Hallo,
na ja, ein bisschen übel nehm ichs dir sowie den machern der
zunächst unausgeklügelten gesundheitsreform schon, ja
Irgendwie hab ich schon damit gerechnet…
Ich und meine ärzte sind uns einig, so massiv kann das nicht
von einer anfänglich noch ausgeglicheneren Ernährung kommen,
aber zum teil, ja
Nun, zum Teil reicht schon.
Nun meine frage: soll ich nun gezwungen werden, mit so einem
massiven mangel zu hochwertigen lieferanten wie GRAD innereien
oder dkl. Fleisch zu greifen, obwohl ich das weder mit meiner
einstellung noch mit meinen geschmacksnerven vereinbaren
kann???
Nein, niemand muß, kann, soll oder darf Dich dazu zwingen. Aber mit welchem Recht sollen andere für Deine Geschmacksnerven oder Deine Einstellung zahlen, wenn unser soziales System schon ein paar Millimeter über dem Boden hängt? Ich kenne Neurodermitiskranke, die liebend gerne noch ganz anders über ihren Schatten springen würden, wenn sie ihr Leiden los wären. Aber leider geht das nicht. Und die bezahlen Salben und Cremes aus der eigenen Tasche, die den Wert Deiner Eisenpräparate bei weitem übersteigen, weil diese ein wenig Linderung bringen, auch wenn die Krankenkasse sie nicht erstattet.
Wer zwingt dann die FETTEN (mit betonung auf FETT wegen der
unterscheidung; übergewichtig mit geringen körperlichen folgen
und FETT mit unvereinbaren körperlichen, für die allgemeinheit
TEUREN folgen) endlich vernünftig mit ihrem körper umzugehen.
Und von denen lasse ich nicht gelten, dass man ihnen doch
nicht zumuten kann auf übermengen schokolade und fettiges
essen etc zu verzichten…
Korrekt. Aber letztendlich schmeckt denen ihr Junk Food wahrscheinlich genauso gut, wie Dir das Fleisch zuwider ist. Später mehr dazu.
Bei mir ist das anders, ein fleischverzicht aus moralischen
gründen ist einleuchtender als ein verzicht auf gesundes essen
weil doch alles fett-machende so supi schmeckt!
Ich persönlich finde das nicht einleuchtend. Es kann nicht moralisch einwandfrei sein, was einem abverlangt, Zusatzpräparate einzunehmen. Moralisch einwandfrei wäre, sich das Fleisch vom Bauern zu besorgen, wo das Vieh artgerecht gehalten wird, ein schönes Leben auf der Weide hat und ohne quälenden Tiertransport zuhause schmerzfrei geschlachtet wird. Solches Fleisch schmeckt erstens supergut und ist auch erschwinglich: Wir zahlen z.B. für ein Hinterachtel vom Rind 8 € je Kilo.
Aber das ist meine Meinung, und der Vegetarierdiskussionen waren schon viele, ohne daß man zu einem Konsens gekommen wäre.
Natürlich könnte man in dem atemzug die raucher mit
einbeziehen.
Es gibt Studien: Würden alle Raucher ihr Laster aufgeben, würde unser Gesundheitssystem zusammenbrechen. Denn Raucher sind zwar häufiger krank, „sparen“ aber wieder Geld durch ihre niedrigere Lebenserwartung. Absolut gesehen kostet der statistische Raucher die Krankenkasse weniger als der statistische Nichtraucher. Nicht zu vergessen die Tabaksteuer, die die öffentliche Hand sponsort oder die Arbeitsplätze usw. Deshalb wurde die Erhöhung der Tabaksteuer auch auf drei Etappen gesplittet, weil sonst zuviele Raucher aufgehört hätten.
Ich denke, dann sollte man jedem eine anleitung zur
lebensführung mit ernährungsplan und DOs und DON’Ts an die
hand geben, denn jeder fällt der allgemeinheit mit
irgendwelchen selbst verschuldeten sachen zur last. zB extreme
hobbies, daraus resultierende verletzungen… ich seh nicht ein,
für OPs infolge von sportverletzungen zu zahlen (die TEURER
sind als mein eisen) nur, weil er sich freiwillig in gefahr
begibt wg dem kick… muss ich aber… so what? Wo soll man
anfangen???
Ich wäre dafür, daß man entweder für solche Sachen Zusatzversicherungen abschließen muß, oder daß - Bogen zu dickmachenden Lebensmitteln - alles, was statistisch gesehen zu höheren Krankenkassenkosten führt, mit einer Abgabe belegt wird (Schokolade, Fast Food, Alkoholm, Sportgeräte etc.), wenn dies auch wirklich dem Gesundheitswesen zugeführt wird. Das ist leider bei der Tabaksteuer nicht so. Man müßte allerdings dagegenrechnen, was ein Sportler seinem Körper auch Gutes durch die Bewegung tut.
Es ist Deine ureigenste Sache, was Du ißt und was nicht. Es
ist aber dann auch nur konsequent, daß Du Mangelerscheinungen,
die daraus resultieren, auf eigene Kosten in den Griff
bekommst.
NÖ!!! Warum? Es geht auch nicht nur um einen frischen tein
oder so, ich brauche eisen um normal körperlich beanspruchbar
zu sein!
Darum: Weil eine gesunde Mischkost Deiner Beanspruchbarfähigkeit durchaus zuträglich sein sollte. Ich brauche auch Eisen, und daher gönne ich mir zuweilen ein Steak. Nicht jeden oder jeden zweiten Tag, aber ab und zu eben. Innereien esse ich übrigens auch nicht, das muß auch nicht sein.
Und zu den kosten: es wären mehr als 10 EUR im monat, da ich
nach langer rumprobiererei ein eisen gefunden habe, was ich
vertrage, was aber ziemlich teuer ist. Und ich weigere mich,
aufgrund meines kleinen finanziellen rahmens, ein medikament
zu nehmen, wovon ich schmerzen bekomme und mich schlecht
fühle. Denn das ist nicht der sinn der sache!
Außerdem zahle ich nicht wenig zu!!! Umsonst krieg ich’s noch
lange nicht!
Jeder hat seinen finanziellen Rahmen, mit dem er über die Runden kommen muß. Wenn er dann gewisse moralische oder sonstige Ansprüche hat, muß er sich die dann auch leisten können. Wieso soll jemand anders für die eigene Moral zahlen, die er nicht teilt?
Also: WER entscheidet, wer selbst schuld ist und finanziell
hängen gelassen wird und wer einfach unfähig ist, seine
ernährung od (rauch)gewohnheiten in den griff zu kriegen und
wen wir mit tragen???
DU VIELLEICHT???
Nein, ich bin ja selbst nicht perfekt. Aber Du hast erstens selbst die Vermutung geschrieben, daß Deine Ernährung mitverantwortlich ist für Deinen Eisenmangel (und das erhärtet sich durch den Ausschluß anderer organischer Ursachen), zweitens entschuldigt die eine Art Fehlernährung nicht die andere, genauso wie Unrecht eine Entschuldigung für Gegen-Unrecht ist.
Der Knackpunkt ist, daß wir uns im Jahr 2004 davon verabschieden müssen, daß der Staat für alles aufkommt. Der Staat sind nämlich wir alle, und da sieht es derzeit sehr mau aus.
Gruß mowei