Hallo,
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https://www.stern.de/p/plus/gesellschaft/asche-zu-asche--ein-besuch-im-groessten-krematorium-des-landes-9031708.html
zeigt einen Sarg, der in den Ofen eines Krematoriums geschoben wird.
Ich bin zwar kein Holzspezialist, aber in diesem Fall ist es doch deutlich, dass es sich um einen Kiefernsarg handelt. Meinetwegen auch Fichte, das kann ich nicht unterscheiden, aber in beiden Fällen ist es das billigste Holz, das man bekommt. Abgesehen von Holzimitationen, falls es das bei Särgen gibt.
Ich kann mich aber nicht erinnern, dass bei irgendeiner Trauerfeier, wo der Sarg üblicherweise vor dem Altar steht, es sich um einen Kiefernsarg gehandelt hätte. Ich erinnere mich überhaupt nicht, wie die aussahen, aber ich vermute, Kiefer, weil sie so hell ist, wäre mir aufgefallen. Selbst bei der Beerdigung meiner Mutter, die einzige die ich bisher in meinem Leben selbst organisieren musste, erinnere ich mich nicht, was für ein Holz das war. Ist aber auch schon mehr als 20 Jahre her. So wie ich aber Särge allgemein im Gedächtnis habe, und wie man sie manchmal im Schaufenster von Beerdigungsinstituten sieht, sind sie aus teurerem dunklen Holz und haben oft sehr aufwändige, sicher nicht billige Beschläge.
Ist dieser Kiefernsarg auf dem Foto wohl eine Ausnahme? Oder werden Tote aus teuren Särgen nach der Feier in einen einfacheren „umgebettet“?
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Wenn ich, etwas off topic, meine Meinung dazu sagen darf: Ich finde selbst die Verbrennung in einem schlichten Kiefernsarg noch zu aufwändig. Wenn ich nach der Verbrennung die Urne übergeben bekomme, weiß ich gar nicht, wie viel der Asche darin davon von meiner möglicherweise geliebten Person stammt, und wie viel Holzasche vom Sarg ist.
Heutzutage könnte man zudem auch Umweltgründe als bedenklich finden. Warum muss für jeden Toten soviel Holz mitverbrannt werden? Könnte man ihn nicht vor der Verbrennung aus dem Sarg, egal aus welchem Holz, herausnehmen? Aber da wird die Tischlerbranche aufschreien. Wenn man dazu übergehen würde, verlören sie eine Arbeit, die konjunkturunabhängig immer „läuft“.
Die Menschen, die in Krematorien die Toten in den Ofen schieben, sind sicher nicht sonderlich zartbesaitet. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass jemand „schlucken muss“, wenn er denkt „schade, so eine hübsche, noch junge Frau“, oder „oh Gott, so ein kleines Kind“, oder noch schlimmer, wenn ein Toter durch Unfall oder anderes zerfetzt ist.
Die Bestattungsunternehmer bekommen ja jeden Toten, egal wie er aussieht, sowieso zu Gesicht. Wenn die in einem Vorraum des Verbrennungsraums den Leichnam auf ein Band legen, mit einem Tuch abdecken, und das dann in den Verbrennungsraum transportieren lassen, wäre das doch eine Möglichkeit.
Oder?
Grüße
Carsten