Einstellung des LDL-Cholesterol

Hallo zusammen,

es gibt ja CSE-Hemmer wie Simvastatin welche die Bildung des LDL-Cholestrol in der Leber hemmen sollen.
Aber der Körper bildet doch ganz natürlich soviel LDL-Cholesterol wie er braucht. Oder nicht ?
Wenn ich nun ein Medikament zuführe, das dies behindert, wird der Körper dann nicht Versuchen wieder mehr zubilden ? So das man am Schluss auf den selben Wert kommt wie zuvor ?

Beste Grüße
Abacuss

Guten Tag Abacuss,
was ist der Hintergrund zu Deiner Frage?
Sind Deine Cholesterol / Cholesterin-Werte zu hoch?

Wenn ja, dann ist vielleicht meine folgende in diesem Jahr gemachte
Erfahrung von Interesse:

Als Diabetiker bin ich regelmäßig alle etwa vier Monate beim
Bluttest; dabei wird auch Cholesterin untersucht, das in der
Vergangenheit immer zu hoch war.

Durch einen Hinweis in einem örtlichen persischen Restaurant
bin ich auf Bockshornklee aufmerksam geworden, das ich seit
Mai d. J. regelmäßig im Müsli morgens nehme.

Nach vier Monaten waren meine HDL- und LDL- Werte um
jeweils 15% gesunken und damit im erträglichen Bereich.

Gruß Walter VB

Hallo @Walter_VB,
ich habe auch zu hohe Chol.-Werte, in welcher Form nimmst Du den Bockshornklee zu Dir und wo kann ich den kaufen?

Schöne Grüße von Irmgard

Guten Tag Irma,
es heißt, Bockshornklee seit bei uns noch relativ unbekannt.
Es kommt hauptsächlich in Asien vor, als Gewürz anscheinend
im Iran sehr beliebt.

BHK gibt es zu kaufen als Tee, Kapseln und Samen: in der Apotheke,
im Reformhaus oder bei Amazon.

Einzelheiten siehe hier:

Zur inneren Anwendung können 3-mal täglich etwa 2 g der
zerkleinerten Samen (1 Teelöffel entspricht etwa 4,5 g) mit etwas
Flüssigkeit eingenommen werden.

Ich nehme (wie erwähnt) morgens im Müsli einen TL
BHK-Samen und wenn irgend möglich auch am
Abend in einer warmen Mahlzeit.

Meine Werte waren im Mai – und dann im September:
Cholesterin gesamt 253 - 216 - minus 15%
LDL 170 - 141 - minus 17%

Es erinnert im Geschmack etwas an Maggikraut.
Es ist im Essen eigentlich nicht spürbar, aber wirkungsvoll.

Versuch’s einfach mal, es kostet nicht viel.

Gruß Walter VB

1 Like

Hi Walter, das ist zwar nicht ganz eine Antwort auf meine Frage, aber trotzdem danke :slight_smile: Ich hatte vor 6 Jahren einen Schlaganfall. Zu der Zeit waren alle meine Werte ok. Dann nahm ich die Tabletten und mein Cholesterinwert sank natürlich. Ich verstehe aber nicht wozu ich die Tabletten nehme. Schliesslich waren meine Werte ja ok. Mittlerweile ist mein Cholesterin wieder höher und ich soll mehr Tabletten nehmen.

Lieber @Walter_VB,

herzlichen Dank für Deine ausführliche Erklärung und den Link. Ich werde mir die Samen baldmöglichst kaufen (ist allemal besser als Statine mit jede Menge Nebenwirkungen). Ich werde Dir berichten, inwieweit es bei mir dann gewirkt hat.

Viele Grüße und alles Gute und viel Gesundheit im Neuen Jahr von Irmgard

Lieber @Walter_VB,

ich habe noch Fragen: Habe in der Apotheke Bockshornklee bestellt und gemahlenes Pulver bekommen. Es läßt sich auch in Joghurt ganz schlecht essen, weil zu klebrig. Kaufst Du Samen ganz??? und zerkleinerst den selbst??? und wie???

Viele Grüße von Irmgard

Guten Tag Irmgard,
das verstehe ich nicht so ganz.

Ich hatte BHK im Sommer über AMAZON bei
[Talea Naturkosmetik]
Radico Methi-Samenpulver 2er-Pack (2 x 100g) für Euro 19,99
bestellt.
Das war fertig gemahlen und ganz trocken.

Stell das aus der Apotheke mal in den Kühlschrank, dort sollte
es aufbewahrt werden. Vielleicht hilft das.

Gruß Walter VB

1 Like

Guten Morgen Irmgard,
kleiner Nachtrag zu meiner Notiz von gestern:

Im oben angeführten Bericht heißt es:
„Zur inneren Anwendung können zwei bis drei Mal täglich etwa 2 Gramm – das ist ca. ein halber Teelöffel – der zerkleinerten Bockshornklee Samen mit einer geringen Menge Flüssigkeit eingenommen werden.“

Also notfalls anrühren und trinken!

Gruß Walter VB

1 Like

Lieber @Walter_VB,

danke Dir sehr für Deine Bemühungen. Gestern Abend habe ich Dein Mail gelesen und das Pulver in den Kühlschrank gestellt. Und siehe da - es hat sich heute morgen problemlos in Joghurt verrühren lassen.

Umärmelgrüßle
Irmgard

Hi,

Umärmelgrüßle

Klingt sehr schwäbisch - gut zu wissen für meine Verwandten dort.

Gruß Walter VB

ja - Fellbach bei Stuttgart :smiling_face_with_three_hearts:

Lieber @Walter_VB,

ich wärme jetzt das Thema nochmals auf, da ich Dir ja berichten wollte. Also, ich war vor zwei Wochen im Krankenhaus zu diversen Untersuchungen und da hat man natürlich Blut abgenommen. Heute war ich zur Besprechung der Ergebnisse bei meinem behandelten Arzt - und man kann es kaum glauben - mein LDL-Col. ist von 103 auf 69 gesunken.

103 war eigentlich schon mit Einnahme von 15 mg Rosuvastatin nicht so schlecht, aber mein Arzt wollte aufgrund meiner starken Arterienverkalkung (habe dadurch bereits eine Bypass-OP) daß ich auf mind. 70 komme. Eine Erhöhung der Statine hatte ich abgelehnt.

Mein Arzt war platt wegen dem Erfolg durch den Bockshornkleesamen und hat einen Artikel in der deutschen Apothekerzeitung angeschaut. Da wird auch erwähnt, daß es gut für Diabetes ist.

Ich bin so glücklich, daß Du mir den Bockshornkleesamen empfohlen hast und möchte mich nochmals ganz lieb bedanken.

Viele Grüße
Irmgard

1 Like

Guten Morgen Irma,
herzlichen Dank für Deine Information.

Sehr interessant - aber das war eigentich zu erwarten.
Ich nehme es nach wie vor und bin gespannt auf meine nächste Untersuchung.

Herzliche Grüße Walter VB

1 Like

Der Lipoprotein Stoffwechsel ist sehr kompliziert. Jede Zelle braucht die Lipoproteine als Baustein. Daher werden sie vom Stoffwechsel produzert. Aber überschüssige Fette aus der Nahrung werden im Blut auch als Lipoproteine transportiert. Der Überschuss an LDL fördert die Bildung von Arterisklerotischen Plaques in den Gefäßen, genauer das Verhältnis HDL zu LDL. Durch Medikamente versucht man das Verhältnis günstig zu gestalten. Theoretisch geht das auch durch kontrollierte Ernährung, außer bei erblich bedingten Ungleichgewichten der Lipoproteine, aber im Regelfall wird der Arzt eine Kombination aus Ernährung und medikamentösen Lipidsenkern empfehlen.
Udo Becker

Hallo,

Man sollte vielleicht dazu sagen, dass das nach wie vor eine Hypothese ist. Sie beruht nur auf dem empirischen Hinweisen. Seit den 1950er Jahren gibt es keine wissenschaftliche Untersuchung, die einen eindeutigen Zusammenhang, einen biologischen Mechanismus zwischen (LDL)-Cholesterin und Arteriosklerose nachweisen konnte.

Und genau da findet man eine weitere Korrelation. Cholesterin-Senker sind inzwischen eines der umsatzstärksten Pharmasegmente. Eine wissenschaftliche Untersuchung der Zusammenhänge und des Nutzens von Medikamenten, Diäten, Spezialernährungen scheint wie ein Kampf gegen Windmühlen.

Trotz allem gibt es immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen, die nahelegen, dass man die Wirkung von Cholesterin auf koronare Herzkrankheiten (KHK) überschätzt hat. Ja inzwischen zeigen sich Korrelationen zwischen den Medikamenten und der Zunahme von KHK. Und es wächst nach und nach die Einsicht, dass man noch zu wenig über Cholesterin weiß und an welchen Prozessen es beteiligt ist. Welche Auswirkungen an welchen Stellen eine Manipulation der Werte hat.

Mal sehen, wohin die Forschung in den nächsten zehn, zwanzig Jahren gehen wird. Wer sich aber mal die Geschichte des Cholesterinsenkens ansieht, findet schon jetzt viele fragwürdige Punkte, die letzten Endes in Sackgassen stecken geblieben sind.

Grüße
Pierre

Nein, wird es nicht. Ein wenig - nein, deutlich - differenzierter wird das da schon beurteilt: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2011/daz-30-2011/bockshornkleesamen
Money Quote:

Es gibt zwar inzwischen eine ganze Reihe von klinischen Studien zur Anwendung von Bockshornkleesamen bei Diabetes mellitus und Hyperlipidämie, aber sie sind allesamt nur klein (meist unter 26, maximal 69 Teilnehmer), häufig methodisch unzureichend (de facto z. B. nur Fallserien), in ihren Studienendpunkten unterschiedlich und selbst bei vergleichbaren Bedingungen in ihren Ergebnissen manchmal widersprüchlich. Da auch die jeweils eingesetzten Zubereitungen und Dosierungen sehr heterogen sind, lassen sich ohnehin keine allgemeinen Schlüsse für die Anwendung ziehen. Folglich wird auch in der wissenschaftlichen Literatur die klinische Evidenz als nicht ausreichend für die adjuvante Anwendung bei Diabetes mellitus und Hyperlipidämie angesehen.
[…]
Das ernüchternde Urteil zur arzneilichen Verwendung von Bockshornkleesamen steht im Kontrast zu „Informationen“, die zunehmend im Internet und in den Medien kursieren. Slogans wie „Diabetes: Natürliche Waffe Bockshornklee“ veranschaulichen, wie Geschäftemacher den „Health Claim“ „Beitrag zur Erhaltung gesunder Blutzuckerspiegel“ interpretieren und den Verbraucher in die Irre führen.
[…]
Im Gegensatz zu einer mehr oder weniger stark ausgeprägten lipidsenkenden Wirkung von Bockshornkleesamen ist ein nicht einschätzbarer Effekt auf den Kohlenhydratstoffwechsel durchaus kritisch zu sehen. Denn es ist nicht auszuschließen, dass dadurch die medikamentöse Einstellung eines Diabetikers gestört wird.

(Hervorhebungen von mir)

Trotzdem Dank an @Walter_VB für den Tip, auf den ich jetzt erst gestoßen bin. Die von ihm verlinkte Werbeseite (Betreiber ist eine Marketing-Agentur) ist nichtsdestotrotz mE keine seriöse Information. Ich nehme selbst Statine ein und werde die Samen mal als adjuvante (begleitende / unterstützende) Therapie probieren. Kannte bislang nur die Blätter als Gewürz (Kasoori Methi).

Freundliche Grüße,
Ralf

@Tychiades - nur ganz kurz zu Diabetes m. - die ich auch habe. Mein Langzeitwert von 5,9 ist nach ca. 2 Monaten Einnahme von Bockshornkleesamen jetzt auf 5,7. Ich kaufe den Bockshornkleesamen in der Apotheke. Ich gebe nicht so viel auf Studien. Ich habs probiert und mir - wie auch bei Walter - hat der Bockshornkleesamen geholfen.

Grüße von Irmgard

Das freut mich für Dich. Und natürlich auch für Walter, der dasselbe Problem wie ich hat, weswegen ich auch testen werde, ob sich das bei mir ebenfalls senkend auf den LDH-Wert auswirkt.

Es ging mir um die Richtigstellung dieser Aussage:

die schlicht unzutreffend ist. Oder „fake news“, wie man heute sagt … Im Gegenteil wird eine positive Wirkung bei Diabetes unmissverständlich in Zweifel gezogen und sogar auf mögliche Probleme hingewiesen, wenn dieses Nahrungsergänzungsmittel adjuvant zu konventioneller medikamentöser Behandlung von Diabetes eingesetzt wird. Man sollte also, wenn man dies versuchen möchte, zumindest den behandelnden Arzt davon in Kenntnis setzen. Was Du ja getan hast - dieser Rat ist daher auch nicht für Dich gedacht.

Gruß,
Ralf

1 Like

Guten Tag www-Freunde,
zu dem in den letzten Tagen erneut erfolgten Gedanken-Austausch
wegen Bockshornklee (BHK):

Ich kann nur sagen, dass es mir offensichtlich hilft, weiß natürlich nicht, welchen Einfluss es bei mir bezüglich Diabetes hat.

Zur Erinnerung: Ich habe den Hinweis aus einem örtlichen (sehr guten)
persischen Restaurant bekommen, die Chefin dort ist gelernte Apothekerin.

Ich gehe dort seit Monaten mindestens zweimal pro Woche zum Mittagessen
(meine Frau ist vor einem Jahr verstorben).

Meine Cholesterin-Werte sind nach etwa 3 Monaten gesunken, wie oben erwähnt.

Mein HBA1-Wert lag im September 2019 bei 6,8, am 3. Februar aber bei 6,6 –
ob das mit BHK zu tun hat, wage ich allerdings nicht zu behaupten.

Bei der Komplexität der Cholesterin- und Diabetes-Krankheiten ist die Reaktion
des einzelnen / individuellen Körpers sicher unterschiedlich – also kann man nur
probieren, wenn man versuchen will, ein Problem anzugehen.

Natürlich habe ich meinen Hausarzt informiert.

Beste Grüße Walter VB

PS: Die verlinkte Werbeseite in meinem Text ist sicher keine seriöse Info, aber
hilft doch ein wenig auf dem Weg.

1 Like