Genau das ist das Problem.
Wenn ich etwas hasse, dann sind es unsinnige und / oder unnötige Regeln, denen man sich unterwerfen muss, obwohl das unmöglich oder unsinnig ist. Im Gegenzug wird die Einhaltung dieser Regeln aber gar nicht überwacht.
Der Radfahrschutzstreifen mit 4,5m verbleibender Fahrbahnbreite in der Nachbarstadt ist klar rechtswidrig, da die Restfahrbahnbreite so groß sein muss, dass sich zwei mit erlaubter Höchstgeschwindigkeit fahrende PKW gefahrlos begegnen können. 100km/h Differenzgeschwindigkeit mit 40 cm Spiegelabstand - das soll mir mal der Verwaltungsbeamte vormachen!
Den Prozess würde ich wohl gewinnen. Die Stadt Hemer müsste 2 Kilometer Fahradschutzstreifen entfernen. Gewinnen würde niemand. Obwohl: Der Entfall des Schutzstreifens würde faktisch den wenigen Radfahrenden dort mehr Schutz bieten als dieses Pseudo-Streifchen, welches Autofahrer einlädt mit zu geringem Abstand zu überholen.
Oder die grandiose Fehlbeschilderung auf der A46. Wegen unglaublich vieler und schwerer Unfälle seit Jahren auf 130 km/h begrenzt, gibt es nun ein Problem mit einer maroden Brücke.
Aus 130 km/h werden 80 km/h, eine auf 2,10 m begrenzte linke Spur, eine nach links verschwenkende rechte Spur und eine breite Sperrfläche, damit LKW die Schulter der Brücke nicht mehr befahren.
Auf der Brücke ist auch der Einfädelungsstreifen einer Auffahrt. Dort Auffahrende haben keinerlei Hinweise auf 80 und 2,10 Beschränkung. Als das neu war, habe ich mich bloß gewundert warum die von hinten kommenden Autos alle so schleichen und habe ganz normal auf 110 km/h beschleunigt.
Dann folgt das neu aufgestellte Zeichen „Aufhebung aller Streckenverbote“. Nach 300 m stehen die alten Zeichen mit 130 km/h und LKW-Überholverbot, genau 2 Meter vor der Stelle, an der regelmäßig die 130 km/h überwacht wurden (mobiler Blitzer).
Völlige Fehlbeschilderung, es ist kompletter Unfug, für 300m alle Beschränkungen aufzuheben. Der Blitzer kann dort nun auch nicht mehr hingestellt werden, denn der misst ja nicht die Geschwindigkeit genau am Aufstellort (da wären es 130 km/h Tempolimit), sondern misst einige Zig Meter gegen die Fahrtrichtung (und da gilt „freie Fahrt für dumme Bürger“).
Die Fehlbeschilderungen bei Baustellen sind legendär. Tempolimit auf beiden Straßenseiten beschildert: 70 km/h. Bauarbeiter klemmen vor das rechte Zeichen das neue, temporäre Limit 50 km/h. Die 70 auf dem linken Schild bleiben unangetastet. Freie Wahl des Limits, super.
Sämtliche E-Auto Ladeplätze in meiner Stadt wurden neu mit „P“ und dem darunter angebrachten Zusatzzeichen „Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs frei“ beschildert. Herr, schmeiß Hirn…
Und das legendäre Schild hier:
„Auf dem Seitenstreifen ab dem 30.08.23“
Da gibt es gar keinen Seitenstreifen - und auf der Fahrbahn durfte ich parken.
Wegen einer Großbaustelle wurde bei uns eine Umleitungstrecke eingerichtet und beidseitig mit „Halteverbot, auch auf dem Seitenstreifen“ beschildert, damit der Durchgangsverkehr nicht behindert wird. Dort gibt es Seitenstreifen, dort würde das Parken den Verkehr gar nicht behindern - und dort parken weiterhin alle Anwohner unbehelligt. Da aber eine Haltestelle weggefallen ist, die den Busfahrern als Ort für Pausen zur Verfügung stand, hat die lokale Verkehrsgesellschaft mitten in der Umleitungssrecke eine überlange Behelfs-Haltestelle eingerichtet. Da stehen nun trotz Halteverbot öfters bis zu drei Gelenkbusse und machen Pause - neben den im 20-Meter-Takt wiederholten Zeichen „Auf keinen Fall halten, auch nicht kurz! Das ist eine wichtige Umleitungsstrecke!!!“.
Ach, ich rege mich schon wieder zu stark auf.