Hallo raimund,
wo aber bleibt die Menschenrechtsbeauftragte Claudia Roth. Für die scheint es - weil es Araber sind - keine Rolle zu spielen. Selbst die offenkundigen, uns bis heute nur angedeuteten Vergewaltigungen irakischer Frauen, werden offenbar von Roth durch Schweigen gebilligt. Erler ist -ich kenne ihn persönlich - ein ehrenwerter Mann, aber in seiner Partei heute praktisch bedeutungslos. Wo ist Schröder, wo Münte, wo Thierse, wo Merkel, wo Pflüger, wo Koch, wo Stoiber, wo Gerhard, wo Döring, wo Beer, wo der Grüne Beck ( es gibt noch einen anderen Beck im Bundestag ), wo Bischoff Lehmann, wo EKD-Präsident Huber, wo ZDJ-Präsident Spiegel, wo Rau ? Wo sit Cohn-Bendit ? Wo ist Hundt, der sonst zu allem eine dumme Bemerkung hat ? Wo Naumann, Hamm-Brücher, Knoblauch, Korn, Christiansen, um einige zu nennen, die Stimmung ins Land bringen ?
Ist es nicht erstaunlich, dass diese Herrschaften bei der Rede von Hohmann gebrüllt haben, seine Rede kritisiert haben, aber für Verbrechen gegen die Menschenrechte keine Worte finden. Da wird ein Flyer Möllemanns zum politischen Thema. Gleichzeitig schweigen jene alle, zu diesen Verbrechen im Irak. Wie rassistisch und wie ausländerfeindlich muss eine Gesellschaft sein, müssen die politischen und gesellschaftlichen Vertreter dieser Gesellschaft sein, wenn sie diesen Rassismus im Irak durch ihr Schweigen unterstützen. Oder müssen sie überhaupt keine Rassisten sein, sondern nur den Islam als Gefahr für ihre Ínteressen einschätzen und vor allem für ihre Kassen, die sie derzeit mit unserem Geld füllen.
Den Einigen, den ich bislang klar und deutlich zu den Aktionen und Verbrechen gehört habe ist der Grüne Kuhn am gestrigen Abend in der Sendung Quergefragt des SWF. Wer wegsieht macht mit, wer schweigt duldet, wer öffentliche Ämter hat und schweigt unterstützt.
Fischer hat insoweit in seiner gemässigten Meinung - was ich nicht kritisiere, denn als Aussenminister muss er sich etwas zurückhalten, aber man sah ihm an, was er gerne hätte sagen wollen -, sich richtig geäussert. Wer 60 Jahre nach 1945 nicht begriffen hat was hier geschieht oder gar wie Wolffsohn der Folter das Wort redet hat nicht begriffen, was geschehen im letzten Jahrhundetr geschehen ist.
Mich nützt der Vatikan wenig. Die Geisteshaltung diverser Politiker - durch Schweigen - ist bedenklich. Das geistige Niveau einiger Funktionäre ist zu hinterfragen, wenn man - weil es sich um Araber und Muslime handelt - schweigt.
Wer Äusserungen, die in der Vergangenheit von manchen Personen im öffentlichen Leben nicht zu akzeptieren waren, als menschenverachtend verurteilt und Konsequenzen für diese Persoenn verlangt, darf nicht auf der anderen Seite Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch sein Schweigen unterstützen.
In einem Land, das Verbrechen an Muslimen zur Kenntnis nimmt - ich spreche nicht von vielen Tageszeitungen und Presseabteilungen, die hier berechtigt Kritik, scharfe Kritik und Verurteilungen bringen - auch wenn Monitor, Christansen usw. bis heute hierzu kein Wort finden - dessen Politiker und Funktionäre ( wozu ich auch Kirchenfürsten zähle )zu diesen Verbrechen schweigen, lebt den Geist von 1933.
Dass es den Geist von 1933 gibt haben wir bei Schily mit seiner Aüsserung, wer den Tod suche, können den haben und mit Wolffsohn positiven Begründung für die Folter nunmehr erlebt. Dass dabei ausgerechnet zwei Personen des öffentlichen Lebens sich für Verbrechen im Rechtsstaat aussprechen, die im 3. Reich in der Judenverfolgung Angehörige verloren haben, stimmt mich wütend. Aber offenbar nicht einmal auf dieser Seite hat man etwas gelernt. Wer bereit ist, Verbrechen zu akzeptieren, wird diese im Ernstfall auch unterstützen.
Wir haben seit 1949 einen Rechtsstaat. Hier ist es weder erlaubt, solange jemand nicht das Leben anderer direkt gefährdet, jemand nur für Informationen zu foltern oder einfach hinterrücks abzuknallen.
Verbrechen beginnen nicht erst wenn sie geschehen sind. Sie beginnt in den Köpfen derer, die Verantwortung tragen und diese Verwantwortung durch Schweigen dem Volk als Billigung und/oder Zustimmung erkennbar machen oder gar sich noch ermunternd für staatlich organisaierte Verbrechen aussprechen.
Frauenbeauftragte und Menschrechtsvertreterinnen der Parteien sind das Geld und den Titel nicht wert, den sie führen, wenn sie nicht allen Menschen gegenüber diese Rechte einräumen.
Gruss Günter
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