Elektroauto - Betanken billig für Reiche?

Sie ist bereits da und wird als Teillösung auch auf absehbare Zeit bleiben.

Wäre es nicht irgendwie sinnvoll, mit Zahlen zu rechnen und zu argumentieren, die wenigstens ansatzweise mit der Realität in Einklang stehen?

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Nein, ich vergleiche nicht Äpfel mit Birnen, sondern folge deiner Ausgangsfrage, in der du ausdrücklich den „Eigenheimbesitzer“ mit der „eigenen PV-Anlage“ ansprichst. Und insoweit kannst Du eben nicht einfach die Kosten der 60m² Mietwohnung mit den Kosten des typischerweise deutlich größeren Eigenheims auf hinreichend eigenem Grundstück gleichsetzen, zumal bei größeren Mietobjekten in der Erstellung wie im Unterhalt Skaleneffekte auftreten, die dem Eigenheimbesitzer nicht zugute kommen. Und wir reden hier nicht von Schloss Windsor, sondern einfach davon, dass ganz durchschnittliche Leute, die von der Mietwohnung in ein Eigenheim ziehen, sich nun mal dabei ganz regelmäßig recht deutlich vergrößern, auch wenn es nur für das Reihenhäuschen mit 2,5 Etagen und Pultdach und Mantagarten reicht (wobei die dann oft noch nicht mal ausreichende Dachfläche für eine sinnvolle PV-Anlage und den eigenen Stellplatz haben, an dem sie ihre eigene Ladestation aufbauen könnten, d.h. da musst Du eigentlich sogar schon eine Dimension größer denken). Das hat auch nichts mit „armen Eigenheimbesitzern“ zu tun, sondern wir reden hier einfach von zwingenden Mindestvoraussetzungen und damit verbundenen Kosten.

Natürlich gibt es auch den Mieter eines kompletten Hauses, bei dem die Situation dann vergleichbar ist. Aber das ist doch eine recht überschaubare Minderheit. D.h. wenn wir sinnvoll von Mietern sprechen wollen, dann sollten wir schon von Mietern von Wohnungen sprechen, die regelmäßig kleiner und günstiger als Eigenheime zu erstellen und zu unterhalten sind, die sich eine vergleichbar einkommensstarke Familie gönnen könnte/würde.

Und dann hast Du eben, bevor Du „nur noch“ PV-Anlage und Ladestation inkl. Installation finanzieren musst, vorab und laufend schon mal ganz andere Kosten, mit denen du überhaupt erst die Voraussetzungen geschaffen hast, damit du in so eine Situation kommst. Und diese Kosten kannst Du daher nicht einfach wegdenken/ausblenden.

Siehe meine andere Antwort: In der Ausgangsfrage ist ausdrücklich der Eigenheimbesitzer adressiert, der ein ausreichend großes Objekt mit hinreichender Dachfläche für eine sinnvolle PV-Anlage und einen eigenen Stellplatz für die Ladestation hat. Und da der Mieter eines kompletten Einfamilienhauses eher die Ausnahme ist, und ganz durchschnittliche Familien beim Schritt von der Mietwohnung in ein Eigenheim regelmäßig einen gewissen Flächenzuwachs haben, haben die natürlich dann auch höhere Kosten in der Erstellung und im Unterhalt zu zahlen, bis sie überhaupt in die Situation kommen, in der sie dann eine PV-Anlagen und eine Ladesäule aufstellen können. Insoweit sollte ein Vergleich mE zwei realistische Szenarien vergleichen. D.h. zwei identische Familien mit identischem Einkommen werden beim Eigenheim typischerweise mehr Fläche bewohnen und insoweit mehr Kosten für Wohnraum haben, als bei einer Mietwohnung.

Das wurde mir gerade als Antwort auf meinen Beitrag angeliefert. War das Absicht? Nicht, daß man überhaupt noch erkennen könnte, was sich auf was bezieht, aber ich bin mir - wie gesagt - nicht sicher, ob das eine Antwort an mich sein sollte.

Es ist ein Kreuz mit diesem Etwas, das manche Software nennen.

Bingo. Wenn du statt Äpfel mit Birnen lieber Birnen mit Birnen vergleichst, dann kommst du auch nicht zu solchen kruden Ergebnissen.

Der arme Villenbesitzer mit der großen Dachfläche! Vielleicht sollten wir eine Subvention aus Steuermitteln fordern, um seine existenzbedrohende Belastung durch Errichtung einer Ladestation für seinen Tesla abzufedern!

OK, warum sagst Du nicht gleich, dass es Dir nicht um eine sachliche Argumentation, sondern nur um polemische Agitation geht? Ein durchschnittliches Reihen- oder freistehendes Einfamilienhaus, das knapp oberhalb einer vertikal gestapelten Eigentumswohnung liegt, ist noch lange keine Villa, und solche Häuser können sich ganz durchschnittliche Verdiener in großer Zahl leisten (ggf. eben etwas weiter außerhalb der Städte). D.h. da reden wir nicht ansatzweise von „Besserverdienern“, „Reichen“ und „Privilegierten“. Oder sind das für dich schon alle, die mehr als nur Sozialhilfe beziehen oder gerade mal Mindestlohn haben? Wenn ich mir das große Neubaugebiet hier um die Ecke ansehe, dann fallen mir da jedenfalls keine „reichen Leute“ ein, sondern ausschließlich ganz durchschnittliche Arbeitnehmer, Beamte und Co., bei denen es zu durchaus überschaubaren Objekten gereicht hat, die man noch sinnvoll mit eigener PV-Anlage und Ladestation ausstatten könnte, um damit vermutlich eher keinen Tesla sondern einen Renault Zoe oder vgl. zu laden.

Und es geht auch nicht ansatzweise um den Wunsch nach Subventionen, sondern ausschließlich darum, dass all die Voraussetzungen, die es braucht, damit man das von dir als sozial problematisch betrachtete „billige Tanken“ des eigenen Stroms von der eigenen Ladesäule" betreiben kann, nun mal nicht vom Himmel fallen, sondern vorab vom Eigenheimbesitzer erst einmal zu finanzieren sind, und dass er insoweit mehr für seine Wohnkosten aufwenden muss als ein Mieter in ansonsten vergleichbarer Einkommens- und Familiensituation. Und das ist nicht „böse“, sondern einfach nur das Prinzip, dass man für mehr Geld auch mehr Gegenleistung erhält.

Wenn du einfach nur lamentieren möchtest, dass man Verständnis für die armen Besitzer großer Grundstücke mit Häusern, die eine große Dachfläche aufweisen, haben soll, weil sie ja so wesentlich höhere Kosten zu tragen haben im Vergleich zu Mietern deutlich kleinerer Wohnungen, dann sei dir das zugestanden. Der Gärtner arbeitet ja nicht umsonst und der Elektriker, der für das E-Drittauto (nur ein Zoe) die Zapfsäule installiert, will auch bezahlt werden (obwohl natürlich der Steuerzahler seinen Teil über den § 35a EStG dazugibt).

Iudex non calculat!

Du beweist, warum das so ist, denn rechnen kannst du offenkundig nicht.

Apfel ungleich Birne!

Jeder, der seine angenommenen 17kWh/100km mit 30ct einkauft, also dafür 5,10€ bezahlt, ist ein Gewinner, denn zuvor hat er wohl realistisch 6l / 100km für 8,40€ bezahlen müssen, dazu so manchen Ölwechsel.

Wenn man natürlich ein Haus besitzt und bei 30.000km/a auch im Dezember die benötigten 425kWh durch Solarzellen erzeugen möchte, zahlt dafür halt nochmal tausende Euro zusätzlich.
(Annahme: 20kWh / kWpeak im Dezember, demnach eine 21kW-Anlage auf dem Dach und einen Akku im Keller, der drei-vier Tagesbedärfe speichern müsste. Kosten: Über 50.000€.)

Also ja, Eigenheimbesitzer haben es leichter, Elektroautos zu nutzen. Alleine schon deswegen, weil ein 11kW oder 21kW Ladegerät die übliche Hauselektrik meist problemlos bereitstellen kann. Im 40-Parteien Hochhaus ist es absolut illusorisch, 20 in kurzem Abstand nach Hause kommenden Autos eine solche Ladeleistung zur Verfügung zu stellen.

Ich glaube NICHT an eine Zukunft des Akku-Elektroautos in großem Stil.

Super Zahlen. Frei erfunden oder was?

Eine 10kW Solaranlage kostet rund 13.000€ - 15.000€ (ohne Batteriespeicher).
Dafür kann man zwischen 8000 und 10000kWh im Jahr erwarten.

Die Einspeisevergütung beträgt 10,64 Cent.
Wenn man eine Lebensdauer von 20 Jahren annimmt, ohne dass man etwas reparieren oder ersetzen muss, beträgt der Preis einer selbst erzeugten kWh nur etwa zwei-drei Cent weniger als die Einspeisvergütung.

Wer einen Stromvertrag mit 50ct/kWh hat, sollte dringend wechseln. Man rechnet eigentlich mit ca. 30ct/kWh.

Da gibt es halt asoziales E-Mobil-Pack, dass gerne mal wegen 10 kWh die Ladesäule 10 Stunden als billigen Parkplatz in der Großstadt blockiert, wenn nicht auch eine finanzielle Zeitkomponente eingebaut ist.

Und richtig dummes Pack, dass sich als Blockierer hervortut, mit seiner APP so einen Ladevorgang startet, nicht auf den angezeigten Tarif achtet und anschliessend „Unrecht“ brüllt, wenn die Rechnung für 10 kWh auf einmal bei 100 Ocken liegt. Wenn so einer sein Auto nur mit Dummheit und/oder Egoismus bewegen könnte, dann hätte er das perpetuum mobile erfunden.

Hängt vom anfänglichen Kaufpreis und der Lebensdauer des Akkus ab. Da sieht es aktuell noch düster für die weniger Kaufkräftigen mit einem Gebrauchten aus. Ganz andere Liga als bei Verbrennern.