Als Eigenheimbesitzer wird es immer lukrativer sich eine Fotovoltaikanlage aufs Dach zu setzen und mit diesem kostengünstigen Strom auch das Auto zu füllen. Als Mieter muss man den Strom fürs Auto aus dem Netz kaufen und zahlt teilweise das Zehnfache. Ursache dafür sind die gewaltigen Steuern und Abgaben auf Strom und die Preispolitik der Netzbetreier.
Mich beschäftigt die Frage, wie soizial verträglich dadurch der Betrieb eines Fahrzeugs mit Strom bei der aktuellen Preissituation ist. Nicht nur, dass die hohen Anschaffungskosten eines E-Autos vermögendere Mitbürger weniger kratzen (was sicher unvermeidlich ist) … vorallem im laufenden Betrieb ist jeder, der keine eigene Fotovoltaikanlage besitzt, ein Verlierer. Was denkt ihr darüber?
Mich treibt bei der ganzen Diskussion ums Elektroauto als Verkehrsmittel der Zukunft dieser Teilaspekt um, von dem ich in der öfftlichen Diskussion noch nie etwas gelesen habe, der mir aber sehr wichtig erscheint. Mir geht es hier NICHT ums Für und Wider des Elektroantriebes und ich bitte euch alle so fair zu sein und die hinlänglich bekannten Standartargumente dazu beiseite zu lassen.
Hallo,
mal abseits vom Kuschelkurs, der von den Politigern gefahren wird, damit keinem weh getan wird:
Ich glaube, dass Autofahren in Zukunft wirklich etwas für Reiche sein wird.
Und ich glaube, dass wir jetzt die Fehlentwicklung haben, dass jetzt der Individualverkehr viel zu billig ist und dadurch die Anzahl der Autos unnatürlich hoch ist. Und mit diesem Peak an Autos wird diskutiert.
Gehen wir doch mal davon aus, dass sich in Zukunft nur noch jeder zweite heutige Autobesitzer ein Fahrzeug leisten kann, dann ist schonmal das Abgas auf die Hälfte reduziert, die Anzahl der Ladestationen viel geringer usw.
Ich glaube wirklich, dass da eine große Änderung auf uns zukommt. Und auf die Region Stuttgart mit den vielen Maschinenfabriken und Zulieferern für die Autoindustrie.
Wer sehr viel Geld für ein Grundstück mit Stellfläche fürs eigene Auto, ein großes Dach, eine darauf montierte Solaranlage, die eigene E-Tankstelle ausgegeben hat, der kann dann, wenn man nur auf den Preis der KWh schaut billig tanken. Das ist aber eine Milchmädchenrechnung, weil all die zuvor nötigen Kosten eben einzurechnen sind, und all die einmal finanzierten Dinge auch wiederum Folgekosten haben. D.h. das eigene Grundstück und Haus ist um nicht unwesentliche monatliche Beträge im Unterhalt teuer, als eine Mietwohnung. Insbesondere dann, wenn man auch eine saubere Rücklage bildet, um größere Reparaturen/Ersatzbeschaffungen tätigen zu können.
BTW: Die Tomate aus dem eigenen Garten ist theoretisch auch unschlagbar billig, im vergleich zur Kaufware, die jemand erwerben muss, der keinen Garten zur Verfügung hat, …
Nachdem sich ein Geringverdiener ohnehin kein Elektroauto leisten kann, spielt der unterschiedliche Strompreis aus sozialer Sicht keine Rolle. Es ist ein Unterschied zwischen zwei privilegierten Gruppen, den Besserverdienern mit Photovoltaik und den Besserverdienern ohne Photovoltaik.
Viel drängender scheint mir da das Problem, dass in China ein Sack Reis umgefallen sein soll. Die Nachrichtenlage ist besorgniserregend!
Das ist natürlich völliger Blödsinn, denn auch ein gemietetes Haus ist zu unterhalten, und mit diesen Kosten wird der Mieter belastet. Die Heizungsreparatur im Eigenheim mag vielleicht schmerzhaft sein, weil der Eigentümer die Zusammenballung der Kosten unmittelbar spürt, der Mieter trägt solche Kosten jedoch genauso, aber eben umgelegt über die monatliche Miete.
Aber vielleich stellst du ja eine
an und vergleichst einfach mal eine
mit einem
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Schloss Windsor ist bestimmt teurer als eine Zweizimmerwohnung in Salzgitter-Lebenstedt! Die arme Queen!
Dann bitte doch mal deinen Vermieter den ganzen Kram, den man so braucht, bis man eine E-Ladesäule vor der eigenen Haustür betreiben kann zu installieren, und die Kosten (inkl. laufender Kosten) dafür gleich mal auf die Miete aufzuschlagen. Denn das sind alles Kosten, die ein Vermieter einer bislang noch nicht so genutzten Immobilie noch nicht hatte, und die damit auch noch nicht Bestandteil der bisherigen Miete sind. Dafür darfst Du dann auch billigen Strom für dein E-Auto erwarten.
meiner bescheidenen Meinung nach ist das Elektroauto nur ein Feigenblatt, so lange wir keine technische (und soziale?) Lösung für das Energieproblem haben, die wirklich funktioniert. Ja, Solar, Wind, alles ok, aber dann steckt die Energie halt noch nicht im einzelnen Fahrzeug. Und Akkus und co. sind Ressourcenfresser - die benötigten Materialien sind zudem genauso endlich wie Erdöl. Selbst dann, wenn wir eine Möglichkeit finden würden diese in der näheren Umgebung der Erde im All kostengünstig abbauen zu können.
Hallo,
die Regierung hat Gesetze zum Mieterstrom geschaffen, nach denen der Mieter von seinem Vermieter und dessen Dachanlage verguenstigt Strom beziehen kann. Fuer weniger als den normalen Netz-Preis.
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Ausserdem kann der Mieter beliebig als Mitglied von Genossenschaften Wind- oder Solarstrom verkaufen, damit spaeter seinen Autostrom bezahlen.
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Weiterhin gibt es einige gebrauchte Autos die kostenlos laden, und manche Ladesaeulen, die kostenlosen Strom anbieten.
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In fernerer Zukunft wird der Strom fuers Auto so berechnet wie heute beim Taxi, von A nach B kostet Geld, egal wieviel Treibstoffkosten darin stecken. Ach ja, der Fahrer wird noch ueberfluessig in dem Taxi. Dann wird die Fahrt fuer jeden gleich teuer, ob solar zuhause oder nicht.
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Gruss Helmut
Von den Kosten der E-Säule hast du ja nicht gesprochen, sondern davon, dass die armen Hauseigentümer höhere Kosten als die privilegierten Mieter hätten („das eigene Grundstück und Haus ist um nicht unwesentliche monatliche Beträge im Unterhalt teuer, als eine Mietwohnung“). Weil du hier Äpfel und Birnen vergleichst und zudem völlig ohne Belege krude Schlüsse ziehst, habe ich dich einer Milchmädchenrechnung bezichtigt.
Wenn ein Mieter eine Ladesäule wünscht. wird der Vermieter wohl in der Regel darauf bestehen, dass der Mieter die Kosten selber trägt, es sei denn, es handelt sich um eine Luxus-Immobilie, die mit allem Schnickschnack ausgestattet werden soll.
Leider vergißt Du bei der Rechnung die Opportunitätskosten. Den Strom, den ich selbst erzeuge, könnte ich auch einspeisen oder im Haus verbrauchen. In dem Moment also, indem ich das Auto mit dem Saft betanke, kann ich ihn nicht für die Waschmaschine verwenden oder einspeisen, sondern muß die Energie aus dem Netz beziehen. Damit betankt man das E-Auto am Ende auch nicht an einer fremden Steckdose teurer.
Tesla Model 3: 14-16kWh/100km
BMW i3: 11-16kWh/100km
Renault ZOE: 11-15kWh/100km
Nissan Leaf: 15-18kWh/100km
kommt man bei 30Ct/kWh für Strom auf 3,30-5,40€, was in Super E5 bei aktuell 1,40€/l gleichbedeutend mit 2,3-3,8l ist.
Jetzt ist der E-Verbrauch sicher genauso geschönt wie der Benzinverbrauch, aber die Zahlen zeigen doch, daß man auch mit normalem Strom deutlich günstiger als mit Benzin fährt. (Das sieht an Ladesäulen, die aus unerfindlichen Gründen oft nicht den Verbrauch, sondern Ladezeit oder gar Ladevorgang abrechnen, schon ganz anders aus)
Bezüglich Photovoltaik sind reiche Hausbesitzer mit so einer Anlage generell privilegiert, weil sie weniger Strom aus dem Netz ziehen und bezahlen müssen. Dabei ist es egal, wie sie den Strom verbrauchen, ob für Waschmaschine und Herd, oder fürs Auto. Unterm Strich sieht man eh nicht, wohin der Strom geflossen ist.
Aber wenn es ums Auto geht, braucht der Besitzer der PV-Anlage auch erstmal nen Speicher, denn das Auto steht ja meist nicht tagsüber zu Hause, sondern nachts. Alte Anlagen haben eher keinen Speicher, denn der ist teuer, und früher lohnte sich das Einspeisen ins Netz. Heute lohnt sich das weniger, so daß bei neueren Anlagen eher ein Speicher dabei ist.
Der eigentliche Vorteil von Hausbesitzern ist ja auch eher, daß sie meist überhaupt erst die Möglichkeit haben, das Auto an einer heimischen Steckdose zu laden.
Du hast da aus meiner Sicht quasi einen Denkfehler drin, weil du die „Opportunitätskosten“ nicht mit einbezogen hast.
Jeder, der seinen Strom fürs Auto nimmt, kann den nicht anderweitig zu Geld machen: einspeisen, selbst nutzen, damit heizen, wenn bis dahin Speichersysteme da sind usw.
(Bzw. jeder, der sich erst mit dem E-Auto eine Anlage aufs Dach montiert, hat die Einnahmen bisher „verschenkt“.)
Zum Beispiel speise ich aktuell meinen eigenproduzierten PV-Strom ja auch voll ins Netz ein, und kauf meinen Haushaltsstrom (und das sind immerhin knapp 8000 kwh pro Jahr) teuer zu, wie jeder andere auch.
Womit du natürlich recht hast ist, dass von der „Energiewende“ diejenigen profitiert haben, die ohnehin entsprechende Flächen für solche Anlagen haben, die sonst nie etwas eingebracht hätten.
Aber das hat m.E. eben nicht speziell mit dem Elektroauto zu tun.
Ich denke, dass die ganze Öko/Umwelt/Klima-Geschichte bisher deutlich „sozial unverträglich“ abgelaufen ist.
Ich glaube aber nicht, dass durch die E-Mobilität, so sie denn überhaupt kommt, die weniger Vermögenden allzu große Mobilitätseinbußen haben werden.
Auch E-Autos werden älter und sind dann als Gebrauchtwagen erschwinglich.
Die urbanen Ärmeren profitieren ohnehin von der Stärkung der öffentlichen Verkehrsmittel, und die Ärmeren auf dem Land werden in der kommenden Gesellschaft so und so die großen Verlierer sein. Da kommts auf das E-Auto auch nicht mehr an.
Sehe ich auch so.
Die Verteilungsfrage der Energiewende und des ganzen grünen Hypes fällt weitgehend untern Tisch in der politischen Diskussion. Zumindest in Deutschland.
Zeigt sich u.a. daran, dass eine relevante linke „Klimaskepsis“ nicht im Ansatz existiert.
als Mieter zahlt man nur die Betriebskosten, nicht Reparaturen oder den Ersatz von Anlageteilen.
Das macht einen ordentlichen Unterschied.
Abgesehen davon ist auch eine Photovoltaikanlage alles andere als Preiswert.
wo kostet Strom denn 1,20 Euro / KWh ?
12 ct/KWh ist seit Jahren die Standartvergütung für den eingespeisten Strom.
Manche Altanlagenbesitzer bekommen noch um die 50 ct, aber die haben seinerzeit auch weit mehr für ihre Anlagen bezahlt.
Man spart also bestenfalls 18 ct/KWh - wenn die Sonne gerade ausreichend Strom hergibt und man tagsüber Zeit zum Laden hat.
Diese Opportunitätsrechnung stimmt nur von den Strommengen her. Wenn man die Kosten/Preise sieht, verschiebt sich das Bild sehr. Nehmen wir mal an, jemand bekommt im eignen Hasu den Strom vom Dach für 10 Cent und kann ihn für 20 Cent ins Netz einspeisen. Klar muss man dann die zu den 10 Cent Kosten die 10 Cent Differenz zur Einspeisungsvergütung als Opportunitätskosten dazu zählen. Nur ist das immer noch deutlich weniger als der Preis von 50 Cent die man als Mieter pro Kilowattstunde zahlt. Und genau da geht für mich die Schere auf!
Weisst Du, ob die umliegenden Säcke nach diesem Ereignis psychologisch betreut wurden? Und welches Statement gibt es aus dem Auswärtigen Amt? Wurde schon Besorgnis geäußert und zu Gesprächen aufgerufen? Ist internationale Hilfe unterwegs? Gibt es bereits Angebote, Reissäcke in grösserer Zahl aufzunehmen?
Ist zu erwarten, dass Maischberger, Will und Plasberg die Thematik aufgreifen?