Elektroinstallation in der Landwirtschaft

Hallo,
habe eine frage zur montage von Steckdosen in der Landwirtschaft in einer Scheune, die VDE 0100 705 Abschnitt 705.512.2sagt dazu „Steckdosen sind so anzuordnen das eine berührung mit brennbaren material nicht zu erwarten ist“ gilt die dann auch für den Untergrund oder nur für evtl gelagertes Material.
Ich würde den Satz so deuten, dass auch nicht auf Holz montiert werden darf, aber die gängige Praxis sieht anders aus.
Ist meine Annahme das ich eine zb Farmacell Platte unterlegen müsste richtig?

MFG
Flo

Hallo !

Ist wieder nicht so eindeutig formuliert oder man kann es (siehe Du ) anders auffassen.
Wenn man Steckdosen usw. NICHT auf brennbarem Untergrund(Holz) montieren dürfte,dann müsste man es anders formulieren.

Denn die gewählte Formulierung „nicht zu erwarten ist“ kann sich nur auf brennbares Lagergut beziehen.
Es bedeutet,dort wo etwa Stroh oder Heu eingelagert wird,müssen die Steckdosen (übrigens noch mehr,die Leuchten…) dort montiert werden,wo eben nicht damit gerechnet werden muss,es kommt Lagergut bei unsachgemässer Einlagerung in die Steckdosennähe.
Der Elektriker muss also den Montageort vorsorglich so wählen,dass er auch bei Missachtung der Lagerordnung oder bloßem Herabfallen nicht in Kontakt mit brennbarem Lagergut kommt.

Die allseitig geschlossene Feuchtraumsteckdose ist auch auf Holzmontage ausreichend sicher und steckt im Fehlerfall die Unterlage nicht an.

MfG
duck313

hi

„Steckdosen sind so anzuordnen das eine
berührung mit brennbaren material nicht zu erwarten ist“ gilt
die dann auch für den Untergrund oder nur für evtl gelagertes
Material.

eindeutig Letzteres!
siehe Antwort von Duck

Ich würde den Satz so deuten, dass auch nicht auf Holz
montiert werden darf,

falsch. Ein allseitig geschlossenes Betriebsgerät (die Steckdose) darf sehr wohl auf Holz montiert werden, solange es eben allseitig richtig dicht ist

Ist meine Annahme das ich eine zb Farmacell Platte unterlegen
müsste richtig?

Das Unterlegen von nichtbrennbaren Platten wie zB Rigips betrifft Betriebsgeräte, die hinten offen sind. zB Leuchten oder Steckdosen, die nicht allseitig ummantelt sind.
Es existieren sowohl Steckdosen als auch Leuchten, die zum Untergrund hin OFFEN sind

Erlaubt sind dagegen ausschliesslich Leuchten mit MM-Zeichen auf Holz und Leuchten mit FF-Zeichen auf leicht entzündlichen Materialien, in brennbaren Umgebungen. Dazu gehört zB die Scheune

Gemeint ist: Die Steckdose soll nicht direkt mit Staub oder Heu in Berührung sein

Gruss

Hallo Georg

Das Unterlegen von nichtbrennbaren Platten wie zB Rigips
betrifft Betriebsgeräte, die hinten offen sind. zB Leuchten
oder Steckdosen, die nicht allseitig ummantelt sind.
Es existieren sowohl Steckdosen als auch Leuchten, die zum
Untergrund hin OFFEN sind

Die sind aber dann nicht mindestens IP44. IP 44 ist aber Minimalschutzart in Landwirtschaftlichen Betriebsstätten.

Leuchten mit FF-Zeichen auf leicht entzündlichen
Materialien, in brennbaren Umgebungen. Dazu gehört zB die
Scheune

Ganz genau, und die beliebten Schiffsarmaturen mit nur einem F im Dreieck sind in feuergefährdeten Umgebungen wie Scheunen nicht ausreichend, auch wenn man das manchmal immer noch sieht. Nur FF in zwei Dreiecken oder (aktuelle Bezeichnung) D im Dreieck ist erlaubt.

Hans

1 Like

Danke für die Antwort,
allerdings muss bei hinten offenen Betriebsmitteln immer feuerhämmende Platte auf holz untergelegt werden. In der Landwirtschaft ist sowieso IP44 gefordert, welche sowieso hinten zu sind, warum so expliziet dieser auschluss mit der Berührung brennbaren Materialss?
Wenn ich auf Holz montieren kommt meine Steckdose doch in diesem Fall auch mit brennbarem Material in Berührung?

MFG
Flo

Anschlussfrage
Moin,

Ganz genau, und die beliebten Schiffsarmaturen mit nur einem F
im Dreieck sind in feuergefährdeten Umgebungen wie Scheunen
nicht ausreichend,

dazu eine Frage:
Ich habe vor Jahren in meiner Scheune Leuchtstoffröhren in Feuchtraumarmaturen installiert.
Sind die typischerweise zu diesem Zweck geeignet, oder müsste ich jetzt mal nachschauen, ob ich die ev. austauschen muss?

Gandalf

Hallo

dazu eine Frage:
Ich habe vor Jahren in meiner Scheune Leuchtstoffröhren in
Feuchtraumarmaturen installiert.
Sind die typischerweise zu diesem Zweck geeignet, oder müsste
ich jetzt mal nachschauen, ob ich die ev. austauschen muss?

Ist es eine landwirtschaftliche Betriebsstätte?

Wenn es eine feuergefährdete Betriebsstätte ist, müssen Leuchten Doppel-F oder D haben. Wenn Scheune in Holzbauweise, aber kein Stroh/Heu drin ist, dann ist es vermutlich (mußt du als Betreiber beurteilen oder den Elektriker befragen) ein normaler Feuchtraum.

Bin selber mal drauf reingefallen und hab die Leuchtstofflampen mit nur einem F lieber wieder abgebaut.

Hans

Moin,

Ist es eine landwirtschaftliche Betriebsstätte?

nein bzw. Jain.

Wenn es eine feuergefährdete Betriebsstätte ist, müssen
Leuchten Doppel-F oder D haben. Wenn Scheune in Holzbauweise,
aber kein Stroh/Heu drin ist, dann ist es vermutlich (mußt du
als Betreiber beurteilen oder den Elektriker befragen) ein
normaler Feuchtraum.

Die Scheune ist außen gemauert, hat aber innen Holzverstrebungen. Futtermittel wie Heu und auch Stroh werden in kleinen Mengen gelagert.
Die Lampen sind auf Mauern montiert.

Gandalf

Hallo

Ist es eine landwirtschaftliche Betriebsstätte?

nein bzw. Jain.

Also ja.

Die Scheune ist außen gemauert, hat aber innen
Holzverstrebungen. Futtermittel wie Heu und auch Stroh werden
in kleinen Mengen gelagert.

Hmm. Wie definiert man nun eine Feuergefährdung… guck

Die Lampen sind auf Mauern montiert.

Die Leuchte muß ein F oder FF oder D haben, wenn auf Holz, egal wo, auch im Hobbykeller an der Holzdecke.

In feuergefährdeten Bereichen ist FF oder D zwingend. Da wird nicht gefragt, wo die montiert ist. Am leichtesten bekommt man eine Leuchte mit D, wenn sie ein elektronisches Vorschaltgerät hat. Die können bauartbedingt nicht so heiß werden und sind daher sicherer.

Ach übrigens sind auch abseits von Feuergefährdung nicht alle Feuchtraumwannenleuchten für Holzmontage geeignet. Es gibt da schön billige aus dem Baumarkt, die haben sogar IP65, also sehr guter Staub- und Wasserschutz, schauen hochwertig aus, aber haben nicht mal das F-Zeichen. Alle anderen anderen jemals verbauten Feuchtraumwannenleuchten aus dem Großhandel hatten zumindest ein F, also für Holz erlaubt.

Hans