Natürlich kann man Kinder in die Kita bringen und sie dort schnellstmöglich sich selbst überlassen. Irgendwie finden sie sich schon zurecht - abhängig vom Kind und den Umständen in manchen Fällen tatsächlich recht schnell und gut oder auch mit großer Verunsicherung und Stress.
Vier Wochen halte ich nach meiner Erfahrung für einen 3-Jährigen schon sehr lang, mit 1-2 Wochen sollte man aber schon rechnen. Vor allem dann, wenn das Kind von zuhause kommt und es seine erste Loslösung ist.
Eltern machen sich oft nicht klar, was auf ein Kind einstürmt, wenn es in den Kindergarten kommt. Da sind außer den Erzieherinnen nämlich noch 25-30 andere Kinder, die durchaus nicht alle freundlich und problemlos sind. Dazu eine neue Umgebung, eine Menge neue Regeln und Spielmöglichkeiten, die nicht nur Angebot sondern auch Konkurrenz und Entscheidungsnöte mit sich bringen.
Heißt: Das Kind erlebt eine komplette Reizüberflutung und muss damit erst mal zurecht kommen. Die meisten Kinder in diesem Alter kriegen das tatsächlich recht zügig hin - zumindest, wenn die Umstände zuhause stimmen.
Wenn es aber auch noch morgendlichen Stress gibt, weil die Eltern zur Arbeit und das Kind rechtzeitig in die Kita müssen oder am das Kind am Abend einfach so fertig ist, dass die normale Abendgestaltung nicht mehr machbar ist, dann gibt es wirklich Probleme.
Wir bringen unseren Erzieherinnen bei, auch beim Eintritt in den Kindergarten Eingewöhnungszeiten einzuplanen. Ein sanfter Übergang hilft nämlich allen: Kind, Eltern und Erzieherinnen.
Dafür sollte auch ein Urlaub nicht zu schade sein. In den meisten Fällen geht es mit der entsprechenden Ruhe nämlich viel schneller, als wenn man vom Kind verlangt, möglichst schnell zu funktionieren.
Jule