Endlich: Bahnskandal

Hiho,

kann mir jemand erklären was die Bahn eigentlich tatsächlich gemacht hat? Es wird erwähnt dass „ein Datenabgleich zwischen Kontodaten der Mitarbeiter und den Lieferanten“ stattgefunden hat.

Wie wurde das gemacht? Welche Daten gerieten dabei in Umlauf und welche Nachteile haben die Mitarbeiter?

Ratlos
Rolf

Hallo zusammen.
Ich hatte mal gelesen, dass bei einem Datenabgleich bspw. die Kontonummern, die Mitarbeiter bei ihrer Firma für die Gehaltsüberweisungen hinterlegen mit Kontonummern von Lieferanten/Zulieferern etc. des Unternehmens vergleichen werden. Bei einer Übereinstimmung hätte man dann einen Lieferanten, der gleichzeitig Mitarbeiter ist und könnte weiter in Richtung Korruption recherchieren.
Wobei ich mich frage, welcher Vollidiot für so eine Sache das gleiche Konto nehmen würde…
Interessant ist doch auf jeden Fall, dass die Frage, wie genau der Datenabgleich vonstatten geht, so gut wie gar nicht in den Medien diskutiert wird. Alle Wert redet vom Datenabgleich und keiner weiß was es ist…
Grüße, Steve

„Die Daten der Mitarbeiter seien im Rahmen der Operation „Babylon“ mit jenen von 80.000 Firmen abgeglichen worden, zu denen die Bahn Geschäftsbeziehungen hatte. […]
Bei den 173.000 Überprüfungen seien 300 Auffälligkeiten entdeckt worden, hieß es aus dem Verkehrsausschuss. In etwa hundert Fällen hätten sich tatsächlich Hinweise auf Korruption ergeben. Bei der Aktion „Babylon“ glich die Detektei Network Deutschland im Auftrag der Bahn Namen und Adressen von Lieferanten mit denen von Bahn-Beschäftigten ab. Dies geschah ohne konkreten Verdacht. Bei den Späh-Aktionen wurden internen Protokollen zufolge Mitarbeiterdaten wie Anschrift, Kontonummer und Kreditinstitut überprüft. Später sei der Auftrag sei dahingehend erweitert worden, neben Adressen auch die Bank- und Telefonverbindungen in die Untersuchungen einzubeziehen.“
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,604069,00.html

Moin,

soweit ich das jetzt mitbekommen habe ist die Kritik wohl auch, dass das über ein externes Unternehmen geschehen ist.

Aber irgendwie erschließt sich mir die Verwerflichkeit nicht so ganz. Es wurden bekannte Daten von Mitarbeitern mit bekannten Daten von Lieferanten abgeglichen. Es wurde also niemand ausgespäht und es wurden keine Daten erschlichen. Klar ist es blöd wenn man die Daten von Lockführern abgleicht die mit Bestellvorgängen nichts zu tun haben aber damit haben sich die Verantwortlichen wohl eher Arbeit gemacht als irgendwelche Vorteile erlangt.

So, jetzt schlagt mich :smile:

bye
Rolf

Hallo Rolf,

Klar ist es blöd wenn man die Daten von Lockführern abgleicht die
mit Bestellvorgängen nichts zu tun haben aber damit haben sich
die Verantwortlichen wohl eher Arbeit gemacht als irgendwelche
Vorteile erlangt.

Das ist nicht nur blöd, sondern IMHO verboten (IANAL). Man darf nicht alle Mitarbeiter unter Generalverdacht stellen und ihre Daten abgleichen. Mand darf dies auch nicht tun, ohne den Betriebsrat zu informieren. Man muss den Mitarbeitern nach Abschluss mitteilen, dass ein Abgleich erfolgt ist. Das alles wurde von der DB aber nicht getan.

Ralph

Hallo,

Das ist nicht nur blöd, sondern IMHO verboten (IANAL). Man
darf nicht alle Mitarbeiter unter Generalverdacht stellen und
ihre Daten abgleichen. Mand darf dies auch nicht tun, ohne den
Betriebsrat zu informieren. Man muss den Mitarbeitern nach
Abschluss mitteilen, dass ein Abgleich erfolgt ist.

hättest Du für diese drei Behauptungen auch Belege? M.E. gibt zumindest das BDSG das so nicht her.

Gruß
Christian

Hallo Christian,

hättest Du für diese drei Behauptungen auch Belege? M.E. gibt
zumindest das BDSG das so nicht her.

Nein, habe ich nicht. Mir war, als hätte ich beim Autofahren sowas im Radio gehört. Belegen kann ich es nicht.

Ralph