Eizo (Nanao) FlexScan 9060S 9 Pin MultiSync Monitor Restauration

Grüß euch,

ich bin der neue hier. Ich bin kein Fernsehfritze und auch bin ich nicht wirklich ausgebildet aber das ohmsche Gesetz ist mir bekannt und betrachte das eHobby eben als Hobby und habe schon einiges wieder zum laufen bekommen. Natürlich sind Arbeiten an Röhrengeräten sehr gefährlich wenn man nicht weiß wie man Röhren entlädt und Elkos auch damit im stromlosen Zustand hier nichts passieren kann. Mit dem Bräter und dem Multimeter kann ich umgehen. Was ich aber nicht mache den Monitor im eingeschalteten Zustand zu messen, davor habe ich noch Bange :wink:

Bin dabei einen alten ziemlich seltenen Eizo (Nanao) 9 Pin MultiSync PC Monitor zu restaurieren. Dieser scheint wenig gelaufen und kann alle alten Signale wie Hercules, CGA, EGA, VGA und SVGA per 9 Pin zu VGA Adapter und wie gesagt ein MultiSync der von 15 kHz bis 37.5 kHz syncronisiert. Leider hat der Monitor einen massiven Elkoschaden. Beim ersten Smoketest brauchte das Netzteil einige Sekunden um zu starten bis die grüne LED kam, ab und zu flackerte und rumsponn. Sprich das Netzteil startete nicht korrekt und pfiff. Ich dachte oha ein Totalschaden oder so aber als ich mal reingeschaut habe sind da einige Elkos ausgelaufen und das Steuer IC konnte wohl nicht korrekt arbeiten. Das Bild wie es vorher ausgesehen hatte erspare ich euch :wink:

Das Netzteil habe ich hinbekommen. Den NEC Steuer IC brav gesockelt und gereinigt und es läuft wie neu! Defekte Elkos wurden gegen hochwertige Japaner ausgetauscht aber es ist nicht komplett fertig, da es noch diverse alte Elkos drauf hat die aber noch in Ordnung sind.

Also das Wichtigste: Netzteil hat wieder Kraft… Nun zum Monitor selber.

Leider habe ich 0,0 Dokumentation oder eine Ersatzteilliste oder einen Schaltplan! Ich hab absolut gar nix und das Web gibt leider gar nix her :frowning: Momentan sieht die Fehlersuche so aus dass ich bald beginnen werde Logic ICs auf dem Signal-Board auszubauen und zu testen, vielleicht ist da ein 74HC gestorben und deswegen ist der Sync für den PoPo.

Hier mal ein Foto der Lötseite des Signal-Boards:

Der Hammer! Die Elkogrütze hatte sich durch das Lötzinn durchgefressen und hat begonnen Leiterbahnen anzugreifen. Doch nicht mit mir:

Hier sieht man schön die Elkosauerei auf dem Signalboard. Dort ist wohl die ganze Logik für die Bild-Signalaufbereitung drauf. Dort ist auch der 9pol Anschluss (Analog wie TTL Autosense)

Und so sollte es aussehen:

Und hier das tolle Signalboard:

Hier das Monitor-Mainboard, komplett mit neuen hochwertigen Japan-Elkos bestückt:

(Hier sind noch ein paar alte Elkos drauf, diese wurden auch schon gewechselt)

Und hier kann der Rauch-Test beginnen:

Die Röhre läuft und heizt auf! Als oben das Netzteil repariert war hat es sich trotz revidiertem Netzteil nach 2 Sekunden abgeschaltet. Der Grund war das auf dem Mainboard viele tote Elkos lagen mit hohem ESR.

Die Röhre heizt auf und startet. Flüsterleise arbeitet der Zeilentrafo, doch leider habe ich noch ein Synchronisationsproblem. Das Kabel ist nicht defekt :wink: Keine komischen Geräusche aus dem Monitor, und ohne Signal läuft es auch 30 Minuten ohne Murren.

Auf dem Mainboard gibt es noch einen Vertical Synchronisation Deflection IC der an paar Pins Grünspan hatte. Dieser steuert wohl den großen Vertical Deflection IC mit dem großen Kühlkörper. Leider ist dort keine Nummer angebracht sodass ich hier keinen Ersatz im Fehlerfall bestellen kann…

Meine Vermutung liegt vielleicht dass dieser Sanyo Steuer-IC defekt sein könnte. Ersatz habe ich hier gefunden und mal schauen was es macht wenn ich es einbaue.

Ich bin wie gesagt kein Röhrenfritze aber da ich Horizontal und Vertikal ein sichtbares Bild habe kann hier nichts grobes noch defekt sein. Ok das sagt man so leicht aber der Monitor hat vorne Frontregler. Ich kann die Bildhöhe justieren, die Bildhelligkeit aber wo der Monitor wohl Probleme hat wenn ich die Bildbreite regeln möchte. Ob hier was in der Ablenkung noch defekt sein könnte ? Glaube ich nicht da ja nichts zuckt, das Bild ja stabil ist aber das Signal ist zuckartig und wechselt im Takt, es ist nicht die Bildröhre die Zuckt. Auch sieht man an den vertikalen etwas dickeren Striche dass man hier eine gewisse Gleichheit sehen kann…

Ob es ein Sync-Problem ist weil vielleicht auf dem Signalboard ein 74HC IC defekt wäre ? Ob vielleicht dieser Sanyo LA7851 CRT Display Synchronization Deflection Circuit IC defekt ist, da dieser an ein paar Pins Grünspan hatte, die sich mit Kontakt WL wegwischen ließ ?

Ja ihr seht schon. Rätzelraten und kein Schaltplan oder Bauteileliste… Wäre doch echt Schade um den Monitor, wenn dieser nicht laufen würde, oder ? Die Striche sind gestochen Scharf was für eine perfekte Röhre spricht…

Jetzt seit ihr dran:

Bin mal gespannt was ihr zu dem Fehlerbild sagt.

Gruß

Hallo!

Zunächst brauchst Du Schaltplan und Bestückungsplan, außerdem ein Oszilloskop. Sodann ist die Vorgehensweise seit Urväter Zeiten immer gleich: Fehlerhafte Funktionsstufe identifizieren und erst danach in der fehlerhaften Stufe auf Bauteilebene suchen. Dafür ist einiges an fernsehspezifischer Sachkunde erforderlich.

Fehlende techn. Doku lässt sich von einschlägigen Diensten kostenpflichtig beschaffen.

Aber: Für die Beschaffung irgendwelcher Sachen zur Instandsetzung eines Röhrenmonitors würde ich kein Geld ausgeben. Man sollte vielmehr froh sein, einen Anlass zum Ausmustern solcher platz- und stromfressenden Fossilien zu haben.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

das ist leider genau mein Problem. Habe schon beim La*** Schaltungsdienst angefragt, die konnten mir leider auch nicht helfen. Leider ist Eizo wohl in Sachen Service Manuals wenn ein Gerät ausläuft nicht so gut darauf zu sprechen.

Mit dem Oszi bin ich gerade am lernen :slight_smile: Da habe ich ein gutes Tektronix 100 MHz Oszi aber leider keinen Trenntrafo. Und Common Ground ist mir bekannt :smiley:

Es ist halt ein ziemlich seltener MultiSync Monitor, bis jetzt haben mich die Elkos etwas Geld gekostet, die Bildschärfe trotz Bildfehler ist knackscharf. Ich möchte diesem Monitor noch nicht aufgeben. Vor allem kann man den wunderbar an alte Rechner verwenden und ein TFT ist für mich keine Option.

Evtl. gibt es ja einen Tip. Aber ich gehe immer logisch vor. Da die Vertical Deflection Grünspan hatte und das nur 5 Euro kostet… Weg damit :wink: Mir ist klar dass der Monitor irgendwann mal unbezahlbar wird aber zumindest bin ich etwas froh dass ich die Logik Bausteine auf der Signalplatine testen kann ob da was schadhaft ist.

Denn schlechtes Signal Raus, schlechtes Bild :smile:

Gruß

Hallo,

Das Weisse ist nicht aus dem Elko! Da war ein Leim, mit welchem der Elko angeklebt wurde.

Da scheint gar kein Sync vorhanden zu sein. Wie sieht denn da angezeigte Bild auf einem funktionierenden Monitor aus?

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,

hihi den Elko mit dem weißen Silikon meinte ich nicht :smiley: Das ist klar, da war ein sauender Elko drauf der getauscht wurde, am Datecode erkennbar. Schau dir mal die Elkosauerei auf der Bestückungsseite an.

Das angezeigte Bild sieht auf einem funktionierenden Monitor perfekt aus.
Ja das ist auch meine Vermutung dass hier gar kein Sync vorhanden ist. Deswegen habe ich mal auf Verdacht 74HC Bausteine passend bestellt, wenn ich die auf der Signalplatine durchchecke, falls einer defekt sein sollte. Zusätzlich verfolge ich hier die Kontaktpins (9 Pin DSUB frisch verlötet) wo diese hingehen.

Gruß

Für diese Auskunft hätte ich nicht fragen müssen!

Wenn man weiss wie es genau aussehen soll und was man bekommt, kann man dadurch manchmal Rückschlüsse auf den Fehler schliessen.
z.B. ob nur der H-Sync oder der V-Sync nicht will oder beide?

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,

jo ich habe schon mal ein defektes 74HC IC entdeckt und es ausgetauscht. Natürlich brav gesockelt. Dies war auf der Signalplatine drauf.

Das Bild hat sich zwar verbessert, ist aber immer noch Out of Sync. Zusätzlich habe ich Pin 8 und Pin 9 auf Durchgang geprüft. OK. Was ich noch testen muss ist, da bei einem Sync-Signal es eine kleine Diodenstrecke gibt. Evtl ist hier eine Diode nicht in Ordnung, aber dazu muss ich es auslöten zum testen. Dies mach ich dann, wenn die restlichen Spezial ICs da sind.

Hier tippe ich noch auf einen defekten IC außerhalb der 74HC Serie, diese habe ich getestet, 100% fehlerfrei. Die restlichen ICs wie 4066 und 4053 dürften bald kommen, dann kann ich die umstecken und weitersehen.

Auf alle Fälle kann ich nun an der Front das Bild justieren! Sprich die Breite und die Höhe, und alles. Vorher konnte ich die Breite nicht einstellen, diese war Overscan…

Schauen wir mal. Es bleibt spannend.

Naja, normalerweise würde man sich mit dem Oszi alle Spannungen an den ICs ansehen. Einerseits ob sie sauber sind und andererseits ob sie im gültigen Bereich sind. Dazu genügen die Datenblätter der ICs.

Das nächste wäre nun, zu sehen ob am Chip für die H/V-Ablenkung ein vernünftiges Sync-Signal ankommt. Entsprechend muss man dann davor oder dahinter weiter suchen.

Die Dioden am Eingang muss man auch nicht auslöten, man kann sich auch das Signal mit dem Oszi ansehen.

Hallo Peter,

richtig :slight_smile: Zumindest habe ich hier per Multimeter mal bisschen gemessen. Sollte passen (5 V). Wobei man bei einem Oszi ja auch mehr sieht und den Ripple usw. Aber mangels Trenntrafo kann ich meinen Oszi nicht in Betrieb nehmen bzw. auch zur meiner eigenen Sicherheit :slight_smile: Hab ja ein tolles Tektronix Oszi aber es fehlt noch ein guter Trenntrafo… Wunschtraum Regelbar. Mit dem Oszi stehe ich halt komplett am Anfang und muss hier noch viel lernen.

Deswegen eben erst mal ICs tauschen vorerst. Ja ist etwas Glaskugel, ich weiß aber ich habe die Befürchtung dass der tolle CRT kaputtgestanden ist. Ein 74HC war ja defekt…

Danke und Gruß

Vermutlich ist das sowieso kein Allstrom-Chassis!
Die hatte man eigentlich nur bei komplett mit Röhren bestückten Radio/TV. Möglich war das nur, weil man den Antenneneingang mit einem kleinen Kondensator entkoppeln konnte und beim Radio der Phonoeingang über einen Trafo entkoppelt wurde.
Bei den Röhrenverstärkern brauchte man um die 300V als Anodenspannung. Hat man die 220V Netzspannung direkt gleichgerichtet, bekam man etwa 310V Gleichspannung, konnte sich also einen Trafo sparen.

Hier ist so Viel Halbleitertechnik verbaut, dass der Eingang Gleichstrom gekoppelt ist.
Kann man aber ganz einfach messtechnisch erfassen. Bei Allstrom hast du etwa 115V zwischen Chassis/Masse und PE an der Steckdose.

MfG Peter(TOO)

Kann ich mir auch nicht vorstellen. Alle Eingangssignale sind DC-Gekoppelt und auf Masse bezogen. PC im Betrieb anschließen bringt den PC um, weil der mit dem Schutzleiter verbunden ist? Und was ist eigentlich mit dem Schutzleiter des Monitors?
Vorsichtshalber mal messen (z.B. Durchpiepen Masse-Schutzleiter), aber ich halte das für ziemlich unmöglich.
Gruß
anf