Hallo Heinz!
Du meinst, Ihr hättet mir „Bescheid“ gestossen? Mitnichten.
Mein Eindruck, dass Ihr zwei Mimosen seid, die sich sofort auf den
Schlips getreten fühlen, wenn nur das Wort „Lehrer“ fällt, wurde bei
diesem kleinen Disput erweckt.
Niemand - weder ich noch Fritz - fühlt sich durch Deine Behauptung angegriffen. Wir haben das beide auch mehrmals wiederholt, aber es scheint von Dir nicht gehört zu werden. Es ging um Deine Behauptung - ich zitiere wörtlich -
_"[Zitat Fritz:]
Das Problem ist, dass dies [das Wecken von Begeisterung und Interesse] den meisten Themen in der Schule nicht immer gelingt.[Zitat Ende]
Der Satz müsste richtig lauten:
Das Problem ist, dass dies den meisten Lehrern in der Schule
nicht immer gelingt."_ (Hervorhebung durch Dich)
Und diese Behauptung ist aus fachlicher Sicht einfach falsch. Mag sein, dass man als Lehrer in seiner Ausbildung zu wenig über Pädagogik lernt, aber ein bisschen was ist es dannn schon. Ich unterstelle mal, dass Du keine pädagogische Vorbildung hast. Aussagen aus dem Bauch heraus sind oft falsch und ihnen wird hier widersprochen. Wenn Du im Mathe-Brett sagst, dass zwei plus zwei gleich fünf ist, dann wird man Dir schneller über den Mund fahren, als Du kucken kannst. Nur wenn es um Pädagogik geht, fühlt sich jeder kompetent, weil ja jeder schon mal auf die Schule gegangen bist.
Um es nochmal zu sagen: Ich fühle mich nicht beleidigt oder getroffen. Ich möchte nur verstanden wissen, dass ich hier einer fachlich falschen Aussage fachlich widersprochen habe.
Und noch ein bisschen was zum Lesen:
http://www.schulpaed.de/berliner_modell.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Intrinsische_Motivation
http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstbestimmungstheorie
Nochmal:
Es gibt faszinierende Themen, die von Lehrern derat mies
rübergebracht werden, dass sogar interessierten Schülern jede
Lust am Lernen vergeht.
Das ist gar nicht mal so sicher, aber ich lasse es mal so stehen. Ganz Unrecht hast Du wahrscheinlich nicht.
Es gibt Lehrer, die mit ihrer Begeisterung in den Schülern
selbst bei fadesten Themen Interesse wecken können.
Wenn der Lehrer für etwas ehrlich begeistert ist, dann handelt es sich nicht um das fadeste Thema. Natürlich spielt seine Persönlichkeit und die Planung seines Unterrichts eine Rolle. Ich sehe ihn aber nicht so sehr als treibende Kraft, sondern als Katalysator.
Um Dir ein Beispiel zu geben: Ich hatte schon einige elfte Klassen im Fach Biologie. Ein großes Thema in BaWü ist die Fotosynthese, die man in eine Licht- und eine Dunkelreaktion einteilen kann. Ich habe schon verschiedene Methoden für diese Inhalte eingesetzt. Allerdings weiß ich, dass ich zur Dunkelreaktion bisher noch keine gelungene Stunde gehalten habe. (An die mitlesenden Bio-Lehrer: Sollte jemand einen funktionierenden Stundenentwurf zu diesem Thema haben: Her damit!) Inzwischen bin ich zur Ansicht gelangt, dass dieses Thema einen 16 bis 17jährigen Schüler zurecht kalt lässt, und die Dunkelreaktion ist mittlerweile in meinem Unterricht nur noch eine Black Box.
Vielleicht sind die Lehrer, die Du in positvier Erinnerung hast, diejenigen, die das Glück hatten, Themen zu unterrichten, die Dir gefallen haben?
Michael