Endschalter Gleichstrommotor

Hallo,
ich habe hier einen Kegelkontakt mit: 24V - 2A,
den möchte ich gerne einsetzen als Endschalter für einen Gleichstrommotor mit: 12V - 3A

12V-3A statt 24V-2A - geht das?

Gruß
Eva

Hallo,
3A sind mehr als 2A.

Zunächst ja, aber mit erhöhtem Verschleiß und baldigem Abbrand oder Verschweißen des Kontaktes.

Okay - noch ne Frage :wink:

Gleichstrommotor mit 12V und 3A -> das ist doch der Nennstrom?
Das heißt dann: wenn der Motor relativ wenig belastet wird, fließt weniger Strom? Dann könnte es mit dem Kegelkontakt dauerhaft klappen?

(sorry für die Konjunktive - ich weiß, das können Elektriker gar nicht leiden :slight_smile: )

Gruß

Ja, der Strom, der bei Nennlast dauerhaft fließt.
Beim Einschalten ist der Strom um ein Vielfaches höher.
Beim Ausschalten gibt es diese hässlichen Abreißfunken, wenn eine Freilaufdiode vergessen wurde.

Daher haben Leistungskontakte immer auch zusätzliche Angaben.
Dort findet man die zulässigen Lasten für bestimmte Gebrauchskategorien

Ohne weitere Angabe sollte man davon ausgehen, dass ein 24V/2A Kontakt lediglich für DC1 diese Schaltfähigkeit hat - also für das Schalten einfacher (Heiz-)Widerstände.

Jetzt habe ich mal den Kegelkontakt direkt angeschaut - da steht drauf: 5A / 30V –
Im Produktdatenblatt steht: 2A / 24V

Das ist ziemlich verwirrend - aber 5A / 30V bei einem Motor mit 3A / 12V hört sich doch schonmal recht vernünftig an.
(ich denke jetzt einfach mal, daß der direkte Aufdruck auf dem Produkt der richtige ist)

Das kannst Du annehmen, sicher wäre es nicht.

Aber wie auch immer, es ist nicht geklärt ob die Angaben für nicht/kaum funkenbildende Lasten (wie Heizwiderstand) angegeben sind.
Motoren sind induktive Lasten (Spulen halt !) sie erzeugen beim Abschalten starke Abrißfunken wegen der entstehenden Überspannung. Die kann man mit entsprechender Schutzbeschaltung am Motor und/oder am Kontakt mindern.
Wenn der Motor nicht betriebsmäßig umgepolt wird, setze einfach eine Diode (für den Motorstrom ausgelegt) antiparallel zu den Anschlüssen. Also Kathode an Plus, Anode an Minus. Direkt am Motor, kurze Anschlüsse nutzen.

MfG
duck313

Okay, danke - Freilaufdioden setze ich auf jeden Fall ein

Gruß Eva

Nö. Besser direkt am Schalter. Die Leitung hat schließlich auch eine Induktivität.

Sehe ich anders. Immer an der Störquelle.
Wenn man wollte könnte man eine 2. Diode am Schalter anbringen (sofern der überhaupt nennenswert = meterweit entfernt vom Motor sitzt)

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Genau. Und die Störung verusacht hier der Funke am Schalter.

Schau dir mal an, wo hier die Störquelle ist, wo die Antenne, die die Störung in den Äther bläst und wo die Stromänderung stattfindet.

In den meisten Fällen vernachlässigbar.
Ich habe auch gelernt, dass Freilaufdiode, Varistor und RC-Glied nahe an den Ort gehören, wo die Energie steckt.
Zudem hast du am Schalter vielleicht gar nicht beide Pole.
Und bedenke mal:
Bei wirklich langer Leitung wird die Freilaufdiode am Anfang ineffizienter durch den Widerstand der Leitung und du hast die abklingende Schwingung eben auch auf der ganzen Leitung. Bifilar, da wird kaum Störstrahlung entkommen, aber bei größeren Anlagen hast du auch mal vieladrige Leitungen, da möchte man nicht diese Störungen auf der ganzen Kabellänge haben.

Hallo,
das mit der Freilaufdiode ist ja eine feine Sache. Wie muß man denn diese dimensionieren?

Der Motor hat 12V/3A - also reicht eine Diode 12V/3A aus? Sollte man nicht eine Reserve einbauen, also bspw. 24V/5A? Kann man Dioden auch überdimensionieren, gäbe es da Nachteile?
Welche Diode würdet ihr denn nehmen?

Gruß
Eva

Man kann und darf.

Preis und Baugröße erhöhen sich.

In der Tat fließt der Strom, der im Abschaltmoment noch durch den Motor floss, kurzeitig dann durch die Diode und wieder in den Motor.

Wähle den Nennstrom der Diode größer oder gleich wie den Betriebsstrom des Motors.
Wähle die maximal erlaubte Sperrspannung größer als die Betriebsspannung des Motors.

Die Störung wird durch die StromÄNDERUNG bewirkt. Wenn der Strom hübsch weiter fließen kann, darf die Energie sehr gern durch den Widerstand der Leitung anstatt durch die Diode verbraten werden. Je langsamer die Änderung des Stromes irgendwo, desto geringer die Störung.

Bei einer Diode am Motor ändert sich der Strom im Motor ähnlich schnell wie bei einer Diode am Schalter. Aber der Strom auf der Leitung ändert sich bei Diode am Motor sehr schnell und bildet dann eine hübsch große Sendeantenne - ganz anders bei Kurzschluss am Ende, wenn die Diode sich dort befindet. Eine Freilaufdiode ist eben nicht das gleiche wie ein Varistor oder ein R-C-Glied. Habe ich zumindest mal auf einem Seminar gehört, dass einer gehalten hat, der an der Erstellung der EMV-Normen beteiligt war.

Aber damit:

hast du natürlich recht.