die hier nicht weiter interessant sind) das Zirkumfix ge-…-(e)t, also: _ein ge schalt et _, das ist die „richtige“ Form.

Und es gibt starke Verben, die den Stammvokal ändern und auch das Perfektpartizip anders bilden, nämlich mit dem Zirkumfix ge-…-en ; wäre einschalten also ein starkes Verb, dass im Partizip II auch ein kurzes /a/ als Stammvokal hätte, hätten wir hier die Form _ein ge schalt en. Eine andere Form kann hier wohl nicht herangezogen werden, man muss davon ausgehen, dass das Verb aus irgendwelchen Gründen in die starke Klasse rutscht.

Soweit ist’s recht einleuchtend. Jetzt die Fragen, a) warum einige Leute diese Formen verwenden und b) warum sie sich (scheinbar) verbreiten (ob sie das tun, ist gar nicht so klar).

Zu a)
Starke Verben sind keine produktive Klasse mehr im Deutschen, d.h. wenn wir Fremdwörter übernehmen, sind diese automatisch schwach (Bsp.: scannen, chatten, bloggen, twittern, telefonieren, substantivieren, akkumulieren, frisieren). Trotzdem gibt es einen sehr schwachen Trend, einige Verben zu stärken — so ist die Form gewunken heute (fast?) häufiger als gewinkt, für viele ist sie überhaupt die einzige Form und manche halten gar gewinkt für falsch. Als richtig müssen natürlich heute beide gelten. Schließlich ist Sprache etwas arbiträres und demokratisches, auch wenn das die Sprachnörgler (ich übernehme hier gerne Antonowitschs Begriff) stört. In einigen Dialekten haben sich auch alte starke Formen erhalten, wie etwa im Schwäbischen, wo es immer noch geschnien statt geschneit heißt. Das es im Rest von Deutschland heute geschneit heißt, ist – um es mal ironischerweise mit Uwes Worten auszudrücken – einer Welle des Sprachverfalls etwa zur Zeit des Mittelhochdeutschen zu verdanken, durch die das Verb schwach wurde. Ein konsequenter Sprachnörgler könnte also behaupten, in ganz Deutschland verwendet man die falsche, weil irgendwann zur Norm erhobene, Form geschneit, während man im Ländle (und einigen umliegenden Regionen vielleicht auch) noch die ursprüngliche und daher einzig richtige Variante benutzt.
Das war jetzt weit ausgeholt…
Zurück zu (ein)schalten: Im Mittelhochdeutschen (Quelle: Taschen-Lexer) finde ich das starke Verb schalten, schalden, dass sowas wie ‚mit einer Stange fortstoßen, mit dem Ruder abstoßen‘ bedeutet. Vielleicht wurde das technisch dann später auf die Manipulation von Hebeln übertragen. Damals war das Verb also noch stark! Im etymologischen Wörterbuch (Quelle: Pfeifer) finde ich unter schalten zusätzlich die Information, dass die schwache Flexion im 14. Jh. erstmals auftritt und bereits 200 Jahre später vorherrschend ist. Damit könnte man die Hypothese aufstellen, eingeschalten sei gar keine neue Form, sondern eine alte, die sich in den Dialekten wacker gehaltet – pardon, gehalten! – hat, ähnlich wie bei geschnien.
Aber ist das plausibel? Und wenn ja, in welchem Dialekt oder in welchen Dialekten hat sich die Form gehalten? Und wie wurde schalten damals eigentlich konjugieren? Schalten, schielt, geschalten (analog zu „halten“?) vielleicht…
Ein weiteres deutsches Wörterbuch (Quelle: Grimm) weiß zu sagen:

„schalten ist ahd. und mhd. reduplicierend: präteritum scialt, schielt, partic. präterit. gascaltan, gischaldon […] mhd. schielt. doch findet sich vereinzelt schon in mitteldeutschen quellen zunächst schwaches part. des prät“
(was da redupliziert sein soll, weiß ich leider auch nicht)

Eine Verbform geschalten ist also keine neue Form, sondern eher eine sehr alte. Es kann aber dennoch sein, dass sie erst seit neuerem wieder aufgetreten ist. Das vermag ich aber leider im Moment nicht rauszufinden: ich wüsste nämlich nicht, wie.

Zu b)
Das war die Frage, wieso sich die Form (scheinbar) verbreitet hat. Hat sie sich überhaupt verbreitet? Du, Tengri, hast das Gefühl, es wäre so. Mag natürlich sein… ob es wirklich so ist, müsste untersucht werden. Dazu kann man eine Korpusdatenbank zu Rate ziehen (Quelle: zeno.org), mit alten literarischen Texten. Da findet man hin und wieder die Bedeutung eingeschalten (= mit einer Schale versehenen), die wir ignorieren, da sie anders gebildet und ausgesprochen wird.

Bei Max Maria von Weber (1866) gibt’s eine Fundstelle:
Er meditirte und concipirte sogar dann oft sogleich Repliken, die zum Glück allergrößtentheils ungedruckt blieben. Einige der erschienenen, die wir, zum Theil, an geeigneter Stelle eingeschalten haben, trugen nicht zur Vermehrung der Annehmlichkeit seines Lebens bei.

In einem Lexikoneintrag von 1862 findet sich im Eintrag zu Sanskrit:
Fast in allen findet sich eine Haupterzählung zu Grunde gelegt, in welche alle übrigen eingeschalten werden.
In einem anderen Eintrag über brennbare Mineralien findet sich das Wort auch.

In einer Gesprächesammlung über Goethe (in den 1890er Jahren rausgekommen) gibt es noch eine Stelle:
Man bat um weiteres Manuscript, und da nun in dem Gang des Romans nichts mehr geändert, auch in dem Drange der Zeit keine neue Novelle mehr erfunden, geschrieben und eingeschalten werden konnte, so befand sich Goethe wirklich in einiger Verlegenheit.

Mehr findet man dort nicht. Wir können hier also nur sehen, dass die Form schon wesentlich länger existiert. Ob sie sich verbreitet hat, sagt das aber nicht.

Warum sich die Form nun verbreitet hat, kann ich nicht sagen, aber es könnte eine Analogiebildung sein, wie oben beschrieben, und so wird das Partizip einfach an eine andere Verbklasse angeglichen. Vielleicht ist dabei auch ein Argument, dass phonetisch gesehen dadurch eine etwas schwieriger zu artikulierende Endung [-tət] zu [-tn̩] wurde.

Das ist meine Analyse der Formen. Keine konkrete Antwort, aber zumindest sprachhistorische Informationen, die weiterhelfen und dir vielleicht die Ansicht nehmen, eingeschalten sei eine neue Form, die völlig unlogisch und absurd ist.

Vielleicht lässt sich hieran anknüpfen und weitere Überlegungen machen, die mal zur Abwechslung von solchen Ideen à la Das ist falsch, wer das sagt ist doof, das muss aus dem Osten kommen! (überspitzt ausgedrückt) weggehen und das ganze mal wissenschaftlich betrachten.

Viele Grüße,

  • André_
6 Like

Siebenecke auch in derSprachwissenschaft hilfreich
Hallo Reinhard.

ein Vorschlag: ausgeschaltet ist nicht mehr richtig, weil sich
jedes ernstzunehmende Gerät heute selbst (…)
wird (…) eher in Analogie

ANALOGIE: Du meinst das richtige, hast es aber falsch begründet :smile: .

Wie Du weißt, ist Stuttgart/Schwaben in Bayern eher was exotisches. Für „aus“ sagt man in Wien „oooooooooooooooooooooooooooooooooos“. Bewegt man sich Richtung des Siebenecks Beilngries-Rötz-GAP-Kufstein-Friedrichshafen-Sontheim-Bamberg wird es zu einer Mischung aus was anderem und „aas“.

Da das nix anderes als tote Viecher sind (SUBSTANTIV!!!), neigt man zur Vermeidung von Verwechslungen dazu, zur Betonung des „Tunwort“-Charakters „en“ ranzuhängen. Das ist sog. PRAGMATISCHER DIALEKT.

gesehen zu
„pinkfarbenes TShirt“, obwohl das wiederum
höchstwahrscheinlich eher pinkgefärbt heissen müsste, da sich
Hemden selten selbst färben (…)

Das klingt nur so, als hätte es was damit zu tun.

(…) .es
heisst ja auch gebraten und nicht
gebratet.

Siehe oben.

Ich frage mich auch immer, wie einige ein annes Gerät als
„eingeschalten“ bezeichnen können.

weil die ein appes Sprachgefühl haben, ganz einfach.

Hallo,

ANALOGIE: Du meinst das richtige, hast es aber falsch
begründet :smile: .

Wie Du weißt, ist Stuttgart/Schwaben in Bayern eher was
exotisches. Für „aus“ sagt man in Wien
„oooooooooooooooooooooooooooooooooos“. Bewegt man sich
Richtung des Siebenecks
Beilngries-Rötz-GAP-Kufstein-Friedrichshafen-Sontheim-Bamberg
wird es zu einer Mischung aus was anderem und „aas“.

Da das nix anderes als tote Viecher sind (SUBSTANTIV!!!),
neigt man zur Vermeidung von Verwechslungen dazu, zur Betonung
des „Tunwort“-Charakters „en“ ranzuhängen. Das ist sog.
PRAGMATISCHER DIALEKT.

Das würde ich auch gerne verstehen, aber ich tu’s nicht, weil mich die Erklärung verwirrt. Kannst du das vielleicht nochmal verständlicher erklären? Mit welchem „Tunwort“ (sag ruhig Verb) kann man „aas“ (aus/Aas) verwechseln? Und wo hängt man dann das „en“ dran?
Bin weder Bayer, noch Österreicher, noch Schwabe, deswegen weiß ich nicht genau, worauf du hinauswillst…

gesehen zu
„pinkfarbenes TShirt“, obwohl das wiederum
höchstwahrscheinlich eher pinkgefärbt heissen müsste, da sich
Hemden selten selbst färben (…)

Das klingt nur so, als hätte es was damit zu tun.

Da haste Recht. Vor allem, weil „pinkfarbenes“ doch völlig korrekt und logisch ist und eben nicht impliziert, das T-Shirt hätte sich selbst gefärbt. Hier haben wir ja auch kein Partizip vorliegen, sondern eine Adjektivendung.

Gruß,

  • André

WOW! Eingeschalten — meine Analyse
Zum Gruße,

Donnerwetter, das ist ja mal ein Beitrag, der eines Wissensforum würdig ist!
Vielen Dank dafür.

Gut, ich erweitere meine Frage:
Früher habe ich diese Form (aus-, ein, abgeschalten) nie
gehört. Aber irgendwann einmal war sie sozusagen in aller
Munde. Ich könnte mir vorstellen, dass sie aus den neuen
Bundesländern kommt, bin aber nicht sicher.

Warum gerade von hier/da?

Weil ich diese Form fast ausschließlich dort oder von Leuten gehört habe, die oder deren Eltern von dort kommen.

Ich hoffe, du hast dich nicht von Uwes „Sprachverfall“-Manie
anstecken lassen.

Da wir uns wohl einig sind, dass es diesen sog. Sprachverfall nicht gibt: nein.

Ich kann nur bestätigen: ja, hier hört man sie auch ab und zu,
diese Wörter. Seit wann, weiß ich nicht. Aber auch wenn ihr
Ursprung im Osten Deutschlands liegen sollte: das ist ja nun
egal. Man spricht hierzu(bundes)lande nicht falscher,
richtiger oder „anderser“ Deutsch als in den
veralteten alten Bundesländern. Die Form
könnte sich genauso gut auch aus dem alemannischen Raum her
verbreitet haben.

Meine Frage sollte keineswegs eine (Ab-)Wertung enthalten, warum auch. Ich bin in Leipzig geboren und käme schon deshalb nicht auf die Idee, den „Osten“ runterzumachen.

Aber ich wüsste es halt gern und bitte zudem um Prognosen,
wann diese Form wohl die richtige sein wird, dudenmäßig
gesehen.

Die kann ich dir nicht geben, dazu müsste man erst mal
untersuchen, wann und wo diese Formen zuerst aufgetreten sind
und wie schnell sie sich wohin verbreiteten.

So etwas ähnliches dachte ich mir schon.

Das war die Frage, wieso sich die Form (scheinbar) verbreitet
hat. Hat sie sich überhaupt verbreitet? Du, Tengri, hast das
Gefühl, es wäre so. Mag natürlich sein… ob es wirklich so
ist, müsste untersucht werden.

Klar. Aber wenn du selbst einmal darauf achtest, wird es dir vielleicht auch auffallen.
Der Gebrauch hat mMn in den letzten vier bis fünf Jahren zugenommen. Belegen, etwa an Hand von Zahlen, kann ich das jedoch nicht.

Warum sich die Form nun verbreitet hat, kann ich nicht sagen,
aber es könnte eine Analogiebildung sein, wie oben
beschrieben, und so wird das Partizip einfach an eine andere
Verbklasse angeglichen. Vielleicht ist dabei auch ein
Argument, dass phonetisch gesehen dadurch eine etwas
schwieriger zu artikulierende Endung [-tət] zu [-tn̩] wurde.

Hm, könnte in der Tat so sein, zumindest klingt es durchaus plausibel.

Das ist meine Analyse der Formen. Keine konkrete Antwort, aber
zumindest sprachhistorische Informationen, die weiterhelfen
und dir vielleicht die Ansicht nehmen, eingeschalten
sei eine neue Form, die völlig unlogisch und absurd ist.

Deine Antwort ist sowohl umfassend als auch konkret genug, um mir für mich ganz neue Hintergründe zu erschließen. Klasse.

Vielleicht lässt sich hieran anknüpfen und weitere
Überlegungen machen, die mal zur Abwechslung von solchen Ideen
à la Das ist falsch, wer das sagt ist doof, das muss aus
dem Osten kommen!
(überspitzt ausgedrückt) weggehen und
das ganze mal wissenschaftlich betrachten.

Na ja, das hatte ich weiter oben ja schon klargestellt.
Ihr Ossis seid aber auch sowas von empfindlich…:smile:))

Danke noch mal für deine Mühe!

Gruß TL

Ich frage mich auch immer, wie einige ein annes Gerät als
„eingeschalten“ bezeichnen können.

weil die ein appes Sprachgefühl haben, ganz einfach.

Oder ein zuenes Hirn.

Hallo,

erstmal Entschuldigung, dass ich mich jetzt auch noch weiter weg von der Ernsthaftigkeit bewege, aber das kann ich so nicht stehen lassen.

Liebe Gudrun:

Es gibt die aufe Tür,
es gibt die zune Tür (Banausen sagen auch „zue Tür“),

aber es gibt bestimmt keine züne Tür, ganz bestimmt nicht!!!

rechthaberische Grüße

Elisabeth

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich frage mich auch immer, wie einige ein annes Gerät als
„eingeschalten“ bezeichnen können.

weil die ein appes Sprachgefühl haben, ganz einfach.

Oder ein zuenes Hirn.

Hallo,

erstmal Entschuldigung, dass ich mich jetzt auch noch weiter
weg von der Ernsthaftigkeit bewege, aber das kann ich so nicht
stehen lassen.

Liebe Gudrun:

Es gibt die aufe Tür,
es gibt die zune Tür (Banausen sagen auch „zue Tür“),

aber es gibt bestimmt keine züne Tür, ganz bestimmt nicht!!!

da oben steht aber doch zuene (nicht züne!).
Wenn ich das ausspreche, sind es 3 (i.W. drei) Silben.

36.000 google-Treffer http://www.google.de/search?hl=de&q=zuene&meta=&aq=f…

z.B. auch der Zwiebelfisch
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,523…
(im unteren Drittel: zuene Fenster, zuene Schuhe)

rechthaberische Grüße

Ätschegäbele :wink:

Gruß Gudrun *hat rechter als wie Du* (sic!)

Liebe Gudrun:

Es gibt die aufe Tür,
es gibt die zune Tür (Banausen sagen auch „zue Tür“),

aber es gibt bestimmt keine züne Tür, ganz bestimmt nicht!!!

da oben steht aber doch zuene (nicht züne!).
Wenn ich das ausspreche, sind es 3 (i.W. drei) Silben.

36.000 google-Treffer

jetzt mit google zu winken, ist zwar einfach, aber auch gemein. Du willst mich wohl bis morgen beschäftigen??

z.B. auch der Zwiebelfisch
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,523…
(im unteren Drittel: zuene Fenster, zuene Schuhe)

das finde ich nun wieder nett, obwohl - wie Du siehst, steht „zuene“ hier erst an dritter Stelle (ahem).

Ätschegäbele :wink:

… das erinnert mich schmerzlich an die Zeit, als ich (als ursprünglich norddeutsches) Kind gezwungenermaßen ins Schwobeländle verschliffen wurde …

Wehe Gruesse
Elisabeth

Hallo.

Da das nix
anderes als tote Viecher sind
(SUBSTANTIV!!!), neigt

man zur Vermeidung von Verwechslungen dazu, zur Betonung
des „Tunwort“-Charakters „en“ ranzuhängen. Das ist sog.
PRAGMATISCHER DIALEKT.

Das würde ich auch gerne verstehen, aber ich tu’s nicht, weil
mich die Erklärung verwirrt. Kannst du das vielleicht nochmal
verständlicher erklären? Mit welchem „Tunwort“ (sag ruhig
Verb) kann man „aas“ (aus/Aas) verwechseln? Und wo hängt man
dann das „en“ dran?

Du hättest etwas genauer lesen sollen.

Das, was meiner Meinung nach im Zuge einer (ich gebe zu, das ist haarschiebig) Dialektbildung ein „en“ kriegen muss=Das mit „Tun“ zusammenhängende Adjektiv „eingeschalten“.

Die verwesenden Viecher (Verwesung bei Kälte vermeidbar, was sprachwissenschaftlich angesichts der Tatsache, dass auch Sibirer im Elternhaus sprechen lernen, vernachlässigbar ist)=das Aas; das Substantiv.

Irgendwie ruft/rief das in der Sprachhistorie im kollektiven Unterbewusstsein einen Vorgang hervor, und so entstand aus „ausgeschaltet“ „ausgeschalten“, denn im Infinitiv enden Verben (Zshg. mit „Tun“) mit „-en“, und auf „ein…“ hat das sich dann eben analog übertragen.

Meine Theorie. Sie kann stimmen, kann aber auch nicht. Meiner Meinung nach stimmt sie. Sowohl die Mathematik, die u. a. mit Polygonen (siehe Überschrift) befasst ist, als auch Sprachwissenschaft sind Wissenschaften. Einen Smiley kann sich hier dazudenken, wer das möchte.

Frdl.
Grüsse, Michael

zuene
Liebe Elisabeth,

36.000 google-Treffer

jetzt mit google zu winken, ist zwar einfach, aber auch
gemein. Du willst mich wohl bis morgen beschäftigen??

eigentlich nicht. Ich gebe ja auch zu, daß da ganz viele nicht-deutsche Treffer dabei waren. :wink:

z.B. auch der Zwiebelfisch
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,523…
(im unteren Drittel: zuene Fenster, zuene Schuhe)

das finde ich nun wieder nett, obwohl - wie Du siehst, steht
„zuene“ hier erst an dritter Stelle (ahem).

Der gute Zwiebelfisch hat das als norddeutsche Spezialität tituliert.
Im Südwesten ist aber zuene (3 Silben! nicht vergessen) das einzig Wahre, ergo auf Rang 1.

Ätschegäbele :wink:

… das erinnert mich schmerzlich an die Zeit, als ich (als
ursprünglich norddeutsches) Kind gezwungenermaßen ins
Schwobeländle verschliffen wurde …

Sorry, das war natürlich nicht meine Absicht, Dich an etwas Schmerzliches zu erinnern.
Ich konnte ja nicht einmal ahnen, daß Du das Wort kennst. :wink:

Neulich erst habe ich im TV den Tatort-Bienzle das sagen hören.
Zuvor hatte ich es jahrelang nicht mehr gehört.

Ich kapier aber nicht, was schmerzlich war. Der Zwangs-Umzug hin? Das Dort-Sein? Oder das Wieder-Weggehen?

Und nie ist Dir im Ländle etwas Zuenes untergekommen? :wink:

Wehe Gruesse

Fühl’ Dich gedrückt.

Gruß Gudrun

Liebe Gudrun,

Im Südwesten ist aber zuene (3 Silben! nicht vergessen)

  • im Läbe edda! -

das einzig Wahre, ergo auf Rang 1.

Ätschegäbele :wink:

… das erinnert mich schmerzlich an die Zeit, als ich (als
ursprünglich norddeutsches) Kind gezwungenermaßen ins
Schwobeländle verschliffen wurde …

Sorry, das war natürlich nicht meine Absicht, Dich an etwas
Schmerzliches zu erinnern.
Ich konnte ja nicht einmal ahnen, daß Du das Wort kennst. :wink:

Zuvor hatte ich es jahrelang nicht mehr gehört.

  • ich auch ewig nicht. Hatte sofort wieder den Klang im Ohr und musste schmunzeln.

Ich kapier aber nicht, was schmerzlich war. Der Zwangs-Umzug
hin?

Ja!

Das Dort-Sein?

JA!

Mir war elternseits das Dialekt-Sprechen strengstens verboten worden, was zur Folge hatte, dass ich (von Mitschülern und Nachbarskindern) schwerst gehänselt wurde. Zumal ich auch noch mit Abstand die Kleinste in der Klasse war und somit ein willkommenes Opfer (ja,ja, immer auf die Kleinen!). So befahl man mir beispielsweise gerne mal: Mausi (so wurde ich gleich von Anfang an genannt - brrrr, schüttel), sag doch mal „Marmelaaade“! Und dann erwartete man immer das (für mich absolut abartige) Wort „Gsälz“ zu hören - zur allemeinen Erheiterung ob meiner falschen Aussprache.

Oder das Wieder-Weggehen?

Nein.
Obwohl - meine allererste zarte Liebe blieb ja damals auf der Strecke (seufz), aber das soll andern Leuten ja auch gelegentlich passieren.

Und nie ist Dir im Ländle etwas Zuenes untergekommen? :wink:

Nein, aber eine andere nette Geschichte fällt mir dabei noch ein: Ich fuhr in Stuttgart mit der Straßenbahn (damals gab es noch keine zuenen Automatiktüren, man konnte also während der An- oder Abfahrt noch auf- bzw. abspringen), die Bahn fuhr gerade langsam an, ein älterer Mann sprang hinein und schrie seiner hinterherhechelnden Frau zu: „Alde, sau!“
Sie hat die Straßenbahn nicht mehr erreicht, und mir war klar: Wer seine Frau mit „Alte Sau“ tituliert, braucht sich nicht zu wundern, wenn sie nicht mehr mitfahren will.

    • und schon sind wir im Dialekt-Brett gelandet - -

Inzwischen kann ich zwar immer noch keinen Dialekt sprechen, aber - dank weiterer Zwangs-Umzüge mit der Familie - doch etliche ganz gut verstehen.
…und inzwischen lebe ich ja auch wieder im Norden…

fühle mich gedrückt, danke.

Adele
Elisabeth