Eskimojade
Es lebt’ in dulici jubilo
In Grönland einst ein Eskimo.
Der liebt voll Liebeslust und Leid
Die allerschönste Eskimaid,
Und nennt im Garten sie und Haus
Bald Eskimiez, bald Eskimaus.
Im wunderschönen Eskimai,
Spazieren gingen froh die Zwei,
Geschminkt die Wangen purpurrot,
Wie’s mit sich bringt die Eskimod,
Und setzten sich ganz sorgenlos
Ins wunderweiche Eskimoos.
Still funkelte am Horizont
Der silberklare Eskimond.
Da schlich herbei aus dichtem Rohr,
Othello, Grönlands Eskimohr.
In schwarzer Hand hielt fest den Dolch
Der eifersücht’ge Eskimolch
Und stach zwei- dreimal zu voll Wut
In frevelhaftem Eskimut.
Vom Dolch getroffen alle beid’ -
Sank Eskimo und Eskimaid.
Da rannt’ im Sprunge des Galopps
Herbei der treue Eskimops
Und biß mit seinen Zähnen stark
Den Mörder bis in’s Eskimark,
Der bald, zerfleischt vom treuen Hund,
Für immer schloß den Eskimund. –
So ward - das ist der Schlußaccord,
Gerächt der blut’ge Eskimord!
Und schau’rig klingts vom Norden her
Noch heut’gen Tags die Eskimähr!
Aus: Fliegende Blätter -
- Verfasser unbekannt
Gruss
Eve*