Weltzyklen in der griechischen Mythologie
Hi Ayla
ich wüsste mal gerne, ob die grieschiche Mythologie irgendwie ein Ende hat, ob es da eine abschließende Sage gibt, dass die Götter sterben oder die Welt untergeht oder so, wie bei der Offenbahrung des Johannes? Oder war durch die Eroberung Griechenlands durch die Römer oder später durch die Christianisierung alles zu Ende?
Deine Frage ist etwas unklar. Ich vermute, du möchtest wissen, ob es in der griechischen Mythologie, also unter der Vielfalt grichischer Mythen, auch Mythen gibt, die von einem endgültigen Weltende handeln.
Nein. Von den ältesten Aufzeichnungen griechischer Mythen (Hesiod: „Werke und Tage“, „Theogonie“) bis zu den jüngsten des römischen Autors Ovid („Metamorphosen“), aber auch in allen philosophien Kosmologien (Anaximander, Anaximenes, Heraklid, Platon, die Stoa …) ist von zyklischen Weltperioden die Rede. D.h. nach dem Durchlauf verschiedener Zeitalter („Äonen“) beginnt das erste wieder. Diese Zeitalter - manchmal 5, manchmal 4, manchmal 3; bei Hesiod das goldene, silberne, bronzene, das der Helden und dann das eiserne (= die Gegenwart) - enden jeweils in einer Katastrophe, auf die ein Neubeginn folgt. Beispiele: Die Deukalionische Flut (analog zum biblischen Sintflut-Mythos) oder Phaeton, der die Sonne auf die Erde stürzen läßt) oder der Atlantis-Mythos bei Plato.
Das ist bei allen „großen“ Religionen der Antike (damit meine ich solche, die über ihren ethnischen und territorialen Raum hinaus Bekanntheit und Bedeutung hatten) ebenso. Ausnahmen, also ein lineares Weltbild mit einem Anfang und einem Ende, bieten hier nur die christliche und die zarathustrische Mythologie, sowie einige weniger bekannte, stammesgeschichtlich begrenzte, monotheistische Religionen.
Gruß
Metapher