Einschulung Grundschule Bayern 2011

Liebe/-r Experte/-in,

es geht mir um den Einschulungstest, der in Bayern nach dem BayEUG Art 80. Wir hatten den Einschulungstest im Kindergarten und ich habe mich so sehr geärgert, dass sich die Kindergärtnerin geweigert hat, aus dem Raum zu gehen, weil ich Dinge besprechen wollte, die sie nichts angehen (Habe Gerichtsurteile wegen falscher Eintragungen im Untersuchungsheft). In o.g. Artikel steht nirgends, dass die mir unsympathische Erzieherin anwesend sein muss. Die ist einfach nur extrem neugierig und unangenehm. Auf mein Bitten hat sie den Raum nicht verlassen und die Ärztin hat das auch ignoriert. Alleine gegen die Beiden vor meinem Kind hat sich das wie die Spanische Inquisition abgespielt.

Bin dankbar um jeden Hinweis

Liebe Evelyn,

ich kann Deine Wut SEHR nachvollziehen! Ich bin selber Erzieherin und Mutter von 11-jährigen Drillingen. Zwar arbeite ich seit der Geburt meiner Kinder nicht mehr, verfolge aber die Entwicklung im Kindergarten- und Schulbereich sehr aufmerksam. Ich bin - sagen wir mal - keinen gewöhnlichen Ausbildungsweg gegangen, sondern habe diverse Fach-Abitura absolviert, sodass ich mit einem ganz anderen Niveau im Kindergarten angefangen habe. Warum ich das äußere? Ich habe immer wieder die Feststellung machen müssen, dass es den meisten Erzieherinnen schlicht und ergreifend an Bildung mangelt und sie trotzdem glauben, sie könnten ein Kind pädagogisch betreuen. Natürlich - die Erfahrung und der tägliche Umgang mit den Kindern hat auch seinen Wert. Aber wenn man bedenkt, dass in Skandinavien nur studierte Kräfte an Kinder heran gelassen werden, so halte ich das für ausgesprochen richtig. Ich kann mit Kindern und Eltern nur adäquat umgehen, wenn ich ein gewisses Bildungsniveau besitze. Ich weiß - das alles hört sich sehr arrogant an. Aber das ist letztlich der Grund dafür, warum solche Dinge, wie Du sie schilderst, passieren. Es fehlt an Einfühlungsvermögen, Taktgefühl, Kommunikationsfähigkeit. Ich weiß sehr genau, mit welcher Schulbildung „Erzieherinnen“ auf Kinder losgelassen werden. Und ich bedauere es zutiefst, dass die Politik nicht erkennt, wie wichtig es ist, das zu ändern.
Ich würde auf jeden Fall diese Person darauf ansprechen, dass Du dieses Verhalten äußerst unprofessionell gefunden hast und eine Erklärung EINFORDERN, warum sie das für nötig hielt. Da fehlt es eindeutig an Vorgesprächen und an der mangelnden Achtung des Kindes und Eurer Privatsphäre. Wo kämen wir denn da hin, wenn andere über unsere Kinder und sogar uns selber in einem solchen Moment zu bestimmen haben. Deine Formulierung mit der Spanischen Inquisition finde ich sehr passend. Die Fachwelt weiß doch ganz genau, WIE sehr solche Prüfungsergebnisse von der Atmosphäre um das Kind herum beeinträchtigt sind. Das Kind muss sich wohl fühlen. Nur, wenn man eindeutige Bedenken hat, dass die Mutter das Kind vielleicht zu seinem Nachteil in einem solchen Moment beeinflusst, dann muss das im VORFELD geklärt werden und ich weiß, dass man mit JEDER Mutter vernünftig reden kann, wenn man benannte Fachkompetenz besitzt und seine Bedenken entsprechend formuliert.
Wie gesagt - ich würde ganz offen über Deinen Missmut sprechen und zur größten Not mit dem Elternvorstand sprechen (falls Ihr eine Elterninitiative seid). Erst die betroffene Erzieherin, dann die Kita-Leitung und dann eben der Vorstand. SO etwas muss bekannt werden, damit es nicht nochmal dazu kommt. Wo leben wir denn?

Ich hoffe, Dich irgendwie unterstützt zu haben. Leider kenne ich mich nicht mit bayrischen Verhältnissen aus - wir wohnen in NRW. Aber es würde mich wirklich brennend interessieren, wie das bei Euch nun weiter gehen wird und was Du unternimmst. Vielleicht meldest DuDich ja nochmal deswegen. Das wäre nett.

Liebe Grüße,
Petra

Zu bay. GS kann ich Ihnen keine Auskunft erteilen. Atlano

Vielen Dank für Deine Antwort. Das hat mir Mut gemacht. Ich habe einen kurzen Termin am Montag morgen.

Das finde ich gut!!! Sei doch so nett und berichte mir, wie das Gespräch gelaufen ist. Ich wünsche Dir viel Erfolg. Denk daran - Wir Mütter haben das Sagen, wenn es um die Rechte unserer Kinder geht! Und WIR treffen Entscheidungen. Nicht die Erzieherinnen und auch nicht die Lehrer. Das jedenfalls ist meine Einstellung. Ich bin sicher keine Glucke, aber ich lasse niemanden meine Kinder beleidigen oder herunter machen. Und erste recht lasse ich mir meine Kompetenz nicht ausreden. Höflich reden darf man aber immer mit mir und ich bin auch kritikfähig. Das ist eben immer eine Frage der Art und Weise.

Liebe Grüße,
Deine Petra

Vielen Dank für Deine Antwort. Das hat mir Mut gemacht. Ich
habe einen kurzen Termin am Montag morgen.

Liebe Petra,
Habe gerade übers Wochenende nochmal nachgedacht. Da die Leitung im Gespräch dabei sein will und dann wieder 2 gegen 1 sind, werde ich mit Elternbeirat zusammen sprechen. Ich gehe heute hin und dann werde ich sagen, dass ich nur mit Elternbeirat sprechen werde. Auf alle Fälle sage ich meine wichtigsten Punkte. Dann tschüss. Ich habe ganz schlechte Erfahrungen mit Kindergärten. Habe kurz bevor mein Mann starb im alten Kindergarten eine Frage wegen des Abholens gestellt, dann wurde sofort das Jugendamt informiert. In Bayern wird immer und überall sofort das Jugendamt informiert.
Schöne Woche
Evelyn

Liebe Evelyn,

das mit Deinem Mann tut mir schrecklich Leid. Du hast es sicher nicht leicht!!! Allein erziehende Mutter ist das Eine - aber allein erziehende Witwe ist etwas GANZ Anderes!
Die Sache mit dem Jugendamt ist sehr, sehr heikel. Einerseits reagieren die dort oft über, so wie in Deinem Fall, andererseits reagieren sie oft zu spät oder gar nicht. Das alles richtig einzuschätzen, ob ein Kind nun gefährdet ist oder nicht, ist sehr schwer. Aber dass die Erzieherinnen, die Dich doch kennen müssten, sich da nicht für Dich einsetzen - DAS ist eine Frechheit!
Du machst das schon alles richtig. Wenn Du nicht willst, dass jemand vom Kindergarten bei dem Gespräch dabei ist, dann ist das Dein gutes Recht. Hast Du Dir schon mal überlegt, Deine Tochter vielleicht das letzte halbe Jahr in eine andere Einrichtung zu geben? Vielleicht sogar GANZ aus dem Kindergarten heraus zu holen? Ich weiß ja nicht, ob Du berufstätig bist - wahrscheinlich ja schon…
Ich bin allerdings jemand, der sich grundsätzlich von allem trennt, was mir oder meiner Familie schadet. Ich gehe da keine Kompromisse ein. Dabei rede ich natürlich nicht von alltäglichen, kleineren Konflikten. Die sind ja nun mal da. Aber ansonsten lasse ich da nicht mit mir handeln. Und ich weiß sehr genau, ob ich einen Fehler begangen habe oder die anderen. Ich würde auf jeden Fall deutlich ansprechen, wie unverschämt Du das Verhalten dieser Erzieherin/-nen findest und verlangen, dass man Dir das erklärt. Dass die Luft dadurch natürlich noch dicker wird zwischen Dir und der Einrichtung, lässt sich wahrscheinlich nicht vermeiden.
Lass das erst mal auf Dich zu kommen. Ich bin gespannt, wie man auf Dich eingeht. Ein Elternbeirat besitzt natürlich auch nicht unbedingt die notwendige Kompetenz für ein solches Problem - je nachdem, wer dort dabei ist, hast Du aber vielleicht Glück.
Ich selber wollte damals als Erzieherin kündigen, weil meine Gruppenleitung sich ohne jeden Grund gegen mich gestellt hat. Und plötzlich haben Kindergartenleitung und Elternbeirat gesagt, dass ich auf keinen Fall gehen werde, sondern meine Gruppenleiterin. Denn das wäre nicht der erste Fall, wo man sich negativ über Ihr Verhalten äußert. Manchmal hat man eben die „obere Etage“ doch hinter sich stehen.

Viel Glück und lass Dich nicht verunsichern. Ich drück Dir die Daumen…

LG Petra

Hallo Evelyn,

sorry das es ein bißchen gedauert hat mit der Antwort.
Was mir etwas unklar ist in Deinem Text ist,wie die Einschulungsuntersuchung denn verlaufen ist.Soll er nicht eingeschult werden auf Grund der Untersuchung?
Meines Wissens kann man eine Einschulungsuntersuchung auch anfechten oder bei Bedarf wiederholen lassen.Meine Tochter hat diese Untersuchung damals komplett verweigert,zum Entsetzen der Ärtzin die alles mögliche in dieses Verhalten hineininterpretiert hat.Die Anwesenheit der Erzieherin halte ich auch für reine Neugierde.Ich kenne das gar nicht,wurde bei meinen Kindern von der Schulärtzin gemacht und gibt es seit einiger Zeit in Baden-Württemberg so gar nicht mehr.Man kann auch außerhalb des Kindergartens einen Termin mit dem Schularzt machen.Rufe doch mal beim zuständigen Schulamt an und frage nach,wie das möglich wäre.
Ich würde mich freuen,wenn Du mich über das weitere Vorgehen informieren würdest.Bitte über [email protected]

Liebe Grüße,
Romy