Hallo!
…in den man seinen Papier- :und Verpackungsmüll :hineinwirft und auf :Knopfdruck kontrolliert
verbrennt…
Der Ausdruck Papier- und Verpackungs müll führt leicht auf einen Irrweg, weil man daraus auf Wertlosigkeit schließen könnte. Tatsächlich ist Papier ein Material, das sich sinnvoll recyceln, also stofflich verwerten läßt. Aus Altpapier lassen sich wieder Papier und Kartonagen herstellen.
Will man Verpackungsmüll, also eine Mischung aus Papier, Kartonagen und einem Dutzend verschiedener Kunststoffe in unbekanntem oder wechselnden Mischungsverhältnis verbrennen, läuft das Vorhaben entweder auf einen faulen Kompromiß oder auf hohen Aufwand für die Behandlung/Filterung der Abgase hinaus. In Müllverbrennungsanlagen wird mit hohem technischen und personellen Aufwand für eine Verbrennung unter kontrollierten Bedingungen gesorgt. Solches Vorhaben kann man in einer von jedermann bedienbaren Kleinanlage vergessen.
Die Problematik der Verbrennung verschiedener Stoffe gibt es z. B. beim heimischen Ofen, Kamin oder Heizungskessel. Damit läßt sich nur ein bestimmter Brennstoff sinnvoll verbrennen, der auch noch in ungefähr gleichmäßiger Größe vorliegen muß. Scheitholz und Hackschnitzel lassen sich nicht gleichzeitig verbrennen, obwohl es der gleiche Stoff ist und verschiedene Stoffe gleicher Größe, z. B. Scheitholz und Braunkohlebriketts, führen zu keiner guten Verbrennung, weil die Anforderungen an Brennraum und Luftzufuhr verschieden sind.
Wenn man umweltverpestende Dreckschleudern ausschließt, halte ich einen Allesschlucker im Kleinformat mit vertretbarem technischen Aufwand für nicht darstellbar.
Für Papier und Kartonagen stehen in allen Gemeinden Container bereit, mit denen das Material für die stoffliche Verwertung gesammelt wird. Für größere Mengen in Gewerbebetrieben gibt es Pressen, die das voluminöse Material transportgerecht verdichten. Wer Lust auf Panscherei mit Papierbrei hat, kann alle Kunststoffe raussammeln, Papier einweichen, zu Briketts pressen, trocknen und dann verbrennen. Energie ist zwar mit derzeit 6 Cent/kWh teuer geworden und wird sicher noch deutlich teurer werden, aber mit den selbstgemachten Papierbriketts hat man nicht einmal den Schatten einer Chance, „gegenan zu stinken“, es sei denn, man betrachtet die Tätigkeit als Hobby.
Am Rande: Brennstoff läßt sich leicht speichern. Den Brennstoff zu verbrennen und dann die Wärme zu speichern, kann recht anspruchsvoll sein. Für eine kurze Speicherzeit kann man Material (z. B. Steine) aufheizen, wie es in Nachtspeicherheizungen geschieht. Mit der erzielbaren Energiedichte und der Speicherzeit ist es aber nicht weit her. Eine weitere Möglichkeit bieten Latentspeicherstoffe, die in der Phase der latenten Speicherung ihren Aggregatzustand ändern (PCM, engl.: Phase-Change-Materials). Schließlich kann man chemisch speichern, indem man die Wärme nutzt, um eine reversible endotherme Reaktion ablaufen zu lassen, die umgekehrt exotherm, also unter Wärmeabgabe, die gespeicherte Energie wieder freigibt. Die genannten Speicherverfahren werden allesamt technisch genutzt und an der chemischen Speicherung (an geeigneten Stoffen zur Optimierung der Energiedichte) wird derzeit intensiv geforscht, um Sonnenwärme zu speichern, monatelang „aufzubewahren“ und bei Bedarf wieder abzurufen. Der zu treibende Aufwand ist beträchtlich. Es gibt aber angesichts des sich abzeichnenden Preisniveaus für Energieträger die realistische Chance, daß sich in großer Stückzahl hergestellte Anlagen innerhalb der Lebensdauer üblicher Hausheizungen rechnen.
Gruß
Wolfgang