Einschulungstest mit 6 Jahren nicht bestanden?

Hallo Gemeinde,
unsere Tochter 6 Jahre wurde vor kurzem in der Grundschule getestet und haben jetzt eine Schreiben bekommen, das sie den Test nicht bestanden hat.Was wir ehrlich gesagt nicht verstehen,denn sie kann sogar schon Rechnen etc.
Jedenfalls würden wir jetzt gerne wissen, ob Sie trotzdem Eingeschult wird, oder ob sie jetzt noch nicht in die Schule darf?
Und ob wir trotzdem darauf bestehen können, das sie Eingeschult wird?
Schon mal vielen dank.

Kriterien für die Einschulung
Hallo!

Nur ganz kurz: Ob ein Kind schon rechnen kann, spielt keine oder eine zumindest untergeordnete Rolle für die Einschätzung der Schulfähigkeit. Da werden ganz andere Maßstäbe angesetzt. Da geht es um Koordination, Auffassungsvermögen, Konzentration, Bewegungsabläufe, Frustrationstoleranz, soziale Fragen. Das können Dir sicher andere besser fachlich erklären als ich.

Rechnen lernen die Kinder ja dann in der Schule :smile:

Grüße
kernig

Hallo,
ob du auf Einschulung bestehen kannst oder nicht, kann man nicht sagen, ohne zu Wissen, in welchem Bundesland du lebst.
Was du aber sicher machen kannst, ist, um einen Gespraechstermin bei der Schulleitung bitten (oder Soz.Paed. / wer immer fuer das Resultat des „Tests“ verantwortlich zeichnet), damit man dir das Ergebnis erklaert.
Bei uns an der Schule wird kein Kind ohne eine solche Beratung abgelehnt, die Beratung beinhaltet dann auch Empfehlungen, wie das Kind fit fuer die Schule gemacht werden kann.

Gruss
Elke

Hallo also wir leben im Saarland und einen Termin wegen dem Test haben wir auch.
Aber wir wollten es halt gerne vorher schon mal wissen,ob es halt trotzdem zur Schule gehen kann?

Hallo,

das saarländische Schulgesetz
http://sl.juris.de/cgi-bin/landesrecht.py?d=http://s…
sagt Folgendes:
„(2) Schulpflichtige Kinder, für die aufgrund einer medizinischen Indikation durch die Schul- oder Amtsärztin oder den Schul- oder Amtsarzt eine Einschulung noch nicht angeraten ist, können nach Anhörung der Erziehungsberechtigten von der Schulleiterin oder von dem Schulleiter für ein Jahr zurückgestellt werden.“

Da steht eindeutig „können“. Aber es sieht so aus, als ob der Schulleiter, die entgültige Entscheidung trifft, d.h. sagt er nein, dann kann das Kind nicht eingeschult werden.

Gruß
Elke

Vielen dank,jetzt wissen wir wenigstens das was wir wissen wollten.Ist echt sche… das die machen können was sie wollen.
Wir haben raus gefunden das im Saarland Kinder bis 8 Jahre zurück gestellt werden können.
Das heist das dann manche Kinder mit knapp 18 Jahren erst aus der Schule kommen, das ist ja mal voll die sauerei.
Gruss und danke.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Andererseits habe ich auch schon im näheren Umfeld oft genug beobachtet, wie Kinder um jeden Preis in die Schule gezwungen werden sollten, nur um den Ehrgeiz der Eltern zu befriedigen… Laßt euren Junior halt noch ein Jahr springen!

Hallo Gun,

Ist echt sche… das die machen können was sie wollen.
Wir haben raus gefunden das im Saarland Kinder bis 8 Jahre
zurück gestellt werden können.

mein Großer wurde auch ein Jahr zurückgestellt und im Nachhinein muß ich sagen, daß die Entscheidung richtig war, auch wenn ich es damals völlig anders sah.
Wir hätten ihm keinen Gefallen getan, ihn so (zu) früh einzuschulen.
Meist hat die Entscheidung Hand und Fuß.

Gandalf

Hallo,

Das heist das dann manche Kinder mit knapp 18 Jahren erst aus
der Schule kommen, das ist ja mal voll die sauerei.
Gruss und danke.

Wollt ihr, dass er ein oder zwei Jahre früher aus der Schule kommt oder dass ihr ein Kind habt, dass eine erfolgreiche Schullaufbahn absolviert, mit Abschluss und mit besseren Chancen ein fröhliches Kind zu sein?

Ich kenne euer Kind nicht, aber die wie Gandalf schon geschrieben hat, ist eine späte Einschulung nicht unbedingt negativ. Zweimal eine Klasse wiederholt und dann ist man auch erst spät mit der Schule fertig, aber wesentlich frustrierter. Geht doch einfach mal offen zu dem Gespräch. Wenn der Schulleiter einigermaßen okay ist, wird er euch genau erklären, warum die Entscheidung getroffen wurde und was nun eure Optionen sind.

Gruß
Elke

3 Like

Naja ihr habt ja recht.
Wir werden jetzt mal das Gespräch führen und wenn es halt so sein soll dann machen wir es halt,ist vielleicht wirklich besser so.
Vielen dank für die Tipps etc.:wink:

Hallo,
viele Eltern sind natürlich davon überzeugt, daß ihr Kind ganz
außergewöhnliche Fähigkeiten hat und schon alles kann, was für die Schule
nötig wäre. Dabei wird oft nur auch antrainierte Effekte geschaut, die
so ziemlich jedes Kind bei Interesse nach kurzer Zeit drauf hat.

Auch die Kinder selber haben natürlich in dem Alter den Drang zu Schule,
nur wissen diese noch überhaupt gar nicht, was dahinter steckt und wie
sehr sie dort gefordert werden (nicht intellektuell, sondern sozial).

So kann ich nur empfehlen, die Einschulung nicht zu überstürzten und nicht
nur auf die rein intellektuellen Fähigkeiten zu schauen. Viele Kindern
brauchen das eine Jahr Entwicklungzeit sehr nötig, um wirklich
„reif für die Schule“ zu werden. Kinder, die ein Jahr zu früh eingeschult
werden, schleppen diesen Rucksack dann oft noch über Jahre mit sich herum.
Gruß Uwi

unsere Tochter 6 Jahre wurde vor kurzem in der Grundschule
getestet und haben jetzt eine Schreiben bekommen, das sie den
Test nicht bestanden hat.Was wir ehrlich gesagt nicht
verstehen,denn sie kann sogar schon Rechnen etc.
Jedenfalls würden wir jetzt gerne wissen, ob Sie trotzdem
Eingeschult wird, oder ob sie jetzt noch nicht in die Schule
darf?
Und ob wir trotzdem darauf bestehen können, das sie
Eingeschult wird?
Schon mal vielen dank.

Hallo, hier mal einige ausführliche Details zum Thema Schulfähigkeit:

Schulfähigkeit - was ist das?
• Schulfähig ist ein Kind, wenn Sie ihm zutrauen, alle mit dem Schulbesuch verbundenen Anforderungen zu bewältigen.
• „Schulfähigkeit“ bedeutet nicht, dass das Kind schon zu allem fähig ist, was in der Schule verlangt wird.

Kriterien zur Schulfähigkeit
• 01. Körperlich – gesundheitliche Voraussetzungen
• Belastbarkeit
• Gutes Seh- und Hörvermögen

• 02. Emotionale Stabilität
• Arbeitsfähigkeit trotz Ärger oder Freude
• Sich Problemen stellen zu können / Herausforderungen annehmen
• Angemessene Reaktion auf Erfolg / Misserfolg
• Benennen von Angst
• Entwicklung von Selbstvertrauen
• Sich auf neue, unerwartete Situationen einstellen können

• 03. Selbstständigkeit
• Sich alleine an- und ausziehen können
• Alleine auf die Toilette gehen können
• Selbständig frühstücken
• Name und Adresse kennen
• Kleine Aufgaben selbständig erledigen
• Emotionale Selbständigkeit (z.B. sich von den Eltern lösen
können)

04.Konfliktfähigkeit
• Konflikte verbal lösen
• Einfühlen in andere
• Versuchen alleine Konflikte zu lösen, aber wenn nötig Hilfe zu holen
• Gemeinsam Lösungsvorschläge zu erarbeiten

• 05. Regelbewusstsein
• Ordnungsregeln einhalten
• Gesprächsregeln einhalten
• Gruppen- bzw. Kindergartenregeln beachten

• 06. Gruppenfähigkeit
• Kontaktbereitschaft
• Meinung äußern
• Zuhören können
• Rücksichtnahme / Zurückstecken können
• Andere nicht stören / ablenken

• 07. Arbeitsverhalten
• Arbeitsblätter mit Kreativität gestalten
• Ausdauer / Durchhaltevermögen
• Lerninteresse
• Zügiges und genaues Arbeiten
• Ohne Aufforderung eine Beschäftigung finden
• Sitzen bleiben können
• Das wesentliche sehen

• 08. Konzentrationsfähigkeit / Aufmerksamkeit
• Zielgerecht bei einer Sache bleiben und diese beenden
• Sich mindestens 20 Minuten konzentrieren können

• 09. Feinmotorik
• Reißverschluss öffnen / schließen
• Papier reißen
• Mit verschiedenen Materialien umgehen können
• Richtige Stifthaltung
• Umgang mit der Schere (auf der Linie schneiden können)
• Mit Farben und Kleber umgehen können

• 10. Grobmotorik
• Gehen, hüpfen, springen
• Treppensteigen
• Klettern
• Gleichgewichtsvermögen
• 11. Geistige Fähigkeit
• Logisches Denken
• Eigene Gedanken / Ideen / Strategien entwickeln
• Zusammenhänge erkennen
• Längere Sätze / Wortreihen behalten
• Verse, Liedtexte, etc. wiedergeben können

• 12. Sprachverhalten
• Deutliche, verständliche Aussprache
• Bildung vollständiger Sätze
• Zuhören können
• Geschichten nacherzählen
• Ausdrucksfähigkeit
• Eigene Gedanken in Sätze formulieren

• 13. Mengenauffassung
• Der Größe nach ordnen zu können
• Zahlen- und Mengenverständnis im Zahlenraum von 1-10
• Ungeordnete Mengen spontan erkennen können
• Erkennen von: klein, groß, gleich

• 14. Gestalt- und Formwahrnehmung
• Erkennen von gleichen Buchstaben oder Zahlen
• Puzzleteile zusammensetzen
• Geometrische Formen erkennen
• Nachlegen von vorgegebenen Mustern

• 15. Raumorientierung
• Oben / unten Unterscheidung
• Wo beginne ich auf meinem Blatt?
• Den kürzesten / längsten Weg finden
• Bekannte Örtlichkeiten erkennen und wieder finden

• 16. Sortieren nach verschiedenen Merkmalen
• Von klein zu groß
• Von dick zu dünn
• Leicht / schwer
• Bildergeschichten in die richtige Reihenfolge bringen

• 17. Zeitperspektive
• Arbeitszeit einschätzen / einteilen

Bei Fragen kannst du mich gerne anschreiben, ich bin Erzieherin in einem Kindergarten und habe schon Vorträge über dieses Thema gehört und auch schon selbst einen dazu gemacht.

MfG