Einstiegsgehalt SW-Entwickler

Hallo,

bin nach ausführlicher Recherche wieder mal verwirrter als vorher, weil man wie immer überall was anderes liest.

Ich habe 13,5 Semester lang Informatik an der TU Darmstadt studiert, habe bisher leider noch keine Berufserfahrung und plane jetzt meinen Einstieg bei eher mittelständischen Unternehmen, d.h. 50-200 Mitarbeiter, vorwiegend in der Region Hessen, BaWü, NRW. Am meisten bin ich noch auf ein Einstiegsgehalt von ca. 42.000€ gestoßen. Bin ich da richtig? Kann ich da mehr fordern, wenn das Unternehmen größer ist (>500 Mitarbeiter) ? Gebe ich eine Spanne oder einen konkreten Betrag im Anschreiben an? Empfiehlt es sich evtl. sogar, prinzipiell 1000-2000€ mehr (pro Jahr) zu fordern, damit man in der eigentlichen Gehaltsverhandlung mehr Spielraum hat?

Danke für jegliche Tipps

Moin wrap it,

grundsätzlich empfiehlt es sich bei Gehaltswünschen auch variable oder andere Gehaltsbestandteile (Tankgutscheine, Firmenwagen, etc.) mit einzuplanen und daher Spannen anzugeben. So wird man auch nicht auf eine Zahl „festgenagelt“, sondern hat die Möglichkeit auszuloten, wo die Schmerzgrenzen beim AG liegen.

Ein Einstiegsgehalt oriertiert sich neben deiner bisherigen Laufbahn, Praktika usw. natürlich sehr an der Stelle und den Aufgaben. Außerdem ist ein wesentlicher Punkt, wie gern/dringend man diese Stelle überhaupt besetzen will.

Ich würde dir raten, 40-48.000€ je nach Gehaltszusammensetzung anzugeben, ohne jetzt genaueres über dich, die Stelle und die Firma zu kennen. Meist wird in einem zweiten Gespräch der AG auch einen Vorschlag machen, der im unteren Drittel deiner Spanne liegt.

Ufoo

Danke.

Meine Überlegungen zur Gehaltsspanne waren ähnlich, zumal selbst im Lohnspiegel Details wie die wöchentliche Arbeitszeit miteinbezogen werden, die ich vor dem VG ja nur seltenst wissen kann.
Dennoch lese ich in anderen Bewerbungsratgebern immer wieder, dass eine Spanne als zu unsicher und schwammig gilt.

Pauschal geht nicht
Hallöchen,

Ich habe 13,5 Semester lang Informatik an der TU Darmstadt studiert, habe bisher leider noch keine Berufserfahrung

Das ist meist übel.

und plane jetzt meinen Einstieg bei eher mittelständischen Unternehmen, d.h. 50-200 Mitarbeiter, vorwiegend in der Region Hessen, BaWü, NRW.

Da gibt es schon große Unterschiede. In den Metropolen sind die Gehälter höher als in der Pampa.

Was in Siegen ein Traumgehalt ist, wäre in Frankfurt nicht genug für die Miete.

Am meisten bin ich noch auf ein Einstiegsgehalt von ca. 42.000€ gestoßen. Bin ich da richtig?

Vermutlich nicht. Denn Dein Arbeitgeber muss schätzungsweise 1-2 Jahresgehälter in Dich investieren, bevor er überhaupt eine signifikante Gegenleistung von Dir bekommt.
Wenn Du noch keine Berufserfahrung hast, gehe ich davon aus, dass Du mindestens ein Jahr lang ziemlich stark gecoacht werden musst, was heißt, dass nicht nur Dein Gehalt quasi Lehrgeld ist - sondern auch das des Kollegen, der Dich einarbeiten muss.

Kann ich da mehr fordern, wenn das Unternehmen größer ist (>500 Mitarbeiter)?

Im Prinzip ja. Du musst aber schon verdummenich Glück haben, um in einem Unternehmen überhaupt reinzukommen, wenn Du quasi keine Leistungen vorweisen kannst und so ein Gehalt möchtest.

Gebe ich eine Spanne oder einen konkreten Betrag im Anschreiben an?

Ich habe damals stets geschwiegen, um dann im Gespräch meine Karten auf den Tisch zu legen. Mit der Aussage „Berufsanfänger“ war ohnehin allen klar, dass ich mit dem Rücken zur Wand stehe.

Empfiehlt es sich evtl. sogar, prinzipiell 1000-2000€ mehr (pro Jahr) zu fordern, damit man in der eigentlichen Gehaltsverhandlung mehr Spielraum hat?

Wenn Du direkt eine Absage willst, dann ja.
Du musst es mal so sehen: Du bewirbst Dich bei einem Unternehmen und weißt nicht, ob da ein qualifizierter, langjähriger Mitarbeiter üblicherweise 3000€ oder 4500€ brutto pro Monat kriegt und gehst dann prophylaktisch auf die Oberkante.
Du wirst doch sofort aussortiert, wenn Du die dortige Grenze des guten Geschmacks überschreitest.

Außerdem, das wirst Du schon noch merken, gibt es Unternehmen, die zwar schlecht zahlen aber ein gutes Lebensgefühl vermitteln - und Unternehmen, die super zahlen, aber trotzdem will dort jeder lieber weg als hin.

Zum Beispiel die Spieleindustrie zahlt miserabel - mit €35000 lägest Du da schon auf einer Führungsposition. Dafür macht es unheimlich Spaß.
In der IT-Beratung kannst Du auch €50000 Einstiegsgehalt kriegen. Sofern es Dir nichts ausmacht, keine Privatleben mehr zu haben und von allen Leuten wie ein Fußabtreter behandelt zu werden.

Deswegen kann man so pauschal nicht antworten.

Ansonsten bin ich damals - als Diplom-Informatiker mit bereits 6 Jahren Erfahrung in der Lehre und universitären Projektleitung - so in die Gehaltsverhandlung gegangen: „Ich stelle mir €3000 pro Monat vor. Gerne bin ich bereit, in der Einarbeitungszeit auch €2000 - dann muss aber nach einem halben Jahr nachverhandelt werden!“

Der Vorteil war, erstens wusste der Arbeitgeber, dass ich bereit bin, meine Unwissenheit in wirtschaftlichen Belangen schnell abzuarbeiten - und ich hatte gleichzeitig die Flexibilität, wäre der AG der Nachverhandlung nicht nachgekommen, mich auf eine höher dotierte Stelle mit der nötigen Erfahrung zu bewerben.

Die Zahlen kannst Du der Inflation anpassen.

Gruß,
Michael

Moin Michael,

das ist mir im Grundtenor viel zu negativ, auch wenn ich in einigen Punkten übereinstimme (ich habe ein wenig dort gekürzt, wo ich eh zustimme):

Am meisten bin ich noch auf ein Einstiegsgehalt von ca. 42.000€ gestoßen. Bin ich da richtig?

Vermutlich nicht. Denn Dein Arbeitgeber muss schätzungsweise
1-2 Jahresgehälter in Dich investieren, bevor er überhaupt
eine signifikante Gegenleistung von Dir bekommt.
Wenn Du noch keine Berufserfahrung hast, gehe ich davon aus,
dass Du mindestens ein Jahr lang ziemlich stark gecoacht
werden musst, was heißt, dass nicht nur Dein Gehalt quasi
Lehrgeld ist - sondern auch das des Kollegen, der Dich
einarbeiten muss.

Wer aktuell mit einem Dipl. Informatik Studium unter 40.000 ran geht, verkauft sich unter Wert. Die aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt (mal von regionalen Abweichungen abgesehen) ist mehr als rosig.

Kann ich da mehr fordern, wenn das Unternehmen größer ist (>500 Mitarbeiter)?

Im Prinzip ja. Du musst aber schon verdummenich Glück haben,
um in einem Unternehmen überhaupt reinzukommen, wenn Du quasi
keine Leistungen vorweisen kannst und so ein Gehalt möchtest.

Wieso keine Leistungen? Er hat keine Berufserfahrung, na und? Er ist Dipl. Informatiker!

Gebe ich eine Spanne oder einen konkreten Betrag im Anschreiben an?

Ich habe damals stets geschwiegen, um dann im Gespräch meine
Karten auf den Tisch zu legen. Mit der Aussage
„Berufsanfänger“ war ohnehin allen klar, dass ich mit dem
Rücken zur Wand stehe.

Empfiehlt es sich evtl. sogar, prinzipiell 1000-2000€ mehr (pro Jahr) zu fordern, damit man in der eigentlichen Gehaltsverhandlung mehr Spielraum hat?

Wenn Du direkt eine Absage willst, dann ja.
Du musst es mal so sehen: Du bewirbst Dich bei einem
Unternehmen und weißt nicht, ob da ein qualifizierter,
langjähriger Mitarbeiter üblicherweise 3000€ oder 4500€ brutto
pro Monat kriegt und gehst dann prophylaktisch auf die
Oberkante.
Du wirst doch sofort aussortiert, wenn Du die dortige Grenze
des guten Geschmacks überschreitest.

Prophylaktisch auf die Oberkante? Mit 3000 brutto und einem z.B. 13. Monatsgehalt liegen wir doch schon bei 40.000€. Unter 3.000€ brutto als Dipl. Informatiker halte ich schon für sehr wenig.

Außerdem, das wirst Du schon noch merken, gibt es Unternehmen,
die zwar schlecht zahlen aber ein gutes Lebensgefühl
vermitteln - und Unternehmen, die super zahlen, aber trotzdem
will dort jeder lieber weg als hin…

Da stimme ich voll und ganz zu.

… „Ich
stelle mir €3000 pro Monat vor. Gerne bin ich bereit, in der
Einarbeitungszeit auch €2000 - dann muss aber nach einem
halben Jahr nachverhandelt werden!“

Wieso soll er denn dann keine 3000€ fordern, wenn du auch praktisch ohne direkten Berufsbezug (Lehre -> Wirtschaft) das gefordert hast. Von diesem Vorgehen rate ich ab. Lieber gleich eine Marke nennen und dazu stehen. Die Nachverhandlung wird häufig nicht kommen, wenn doch, sicherlich nicht so ausfallen, wie gehofft und der wichtigste Punkt: Nach sechs Monaten Job kann sich niemand auf eine höher dotierte Stelle bewerben. Das ist Praktikumsdauer und kann nicht als „echte“ Berufserfahrung gelten.

Grundsätzlich ist es schwer, und da stimme ich Michael zu, pauschal eine Zahl zu nennen, da sehr viele Faktoren in ein Gehalt reinspielen.

Ufoo

Das Papier, auf dem es steht…
Moin zurück,

Wer aktuell mit einem Dipl. Informatik Studium unter 40.000 ran geht, verkauft sich unter Wert. Die aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt (mal von regionalen Abweichungen abgesehen) ist mehr als rosig.

Dem würde ich gerne zustimmen, aber das „Diplom-Papier“ ist leider nicht viel wert. Ich betreue selbst ab und zu Studenten, habe schon Leute mit einer 1,3 abschließen sehen, die weder analytisch denken noch selbständig arbeiten können - unabhängig von der Fachrichtung.

Im Prinzip ja. Du musst aber schon verdummenich Glück haben,
um in einem Unternehmen überhaupt reinzukommen, wenn Du quasi
keine Leistungen vorweisen kannst und so ein Gehalt möchtest.

Wieso keine Leistungen? Er hat keine Berufserfahrung, na und? Er ist Dipl. Informatiker!

Das ist keine allzu große Leistung, je nachdem wo man studiert hat. Unabhängig davon, gerade als Entwickler muss man schon mehr können als nur akademisch lernen.
Informatiker sind noch lange keine guten Entwickler. Diese Annahme ist so irrig wie die, dass Mathematiker gut rechnen können :wink:

Wichtiger wäre doch tatsächlich, was kann er entwickeln? Wo hat er schon was geleistet? Liegt die Obergrenze der bisherigen Erfahrungen bei Hello World in Basic - oder bei einem vollwertigen BSS?
Hört sein Wissen beim Aufruf des Java-Compilers auf, oder kann er einen Rootserver so einrichten, dass eine Webapplikation läuft?

Prophylaktisch auf die Oberkante? Mit 3000 brutto und einem z.B. 13. Monatsgehalt liegen wir doch schon bei 40.000€.

Naja, bei 39000. Wenn man da allerdings 42000+2000 nimmt, sind das schon eher €3500 p.M., was man im Öffentlichen Dienst auf einer tarifüblichen E10-Stelle nach 10-12 Jahren bekommen würde.
Na gut, ich weiß, dass die Wirtschaft besser bezahlt - aber meine Güte, die Relation: Anfänger vs. 10 Jahre berufserfahren?

Unter 3.000€ brutto als Dipl. Informatiker halte ich schon für sehr wenig.

Gut, heutzutage stimmt das vielleicht. Aber gerade in der freien Wirtschaft bezahlt man eher für Resultate als für Titel. Und jemand, der „noch nie gearbeitet“ hat, der muss sich erstmal Sporen verdienen.

Wieso soll er denn dann keine 3000€ fordern, wenn du auch praktisch ohne direkten Berufsbezug (Lehre -> Wirtschaft) das gefordert hast.

Weil ich problemlos eine Stelle an der Uni hätte haben können, bei der ich 2.600 bekommen hätte, aber da nicht ewig bleiben wollte.
Wer Optionen hat, kann mehr fordern :smile:

Die Nachverhandlung wird häufig nicht kommen, wenn doch, sicherlich nicht so ausfallen, wie gehofft

Naja, dann weiß man ja, dass man sich weiterbewerben kann.
Sollte ja kein Problem sein, wenn man was auf der Pfanne hat und der Arbeitsmarkt rosig aussieht.
Siehe halt oben: Wer Optionen hat, kann mehr fordern.

und der wichtigste Punkt: Nach sechs Monaten Job kann sich niemand auf eine höher dotierte Stelle bewerben. Das ist Praktikumsdauer und kann nicht als „echte“ Berufserfahrung gelten.

Wer es aber nach 6 Monaten noch nicht geschafft hat, handfeste Resultate vorzuweisen, der ist mit €3000 aber überbezahlt. Als Informatiker sollte man in der Zeit eine vollwertige Diplomarbeit verfassen können, üblicherweise von der Recherche über Bereitstellung einer Software-Lösung bis hin zur vollständigen Dokumentation.
Was mich wieder zurück bringt zum Punkt 1, dass viele Diplomanden ihren Titel eigentlich nicht verdient haben.

Naja, am Schluss muss jeder selbst wissen was er kann (bzw. meint, zu können) - ich kann hier keine Ferndiagnosen über den Ursprungs-Fragesteller anstellen.
Wenn er ein „Wizkid“ ist, dann gibt’s auch bei hoher Gehaltsforderung was.
Falls er jedoch eher zu den Schwächeren gehört, sollte er gehaltstechnisch erstmal kleine Brötchen backen und sich das Handwerk beipulen lassen - ein mageres Gehalt ist nämlich immer noch besser als gar keins.

Gruß,
Michael

Das war auch mein Gedanke. Ich denke, ein Informatik-Abschluss an der TU Darmstadt hat jetzt nicht den schlechtesten Ruf. Meine Uni erreicht da in vielen Hochschulrankings immer noch die top5 und ich habe immerhin auch relativ gute Noten. Vor allen Dingen wenn der Job noch meine doch eher seltenen Vertiefungen trifft, dann möchte ich schon ein normales Einstiegsgehalt haben. Problematisch wird es dann, wenn die Uniwelt auf die Berufswelt prallt. Im Prinzip habe ich jetzt 5-6 Jahre C++, Java und gegen Ende Matlab hinter mir. Programmieren kann ich mittlerweile schon halbwegs und bin auch recht schnell in neue Technologien eingearbeitet, weil die wiederkehrenden Muster ja immer dieselben sind. Das Ganze eben nur vor einem wissenschaftlichen Hintergrund, d.h. mit Java EE, C# .NET, Hibernate, Spring, Maven, Web-Programmierung und wie die ganze Abteilung heißt, hab ich leider noch nicht viel Ahnung oder nur Grundkenntnisse.
Ich weiß also, dass ich von einer sehr theoretisierten Universität komme und in der Berufswelt erst mal Fuß fassen muss. Trotzdem kann ich viiiiel mehr als vor meinem ersten Semester und selbst da hab ich nicht bei 0 angefangen.

Rückwirkend wäre es natürlich schlauer gewesen, doch irgendwo mal ein Praktikum dazwischenzuquetschen, aber ein Studium an der TUD ist sehr anspruchsvoll und mMn wäre das sicher mit noch mehr Zeitverlust einhergegangen (im Semester ist man mit Vorlesungen, Übungen, Praktika & Seminaren beschäftigt, in den Ferien folgen dann die Klausuren, mit Glück hat man 2-4 Wochen frei).
Ich dachte also immer, ein Semester früher im Job ist wertvoller als ein Praktikum, denn die IT-Welt ist so breit gefächert…woher weiß ich, dass ich mir in einem potentiellen Praktikum schon mal Einarbeitungszeit im richtigen Job abnehme? Höchstwahrscheinlich werden da ja wieder ganz andere Technologien benutzt etc.

Dass meine Gehaltsforderung von sehr vielen Faktoren abhängen sollte, ist mir bekannt, aber der Lohnspiegel z.B. unterscheidet nur nach Bundesland und auch so Details wie meine wöchentliche Arbeitszeit kenne ich ja bei der Formulierung des Anschreibens noch nicht. Der Ballungsraum Frankfurt ist doch auch riesig. Selbst Darmstadt gehört noch dazu.
Und falls ich einem Unternehmen tatsächlich mal zu viel fordere, machen die mir dann kein Angebot, sondern hauen mich gleich aus dem Bewerbungsverfahren raus?

Generell bin ich bei dir, aber grade bei dem aktuellen Arbeitsmarkt, halte ich es für Unsinn 40.000 € als zu hoch einzustufen. Da würde ich lieber 2-5 Bewerbungen schreiben und auch eine Stelle mit 37.000 ablehnen, wenn man einen Monat später 10.000€ mehr bekommt.

Titel sagen natürlich überhaupt nichts über das Können. Ein guter Informatiker wird auch kaum programmieren, weil man dafür Leute mit Ausbildung hat (zumindest in den größeren Firmen). Aber der AG weiß ja nichts über den Bewerber außer seiner Qualifikation - ergo: Titel werden bezahlt. Ansonsten bräuchten wir ja weder Schulen noch Universitäten.

Scheiss auf das Geld
Hallo

das Geld sollte hier keine Rolle spielen.

In einem größeren Unternehmen wirst Du mit Deinem Abschluss in wenigen Jahren zumindest am Tarifende landen.

In einem kleineren Unternehmen hast Du weit größere Chancen Dich zu entfalten, ein Genie zu werden oder ausgebeutet.

Du kommst von der Uni, da wirst Du doch noch 3 Jahre mit jedem Gehalt zurechtkommen. Werde Dir lieber klar, was Du machen möchtest. Software, Beratung, Web, Microcontroller, Netzwerke, KI, Schlipps oder Pulli, … Und dann suche Dir die Stelle, wo Du das 3 Jahre am besten lernst. Danach steht Dir in dem Bereich die Welt (und zumindest Tarifende) offen.

Gruß
achim

IT-Hochburgen
Hallöchen,

Im Prinzip habe ich jetzt 5-6 Jahre C++, Java und gegen Ende Matlab hinter mir.

Zur Info - ich hatte zum Berufseinstieg schon fast 15 Jahre Programmiererfahrung. War trotzdem nicht geeignet, um kommerziell in der Entwicklung unterzukommen.
Die Jahre sagen fast nichts, eher die Art der durchgeführten Tätigkeiten.

d.h. mit Java EE, C# .NET, Hibernate, Spring, Maven, Web-Programmierung

… wenn Du abstrakt denken kannst, kommst Du zwar in diese Dinge sehr schnell rein, aber der Teufel steckt hier echt im Detail… wichtig ist allerdings für Dich als Informatiker zu verstehen, was diese Dinger leisten, d.h. was eben nicht entwicket werden muss.
Dieses Wissen wirst Du brauchen, wenn Du analytisch arbeiten musst oder Projekte aufplanst.

Trotzdem kann ich viiiiel mehr als vor meinem ersten Semester und selbst da hab ich nicht bei 0 angefangen.

Und irgendwann wirst Du feststellen, dass Du immer noch quasi nichts kannst bzw. weißt :wink: … das geht mir quasi jedes Jahr so, dass ich in der Retrospektive feststelle, wie viel ich wirklich gelernt habe :smile:

Aber zum eigentlichen Thema:

Dass meine Gehaltsforderung von sehr vielen Faktoren abhängen sollte, ist mir bekannt, aber der Lohnspiegel z.B. unterscheidet nur nach Bundesland

Leider. Allerdings macht die detaillierte Region schon viel aus. Sogar ein paar Kilometer machen schon einen massiven Unterschied: So sind beispielsweise in Königswinter sind die Gehälter deutlich geringer als im 8km entfernten Bonn… was aber daran liegt, dass in ersterem die kleinen Hinterhofschmieden mit geringem Budget und hohem Kuschelfaktor angesiedelt sind - und in Letzterem die Megakonzerne, für die man lediglich eine anonyme Kostenstelle darstellt.

und auch so Details wie meine wöchentliche Arbeitszeit kenne ich ja bei der Formulierung des Anschreibens noch nicht.

Gehe davon aus, wenn Du nicht in einem an den Öffentlichen Dienst orientierten Unternehmen arbeitest, dass eine Wochenarbeitszeit zwischen 40 und 50 Stunden die Norm darstellen wird, die Varianz wird gering sein.

Der Ballungsraum Frankfurt ist doch auch riesig. Selbst Darmstadt gehört noch dazu.

Im Prinzip innerhalb der IT-Hochburgen sind die Gehälter recht einheitlich und unterscheiden sich mehr nach Art des Unternehmens als nach Standort.

Und falls ich einem Unternehmen tatsächlich mal zu viel fordere, machen die mir dann kein Angebot, sondern hauen mich gleich aus dem Bewerbungsverfahren raus?

Das wird zu 99% der Zeit zu einer Absage führen, da meist das Budget recht angespannt ist.
Dummerweise sind die Jobs, wo der Arbeitgeber so verzweifelt ist, dass man zur Not noch paar Euros draufschaufelt, meist auch die undankbarsten und stressigsten.

Vom Prinzip her würde ich Dir wirklich empfehlen, betrachte - gerade bei Deiner ersten Stelle - das Geld als absolut zweitrangig.
Wichtig sind drei Dinge für Dich:

  • Du musst reinkommen.

  • Du musst was lernen.

  • Du darfst dich nicht kaputtmachen.

In Konzernen ist 1. meist am Einfachsten, aber 3. auch am Problematischsten.
In kleinen Softwareschmieden ist 2. am Besten, aber die reine Arbeitslast kann auch zu Problemen mit 3. führen.
Im Öffentlichen Dienst ist meist 3. am Besten, aber 2. oft grottenschlecht…

Also viel Spaß bei der Suche :wink:

Gruß,
Michael