Hallo C.,
beim Bremsen beginnst Du am besten mit einem halben Schneepflug. Stelle dich zuerst an die Bande, halte dich fest, stelle Dich auf einen Fuß und schiebe mit dem anderen seitlich über das Eis, um ein Gefühl für den Widerstand zu entwickeln. Wenn Du dann erfühlt hast, bei welchem Kantendruck Dich welcher Widerstand erwartet, beginnst Du mit dem „richtigen“ Üben.
Laufe dazu mit mäßiger Geschwindigkeit vorwärts, leicht im Knie. Verlagere das Gewicht auf das Standbein, das weiter vorwärts gleitet und lasse das Bremsbein mit nur wenig Belastung mitlaufen. Stelle es dann langsam in eine nach innen gedrehte schräge Position vor Dich. Die Kufe wird dann leicht über das Eis schaben. Verstärke vorsichtig den Druck auf diese Kufe. Halte bei dem ganzen Manöver die Hände seitlich auf Bauchhöhe. Dann ist es leichter, die Balance zu halten.
Mit der Zeit bekommst Du das Gefühl für die richtige Dosierung des Kantendrucks. Später kannst Du dann auch andere Varianten versuchen: Schneepflug beidseitig, Hockeystopp (beide Kufen zur selben Seite schräg gestellt), T-Stopp auf der Außenkante, einbeinige Stopps auf Außen- und Innenkante. Aber vorher solltest Du unbedingt die einfache Variante sicher beherrschen.
Du wirst dabei eine Lieblingsseite entwickeln. Manche bremsen lieber nach links gedreht, andere nach rechts. Die Mehrheit bevorzugt Linksdrehungen, d.h. beginnen mit dem rechten Fuß zu bremsen. Probiere es einfach aus. Wenn Du richtig gut geworden bist, versuche auch mal die „falsche“ Seite.
Rückwärtslaufen beginnt man mit dem Tannenbaum. Stelle Dir vor, Deine Füße bilden die Spitze eines Tannenbaums. D.h. die Fußspitzen stehen zueinander und die Fersen laufen auseinander. Wenn Du dann anfängst zu gleiten werden die Füße immer weiter auseinander laufen. Setze sie dann abwechselnd wieder an den imaginären Baumstamm. Bei neuem Eis würdest Du so einen Tannenbaum auf’s Eis zeichnen.
Weitere Übungsformen sind das Eierlaufen bzw. Ballonlaufen. Dabei lässt man die Beine erst auseinander gleiten und führt sie mit Schwung wieder zusammen, so dass die Zeichnung eine Reihe Eier ergibt. Die Füße werden dabei beide auf dem Boden gelassen.
Du kannst es aber auch mal mit dem beidfüßigen Slalom versuchen. Das geht vorwärts und rückwärts, Fortgeschrittene machen ihn auch einbeinig über die ganze Bahn. Der Schwung entsteht dabei aus dem richtigen Knierhythmus. Wir machen das beim Training gern zum Warmlaufen.
Wenn Tannenbaum, Eier und Slalom rückwärts schon gut funktionieren, kannst Du mit dem Übersetzen anfangen. Dabei wird der äußere Fuß beim Anfänger über den inneren Fuß gehoben und aufgesetzt. Fortgeschrittene Läufer lassen ihn auf dem Eis und führen ihn vor dem inneren Fuß auf die Innenseite. Das überkreuzte Bein stößt kurz vor dem Abheben mit der Außenkante ab. Danach wird es wieder parallel zum anderen daneben auf der Außenkante aufgesetzt. Der Körper wird beim Übersetzen zum Kreismittelpunkt gerichtet, die Schultern und Arme zeigen dabei die Kreisrichtung an. Mit dem Kopf kann man dann gut über die innere Schulter in Fahrtrichtung blicken und Zusammenstöße vermeiden.
Beim Übersetzen läuft der äußere Fuß auf der Innenkante, der innere auf der Außenkante. Abgestoßen wird mit der Kante (außen die Innen- innen die Außenkante - es gibt tatsächlich mit jedem Bein einen Abstoß, Anfänger kennen oft nur den mit dem äußeren Fuß), nicht mit evtl. vorhandenen Zacken. Das gilt für das Vorwärts- und Rückwärts-Übersetzen.
Viel Spaß beim Üben!
Gruß
Anne
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