Emaille an Kochtopf Einkochtopf ausbessern

Hallo,

hier im Forum gibt es etliche Beiträge zur Aubesserung von abgeplatzter Emaille.
Allerdings habe ich keine Nachricht zu meiner Anfrage gefunden:

Bei meinem Schlachtkessel ist Emaille abgeplatzt. Ich möchte gerne den Abplatzer ausbessern - Farbe ist mir egal aer ich möchte es nicht so belassen.

Bisher habe ich nur im Baumarkt „Remalle“ gefunden von der Firma Elefant. Dort habe ich per email angefragt: Das Produkt ist nicht geeignet für Töpfe usw, die erhitzt werden.

Kurzfristig bis 80 Grad ist OK, langfristig nur bis 60 Grad.

Gibt es eine Möglichkeit den Platzer so auszubessern, dass ich den Topf überm Feuer auch über 100 Grad erhitzen kann und das Material das aushält?
Ich habe schon gelesen, dass man Emaille in Pulverform kaufen kann und erhitzen kann bis es flüssig ist - geht das - und wie??

Wo kaufe ich das Material?

Was gibt es für Möglichkeiten??

Danke, Gruss Felix

Hallo Felix

Bei meinem Schlachtkessel ist Emaille abgeplatzt. Ich möchte gerne den Abplatzer ausbessern - Farbe ist mir egal aer ich möchte es nicht so belassen.

Wo ist die Emaille abgeplatzt? Innen oder außen?

Was kochst Du in dem Kessel?

Ich stand vor Jahren vor der Frage, wie man einen frisch aus der Gießerei kommenden gusseisernen Kochtopf (6 Liter) vor der ersten Zubereitung eines „gekochten Missionars“ (Gulasch) gebrauchsfertig macht. Ich fand die Antwort in einem „Hülfsbuch für junge Frauen der niederen Stände zur Erlernung der Hauswirtschaft“ aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Dort wurden auch eiserne Kochtöpfe mit und ohne Emallierung behandelt.

während für neue eiserne Kochtöpfe ein Verfahren vorgeschlagen wurde, welches die Behandlung mit verdünntem Vitriolöl (Schwefelsäure) und Auskochen mit Kartoffelschalen beinhaltete, wurde vom Kauf emaillierter Töpfe abgeraten. Diese seien in der Anschaffung für in beengten Verhältnissen lebende Familien im Vergleich zu nicht emaillierten Eisentöpfen zu unwirtschaftlich, vor Allem, da die Emaille leicht abplatze.

Und jetzt kommts (in modernes Deutsch übersetzt):
Töpfe mit abgeplatzter Emaille seien aber weiter voll gebrauchsfähig, da sich auf den relativ kleinen freiliegenden Eisenflächen durch den Gebrauch die gleiche Schutzschicht bilde, die bei Eisentöpfen durch die Behandlung mit Schwefelsäure entsteht.

Also: Wenn die Fehlstelle im Inneren des Kessels ist, warum dann überhaupt nachemaillieren? Beim Nachemaillieren mit Emaillepulver aus der Schmuckherstellung musst Du die zu emaillierende Stelle auf etwa 850°C bis 950°C erwärmen. Abgesehen davon, dass Du das mit Bordmitteln kaum hinbekommst, besteht die Gefahr, dass durch die unvermeidliche ungleichmäßige Erwärmung des Kessels an anderer Stelle wieder Emaille abplatzt.

Falls sich jemand fragt, was diese geheimnisvolle Schutzschicht ist, die durch Schwefelsäure entsteht?

Mein praktischer Versuch mit dem Gusskessel hatte folgendes Ergebnis:

Guss- und Schmiedeeisen besteht aus einer Eisen/Kohlenstoff-Legierung. Die verdünnte Schwefelsäure löst an der Oberfläche das Eisen aus dem Gefüge heraus, so dass eine mehr oder weniger starke Graphitschicht übrig bleibt, welche das darunter liegende Eisen vor dem Angriff von Luftsauerstoff (Rost) und organischen Säuren schützt.

Gruß merimies