Emanzipation?

hi all!

wenn ich die vorderen postings lese, dann schauerts es mir richtig: gleiche rechte, gleiche pflichten, frauen bei der bundeswehr (resp. milizarmee in der ch)

ich zähle die frauen nicht zu meinen feinden, sogar wenn ich mal einen überschweren koffer tragen muss; ich mach das sogar gerne für eine frau, denn - so unwahrscheinlich das in diesem brett klingen mag - ich liebe die frauen. männer, resp. emanzen sehen im anderen geschlecht immer einen feind! ich sehe im anderen geschlecht einen freund, eine ergänzung zu mir selbst; und das nicht aus „paarungs-technischen“ gründen :smile:

diese frau-mann polemik, die hier häufig anzutreffen ist, zeugt von mir aus von irgendeiner frustration, sei es nun aud dem job oder aus einer (misslungenen) beziehung - doch wen bringt so etwas weiter?

teilen ist das stichwort, doch teilen fällt in der heutigen zeit vielen recht schwer - wieso eigentlich? leben wir wirklich in einer so egoistischen welt, dass es nicht einmal mehr platz für frau und mann hat? wollt ihr bis ans lebensende euren „ego-trip“ ausleben, ich jedenfalls nicht, es gibt nichts schöneres als das glück mit jemanden anderem zu teilen… gefühle machen das leben lebens wert - atmen ohne luft, das geht beim besten willen nicht: man(n) erstickt, wird nur alt, grau und leblos…

es leben die frauen

cu all

laurent *der wohl alles etwas zu rosa sieht…*

Hallo Laurent,

beim Lesen Deines postings sind mir ein paar Gedanken gekommen, die ich hier mal loslasse:
am schwierigsten gestaltet sich immer dann eine Gleichberechtigungsbewegung, wenn sie entscheidendende Veränderungen nach sich zieht.
Z.B.: ein Ehepaar ist viele Jahre verheiratet, klare klassische Aufgabenteilung - sie ist Hausfrau und er geht arbeiten. Nun will sie, wie viele ihrer Freundinnen auch, arbeiten gehen. Das kann für die Familie bedeuten, dass sie ihre bisherige Arbeit nicht mehr so perfekt macht, oder gar, dass Mann sich im Haushalt beteiligen muß, wenn wichtige Aufgaben, wie Einkaufen und Kochen von ihr nicht erledigt werden kann. Prinzipiell eigentlich nur ein organisatorisches Problem. Aber manche Männer entwickeln so eine Art Rollenmißverständnis, wenn sie ab dem Zeitpunkt X auch mal zum Aldi einkaufen gehen müssen oder gleich nach dem Heim kommen in die Küche stürzen, damit die Brut eine warme Suppe bekommt (Alltag manch berufstätiger Hausfrau).
Es gibt einige Ehemänner, für die es kein Problem ist. Aber eben nur einige und nicht alle.
Das Problem ist subtil. Fange ich als Frau an von Gleichberechtigung zu reden, wird mir auch einmal vorgeworfen, dass ich auf einmal die Hosen an haben will. Davon ist aber nicht die Rede. Es gilt aufzuzeigen, dass Suppe warm machen nicht die Aufgabe der Männlichkeit bedeutet, dass arbeiten gehen keine Männerdomäne ist (ich übertreibe jetzt ein wenig, Du weißt wie ich es meine!).
noch ein Beispiel: Ich finde diese Frage immer blöd: „wie kommen Sie als Mann damit zurecht, dass Ihr Chef eine Frau ist?“ Im Fernsehen - hast Du so eine Frage auch schon einmal gehört? Das impliziert, dass ein Zurechtkommen mit einem weiblichen Chef keine Selbstverständlichkeit ist.
Wenn diese Frage eines Tage nicht mehr gestellt wird, weiß ich, dass der Geschlechterkampf im Bereich Arbeitswelt zur Ruhe gekommen ist.

viele Grüße
Claudia

Hi Leroux,

im Prinzip gebe ich dir recht. Man sollte das Leben gemeinsam gestalten, teilen und gegenseitig Rücksicht nehmen. Das setzt Gleichberechtigung allerdings voraus! Teilen kann man nämlich nur das, was man hat. Haben Frauen und Männer nicht die gleichen Rechte, dann baut eine Beziehung automatisch auf einem unausgewogenen Machtverhältnis auf. Das bedeutet auch, daß bestimmte Rollen oder die gesamte Beziehung von seiten des-/derjenigen mit weniger Rechten auf Zwang und nicht auf Freiwilligkeit beruht (zur Verdeutlichung etwas überzogen dargestellt). Andererseits bedeuten gleiche Rechte ja nicht automatisch, daß jede® zu jeder Zeit immer alle diese Rechte wahrnehmen muß. Man kann sehr wohl aus Höflichkeit, Rücksichtnahme etc. ganz oder zeitweise auf ein Recht verzichten. Allerdings halt nur, wenn man es überhaupt erst einmal hat. Und ich persönlich finde, daß in einer „guten“ Beziehung der Verzicht einigermaßen ausgewogen sein sollte.

Übrigens wird mir wegen dieser Ansicht (ausgewogener Verzicht) von männerbewegter Seite auch schon mal Egoismus vorgeworfen. Da drängt sich mir dann doch die Frage auf, wer hier eigentlich egoistisch ist. Und dann finde ich mich doch manchmal in jeder Frau-gegen-Mann-Konstellation wieder, die von dir mit Recht kritisiert wird und wo ich eigentlich auch nie hin wollte.

Viele Grüsse,
Lisa

sehr gut geschrieben: zustimm. o.T.
Tschuess Marco.