Einlagen notwendig?

Hallo,

für wen sind Schuheinlagen wirklich notwendig?

Bei welchen Fußarten (Senk, Spreiz, Platt, Hohl …) wirken welche Einlagen tatsächlich?

Wie sieht es mit sensomotorischen Einlagen aus? Die Studienlage ist ja sehr dünn! Viele schwören drauf!? Hokuspokus, Hype, Geldmacherei oder helfen diese tatsächlich? Oder eben nicht und rufen sogar eher neue und/oder andere Probleme hervor?

Sensomotorische Einlagen sollen ja so gut, wie alles verbessern, sogar bis zum Hals (HWS-Syndrom)!?

Was meint ihr?

Und wie sehen wirklich objektive Untersuchungen aus?

Ich habe z. B. einen Senk-Spreizfuß und mir wurden sensomotorische Einlagen empfohlen. Wobei ich täglich andere Schuhe trage und zu Hause und z. T. beim Sport barfuß laufe.

LG

Hallo,

Für den, der beim Stehen und Laufen Schmerzen im Bewegungsapparat empfinden, die auf Fehler im Fuß zurück zu führen sind.

Ja. Vergessen wurden Hypo- bzw. Hypertonie der Fußmuskeln. Ob Einlagen wirklich hilfreich sind, kann natürlich nur jeder Patient für sich selbst entscheiden. Mir zum Beispiel erleichtern sie das Leben sehr.

Ja, und die vorliegenden Studien widersprechen sich auch noch. Wobei mir die Begründungen der Nagativstudien logischer erscheinen. (Eine dauerhafte Stimulation im selben Maße an den selben Punkten helfe nur kurzzeitig - die Muskel würden sich an die Stimulation gewöhnen, wodurch sie nicht mehr wirke.)

Dann müsste man eben täglich die Einlagen von Schuh zu Schuh tauschen oder mehrere Paare Einlagen kaufen. Ich persönlich laufe (bis auf den Strand) gar nicht mehr barfuß. Ansonsten habe ich nach kurzer Zeit Schmerzen in Füßen, Knien und Hüfte.

Grüße
Pierre

Servus,

studierst Du denn jetzt Medizin?

Führe Dein Wehweh einem Orthopäden vor, suche einen guten orthopädischen Schuhmacher, lass Dir Einlagen zum Wechseln machen, wirf die Schuhe weg, die nicht einlagentauglich sind, und bespreche die Sache mit dem Barfußgehen beim Sport mit dem Orthopäden.

Wenn Dein Wehweh vernünftig versorgt ist und Du daran denkst, Deine Abdrücke und wenn dann nötig die Einlagen im mindestens jährlichen Rhythmus zu aktualisieren, bist Du recht bald beschwerdefrei und wirst Dich wundern, wie stark sich das auf den gesamten Rücken vom Genick bis zum Steiß auswirkt.

Es gibt halt einen Fehler, den Du bitte nicht machst: Schreibe nicht dem behandelnden Facharzt vor, was er zu tun oder zu lassen hat. Das geht auf diese oder auf jene Weise immer in die Hose. Mir ging das früher genauso, wenn mich Studienräte über Einzelheiten aus EStG, EStR und BFH-Rechtsprechnung aufklären wollten: Die haben ihren Kram zwar auch gekriegt wie alle Mandanten, aber besondere Mühe hab ich mir damit natürlich nicht gegeben: Der Beigedanke „Weißt es ja eh besser, alter Dackel!“ ließ sich nicht ausknipsen.

Schöne Grüße

MM

So unterschiedlich sind die Empfehlungen. Habe auch Senk-Spreizfuss und mir wurde von sensomotorischen Einlagen sehr abgeraten. Mittlerweile trage ich aber überhaupt keine Einlagen mehr sondern nur Schuhe mit sehr weichen Sohlen. Wie Joya u. a. zum Beispiel. Auch hatte ich jahrelang eine ausgegleichende Sohle, weil ein Bein 1 cm sein soll und ich Hüftschiefstand habe. Ein Physiotherapeut sagte mir vor Jahren. Alles weglassen. Siehe da. Ich stehe nicht mehr schief und mit den Schuhen ohne Einlagen komme ich bestens zurecht. Ohne irgendwelche Beschwerden, die ich vorher IMMER hatte.

Einlagen sind nur die zweitbeste Methode. Der Fuß wird durch sie passiv in eine Lage gebracht, in der er oft nicht mehr wehtut. Die bessere Methode wäre, den Fuß so zu kräftigen, dass er selbst die richtige (oder eine günstigere) Form erhält. Unsere Fußmuskeln haben wir ja durch das Schuhe tragen verkümmern lassen. Also, ganz ganz ganz viel barfuß laufen wäre ideal (täglich!), dabei viel auf abwechslungsreichem Boden, oder wenigstens in Minimalschuhen. Einige machen das tatsächlich und fühlen sich sehr gut dabei. Anderen nützt es nichts, führt nur zu Schmerzen. Vielleicht ist es in den Fällen zu spät. Wer sein Leben lang Schuhe getragen hat, kann sich nicht immer umstellen.
Da wir Kindern von klein auf beibringen, die Fußmuskeln verkümmern zu lassen, werden Ärzte und orthopäd. Geschäfte aber immer gut verdienen können…
Karl

Schön und gut soweit. Du hast professionell Ahnung von Steuer, gibst hier aber einen gesicherten medizinischen Rat? Das ist ein völliger Widerspruch zu dem, was du zwei Zeilen später ablehnst! Woher glaubst du zu wissen, dass die Einlagenversorgung hier zur Beschwerdefreiheit führt? Weil es bei dir so gewesen ist?

Tatsächlich ist die Aussage, dass die Studienlage zu sensomotorischen Einlagen dünn ist, fachlich richtig. Gerade Fußeinlagen gehören zu jenen Leistungen beim Orthopäden, die stark in den Bereich IGeL gehen können. Können heißt nicht müssen. Können heißt aber, dass es Orthopäden gibt, die nur solche Einlagen feil bieten, die gut im dreistelligen Bereich sein können. Frei nach dem Motto: „Ihre Gesundheit wird es Ihnen wert sein“ - Erpressung des Patienten.

Von daher ist eine pauschale Empfehlung, blind auf den Arzt zu hören, gerade auch bei Einlagenversorgung nicht sinnvoll und kann überflüssig sehr teuer werden. Erst recht dann, wenn man, wie du das empfiehlst, gleich mehrere Einlagen und diese im Jahresrhythmus erwerben soll. Das klingt schon fast nach Verkaufsförderung.

Es ist hier gar nicht bekannt, was überhaupt die Beschwerden sind. Schon lustig, dass du dennoch weißt, dass sie verschwinden.

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Was sind denn die Beschwerden? Ist die Diagnose eine Zufallsdiagnose oder erfolgt wegen bestimmter Beschwerden? Hat sich der Orthopäde zum Ausmaß geäußert?

In einem frühen Stadium kann auch bei Erwachsenen unter Umständen Physiotherapie helfen, wobei das aber intensives eigenes Training bedeutet. Manche Orthopäden haben speziell das Thema Einlagenversorgung zum Geschäftsmodell entwickelt. Das erkennt man daran, dass teure Zusatzuntersuchungen, Einpassung, Modellvarianten bis zum Luxusmodell aktiv beworben werden. Entweder wird gar keine Alternative vorgeschlagen oder das „Kassenmodell“ (Zuzahlung ist generell erforderlich) wird abgewertet und unter moralischem Druck das teure Modell aufgewertet. Die teuerste Variante, der ich mal angesichtig wurde, sollte über 500 € kosten! Unter Umständen mit Hochglanzbroschüren begleitet, unterschreiben bitte sofort.

Letzteres scheint bei dir nicht der Fall zu sein, du hast ja noch die Gelegenheit zu fragen.

Einlagen sind allgemein nicht verkehrt. Vorausgesetzt, man ist selbst kein Skeptiker, der nun grundsätzlich alles anzweifelt, was einem dargeboten wird, sollte man auf sein Bauchgefühl hören. Für Einlagen hilft es auch, sich an einen guten Fachbetrieb zu wenden. Vertraut man dem Arzt? Fühlt man sich überrumpelt? Hat man das Gefühl, dass einem etwas aufgeschwatzt wird? Ist ein eventueller preislicher Abstand zum Kassenmodell human und wird begründet? Erweckt der Arzt den Eindruck, dass er einen auch mit Kassenmodell „noch lieb hat“? Das alles es sind Fragen, die man sich und ggf. dem Arzt (indirekt) stellen kann.

Nachtrag: Der Hinweis auf die Wirksamkeit von sensomotorischen Einlagen ist schon alleine deshalb bizarr, weil sich darunter eine Vielzahl von Einlagen mit unterschiedlichen Konzepten verbirgt, zu denen es zum Teil überhaupt keine vernünftige Studienlage gibt! Da frickelt jeder an einer eigenen Lösung, WEIL sich damit auch wunderbar Geld verdienen lässt.

Jaja.

80 Millionen Bundestrainer - und wie viele Millionen Barfußärzte?

Ich glaub, bei Otto gibt es grade Approbationen im Angebot, das Dreier-Set in vielen attraktiven Modefarben zu nur 79,95 €!

Schöne Grüße

MM

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