Hallo,
Na ja, ich schrieb ja über einen Landwirt und nicht über den lieben Gott. Die Entscheidung fällt natürlich zum Erntezeitpunkt. Da weiss er dann schon, wie die Ernte auf dem Rest der nördlichen Erdhalbkugel ausfällt.
O.K. Dann beginnt die Spekulation aber schon an dem Zeitpunkt, wo er sich entscheidet überhaupt Weizen anzubauen. Und wenn dann dummerweise Mäuse, Trockenheit, Kälte, Hitze was weiß ich die Ernte vernichten hat er wahrscheinlich nichts zum sofort verkaufen oder lagern.
Und was kostet die Lagerung?
Ich kann Dir das nicht sagen, der Landwirt weiss es allerdings ganz genau.
Ich kenne Landwirte, die noch nichts von Opportunitätskosten gehört haben und die ihren Hof geerbt haben und deswegen meinen, dass ihre Gebäude usw. nichts kosten. Aber grundsätzlich ist dieses beschriebene Vorgehen nicht neu. Irgendwer hat das wohl mal bei Schweinen erkannt und das dann Schweinezyklus genannt.
Dieser eine landwirt kann das eben machen. Andere bauen ihren Weizen an, um Tiere zu füttern oder müssen verkaufen, weil sie laufende Ausgaben für Personal, Kredite, sich selbst und ihre Familie haben.
Das ist jetzt vielleicht ein bißchen viel Klischee, oder?
Ich hatte es ja im Konjunktiv formuliert und meine damit vor allem die Spekulation zum Zeitpunkt der Aussaat. Da gehört auch etwas Glück dazu, dass am Ende soviel geerntet wird, dass man am Ende auch damit spekulieren kann.
Dabei ist noch nicht beantwortet,
ob er für sich alle Kosten berücksichtigt hat. Möglicherweise
hätte der Anbau anderer Produkte noch mehr gebracht.
Die Entscheidung was angebaut wird fällt natürlich zu einem
anderen Zeitpunkt und hat mit der Frage wann die Ernte
verkauft wird mal gar nichts zu tun.
Naja, aber ganz von der Frage, ob etwas geerntet wird, kann es auch nicht getrennt werden
Daneben ist ja nie sicher, ob es jedes Jahr klappt.
Und was willst Du damit eigentlich sagen, außer dass Deine Meinung über das unternehmerische Geschick von Landwirten im Allgemeinen nicht sehr hoch ist…?
Ich will damit sagen, dass es jedes Jahr Landwirte gibt, die 100% Ernteausfall zu verzeichnen haben. Daneben noch eine Reihe, die eben irgendwo zwischen 0 und 100 liegen. Und selbstverständlich auch solche, die eine Rekordernte einfahren. Manchmal liegen die mit den 100% Ausfall und die mit der Rekordernte nur wenige Kilometer auseinander.
Und wer dann seine Entscheidungen darauf aufbaut, dass es die letzten Jahre geklappt hat und die nächsten Jahre deswegen auch klappen müsse, hat eben Glück, wenn es wieder klappt. Mit Cleverness hat das nichts zu tun.
Daneben sind Landwirte natürlich heutzutage nicht blöd und immer mehr haben auch studiert. Aber es gibt eben auch die anderen, die gar nicht merken, dass sie ihr Land und sonstigen Ressourcen vielleicht besser einsetzen könnten.
Und im Moment ist die Lage wohl so, dass es einfacher ist keine Verluste zu machen. Könnte auch ein Faktor sein und es gibt keine Garantie, dass das so bleibt.
Wir werden das hier aber auch in dem speziellen Fall nicht klären können und gehen einfach davon aus, dass Weizen in dieser Lage, dass Beste ist und sie auch vor jeglichen Wetterunbilden geschützt ist.
Grüße