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Johann Weck verschaffte dem ersten deutschen Markenartikel eine allgemeine Anerkennung. Und zwar so nachhaltig, dass sein Name bis heute ein Bestandteil der Sprache und des Kulturgutes geblieben ist. Johann Weck (1841-1914) hat zwar die Methode des Frischhaltens von Früchten, Gemüsen und anderen Lebensmitteln nicht erfunden, aber er hat sie mit durchschlagendem Erfolg populär gemacht.
Zu Urgroßmutters Zeiten gab es nur wenige Haushalte, in denen nicht ein großer Blechkochtopf mit Thermometer und die dazu gehörenden Gläser mit Deckel und Gummiringen zum „Einwecken“ vorhanden waren. Sie wurden besonders zur Erntezeit intensiv genutzt, um Vorräte für den Winter anzulegen.
Johann Weck stammte aus dem Taunusdörfchen Schneidhain. Er entwickelte sich beruflich zu einem geschickten Lebensmittelchemiker mit kaufmännischen Ambitionen. Dabei zeichnete ihn ein ausgeprägtes Gespür für Neuerungen aus. Als Mitarbeiter des Chemikers Rudolf Rempel wurde der ehrgeizige junge Weck mit dessen Patent bekannt, mit Hilfe von Gläsern, die durch Erhitzen luftdicht gemacht wurden, Lebensmittel dauerhaft zu konservieren.
Nach Rempels frühem Tod übernahm er dessen Erfindung. Weck erwarb im Schwarzwald nahe der Grenze zur Schweiz eine kleine Glashütte zur Herstellung von Einkochgläsern. Es wurden Wanderlehrer und Hauswirtschaftslehrerinnen angeheuert, die Schulungskurse in Kochschulen, Gasthäusern, Schulklassen und Pfarrhäusern abhielten. Dabei wurde auch der Beweis erbracht, dass das Kochgut kaum etwas an Geschmack und Frische verlor.
Das war der besondere Vorteil gegenüber den bis dahin bekannte Konservierungsarten. Das von Weck erfundene Motto „Koche auf Vorrat“ kam bei den Hausfrauen und Berufsköchen gut an. Ein Siegeszug der Weckgläser in Deutschland und Europa begann.
Einwecken :
Mehrere Einmachgläser, gefüllt mit Lebensmitteln, werden in einen Wecktopf gestellt. Die Deckel werden lose abgedichtet mit einem Gummiring. Im Wecktopf aber unter Spannung gesetzt durch Federn. Im Wecktopf befindliches Wasser wird gekocht. Der Inhalt der Gläser wird heiß. Dabei vergrößert sich das Luftvolumen in den Gläsern und die Luft entweicht in den Wecktopf.
Während der Abkühlung entsteht ein Unterdruck in den Gläsern und der atmosphärische Druck drückt die Deckel auf die Dichtungsringe. Die Gläser sind damit luftdicht abgeschlossen.
mfgConrad