Moin,
vorweg: DAS Fock hab ich noch nie gehört: ich kenns als DIE Fock.
Naja, egal.
Fock und Genua sind beides Vorsegel, die vor dem Mast angeschlagen sind und zwar meist am Vorstag. Das ist das Seil, das den Mast nach vorn abstützt.
Es sind Segel, meist aus Tuch oder Folie, jedenfalls flexibel. Sie geben dem Winddruck nach, sofern sie nicht durch Leinen oder andere Befestigungen daran gehindert werden.
Vorsegel werden mindestens an drei Punkten befestigt. An der Ecke unten vorne (die heißt „Hals“) an der Ecke oben (die heißt „Kopf“) und an der Ecke unten hinten (die heißt „Schothorn“). Hals und Kopf bleiben während des Segelns normalerweise fest. Der Hals wird meist direkt unten am Bug des Bootes befestigt, mit einem Schäkel oder so, der Kopf wird an einer Leine befestigt, die heisst Fall. (Fockfall, Genuafall…) Die Leine wird oben am Mast umgelenkt, so dass du unten ziehen kannst und der Kopf von der Fock so nach oben gezogen wird. Die Vorderkante der Fock/Genua heißt Vorliek. Am Vorliekt wird die Fock/Genua oft noch zusätzlich befestigt, z.B. durch Haken, die auf das Vorstag fassen, die nennt man Stagreiter. Das gibt dem Segel zusätzlichen Halt.
Egal wie dein Boot zum Wind steht, so wie ich bisher die Befestigung beschrieben habe, flattert deine Fock/Genua wie eine Fahne im Wind und nützt dir nix.
Der Trick kommt jetzt:
An der dritten Ecke, dem Schothorn, sind zwei Leinen befestigt, die weiter hinten am Boot umgelenkt werden, eine an Backbord (links) eine an Steuerbord. Die Leinen heissen Schoten.
Mit Hilfe der Schot zwingst du nun die Fock/Genua, nicht mehr wie eine Fahne im Wind zu flattern, sondern sich teilweise quer zum Wind zu stellen. Je nachdem, wie gut du das machst und wie gut dein Segelmacher war, beginnt nun deine Fock/Genua sich wie ein Flugzeugtragflügel zu verhalten. Es baut sich eine Umströmung um das Vorsegel auf, vom Vorliek zum Achterliek (jedenfalls immer dann, wenn du nicht den Wind direkt von achtern (hinten) hast), die zu einem Unterdruck in Lee im vorderen Teil der Fock/Genua führt. Dieser Unterdruck will das Segel nach vorn ziehen, das geht aber nicht, weil das Segel am Boot fest ist, also zieht der Unterdruck das ganze Boot nach vorn. Ganz grob und im Prinzip.
Wenn du wendest und danach der Wind von der anderen Seite kommt, dann machst du einfach die alte Schot los und der Wind drückt die Fock/Genua ganz von allein auf die neue Seite. Du holst die Schot auf der neuen Seite dicht (ziehst an der Schot, bis das Segel wieder richtig zum Wind steht) und fertig ist die Laube.
Klaro?
Ok.
Die Genua ist größer als die Fock, der Winkel zwischen Unter- und Achterliek ist aber auch bei der Fock nicht immer recht. Auch Focks können den Mast überlappen. Die Grenze ist fließend, es gibt auch Leute, die sprechen vonner Genua III oder IV und die sind sicher kleiner als ne 100% Fock, egal…soll heißen: Nimms mit der Begriffbestimmung also nicht ZU ernst, wir sind nicht bei den Juristen.
Befestigung der Fock:
Ok, Vorderkante trägt Fock, bildet sozusagen das Pondant zum
Baum beim Hauptsegel, egal ob nun Seil, Draht oder was auch
immer. Diese Kante ist fix. Am anderen Ende liegt das
Kontrolltau. Soweit so klar (bis auf die Terminologie 
Frage: irgendwie müssen doch jetzt noch Ecken oben und unten
befestigt werden, sonst würde sich doch das Fock beim ersten
Windstoss zusammen ziehen???
Ja, s.o. Hals am Bug irgendwo fest, Kopf wird mit dem Fall stramm in den Mast hochgezogen.
Wende/Halse unter Genua
- Ich hab zwei Taue, luv und lee, wobei das Leetau immer
belegt ist.
- ein drittes Tau (Bugtau), welches es ermöglicht, die
hintere Kante der Genua in Richtung Bug zu ziehen.
Wo hast du denn das „Bugtau“ her??
Bei ner Wende kommt der Wind von vorn. Wenn du dann mit einem „Bugtau“ versuchst, das Schothorn nach vorn zu ziehen, machst du damit einen hervorragenden Windsack aus der Fock, der dich ganz ganz schnell und effizient aufstoppt… prima Idee! Nur das Wenden klappt so nicht.
)
Hab hierzu einige Bemerkungen gehört von wegen
„Selbstumlenkende Rollen“ usw. Frage: WAT IS’N DAT??? Schätze
mal dabei braucht es weniger Tau?
Jau. Das „Bugtau“ kannste sparen!
Die Fock/Genua kommt von allein über auf die neue Leeseite, dafür sorgt der Wind. Vorschiff aufgräumt halten und alles vermeiden, wohinter sich das Segel verhaken könnte, das spart auch.
Gruß
Burkh
im Zusammenhang mit „selbst“: selbstholende Winschen? War das das Wort?