Hi,
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Einweisung ist IMHO i.d.R. nur erforderlich, wenn der Landeplatz sehr eng ist und der Pilot nicht übersehen kann, wieviel Platz er seitlich und hinten hat, oder wenn er aus irgendwelchen Gründen nicht sehen kann, wann die Kufen/Räder den Boden berühren. Die Piloten von Rettungshelis sind es gewohnt, sich Landeplätze so auszusuchen, daß sie ohne Einweisung auskommen. Oft haben die Helis auch Spiegel an den Kufen, um eine bessere Rundumsicht zu erhalten. Manchmal öffnet auch der Rettungsassistent (sitzt auf dem linken Sitz vorne) noch im Flug die Tür und schaut raus.
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Einweisung natürlich setzt die Kenntnis der entsprechenden Handzeichen voraus, ohne diese sollte man sich hinstellen, den Piloten verwirren und möglicherweise noch im Weg rumstehen.
Aber was „wünscht“ sich
der landende Pilot noch vom
„Behelfs-Bodenpersonal“?
Neben den genannten Bedingungen
OK, ausreichende große/tragfähige
Landefläche, entsprechend abgesperrt,
soviel ist klar.
ist noch wichtig, daß keine leichten Gegenstände rumliegen, die vom „Downwash“ des Wolkenquirls hochgewirbelt und irgendjemandem an den Kopf geschleudert werden könnten. Dadurch hat es schon Verletzte gegeben. Genau aus diesem Grund soll man auch nicht einen Landeplatz mit irgendwelchen Gegenständen „markieren“, die fliegen dann auch nur durch die Gegend. Der Pilot entscheidet außerdem sowieso selbst, wo er landet.
Weiterhin sollte man versuchen, zu verhindern, daß Personen (z.B. panische Angehörige von Verletzten im Bestreben, den Arzt zu sprechen) auf den gelandeten Hubschrauber zulaufen, solange sich noch irgendwas dreht, insbesondere nicht von hinten. In einen laufenden Heckrotor zu geraten, ist eine sehr unangenehme Erfahrung, das passiert aber leicht, weil man das Ding schlecht sieht, solange es sich schnell dreht.
Windsack oder
Rauchbomben haben wir üblicherweise nicht
am Fahrzeug…
… und gerade ein Windsack wäre sicher hilfreich. Ein Heli im Schwebeflug ist eine sehr empfindliche Angelegenheit. Wenn starker Wind weht, ist es vielleicht hilfreich, wenn sich eine Person IN AUSREICHENDEM ABSTAND neben den Landeplatz stellt und ein leichtes Seidentuch oder etwas ähnliches hochhält, so daß für den Piloten die Windrichtung zu erkennen ist. Andererseits wird diese „Anzeige“ durch den Downwash verfälscht, sobald die Maschine in die Nähe kommt. Bringt also nix.
Ach, nochwas: Bei Notfällen, die keine Unfälle im Freien sind, bei denen also der Ort des Notfalls nicht ohne Weiteres aus der Luft zu erkennen ist, sollte sich jemand bereithalten, der Zeichen geben kann (z.B. mit einem farbigen Tuch winken), damit der Pilot weiß, wo er hin muß. Straßenschilder und Hausnummern lesen ist aus der Luft etwas mühsamer …
Grüße
Sebastian