Eisen aus Stein

Hallo,

kann man aus rostfarbenen Einschlüssen in Kalksteinen oder Feldspat Eisen darstellen?
Ich dachte daran, die Stellen herauszuklopfen, bis ich einen Teelöffel voll rotbraunem Sand habe, mit Bariumnitrat und Aluspänen vermischen und anzünden.
Im Verbrennungsrückstand sollten dann ferromagnetische Teilchen sein.
Geht das so? Sollte ich das Erz vorher vielleicht besser in Salzsäure einlegen?
Kann man das auch mit eingetrocknetem Blut machen?
Es genügt ja, wenn ein klein wenig Staub entsteht, der von einem starken Elektromagneten angezogen und beim Ausschalten wieder fallengelassen wird.

Moin,

kann man aus rostfarbenen Einschlüssen in Kalksteinen oder
Feldspat Eisen darstellen?

wenn sie Eisen enthalten, ja.
Müssen sie aber nicht.

Ich dachte daran, die Stellen herauszuklopfen, bis ich einen
Teelöffel voll rotbraunem Sand habe, mit Bariumnitrat und
Aluspänen vermischen und anzünden.

Warum das Bariumnitrat?
Thermit kann mit einer Zündkapsel gezündet werden, die Bariumperoxid enthält. Wenn Du die komplette Mischung mit Bariumnitrat mischst, wird wohl bevorzugt das Aluminium davon oxidiert, und die Mischung könnte so schnell reagieren, daß sie Dir um die Ohren fliegt!

Die anderen Eisenquellen halte ich nicht für so dolle.

Nimm einfach etwas Rost von einem rostigen Stück Eisen, dann hast Du recht sauberes Eisenoxid.

Gandalf

Naja, um die Ohren fliegt, soll ja nur ein ganz klein wenig sein.
Mein Vorhaben besteht nicht darin, zu zeigen, daß man Rost zu Eisen reduzieren kann, sondern darin, zu zeigen, daß man aus dem Mineralsand, falls eisenhaltig, Eisen darstellen kann.
Gibt es noch andere Möglichkeit, Eisen daraus zu machen ohne Thermit. Ich meine im kleinen. Ist z.B. sowas vorstellbar wie ein Rennofen so klein wie eine Klorolle?

Hi

Man müsste halt mal nachsehen was du für eine Energie bräuchtest, um Eisenoxid zu reduzieren. Unser Chemielehrer hat damals mal ein Bleioxid zu Blei reduziert indem er es in den Brenner hielt und mit einem Pusteröhrchen noch zusätzlich Luft reingepustet hat, damit es noch heißer wird. Schweißen wäre vielleicht einfacher.

Aber ich würde auch eher zum Thermit tendieren. Ist ein schöner Showversuch und lässt sich im Blumentopf realisieren.

Grüße

karana

Unser Chemielehrer hat
damals mal ein Bleioxid zu Blei reduziert indem er es in den
Brenner hielt und mit einem Pusteröhrchen noch zusätzlich Luft
reingepustet hat, damit es noch heißer wird.

Das ist die Lötrohrprobe: http://de.wikipedia.org/wiki/Lötrohr

Die funktioniert auch mit Eisen. Dabei passiert im Prinzip das gleiche wie im Hochofen.

Hallo

Ganz cool wäre es, den Eisengehalt zunächst auf zu konzentrieren.
Man muss dazu das Rohmaterial zerkleinern, am besten mahlen.
Man schaut sich dazu einmal die verschiedenen Oxidationsstufen und deren Magnetismus an.
Die Hydroxide und viele andere Verbindungen sind weniger magnetisch, weswegen man erst glühen oder aufschließen muss.

Damit sollte man Eisen magnetisch abtrennen können.

Zum Reduzieren:
Alu hat klar den Vorteil, das es gut funktioniert, aber: Es reduziert auch Silizium und Konsorten, und eventuell ist die Reaktion zu stark.

Kohle ist das klassische Reduktionsmittel.
Damit die Reaktion nicht zu schnell geht oder etwas verpufft, kann man Gries einsetzen.
Ein Flussmittel kann die rasche erneute Oxidation vermindern.

Zum Aufheizen ist mir folgendes eingefallen:
Eine alte Mikrowelle, in der eine Schüttung aus Magnesiumoxid mit der Reaktionsmischung in der Mitte(wärmeisoliert) auf eine stabile keramische Platte gegeben wird. Aber Vorsicht, eine Mikrowelle heizt nicht nur Kohle gut auf, sondern auch stark erhitzte Luft.
Hat man ein temperaturstabiles keramisches Rohr oder Reagenz"glas", kann die Reaktionsmischung natürlich auch mit einer Flamme erhitzt werden.

Ergänzend sollte ich vielleicht noch erwähnen, das ich das noch nicht selbst ausprobiert habe und derartige Experimente nur auf Ihr eigenes Risiko stattfinden können.

MfG
Matthias