Hallo
Wir werden dieses Jahr zum ersten mal mit dem Wohnmobil nach Schweden fahren. Meine Frage ist, hat von Euch einer Erfahrung mit Elchen in freier Wildbahn, z.B. beim Wandern. Wie sollte man sich verhalten, wenn man in die Nähe eines Elches kommt und sind diese Tiere gefährlich?
Danke
Hallo,
am gefährlichsten sind Elche auf der Straße. Besonders, wenn man in abgelegenen Gegenden in der Dämmerung unterwegs ist, sollte man immer damit rechnen, hinter der nächsten Kurve plötzlich vor einem Elch zu stehen. Meist weisen Wildwechselschilder auf die Gefahr hin (wenn auch nicht immer) und man tut gut daran, diese ernst zu nehmen, wenn man sein Auto keinem Elchtest aussetzen will. Nachts sollte man weitestgehend mit Fernlicht fahren. Wenn man aber wegen Elchen auf der Fahrbahn anhält, ist es sinnvoll, das Fernlicht auszuschalten, da es Elche manchmal aggressiv werden lässt.
Wenn ihr zu mehreren unterwegs seid, werden euch vermutlich kaum Elche begegnen. Da diese stark bejagt werden, halten sie sich von Menschengruppen eher fern. Im Gegensatz zu anderen Hirscharten rennen Elche selten weg, sondern sie behalten den potentiellen Feind im Auge (Mütter mit Kälbern flüchten am Ehesten). Meist ziehen sie sich heimlich zurück und sind dabei ungeheuer geschickt und leise. Wenn man selbst einigermaßen leise unterwegs ist, hat man aber schon Chancen auf eine Elchbegegnung. Und solange man sie nicht wie ein Streicheltier behandelt, ist eine solche auch nicht besonders gefährlich. Am meisten Elche sind im Mai/Juni unterwegs, weil zu dieser Zeit die Kälber vom letzten Wurf verstoßen werden.
Wenn ihr mit dem Womo abgelegen steht, kann es euch passieren, dass sich in der Morgen- und Abenddämmerung Elche nähern. Die kommen aus Neugier, nicht um euch anzugreifen. Wir standen mal drei Tage an einem einsamen See und bekamen jeden Abend Besuch von einer Elchkuh, die äußerst interessiert zu sämtlichen Fenstern unseres Landrovers hineinschaute und nach ihrer Runde ums Auto dann ein paar Meter neben diesem weidete. Als wir einmal versuchten, das Auto zu verlassen, um sie zu filmen, zog sie sich langsam in Richtung Wald zurück.
Mit Vorsicht zu genießen sind Elchkühe mit Kälbern. Diese werden so um den Juni herum geboren, und in den ersten Lebensmonaten sind die Mütter sehr verteidigungsbereit. Die Hirsche hingegen sind eher zur Brunftzeit im September/Oktober komisch drauf. Das gefährliche Körperteil bei Elchen sind die Vorderbeine, die Hirsche setzen auch ihr Geweih ein.
Wenn man sich nicht allzu leise im Wald bewegt, läuft man allerdings kaum Gefahr, unvermittelt vor einem Elch zu stehen. Wenn doch, hilft in aller Regel ein sofortiger Rückzug. Die meisten dokumentierten Unfälle mit Elchen in Schweden außerhalb des Straßenverkehrs passieren während der Elchjagd. Und daran werdet ihr wohl kaum teilnehmen.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo,oder besser Hej Hej,
wir haben die Erfahrung gemacht,daß zu jeder Tageszeit mit Elchen zu rechnen ist,selbst um die Mittagszeit im Sommer neben stark frequentierten Orten wie Badestellen.Elche haben keine natürlichen Feinde und verhalten sich entsprechend (wir haben in 20m Entfernung die Autotüren zugeschlagen und nur eine kurze Unterbrechung beim Fressen verursacht).In der Dämmerung und Nachts ist allerdings ihre Hauptaktivität.Einen Zusammenstoß mit dem Auto sollte man unbedingt vermeiden,sie sind der Hauptanteil der schweren Unfälle in Schweden(lt.Statistik 12-15 Elchunfälle tägl.).Elche sind bis zu 50Km/h schnell und haben bis 2m Schulterhöhe und ca.800Kg Gewicht(Achtung: im Fernsehen wirken sie viel viel kleiner als wenn mann nur ein paar Meter entfernt steht!).Auch ein Problem sind die langen Beine,sie bleiben also nicht an der Motorhaube hängen wie z.B. ein Wildschwein sondern rutschen über die Motorhaube.Man schätzt daß es ungefähr 300 000 Elche in Schweden gibt.Elchkühe mit kleinen Kälbern sollte man nicht zu dicht „auf die Pelle rücken“(Mama paßt auf!),alle anderen fühlen sich eigentlich nur gestört und setzen sich langsam ab.Wenn andere Autofahrer scheinbar „unmotiviert“ am Straßenrand oder auch mitten auf der Fernverkehrsstraße halten und zum Wald- oder Feldrand sehen,ist meist ein Elch die Ursache.Auch die Schweden beobachten die großen Tiere sehr gern (obwohl sie oft Gelegenheit dazu haben).Wir fahren seit 16 Jahren 2-3mal pro Jahr nach Schweden und haben bis jetzt allerdings nur 1x eine etwas kritische Situation erlebt,als eine Elchkuh mit 2 großen und 2 kleinen Kälbern unmittelbar vor uns die Straße überquerte (ist gut ausgegangen,nur ein Schreck und der auch nur auf unserer Seite). Es sind meist Zwillingsgeburten ( außer bei der ersten) und die Kälber bleiben 2Jahre bei der Mutter,die aber jedes Jahr wirft.
Hoffentlich konnten wir mit unseren Erfahrungen helfen.
Viel Spaß im Urlaub wünschen der Angelkönig und Familie.
also ich habe bei meinem schwedenurlaub vor 2 jahren keinen einzigen elch gesehen
allerdings haben wir sie des öffteren mal rören hören:smiley:
meineswissens sehr scheue tiere
mfg