Das Grundproblem ist, wie schon richtig beschrieben, jedes Stück Draht, welches als Antenne wirkt.
das grösste Problem sind die dabei auftretenden Spannungen.
Ein Metallgehäuse wirkt als Abschirmung aber heute haben die wenigsten Geräte noch ein geschlossenes Metallgehäuse.
Ein Computer im Metallgehäuse kann einen EMP also überleben, allerdings nur wenn keine Kabel angeschlossen sind.
Mit erheblichem Aufwand kann man die externen Anschlüsse schützen, aber auch nicht wirklich zu 100%.
Röhrengeräte sollten einen EMP relativ gut überstehen. Kritisch sind dabei vor allem die Kondensatoren aber bei Röhrengeräten sind diese noch auf bis zu einigen 100V ausgelegt, moderne miniaturisierte oft nur noch für 6V.
Röhren verkrafte sogar Hochspannungsüberschläge zwischen den Anschlüssen. Oft verschieben sich dadurch die Parameter etwas aber sie funktionieren noch.
Ein interner Spannung-Überschlag bei einem Halbleiter führt immer zu dessen Zerstörung und wie auch schon geschrieben wurde, werden die Halbleiter mit zunehmender Strukturverkleinerung immer empfindlicher.
Bis Ender der 60er war ESD (Elektrostatische Entladung, das was man im Winter z.B. der Türfalle gewischt bekommt.) noch kein Thema. Mit dem Aufkommen der MOS-FET wurde dann ESD wichtig für die Qualität.
Übrigens erzeugt auch jeder Blitz einen EMP, natürlich nicht einen so starken wie eine EMP-Bombe. Aber es genügt schon, wenn der Blitz in der Nähe einschlägt um Geräte zu zerstören.
Der EMP wurde eigentlich schon bei den ersten Atombomben-tests entdeckt, die Feldtelefone klingelten, ist dem aber zuerst nicht wirklich nachgegangen.
Wie ich schon geschrieben habe, erzeugt ein Blitz auch schon einen EMP. Die EMP-Bomben sind im Prinzip normale A-Bomben, welche in grosser Höher gezündet werden und deren Explosion somit keine Auswirkung hat.
Daneben gibt es mittlerweile noch EMP-Kanonen. bei diesen wird im Prinzip durch eine Spule der Impuls erzeugt. Solche Teile befinden sich auch schon im Einsatz um z.B. Drohnen vom Himmel zu holen.
Eine weitere Quelle ist noch die Sonne. Bei einem Sonnensturm kommt es auch zu einem EMP. Dieser ist aber sehr Niederfrequent und zerstört meist keine Geräte aber Anlagen mit sehr grossen Antennen, wie z.B. das Stromnetz mit seinen langen Übertragungsleitungen.
1847, 1859, 1921 und 1940 führten Sonneneruptionen zu Störungen im Telegraphennetz. 1989 wurde ein Transformator der Stromversorgung in Quebec durch einen Sonneneruption zerstört. Es gibt auch einige Stromausfälle in den USA, welche auf Sonneneruptionen als Ursache zurückgeführt werden. Je mehr ein Stromnetz an seinen Grenzen betrieben wird umso empfindlicher wird es.
Heute befürchtet man, dass ein grosser Sonnensturm kontinentale oder globale Ausfälle verursachen könnte. Das tragische dabei ist, dass dabei viele Transformatoren durchbrennen. Diese sind aber nirgendwo in solchen Stückzahlen an Lager und müssten erst einmal hergestellt werden. Allerdings hätten in einem solchen Fall auch die Trafohersteller erst einmal keinen Strom …
MfG Peter(TOO)