Hallo an alle diskussionsfreudigen Menschen!
Natürlich kann (und soll) niemand seine Kinder zurück geben! Aber auch wenn Eltern wenig Zeit für ihre Kinder haben ist doch gerade dann eine gradlinige Erziehung -vor allem für die Entwicklung der Kinder- sehr wichtig. Kinder brauchen neben Freiheiten auch feste Grenzen, aber was noch wichtiger ist, die Verantwortlichkeit für viele Bereiche des eigenen Lebens. Dieses Dilemma fängt schon in der Grundschule an: Schaut man sich da einmal an, wie viele Autos dort ankommen und wegfahren fühlt man sich schnell an den Taxistand einer Großstadt erinnert. Ein kleriner Regentropfen… ohh, mein armes Kind könnte sich erkälten, da bring ich es schnell mit dem Auto die 2 km. Das gleiche an den Nachmittagen, am Wochenende etc.
So schaffen es viele Eltern ihren Kindern eine ganze Reihe von Primärerfahrungen zu nehmen(s. Mathematik: wie weit muss ich überhaupt gehen bzw. fahren um zur Schule zu kommen; (Räumliche) Orientierung auf dem Schulweg; soziale Kontakte auf dem Schulweg; Anstengung um zur Schule zu kommen; Leistungserfahrung (mein Schulweg, allein meine Aufgabe dort hin zu kommen etc.)
Natürlich gibt es Ausnahmen, aber dieses Beispiel soll nur stellvertretend sein für viele Bereiche, in denen Kinder auch „für das Leben“ lernen könnten, ihnen diese Erfahrungen aber genommen werden…
Liebe Grüße,
Aragorn
P.S.: Kleine Rechnung: Eine Woche hat 168 Stunden, ein Kind verbringt davon ca. 23 Stunden im Unterricht. Ferienzeiten und die ersten sechs Lebensjahre ausgenommen… Wer kann mir ernsthaft glaubhaft machen, dass die Lehrer die erzieherischen Versäumnisse mancher Eltern „ausbügeln“ können???
HI,
im Prinzip verstehe ich Dein Beispiel, finde es aber schlecht gewählt. Nicht nur Regen kann ein Grund sein, sein Kind zur Schule zu bringen, sondern auch Ängste wegen schlechter Verkehrssituation oder vor Entführungen und sex. Mißbrauch. Wäre vielleicht einen Überlegung, das Kind zu Fuß oder dem Fahrrad zur Schule zu bringen…In Niedersachsen hatte man übrigens zu meiner Schulzeit (ca. 10 Jahre her) ab 2km Entfernung zur Schule ein Recht auf eine öffentlich finanzierte Beförderung zur Schule, also eine Busbeförderung. Ich bin auch nie durch den Regen zur Schule gelaufen, weil ich mit dem Bus gefahren bin…
Außerdem haben sich die äußeren Bedingungen in den letzten Jahren auch verändert: Schulwege sind länger geworden und werden noch länger werden, weil kleine Schulen zuviel Geld kosten.
Zur Beispielrechnung: Kinder verbringen 23 Stunden in der Schule, dazu kommen wahrscheinlich noch 2,5-5 Stunden Schulweg und Zeit vor und nach der Schule auf dem Schulhof, schlafen ca. 56 Stunden (vermute ich mal), Sportvereine, Musikschulen, Freunde usw. oftmals auch noch 10-20 Stunden und immer häufiger sitzen Kinder nachmittags allein zu Haus, weil beide Elternteile (sofern zwei im Haushalt leben) arbeiten müssen, weil sonst das Geld nicht reicht *G* jetzt können wir ausrechnen wieviel übrigbleibt…
darum: Ganztagsschulen!
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Hi,
wie ich ja schon sagte gibt es nachvollziehbare Ausnahmen.
Es gibt aber auch viele Kinder mit einem akzeptabel kurzen Schulweg, die gebracht werden. Da habe ich manschmal das Gefühl, dass Eltern zu Dienern werden, die dem Kind jegliche Eigenverantwortung für ihr Leben abnehmen wollen. „Unsere Kinder sollen es ja mal besser haben.“ Gleiches gilt dann auch mit der unkontrollierten Benutzung verschiedener Medien. Eigener Fernseher, PC, etc.
Die Freizeit vieler Kinder ist ebenso zu einem Problem geworden: Striktes Leben nach Terminplan schon im Grundschulalter, Verinselung von Freizeitangeboten, „veränderte Kindheit“ eben.
Und zum Stichwort Ganztagsschule: Es hört sich oft so an, dass Eltern materielle Dinge einem intakten Familienleben vorziehen. Das Kind wird „abgeschoben“, weil beide Eltern arbeiten müssen um einen bestimmten materiellen Status sichern zu können.
Der Entwicklung von Kindern ist aber eher die Liebe und Zuneigung einer Familie zuträglich, als es irgendwelche Konsumgüter je leisten könnten.
Ich spreche jetzt auch nicht von alleinerziehenden Elternteilen!!!
Aragorn
leicht offtopic
Hallo diskussionsfreudiger Aragorn! (bist wohl ein Herr der Ringe-Fan)
Da du noch nicht allzulange dabei bist, kann ich dir dein Doppelposting verzeihen *gg*…
Auf deinen Beitrag zu sprechen zu kommen:
Natürlich kann (und soll) niemand seine Kinder zurück geben!
Aber auch wenn Eltern wenig Zeit für ihre Kinder haben ist
doch gerade dann eine gradlinige Erziehung -vor allem für die
Entwicklung der Kinder- sehr wichtig. Kinder brauchen neben
Freiheiten auch feste Grenzen, aber was noch wichtiger ist,
die Verantwortlichkeit für viele Bereiche des eigenen Lebens.
Das fängt schon damit, dass viele Eltern die Schultasche ihrer Kinder tragen, wenn sie sie zur Schule bringen bzw. davon abholen.
Grenzen ziehen muss ich fast täglich *stöhn* und das ist in meiner heterogenen Klasse verdammt anstrengend.
Dieses Dilemma fängt schon in der Grundschule an: Schaut man
sich da einmal an, wie viele Autos dort ankommen und wegfahren
fühlt man sich schnell an den Taxistand einer Großstadt
erinnert. Ein kleriner Regentropfen… ohh, mein armes Kind
könnte sich erkälten, da bring ich es schnell mit dem Auto die
2 km. Das gleiche an den Nachmittagen, am Wochenende etc.
Kann ich nur unterstreichen - habe ich „live“ bei einer Grundschule in der Nähe meiner Uni mitbekommen… lächerlich³
P.S.: Kleine Rechnung: Eine Woche hat 168 Stunden, ein Kind
verbringt davon ca. 23 Stunden im Unterricht. Ferienzeiten und
die ersten sechs Lebensjahre ausgenommen… Wer kann mir
ernsthaft glaubhaft machen, dass die Lehrer die erzieherischen
Versäumnisse mancher Eltern „ausbügeln“ können???
Das können sie nicht und ist auch nicht deren Aufgabe… aber viele deutsche Eltern sehen das mittlerweile so… man müsste sie auf ihre erzieherischen Pflichten erinnern (steht so schön formuliert im Lehrplan der Grundschule), aber es kümmert sie nicht, weil viele bequem geworden sind… leider…
Grüsse
Matthias
Nochmal Hallo,
wie ich ja schon sagte gibt es nachvollziehbare Ausnahmen.
Es gibt aber auch viele Kinder mit einem akzeptabel kurzen
Schulweg, die gebracht werden. Da habe ich manschmal das
Gefühl, dass Eltern zu Dienern werden, die dem Kind jegliche
Eigenverantwortung für ihr Leben abnehmen wollen. „Unsere
Kinder sollen es ja mal besser haben.“ Gleiches gilt dann auch
mit der unkontrollierten Benutzung verschiedener Medien.
Eigener Fernseher, PC, etc.
Ich finde, daß sich diese beiden Beispiele nicht vergleichen lassen, den Schulweg zu begleiten, kann aufgrund z.B. Verkehrsbedingungen zumindest in den ersten Schuljahren wichtig sein. Was anderes ist es mit dem Fernsehkomsum, aber das ist hier im Forum wohl kein Streitthema, oder?
Die Freizeit vieler Kinder ist ebenso zu einem Problem
geworden: Striktes Leben nach Terminplan schon im
Grundschulalter, Verinselung von Freizeitangeboten,
„veränderte Kindheit“ eben.
Naja, sicherlich wäre es schöner, wenn die Kinder alle noch frei in der Natur oder auf der Straße spielen könnten, aber das geht leider nicht mehr…und auf ein gesundes Maß beschränkt, können auch Termine sinnvoll sein (wie gern hätt ich als Kind ein Instrument oder Reiten gelernt, aber meine Eltern hatten das Geld nicht, stattdessen habe ich oft für mich allein (keine Kinder in der Nachbarschaft), in der Natur gespielt…)
Und zum Stichwort Ganztagsschule: Es hört sich oft so an, dass
Eltern materielle Dinge einem intakten Familienleben
vorziehen. Das Kind wird „abgeschoben“, weil beide Eltern
arbeiten müssen um einen bestimmten materiellen Status sichern
zu können.
Hmmm…wenn ich mir hier in Frankfurt und Umgebung die Lebenshaltungskosten anschaue, dann ist es kaum möglich, ohne zwei Jobs eine vernünftig große Wohnung, die sich nciht in einem sozialen Brennpunkt befindet zu finden. Mit vernünftig großer Wohnung meine ich, daß für zwei Erwachsene und ein Kind drei Räume vorhanden sein sollten…
Der Entwicklung von Kindern ist aber eher die Liebe und
Zuneigung einer Familie zuträglich, als es irgendwelche
Konsumgüter je leisten könnten.
Stimmt!
Ich spreche jetzt auch nicht von alleinerziehenden
Elternteilen!!!
Aber die gibt es auch und gerade die haben finanzielle und zeitlich Probleme…
Elke
Materielle Gründe?
Hallo,
Und zum Stichwort Ganztagsschule: Es hört sich oft so an, dass
Eltern materielle Dinge einem intakten Familienleben
vorziehen. Das Kind wird „abgeschoben“, weil beide Eltern
arbeiten müssen um einen bestimmten materiellen Status sichern
zu können.
Der Entwicklung von Kindern ist aber eher die Liebe und
Zuneigung einer Familie zuträglich, als es irgendwelche
Konsumgüter je leisten könnten.
Materielle Gründe dürften in den meisten Fällen kaum ausschlaggebend sein dafür, ob die Eltern arbeiten wollen. Arbeit gibt die Möglichkeit aus der Enge der eigenen Wohnung herauszukommen, Kontakt zu anderen Erwachsenen (Kollegen) zu haben und die eigenen Begabungen weiterzubringen. Wenn ich von mir nun glaube, meine Begabung ausgerechnet in Grundschulpädagogik zu haben, dann kann ich mir ja überlegen, während der Grundschulzeit meiner Kinder zuhause zu bleiben (wobei mir dann vermutlich immer noch der Kontakt zu Kollegen fehlen würde). Wenn meine Berufsvorstellungen aber z.B. eher in die handwerkliche oder physikalisch-technische Richtung gehen, dann stelle ich mir das Hausfrauen-/ Hausmänner-Dasein geradezu als eine Strafe vor.
Das Hauptproblem im Schulsystem dürfte sein, daß man jahrzehntelang die veränderten Wünsche der Eltern (hauptsächlich der Frauen) ignoriert und so die Entwicklung verschlafen hat. In unserer romantisch-kitschigen Ideologie war die Mutter zuhause, in der Realität dagegen trifft dies schon lange nicht mehr zu. Und so sind die Kinder eben nachmittags oft unbeaufsichtigt, während in der Phantasiewelt der Politiker die Mutter zuhause darauf aufpaßt.
Eine Diskussion zum Thema Vereinbarkeit von Kindern und Karriere findet sich z.B. unter: http://www.diskussionen-im-netz.de/kinder1.shtml
Außerdem: Was ist denn mit den Eltern, die selbst keinen hohen Schulabschluß, bzw. ihr Schulwissen wieder vergessen haben (vermutlich die Mehrheit)? Ein Hauptkritikpunkt am deutschen Schulsystem war doch ganz klar, die fehlende Chancengleichheit für Kinder aus unterschiedlichen Elternhäusern. Fragt vielleicht einmal jemand, ob ein nennenswerter Anteil der Eltern den eigenen Kindern in der Schule überhaupt helfen KANN? (Und die, die es am ehesten könnten, haben vermutlich am wenigsten Lust auf ein hausfrauen-/ männer-Dasein.
Mit vielen Grüßen, Stefanie
Hallo,
ich bin nur der Meinung, dass Eltern, die sich ein Kind gewünscht haben und es dann auch bekommen haben mit den Konsequenzen ihres Wunsches leben müssen. Dafür kann m. E. kein Staat für verantwortlich gemacht werden, dass beide Elternteile das Bedürfnis nach persönlicher Erfüllung haben. Ein solches Bedürfnis ist wohl schon vor der Zeugung bekannt gewesen!? Also: Warum dann überhaupt ein Kind, wenn ich vorher weiß, dass ich andere Vorstellungen von einem erfüllten Leben habe?
Aragorn
P.S.: Von Ausnahmen spreche ich hier nicht!
Hallo Zusammen!
Ob man es mir nun übel nimmt oder nicht, aber ich kann das Geschrei nach Ganztagsschulen, Englisch in der Grundschule, ect. nicht mehr hören.
Es gab zu meiner Schulzeit keine Ganztagsschulen und auch kein Englisch an den Grundschulen aber was Mathematik und Rechtschreibung anbelangte, war meine Generation immer sehr gut.
„Damals“ war das 1x1 und die Rechtschreibung Tagesordnung an den Schulen.
Und heute?
Heute klappt nichts mehr richtig! Anstatt nun mal etwas langsamer zu tun und den Schülern verständliches Grundwissen zu vermitteln, nein, da schreit man doch lieber nach weiteren Veränderungen.
So ein hausgemachter BLÖDSINN!
Ich stimme zu, dass viele Eltern keine Zeit mehr haben, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. Doch Schuld daran tragen die wenigsten Eltern! Es ist leider eine traurige Tatsache, dass es in unserem Lande teuer ist, Kinder zu haben. In vielen Familien müssen beide Elternteile arbeiten gehen, selten für Luxus, sondern traurigerweise um jeden Monat über die Runden zu kommen (und auch das klappt nicht selten sehr schlecht!).
Hier wäre es DRINGEND notwendig, dass etwas für Familien unternommen wird (Alleinerziehende eingeschlossen!).
Was PC’s, Gameboys, Playstations, ect. anbelangt, kann ich nur den Kopf schütteln.
Der PC ist heute kaum mehr wegzudenken! Deshalb empfinde ich es als gut und nützlich, wenn Kinder sich dafür interessieren und damit beschäftigen. Schließlich werden sie als Erwachsene mehr als wir heute, mit dieser Technik umgehen müssen. Sie wachsen damit auf und das ist ok.
Was Gameboy, Playstation, ect. betrifft so sollten wir uns mal vor Augen halten, dass unsere Generation diese Dinge schließlich auf den Markt gebracht haben. Wir haben sie aufgebracht und unseren Kindern zugänglich gemacht, nun müssen wir auch damit leben.
Ich bezweifle, dass Kinder verweichlicht werden, weil sie zur Schule gebracht werden, abgeholt werden, weil Eltern die Mappen tragen, weil Eltern dieses oder jenes tun,…!
Jede Mutter oder jeder Vater sollte das so handhaben, wie er oder sie es für richtig hält.
Allerdings hat dieses wohl kaum was mit den Leistungen unserer Kinder zu tun.
Kinder schauen sich vieles bei uns Erwachsenen ab und wenn wir uns gelegentlich über unsere Kids wundern, dann sollten wir mal in den Spiegel schauen. Häufig erkennen wir uns nämlich selber wieder!
Wir sind für unsere Kinder verantwortlich! Und solange wir jeden Mist der uns vorgegeben wird, als gegeben hinnehmen, solange wir immer auf andere zeigen (weil böse sind ja immer die anderen und nie das eigene Kind) und solange wir nicht begreifen, dass wir uns unsere eigene Grube graben - solange wird sich auch nichts verbessern!
MfG Userine
Familie, Erwartung und Leistung
Hallo Aragorn,
es ist nicht so sehr der weitverbreitete softe Erziehungsstil vieler Eltern, der mich nachdenklich macht, sondern die unrealistischen Sichtweisen von uns Erwachsenen in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Lernbereitschaft unserer Kinder.
Da sind die hohen Erwartungen der Eltern, was deren Kind an Leistung Heimbringen muß - egal wie die Gegebenheiten in der Schule sind.
In unserer Schule in der 4.Klasse Grundschule bringt unsere Lehrerin den Kindern bei, wie das Ohr funktioniert, und der Test hat den Stellenwert einer Bioprüfung Gym.5.Klasse, weil die Schulleitung wissen will, wer für weiterführende Schule geeignet ist. Der tatsächliche Wissensstand hat nicht interessiert, was ich schade finde, weil die Kinder bei all dem Fleiß gerne eine gute Note gehabt hätten.
Da sind die Ausbilder, die einen fleißigen Hauptschüler nicht mehr nehmen, denn ein Realschüler oder gar Abiturient mit dem höheren IQ muß es sein.
In Wirklichkeit ist es egal (meiner Meinung nach), wie sehr der eine oder andere sein Kind verhätschelt, wenn wir auf die Leistungslust und Leistungsfähigkeit der Kinder schauen. Ich denke, dass die Schule und das Leben der Kinder auf dem Boden zurück kommen muß.
Ein vernünftiges Maß an Lehrplänen tut Not. Die Kinder müssen motiviert werden, damit sie wieder Lust am Lernen bekommen, Spaß daran haben. Nicht Klassen aussieben soll das Ziel der Prüfung sein, sondern Noten, die die Leistung der Lehrer widerspiegelt - sie sollen die Kinder zum Weitermachen antreiben. Wissen macht Spaß, das weiß jeder, der sein Kind eine unendlich lange Zeit im Kindergarten hatte. Die Kinder gieren nach Neuigkeiten, und haben eine enorme Merkfähigkeit.
Ein Kind erklärte heute im Flötenunterricht der Lehrerin, sie habe keine Zeit zum Üben, weil sie jeden Tag bei einem anderen Kurs ist. Diese Eltern behindern ihr Kind am Flöten spielen - ist das nicht pervers? Das ist auch eine Form von Raffgier.
Unsere Kinder verlernen das Spielen und das Pflegen der sozialen Kontakte, weil sie entweder keine Zeit dazu haben oder keine Lust - Nintendo macht mehr Spaß.
Mit anderen Kindern spielen bedeutet erlernen von ganz vielen Fähigkeiten: Lego - Architektur, Dominobahn bauen - Physik, Malen, Puppe spielen (pfleg. Berufe), zu kommunizieren (Sprache, Konfliktfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Teamfähigkeit). Spielen ist meiner Meinung nach viel wichtiger als das Erlernen vieler einzelner Spezial-Fähigkeiten - 2 Nachmittage für irgendeinen Kurs reichen doch, oder?
So glaube ich nicht, dass ein Kind in einer Ganztagesschule oder im Hort eine schlechtere Kindheit hat als nachmittags Daheim unter Aufsicht eines Elternteils. Entscheidend für mich ist, dass es von den Seinen geliebt wird, und dass dessen Leistung nicht dafür der Maßstab ist.
Und eigentlich ist es total egal, wie gut oder schlecht ein Kind in den einzelnen Fächern in der Schule ist. Hauptsache es entdeckt seine Talente, hat Spaß am (Familien)Leben und kann sich irgendwann einmal im gesunden Zustand auf dem Weg machen.
PISA hin oder her - fehlt noch dass man Schulkindern einen PISA-Norm-Stempel aufdrückt.
viele Grüße
Claudia
PS. wahrscheinlich bin ich deshalb so sauer, weil in unserer Schule alle am Durchdrehen sind in Anbetracht des anstehenden Schulwechsels. Diese PISA-Geschichte ist derzeit das ins Feuer gegossene Öl.
das ist doch rethorisch, oder?
Also: Warum dann überhaupt ein Kind, wenn ich vorher
weiß, dass ich andere Vorstellungen von einem erfüllten Leben
habe?
hallo Aragorn,
ich lese gerade mit Interesse den Thread und jetzt muss ich doch auch was leichtofftoppiges beitragen.
Deine Frage oben kann doch nur rethorisch gemeint sein, oder? Denn wenn Menschen sich von Vernunft und nicht von Gefühlen leiten lassen würden, dann würden sie noch weniger Kinder bekommen.
Der Grund, ein Kind zu bekommen, ist ein emotionaler oder gesellschaftlicher oder auch instinktiver, aber nicht rational.
Finde ich.
Und ich glaube, dass die meisten Menschen sich gar nicht vorstellen können, was „Verantwortung für ein Kind“ überhaupt bedeutet. Erst wenn Sie`s haben, aber dann haben sie’s eben schon…
Grüße
Trilli
Hi Aragon,
(Fast) alles, was wir im leben tun oder beschließen hat Konsequenzen, aber wie die im Einzelnen aussehen, können wir durchaus steuern. Insbesondere kannst Du andere Menschen und Institutionen miteinbeziehen:
Wenn Du beschließt, „ein Haus zu bauen“, dann heißt das nicht zwingend, daß Du selbst anfängst, Wände zu mauern. Wenn Du einen Anzug tragen möchtest, mußt Du ihn nicht selbst nähen. Wenn Du Kinder willst, mußt Du deshalb nicht ohne Lehrer, Ärzte und Kindergärtner mit allen auftretenden Problemen alleine klar kommen. Und Du mußt auch nicht 24 Stunden am Tag zuhause sein und Dein Kind die ganze Zeit selbst betreuen. Außer natürlich, Du lebst in einem Land wie unserem, welches dies aus ideologischen Gründen so will.
Und dann kannst Du immer noch dagegen angehen.
Warum dann überhaupt ein Kind, wenn ich vorher weiß, dass ich andere Vorstellungen von einem erfüllten Leben habe?
Zu den Vorstellungen eines Paares kann es doch gehören, beides zu haben, einen Beruf und ein erfülltes Familienleben? Das ist mir absolut nicht schlüssig, wie Du hier argumentierst.
Nichts für ungut, Stefanie
Hallo Stefanie,
(Fast) alles, was wir im leben tun oder beschließen hat
Konsequenzen, aber wie die im Einzelnen aussehen, können wir
durchaus steuern. Insbesondere kannst Du andere Menschen und
Institutionen miteinbeziehen:
sicher ist es möglich Dinge zu delegieren.
Zumindest wenn man das Geld dafür hat.
Zu den Vorstellungen eines Paares kann es doch gehören, beides
zu haben, einen Beruf und ein erfülltes Familienleben?
Durchaus.
Viele Menschen wollen heute mehrere Leben auf einmal führen. Am besten alles gleichzeitig und sofort. Toller Beruf, harmonische Familie, ehrenamtliche Tätigkeit, Freunde, Vereine, Zweitwagen, große Wohnung, besser eigenes Haus …
Frei nach Hans-Peter Zimmermann:
Wer schneller lebt, der stirbt auch früher!
Sie können sich nicht entscheiden was sie wirklich wollen und womit sie beginnen sollen.
Dummerweise hat der Tag nur 24 Stunden. Und das Budget eines Angestellten (oder deren zwei) reicht oft nicht für alle „Oberschicht-Ansprüche“ zusammengenommen.
Dann aber nach dem Staat schreien der Kindergeld zahlen, Wohnungshilfe leisten, die Ganztagesschule betreiben, das dafür notwendige Personal stellen und bezahlen, die Kita gleich nebenan bauen aber doch weit genug weg dass man sie nicht hört und und und …
… das ist dann doch wieder irgendwo kindliche Weihnachtswunschdenke.
Sicher wäre es schön diese Dinge alle auf einmal und sofort zu haben. Stimme ich voll zu.
Nur: dann kann das Paar aus Deinem Beispiel nicht nur arbeiten - es muss sogar! Und zwar rund um die Uhr (keine 35 Stunden-Woche, keine 7 h täglich - echte Maloche ist dann angesagt!). Hauptjob, erster Nebenjob, zweiter Nebenjob.
Denn sonst kann es all die Steuern, Sozialabgaben, Umlagen und Zwangsgebühren die dann fällig werden, gar nicht bezahlen.
Vollkasko kostet auch voll - nicht nur bei Versicherungspolicen.
Ganz abgesehen davon: Wozu Kinder wenn man dann doch nichts damit zu tun haben will?
(ketzerische Frage - ich weiß)
Die eigenen Spermien bzw. Eizellen kann man auch der Samenbank spenden. Und vakante Ehrenämter in denen man sich stundenweise mit Kindern beschäftigen kann, gibts mehr als genug.
Müssen es dann wirklich „die eigenen“ sein, wenn es doch am Commitment dazu fehlt?
Gruß,
Guido Strunck
Hallo Guido,
Du hast noch vergessen, daß dieses Paar am Ende seine Kinder auffressen wird oder - noch besser - sie an irgendwen verkaufen, um den ausschweifenden Lebensstil aufrecht erhalten zu können.
Viele Grüße, Stefanie
Hallo Stefanie,
Du hast noch vergessen, daß dieses Paar am Ende seine Kinder
auffressen wird oder - noch besser - sie an irgendwen
verkaufen, um den ausschweifenden Lebensstil aufrecht erhalten
zu können.
sorry - habe ich vergessen.
Nobody is perfect…
Viele Grüße,
Guido Strunck