Empfehlung Grundschule

Hallo,

die Lehrerin empfiehlt für meine zwei Kinder (4. Klasse, beide 9 Jahre Pärchenzwillinge) als weiterführende Schule die Realschule, wenngleich sie auch Potential fürs Gymnasium sieht. Das neue Schuljahr hat am 10.09. angefangen hier. Die Kinder seien beide eher mit Spass dabei und es fehle an der notwendigen Ernsthaftigkeit und am Ehrgeiz. Beide Schüler sehen sich aber schon aufm Gymnasium - auf Nachfrage. Sie sind gut integriert in der Klasse. Das Mädel zur Zeit etwas schwatzhaft, der Bruder ok.

Die Lehrerin (sie kennt die Kinder seit der 3. Klasse) meint dass es nicht an den Noten liegt, denn die sind gut (Sohn hatte einen 2,0 und Tochter 2,5 Durschnitt in den Fächern Mathe, Deutsch, Englisch) .

Hausaufgaben werden gemacht - wenn auch jetzt bereits zweimal nicht vollständig - von beiden . Ich kontrollierte es nach, habe es gemerkt aber sie auflaufen lassen, weil sie auf zweimalige Anfrage ob sie alles gemacht haben nicht reagierten. Auf Arbeiten wird nicht so gern gelernt, aber wenn ich sage es wird jetzt was gemacht , dann ok.

Ich frage mich als Mutter einfach wie ich eben das Fehlende herauskitzeln soll. Ich finde es gut dass ich schon jetzt bescheid weiß, aber wie genau soll mir das jetzt weiterhelfen, außer dass ich es den Kindern so weitergeben werde? Wäre ein Gespräch mit der Lehrerin und beiden Kindern zusammen nicht besser gewesen ? Um sie aufzurütteln meine ich. Fragen über Fragen…

Gruss, Melli

Hallo

Ich frage mich als Mutter einfach wie ich eben das Fehlende herauskitzeln soll.

Das ist ja furchtbar! Was bin ich froh, dass bei uns die Grundschulempfehlungen nicht verbindlich waren!

Ich habe hier eine sehr passende Seite gefunden, du aber wahrscheinlich auch schon, weil sie ganz oben steht beim Googeln:
http://www.grundschulempfehlung.rechtsanwalt-zoller…

Wäre ein Gespräch mit der Lehrerin und beiden Kindern zusammen nicht besser gewesen ? Um sie aufzurütteln meine ich.

Wen aufzurütteln? Die Lehrerin?

Viele Grüße

Das ist ja furchtbar! Was bin ich froh, dass bei uns die
Grundschulempfehlungen nicht verbindlich waren!

Bei uns sind sie auch unverbindlich. Ab diesem Jahr. Was soll mir das jetzt weiterhelfen? Das Problem ist nicht dass sie aufs Gymnasium kommen, sondern dass sie da auch bleiben :wink:

2 Like

Hallo,

solch Empfehlungen sind oft nicht dass, was Eltern und Kinder sich wünschen.
Was haltet ihr von einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe?

Geht es dir darum, dass sie Abi machen können oder legt ihr besonderen Wert auf „Gymnasium“?

Meine Tochter hatte in Klasse 6 einen Notendurchschnitt von 1,6 und bekam damit auch nur eine Realschulempfehlung.

Wir haben das Gespräch mit der Lehrerin gesucht und nachgefragt.
Sie sagte uns damals, dass unsere Tochter oft die Ernsthaftigkeit vergisst und daher auf dem Gymnasium wohl mehr Probleme bekommen werden könnte.

Wir sprachen dann mit ihr und entschieden uns doch für das Gymnasium.
Heute würde ich sagen, vielleicht wäre die Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe für ihre Entwicklung doch besser gewesen.

LG Manuela

Was haltet ihr von einer Gesamtschule mit gymnasialer
Oberstufe?

Kann ich nix zu sagen, weil ich mich auch noch nicht mit den verschiedenen Schulen bzw. Schulformen am Ort befasst habe. Das wird jetzt aber auch demnächst in Angriff genommen.

Geht es dir darum, dass sie Abi machen können oder legt ihr
besonderen Wert auf „Gymnasium“?

Natürlich wäre Abi schön, ich selbst hab kein Abi. Denke auch nicht dass das ein Hexenwerk ist, solange auch die Eltern unterstützen und sich engagieren. Glaube das die wenigsten sogenannte „Selbstläufer“ sind. Obs jetzt unbedingt Gymnasium sein muss? Es stellt sich einfach die Frage ob der direkte Weg am Gymnasium doch nicht einfacher ist als über Realschule und dann Abi.

Hallo, Melli,

Es stellt sich einfach die Frage ob der direkte
Weg am Gymnasium doch nicht einfacher ist als über Realschule
und dann Abi.

eine generelle Empfehlung kann man dazu nicht geben, weil in diesem Alter eine verlässliche Prognose über die weitere Entwicklung der Kinder schlicht nicht möglich ist.

Zwei Aspekte, die man nicht außer Acht lassen sollte:

  • Falls es am Gymnasium dann doch nicht klappt, führt der Wechsel auf die Realschule erfahrungsgemäß häufig zu - teils folgenschweren - Problemen:
    Anfangs haben Ex-Gymnasiasten in manchen Fächern einen gewissen Vorsprung und müssen sich darin zunächst nicht sehr anstrengen, wodurch bei vielen der Eindruck entsteht, an der Realschule sei alles „mit links“ zu schaffen.
    Dies wirkt sich allerdings meist negativ auf die Arbeitshaltung aus, die u. U. auch dann nicht geändert wird, wenn die Anforderungen wachsen - mit dem Ergebnis, dass die Schüler den Anschluss verlieren, demotiviert sind und letztendlich das Klassenziel bzw. den Realschulabschluss nur mit Ach und Krach erreichen.

  • „Reguläre“ Realschüler, die sich entschließen, das Abitur bzw. ein Fachabitur „dranzuhängen“, fassen diesen Entschluss üblicherweise in einem Alter, in dem sie ihre Leistungsfähigkeit einschätzen und sich konkrete Ziele setzen können. Sie sind ganz anders motiviert als viele Gymnasiasten, die zunächst nur irgendwie den Abschluss schaffen wollen und sich erst dann Gedanken über ihre weitere Laufbahn machen.

Gruß
Kreszenz

1 Like

Hallo

Bei uns sind sie auch unverbindlich. Ab diesem Jahr. Was soll mir das jetzt weiterhelfen? Das Problem ist nicht dass sie aufs Gymnasium kommen, sondern dass sie da auch bleiben :wink:

Ach so! Dann würde ich mich nicht all zu sehr davon beeindrucken lassen und die Kinder da hinschicken, wo sie hinwollen. Meine Tochter hatte auch keine Gymnasialempfehlung, die hatte dann später das beste Abi der Familie, ne 1 vorm Komma. - Oder noch ne Verwandte, da wurde gesagt, man solle dieses Kind auf keinen Fall aufs Gymnasium schicken. Die ist mittlerweile Lehrerin am Gymnasium.

Ich habe aber tatsächlich das deutliche Gefühl, dass es sehr davon abhängt, ob irgendjemand in der Verwandtschaft - am besten die Eltern, oder wenigstens einer der Eltern - Zeit und die Fähigkeit hat, die Kinder regelmäßig zu unterstützen. D. h. auch mal den Schulstoff ein bisschen durchsprechen, oder sich einfach erklären lassen (das hilft sehr viel; was man erklärt hat, das hat man wirklich begriffen), zusammen Vokabeln lernen.

Und dann hängt es wohl auch davon ab, ob dem Kind die gymnasialen bzw. bildungsbürgerlichen Denkweisen nicht völlig fremd sind.

Wenn das der Fall ist, dann würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen. Was die Lehrerin bemängelt, sind doch Sachen, die von der Reife (oder auch Notwendigkeit) abhängen und sich ändern können.

Denn eigentlich finde ich, dass es ein deutliches Zeichen dafür ist, dass ihnen der Schulstoff leicht fällt, wenn sie gute Zensuren bekommen, obwohl ihnen die notwendige Ernsthaftigkeit fehlt. - Genaugenommen: Was soll eigentlich dieser Blödsinn, es ist doch toll, wenn sie noch Spaß am lernen haben und das spielerisch machen! Wieso sollen sie denn unbedingt einen gestressten und verbiesterten Eindruck machen, um eine Gym-Empfehlung zu kriegen?

Viele Grüße

1 Like

Wenn das der Fall ist, dann würde ich mir überhaupt keine
Sorgen machen. Was die Lehrerin bemängelt, sind doch Sachen,
die von der Reife (oder auch Notwendigkeit) abhängen und sich
ändern können.

Oder auch nicht,und in dem Fall würde sie eben die Realschule empfehlen.

Denn eigentlich finde ich, dass es ein deutliches Zeichen
dafür ist, dass ihnen der Schulstoff leicht fällt, wenn sie
gute Zensuren bekommen, obwohl ihnen die notwendige
Ernsthaftigkeit fehlt. - Genaugenommen: Was soll eigentlich
dieser Blödsinn, es ist doch toll, wenn sie noch Spaß am
lernen haben und das spielerisch machen!

Sie meinte als Beispiel, dass wenn sie Zusatzaufgaben anbietet die Kinder eben nur das nötigste machen und kein Interesse an den Zusatzaufgaben haben. Ach ja unkonzentriert seien sie und leicht ablenkbar.

Wieso sollen sie denn
unbedingt einen gestressten und verbiesterten Eindruck machen,
um eine Gym-Empfehlung zu kriegen?

Weiss nicht, muss am Schulsystem liegen. Spass ist da wohl nicht erwünscht.

Hi,

Wenn das der Fall ist, dann würde ich mir überhaupt keine
Sorgen machen. Was die Lehrerin bemängelt, sind doch Sachen,
die von der Reife (oder auch Notwendigkeit) abhängen und sich
ändern können.

Da stimme ich schon zu. Aber ich erlebe, dass es vielen hellen Kindern, die nicht aus der GS gewohnt sind, systematisch zu arbeiten, am Gymnasium schwerfällt, die Selbstorganisation (regelmäßig zu Hause üben, vorbereiten, nachbereiten, sinnvoll Arbeit einteilen usw.) rechtzeitig nachzuholen. Wenn man sich außerdem nicht gut konzentrieren kann, hat das schnell gravierende Auswirkungen auf die Noten, was demotiviert, und das zieht sich teils bis in die Oberstufe. Natürlich schaffen es einige, vor allem die, die gerne aktiv am Unterricht teilnehmen und mitdenken, auch ohne große Selbstorganisation.
Man kann aber in Kl. 4 keine gesicherte Prognose für die Zukunft fällen. Ihr müsst einfach überlegen, wie hoch das Misserfolgsrisiko sein darf.

Wieso sollen sie denn
unbedingt einen gestressten und verbiesterten Eindruck machen,
um eine Gym-Empfehlung zu kriegen?

Weiss nicht, muss am Schulsystem liegen. Spass ist da wohl
nicht erwünscht.

Spass und Arbeit müssen sich nicht ausschließen. Aber ein bißchen Arbeit kann das Verständnis erhöhen und dann zu mehr Spaß (Freude)am Lernen führen.
Grüße
mitzisch

Hallo

Sie meinte als Beispiel, dass wenn sie Zusatzaufgaben anbietet die Kinder eben nur das nötigste machen und kein Interesse an den Zusatzaufgaben haben. Ach ja unkonzentriert seien sie und leicht ablenkbar.

Das hätte auch hundertprozentig auf meinen Sohn zugetroffen (der studiert gerade Physik). - Wenn sie nun einfach nicht motiviert sind für Zusatzaufgaben? Ich wüsste nicht, wieso ein Grundschüler Lust haben muss, Zusatzaufgaben zu machen - einfach nur so. Wenn sie aber am Gym sind und da bleiben wollen, wären sie ja vermutlich motiviert, zumindestens so viel zu lernen oder Zusatzaufgaben zu machen, dass sie einigermaßen mitkommen.

Das Argument mit der Gefahr des ‚Abstiegs‘, wenn sie es doch nicht schaffen, das sehe ich allerdings wohl ein. Ich glaube, ich würde in der Situation einfach einen IQ-Test machen, allerdings nicht irgendeinen, sondern einen anerkannten Test (da gibt es nur 2 oder 3), der von einem Dipl.-Psychologen vollständig (nicht nur in Teilen) durchgeführt wird. Dann könntest du jedenfalls besser einschätzen, wie leicht ihnen das Lernen fallen würde. Für das Gymnasium ist m.W. ein IQ von ca. 115 optimal. Für so einen Test wird man aber vermutlich etwas bezahlen müssen, nicht ganz wenig.

Aber ebenso wie es für ein Kind katastrophal sein kann, vom Gymnasium auf die Realschule ‚abzusteigen‘, kann es auch schwierig sein für ein Kind, erstmal sicherheitshalber auf die Realschule geschickt zu werden.
So locker ist ein Schulwechsel oft nicht, und ich glaube, es ist leichter, von Anfang an am Gymnasium zu lernen, als von der Realschule irgendwann aufs Gymnasium zu wechseln. Da fehlt oft doch einiges an Stoff, der dann in kurzer Zeit nachgeholt werden muss. Deswegen könnte so ein Test vielleicht sinnvoll sein.

Allerdings - wie ist das bei euch mit dem G8? Ob ich meinem Kind dieses G8 zumuten würde, da bin ich mir nicht so sicher. Da sind wir noch gnädig dran vorbeigekommen. Bei uns gibt es theoretisch wieder beides, aber die meisten Gymnasium haben sich wohl auf G8 eingestellt und bleiben es auch erstmal.

Viele Grüße

1 Like

Hi,

die Entscheidung fällt einem sicher deutlich leichter, wenn die abgebende Grundschule schon die Gymnasialempfehlung gibt. Aber gerade in Deinem Fall gebe ich einiges zu bedenken:

Das Wichtigste ist imho, die Kinder wollen aufs Gymnasium.

Sie meinte als Beispiel, dass wenn sie Zusatzaufgaben anbietet
die Kinder eben nur das nötigste machen und kein Interesse an
den Zusatzaufgaben haben. Ach ja unkonzentriert seien sie und
leicht ablenkbar.

Nun, das erinnert mich stark an mich und meinen jüngeren Sohn. Wir sind im Grunde unseres Herzens faule Müßggänger, die immer nur so viel machen wie notwendig ist um die eigenen Ziele zu erreichen.
Ich hatte nach der Förderstufe (zu meiner Zeit ging in Hessen das Gymnasium erst mit der 7. Klasse los) die Empfehlung „bedingt geeignet für die Realschule“… Da aber meine vier Geschwister und mein Vater alle das Gymnasium besucht haben, wollte ich nicht der erste sein, der das nicht schafft. Ich musste damals, um aufgenommen zu werden, eine Probewoche auf dem Gymnasium absolvieren.
Nun, am Ende war ich der einzige der Geschwister, der sein Abitur ohne Ehrenrunde geschafft hat…

Hätte ich damals auf die Realschule gehen müssen, hätte ich auch dort nur so viel gemacht, um „gut über die Runden zu kommen“. Ob es dann für einen späteren Wechsel gereicht hätte? Und ohne Abitur säße ich heute nicht auf dem Arbeitsplatz, der mich seit etlichen Jahren sehr gut ernährt.

Und wenn Du (Ihr?) bereit seid die Kinder zu unterstützen und ihnen notfalls auch mal in den Hintern zu treten, würde ich sie eher aufs Gymnasium schicken, dies aber mit den Kindern ausführlich besprechen (dass es dort ungleich schwerer wird als in der Grundschule und dass es schlimmsten Falls auch passieren kann, dass sie irgendwann auf die Realschule wechseln müssen).

Gruß Stefan

2 Like

Hallo

… dass es schlimmsten Falls auch passieren kann, dass sie irgendwann auf die Realschule wechseln müssen).

Das würde ich den Kindern eigentlich nicht sagen. Wenn man es für selbstverständlich nimmt, dass sie das Gymnasium schaffen werden, dann schaffen sie es auch eher. Ich glaube, wenn man schon vorher sagt, dass sie vielleicht welchseln müssen, könnte das verunsichern.

Oder wenn, dann könnte man es vielleicht eher so ausdrücken, dass man da vielleicht schon mal viel lernen muss, um an der Schule bleiben zu können, und ob sie dazu bereit sind, oder so.

Das Thema ‚auf die Realschule wechseln‘ würde ich erst dann ansprechen, wenn es sich abzeichnet, dass das wirklich passieren kann.

Ich kenne auch eine, die hat immer jedes Jahr ganz knapp die Versetzung geschafft, und nach der 10 ist sie an ein Berufskolleg gewechselt, wo sie ein gutes Abitur gemacht hat (ist wohl doch deutlich einfacher als am Gymnasium, auch wenn das immer abgestritten wird), und ein Jahr später einen (ersten) Berufsabschluss. (die hatte aber das 4. Schuljahr freiwillig wiederholt, nur um eine Gymnasialempfehlung zu kriegen, also, sie wollte anscheinend das Abi unbedingt haben)

Viele Grüße