Einige Fragen zu Radierungen

Ich lese mich zur Zeit zu Radierungen 19. und 20. Jhdt ein und studiere einige Angebote. Dazu habe ich einige Fragen:

Wenn ich das Blatt vor mir liegen habe, dann erkenne ich am Plattenrand und am Durchdruck ziemlich genau, ob es sich tatsächlich um eine Radierung handelt. In der Regel finde ich weitere Drucke im Netz und kann jeden Strich überprüfen. Ist es dennoch möglich, so etwas zu fälschen?

Kann es sein, dass die Preise für Radierungen oder auch Litographien von Slevogt, Liebermann, Corinth etc. die letzten 20 Jahre rückläufig sind? Ich habe Angebote für Drucke gefunden und auch schon gekauft, die vor einigen Jahren deutlich höhere Preise erzielt haben.

Ich suche nach einem Spezialistenforum, wo ich mehr Fragen stellen kann(?)

Servus,

ja. Man kann jeden Druck, wenn er auf geeignetem Papier gemacht ist, durch Überdrucken mit einer blinden Platte mit einem Plattenrand versehen, muss dabei eben extrem genau arbeiten; alles andere hängt von der Präzision ab, mit der die Reproduktion angefertigt wird.

Der Aufwand dafür ist relativ hoch, so dass Fälschungen in diesem Zusammenhang wenig rentabel sind.

Dass die genannten Künstler vor gut zwanzig-dreißig Jahren eine gewisse Renaissance erlebt haben, die inzwischen ‚durch‘ ist, wäre zumindest plausibel. Wenn Du die Blätter nochmal dreißig Jahre liegen lässt, kann gut die nächste Modewelle ‚Deutsche Impressionisten‘ daherkommen: Mit Slevogt ist das unabhängig von den anderen in den vergangenen fünf Jahren passiert.

Schöne Grüße

MM

Hallo, vielen Dank schon mal. Du meinst also, dass Slevogt bereits wieder eine Renaissance erlebt? Guter Hinweis! Kann also sein, dass ein einzelner durch ein Jubiläum oder sonst was wieder mehr in den Mittelpunkt gerät und sofort die Preise anziehen. Den Eindruck habe ich besonders bei Barlach.

Servus,

ja - das ‚Slevogt-Paket‘ der Generaldirektion ‚Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz‘ mit Ausstellungen in der Villa Ludwigshöhe, in Leinsweiler (Slevogt-Hof) und Mainz hatte 2014 überregional ‚große Presse‘.

Schöne Grüße

MM