Elternabend Grundschule: Computer

Hallo alle,
hat jemand Erfahrung mit der Vorbereitung eines Elternabends in der Grundschule, wo für den Einsatz des Computers im Unterricht geworben werden soll?

Freue mich über Erfahrungsberichte und Tipps
Ayla

Hi!

hat jemand Erfahrung mit der Vorbereitung eines Elternabends
in der Grundschule, wo für den Einsatz des Computers im
Unterricht geworben werden soll?

Wer will denn dafür werben?
Kinder? Eltern? Lehrer? Sonstwer?

Je nachdem, welche Gruppe hier fragt, fallen sowohl Argumente, Tipps und Erfahrungsberichte völlig unterschiedlich aus :wink:

Gruß,
Sharon

Moin,

ich hätte früher Computer in der Grundschule abgelehnt. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, was Grundschüler auf dem Computer machen sollen, was nach meiner Vorstellung sinnvoller wäre, als der herkömmliche Unterricht…bis man es mir demonstriert hat :smile:

Also mein Tipp: Eltern ganz konkret zeigent, was mit dem PC gemacht werden sollen, welche Programme verwendet werden und vielleicht selbst mal ausprobieren lassen. Zusätzlich die Vorteile gegenüber herkömmlichem Unterricht herausstreichen.

Gruß
Marion

Mahlzeit,

Ich
konnte mir einfach nicht vorstellen, was Grundschüler auf dem
Computer machen sollen, was nach meiner Vorstellung sinnvoller
wäre, als der herkömmliche Unterricht…bis man es mir
demonstriert hat :smile:

jetzt bin ich doch neugierig. Kannst du ein bißchen konkreter darüber berichten?

Gruß

Sancho
der sich das immer noch nicht vorstellen kann

Moin,

jetzt bin ich doch neugierig. Kannst du ein bißchen konkreter
darüber berichten?

Ich werds versuchen.
Überzeugt haben mich im Wesentlichen zwei Aspekte. Zum einen ist es so, dass in der Grundschule teilweise Kinder mit recht unterschiedlichen Leistungsniveaus/Stärken in einer Klasse zusammen sitzen. Je nach Größe der Klasse dürfte es somit schwierig sein, jedes Kind genau da abzuholen, wo sich der Leistungsstand gerade befindet. Der Computer kann hier Abhilfe schaffen, indem Kinder dort für sich allein mit Lernprogrammen arbeiten, die ihrem Leistungsstand entsprechen, bzw. Bereiche vertiefen, wo sie Schwierigkeiten haben.

Der zweite Punkt ist, dass das Kind nicht einfach „wegpennen“ kann. In einer größeren Klasse kann es schonmal wegdösen, ohne dass das groß auffällt. Im Computer wird genau festgehalten, was das Kind macht, wie weit es kommt und ob es überhaupt etwas macht. Kinder, die Probleme mit selbständigem Arbeiten haben und damit, sich für sich allein auf eine Aufgabe zu konzentrieren, können dies am Computer lernen. Die Arbeit am Computer ist hochgradig eigenverantwortlich. Das Kind bestimmt was es macht, in welchem Tempo, es erhält sofort eine Rückmeldung, wenn etwas nicht stimmt und kann direkt korrigieren. Genau so sieht es sofort die Erfolgserlebnisse.

Und last but not least: Es gibt Grundschulkinder, denen die Arbeit am Computer einfach riesigen Spaß macht :smile:

Gruß
Marion

Hallo Ayla,

konkret zum PC kann ich Dir nichts sagen, aber:

meine Kinder hatten sehr früh alle Medien, also PC, TV usw.

Natürlich habe ich beobachtet, was die Kinder damit machen; die machen nichts „Schlimmes“.

Mein Sohn kam zu mir und sagte: „Papa, das ist ein scheußlicher Film, der ist gewalttätig“!

Dass die Kinder auch mal „rumdaddeln“ ist doch klar, aber auch wir haben doch Spass an Spielen, oder???

Der PC ist heute ein Alltagsgegenstand! Denke an die Diskussionen zurück als es um die Einführung des Taschenrechners ging, heute (fast) kein Thema mehr, obwohl es den Schülern durchaus Spass macht Kopfrechenaufgaben zu lösen.

Also, Rechenschieber -> TR -> PC

Auch in der Grundschule!

Gruß Volker

Hallo,

dieses Thema ist, neben vielen anderen Themen, immer wieder Grund für lebhafte und emotionale Diskussionen. An unserer Schule war dies genauso. Nachdem wir, die Elternvertreter und das Lehrerkollegium, wegen fehlender pädagogischen eigenen Erfahrungen zu keinem Konsens kamen, ist der bzw. sind mehrere Computer in den Klassen über mehrere Jahre zum Einsatz gekommen. Dabei hat sich herauskristallisiert, das das Lernen mit Computern den klassischen Unterricht nicht ersetzen wird und kann, sondern eher wie die anderen Medien, Fernsehen, Film u.s.w. nur zusätzlich sinnvoll ist.

In den ersten beiden Schuljahren war die Akzeptanz sehr gering. Die Kinder verloren sehr bald das Interesse daran hinter dem Bildschirm zu sitzen und auf der Tastatur oder mit der Maus auf dem Bildschirm, Buchstaben zu suchen. Im Gegenteil war bei diesen Kindern zu beobachten, dass Sie mehr Frustrationen erlebten, als Erfolgserlebnisse zu haben. D.h. sie verloren sehr schnell den Spaß am Lernen. Dabei muss man aber noch unterscheiden, in welchem Fach der Einsatz erfolgte. In Sachkunde waren die Lernerfolge größer, wenn die Kinder mit allen Sinnen an eine Aufgabe herangehen mussten, alternativ zum Lernen mit dem Computer, bei dem nur mit zwei (maximal drei) Sinnen gelernt wird. In Mathematik waren die Lernerfolge schon größer, allerdings haben die Kinder einen noch schnelleren Lernerfolg erzielt, wenn sie z.B. mit realen Dingen gezählt haben. Im Fach Sprache war der Einsatz in den ersten zwei Jahren ein regelrechtes Desaster. Die Kinder brauchten nicht nur länger um ganze Worte oder Sätze auf das Papier zu bringen, einige schafften es auch nach dem Lernen mit dem Computer nicht. Erst das klassische Schreibenüben mit Stift und Papier brachte den gewünschten Erfolg.

Sinnvoll erwies sich der Einsatz von Computern erst ab der 3.ten Klasse. Dabei wurde der Computer gern und ausgiebig als Informationsmedium genutzt.

Resüme unserer Erfahrungen war, dass ein Einsatz von Computern erst sinnvoll und erfolgreich wurde, als die Kinder lesen und schreiben gelernt haben.

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