Tach!
danke fürs durchlesen. Das klingt ja alles sehr negativ…
Was kostet mich der Umbau
Das hängt sehr stark von Deinen handwerklichen Fähigkeiten ab.
Ferner muss der Umbau so durchgeführt werden, dass der TÜV
seinen Segen gibt.
Eigentlich hatte ich nicht vor das selbst zu machen.
…dann verabschiede Dich direkt von der Idee.
Unter 10.000 Eur bekommst Du das niemals hin. Ich würde
realistisch mit 30.000 Eur rechnen, denn allein die Akkus sind
für einen Einzelabnehmer extrem teuer.
Für 30k kann ich mir den Umbau sparen und einen der
verfügbaren Neuwagen kaufen. Ich hatte aber auch nicht mit 10k
gerechnet, sondern mit 15-20k. Mehr darf es nicht kosten,
sonst wird es schwierig mit der Finanzierung.
Ausgehend von Deinem im Benzinbetrieb ohnehin sparsamen
Basisfahrzeug kann ein solches Projekt nur aus Spass an der
Freude betrieben werden, aber keinesfalls, um Geld zu sparen.
Ich rechne jetzt einfach mal was…
Derzeitiger Verbrauch mit meinem Astra liegt bei ~7,5l Super
auf 100km. Ein realer Stromverbrauch eines E-Autos liegt bei
15KW auf 100km.
Kosten für Sprit bei angenommenen 1,60€ pro Liter Super und
einer Fahrleistung von 12Tkm pro Jahr: 1440€
Kosten für Strom bei angenommen 0,25€ pro KW/h mit gleicher
Fahrleistung: 450€
Wenn ich mich nicht verrechnet habe, sind das ~1000€
Einsparung pro Jahr.
Das klingt realistisch.
Der Astra müsste also bei 20.000 Eur Invest zunächst 20 Jahre laufen, bis er beginnt, Geld zu sparen.
Die Akkus kann man mit einer Haltbarkeit von 6-10 Jahren projektieren, das Basisfahrzeug mit 20 Jahren.
Das geht irgendwie nicht auf, was meinst Du…?
Eigentlich dürften sie das nicht sein. Oder was ist bei Dir
„hoch“?
Da ich immer noch jedes Jahr die Inspektion durchführen lasse
und mich das immer zwischen 400 und 500€ kostet, würde ich das
schon als „hoch“ bezeichnen. Die Liste der auszutauschenden
Verschleißteile wird jedenfalls immer länger je älter mein
Auto wird.
Diese Teile haben meiner EInschätzung nach maximal zur Hälfte etwas mit dem Verbrennungsmotor zu tun.
Die INspektion für den Elektroumbau wird somit auch noch 200 - 300 Eur kosten.
Die Inspektionen werden immer teurer, Versicherung
jedes Jahr höher und die Steuer ist auch nicht ohne.
All das fällt bei einem E-Fahrzeug ebenfalls an.
Und in welcher höhe? Viele Versicherer bieten vergünstigte
Tarife für E-Autos. Nur die Steuer kann ich nicht abschätzen,
da fehlen mir die Infos.
Man kann bei einem Eigenbau keinen Standard nennen, Du müsstest Dich direkt mit mehreren Versicherern kuzschliessen.
…was in einer ehrlichen jährlichen Kostenrechnung in der
Erhöhung gerade mal einen Großeinkauf ausmacht.
Was nicht zu vernachlässigen ist. Eine Erhöhung um 40Cent
(1,60 auf 2,00) hat bei meiner Kilometerleistung Mehrkosten
von 360€ im Jahr zur Folge. Was ist bei dir denn ein
„Großeinkauf“? 
Mir war wichtig aufzuzeigen, dass selbst eine extreme Spritpreiserhöhung auf 2 Eur das Jahresbudget nicht ruinös belastet. 400 Eur auf ein Jahr kann man an anderer Stelle einsparen, ohne nennenswert Lebensqualität zu verlieren.
Bei einem Up-Front-Invest von 20.000 Eur für den Umbau eines Autos kann man das wohl nicht mehr behaupten.
Dann kaufe Dir einen fertig entwickelten Elektrowagen. Z.B.
den Opel Ampera. Das ist allemal billiger als Dein Umbauplan,
fürchte ich.
Und hier fürchte ich, du hast doch nicht alles gelesen. Der
Ampera kostet mindestens 43.000€
Das weiß ich.
und ist ein
Mittelklassewagen. Zum Pendeln völlig überdimensioniert.
Das ist Ansichtssache.
Nächstes Jahr gibt es einen Smart. Aktuell kann man m.W. von Mitsubishi ein kleines E-Auto kaufen.
Ein Mitsubishi Colt mit 95 PS, Klimaanlage, 4 Türen,
Winterreifen und Überführung inklusive, kostet 12.500 Eur.
Da fahre ich doch lieber meinen Astra noch ein paar Jahre
länger.
Ich möchte mit diesem Beispiel aufzeigen, dass man zum aktuellen Zeitpunkt mit einem E-Auto kein Geld sparen kann.
Ich möchte zum Schluß nochmal die Frage „Lohnt es sich“
aufgreifen. Es gibt ja inzwischen vereinzelte neue E-Autos zu
kaufen. Leider ist der Preis ein großes Hindernis. Die mir
bekannten, und in Stückzahlen (demnächst) verfügbaren, sind
der Mitsubishi iMiev und der Opel Ampera. Beide sind preislich
völlig uninteressant für mich.
Warum ist das wohl so…?
Der Hauptgrund liegt ganz einfach in der Tatsache, dass für
die Autohersteller, dank toller Absatzzahlen, kein Bedarf
besteht, eine neue Technologie auf den Markt zu bringen.
Nich möglicherweise auch darin, dass immense Entwicklungskosten umgelegt werden…?
Außerdem wird in D das Forschen subventioniert, und nicht der
Verkauf der Autos. Sonst sähe das hier ganz anders aus.
Das glaube ich nicht. Auch die Apritsparmodelle mit Verbrennungsmotor fristen ein Schattendasein. Der Deutsche gibt lieber 2 Jahresgehälter für ein Auto mit 200 PS aus, anstatt ein einfacheres Auto für weniger Geld zu kaufen, welches aber bei Nachbarns nicht so viel her macht.
Ich fahre beruflich einen VW Passat Blue Motion aus 2009, also ein Spritsparmodell der ersten Stunde.
Start-Stop-Einrichtung, 110 ausreichende PS, aerodynamisch optimiert (werksseitig).
Mit dem Auto verbraucht man über Land gut 4 L Diesel, es verfügt über 5 echte Sitzplätze und bedarf keines speziellen Service. Bei sehr zügiger Fahrweise mit hauptsächlichem Autobahnanteil liege ich bei 6,5L. Da fahre ich dann aber 210 Km/h wo es geht.
Reichweite mit einer Tankfüllung 1.200 - 1.500 Km.
Was soll man da aktuell mit einem Elektroauto?
VW bietet auch einen Polo Blue Motion an. Ein Kneipier hier fährt das Ding. 4 L in der Stadt, 3 L auf der Landstraße. 4 echte Sitzplätze, 6 Airbags, Klimaanlage auf Wunsch.
Ein Elektrosmart für 20.000 Eur zzgl. 70 Eur monatl. Batteriemiete kann hier nicht konkurrieren.
E-Autos sind heute noch Versuchsträger.
Ich persönlich werde in vielleicht 10 Jahren eines kaufen, wenn der ENtwicklungsstand alltagstauglich und mein Privatwagen Schrott ist.
Welche Autos, die meine
Anforderungen decken (Preis bis max. 20T€), kann man denn bis
Ende nächsten Jahres tatsächlich in Deutschland kaufen?
In den nächsten 5 Jahren wohl noch keines.
Sicher?
Ja. Es wird an der Reichweite scheitern.
Ich kenne den Stand der Batterietechnik ganz gut.
Bis dahin würde ich Dir empfehlen, ein Sparziel durch den Kauf
eines in ALLEN Punkten des Unterhaltes günstigen Autos zu
realisieren.
Meine „Fallback-Lösung“ wäre ein Skoda Fabia mit kleinem
TSI-Motor und Start/Stopp-Automatik. Der käme auf die von mir
erwähnten 15T€ (Listenpreis). Zudem sind Steuer und
Versicherung sehr günstig.
Gute Wahl.
Alleridngs solltest Du Dir auch hier ausrechnen, wann der Break-Even-Punkt im Vergleich zum Astra erreicht sein wird.
Ein zuverlässig funktionierendes, sparsames Auto auszutauschen lohnt sich normalerweise nicht / erst nach Jahren.
Der Spritpreis ist in der Gesamtkostenrechnung eines privat
über ca. 15.000 Km p.a. genutzten Autos eher ein
nebensächlicher Faktor. Viel spannender sind Kaufpreis,
Wertverlust und Fixkosten.
Ich glaube du unterschätzt das.
Keineswegs.
Siehe meine Rechnung oben.
Wenn ich mein nächstes Auto genau so lange Fahre wie das
jetzige, könnte ich mit einem E-Auto theoretisch 11.000€
sparen. Nur beim Sprit!
Das stimmt. Allerdings stehen dem die Anschaffungs- und UNterhaltskosten entgegen. S. o.g. Akkuhaltbarkeit. Wenn Du nach 8 Jahren für 10.000 Eur neue Akkus brauchts, macht das wenig Sinn. Dieses Problem beschäftigt die F&E Leute der Batteriehersteller sicherlich noch 10-15 Jahre.
Wie Du vieleicht auch an der Wahl meines Dienstwagens siehst (es hätte auch ein A6 3.0 sein dürfen), stehe ich neuen Entwicklungen im Automobilbereich, die der Ressourcenschonung dienen, keineswegs ablehnend gegenüber.
Allerdings müssen die technischen Maßnahmen Sinn machen, alltagstauglich sein. Und davon sind wir schon bei mit Millionenaufwand zur Serienreife entwickelten E-Autos der großen Autohersteller meilenweit entfernt. Mit einem „hausgestrickten“ Umbau eines Altwagens kommst Du da einfach nicht allzu weit.
Gruß,
M.