Energie für Gehirn und Verdaungstrakt

Wieviel Prozent unserer Energie verbrauchen wir für unser Gehirn und für unseren Verdaungstrakt? Und wie sieht es bei einem etwa gleichgroßem Pflanzenfresser aus, zB Schaf, Ziege, Affen?
Für einen Aufsatz soll ich beschreiben, dass in der Evolution die Verkleinerung des Verdaungstraktes erst die Entwicklung des menschlichen Gehirns ermöglichte. Diese Aussage möchte ich durch klare Fakten untermauern. Danke für jede Hilfe.

Hallo Ase,

ich weiß nur, dass wir relativ viel Energie für unser Hirn brauchen. Von der Gesamtmenge/Tag her meine ich vor kurzem gehört zu haben, dass es 80% sind!!
Ob eine Verkleinerung des Verdauungstraktes die Entwicklung unseres Hirns förderte glaube ich so eigentlich nicht. Überlege mal, wieviel Verdauungstrakt wir 'immer noch’in uns haben. Alleine etliche Meter Darm (Dick- und Dünn) sind es schon, oder?
Allerdings glaube ich, dass die Ernährung eine wesentliche Rolle spielt. Dass wir uns zum Allesfresser entwickelt haben und heute sehr viel Eiweiß zu uns nehmen. Daher soll auch die stetige Größenentwicklung herrühren. Früher waren die Menschen ja viel kleiner.
Viel Glück für
deinen Aufsatz und dass du noch viele Antworten kriegst
Inge

Sorry, weiß ich nicht. Aber ich wette, google spuckt da genug Infos aus zum Energieverbrauch des Gehirns.

Hallo Ase,

Das Gehirn Verbraucht ca.20% und die Verdauung sogar bis zu 25% unserer Energie. Bei dem Vergleich zwischen Tier und Mensch kann ich dir leider nicht weiterhelfen.

Lg Nils

Hallo Ase,

Der Energieverbrauch im Grundumsatz (keine körperliche Anstrengung) beträgt prozentual für:

Leber-26,4%
Skelettmuskulatur-25,6%
Gehirn-18,3%
Herz-9,2%
Niere-7,2%

sind zusammen 86,7 %. Die restlichen 13,3% verteilen sich auf die anderen Organe. Der Verdauungstrakt ist hierbei nur schwer zu bestimmen, da er bei Nichtbenutzung sehr wenig Energie verbraucht und direkt nach dem Essen deutlich mehr, was man ja auch daran merkt, dass einem nach dem Essen das Denken schwer fällt und man überhaupt sehr träge wird. Das liegt aber nicht nur am gesteigerten Energiebedarf des Darms, sondern auch daran, dass das vegetative Nervensystem auf Verdauung umschaltet. Dies geschieht durch Aktivierung des Parasympathikus, der als „Nebenwirkung“ eine dämpfende Wirkung unter anderem auf Herzfrequenz und Skelettmuskeldurchblutung hat, womit sich die Schlappheit nach dem Essen erklärt. Umgekehrt verhält es bei starker körperlicher Aktivität, bei der der Anteil der Skelettmuskulatur am Energieverbrauch sprunghaft ansteigt. Betrachtet man den Grundumsatz der Organe bezogen auf den Anteil am Körpergewicht, relativiert sich das Bild übrigens stark. Im Ruhezustand liegt das Herz vor der Niere, gefolgt von Leber, Gehirn und Muskeln.

Wer immer von Dir verlangt hat, die Hypothese „erst kürzerer Darm hat Gehirnentwicklung möglich gemacht“ zu belegen - das ist Unsinn!!!

Zur Begründung:

Darmlängenvergleich (Verhältnis Darmlänge zu Körperlänge)

Fleischfresser - 3:1 (Katze)
Allesfresser - 6:1 (Mensch)
Pflanzenfresser - 24:1 (Schaf)

Niemand würde ernsthaft behaupten, dass die Katze intelligenter ist als wir. Die Darmlänge hängt kausal mit der Ernährungsweise zusammen, weil Fleisch viel schneller verdaut werden kann. Allerdings wird dies nur möglich durch einen viel höheren Gehalt an Salzsäure im Magensaft.
Dennoch hat die Ernährungsweise Einfluss auf die Gehirnentwicklung genommen. Raubtiere und Pflanzenfresser, die aufwändig nach ihrer Nahrung suchen müssen, sind im Durchschnitt intelligenter als Weidetiere, weil sie für ihre Nahrungssuche mehr Fertigkeiten erwerben müssen. Darüber hinaus hat Pflanzenkost einen deutlich geringeren Energiegehalt als Fleisch, weshalb reine Pflanzenfresser viel mehr Zeit mit Fressen verbringen müssen (Elefanten bis zu 16 Stunden pro Tag!). Fleischfresser haben bei entsprechendem Jagdglück viel mehr „Freizeit“, die sie insbesondere in ihrer Jugend mit Spielen verbringen. Spielen ist ein entscheidendes Moment für die Entwicklung von Intelligenz.
Den tatsächlichen, evolutionären Impuls zum Gehirnwachstum kennt man übrigens nicht und das die Gehirnmasse kein Maß für Intelligenz ist, ist wohl hinlänglich bekannt.

Vielleicht fragst Du noch einmal nach, ob die Aufgabenstellung etwas präzisiert werden könnte.

Bei Fragen stehe ich gerne Rede und Antwort!

Viel Erfolg,

Klaus

Woohoo…Vorsicht mit solcher Hypothese…man soll viel mehr recherchieren,da du weisst wohl…Gehirn frisst 1 /5 Gesamtenergieverbrauch…das Denken viel weniger und Verdauung nicht vielmehr als Gehirn. …wenn du etwas ueber Evolution sagen wirst…dann musste 100% Fakten ueber praehistorische Menschen dagegen sammeln muessen…da bin ik nicht spezialisiert.Bitte nicht von d. Ilution Idee haben.:smile:
Mf Gruessen.Willie E

Woohoo…Vorsicht mit solcher Hypothese…man soll viel mehr recherchieren,da du weisst wohl…Gehirn frisst 1 /5 Gesamtenergieverbrauch…das Denken viel weniger (was nicht so sogar bei Tieren)und Verdauung nicht vielmehr als Gehirn, wie ich schon etwas im Internet nachschaut habe. …wenn du etwas ueber Evolution sagen wirst…dann musste 100% Fakten ueber praehistorische Menschen dagegen sammeln muessen…da bin ik nicht spezialisiert.Bitte nicht von d. Ilution Idee haben.:smile:
Mf Gruessen.Willie E

Hallo Klaus,
vielen Dank für deine Antwort, auch für deine Kritik.
Trotzdem will ich mich von meinem selbstgewählten Thema noch nicht abbringen lassen. Ich behaupte ja nicht, dass ein kleineres Verdauungssystem zu einem größerem Gehirn führen MUSS, sondern nur, dass es diese Entwicklung ermöglicht.
Ich stelle mir den gemeinsamen Vorfahren der Affen und Menschen als ein Tier mit ziemlich dickem Bauch vor, das von Früchten, Nüssen, Knollen und anderen Edel-Pflanzenteilen lebte, auch mal ein Vogelnest plünderte oder verletzte Tiere erjagte. Ob dieser Urahn vorwiegend im Baumgeäst oder am Boden lebte weiß ich nicht.
Ein Zweig seiner Nachkommen entwickelte sich zu den Menschen. Durch bessere Jagdmethoden, also mehr Fleisch, und Beherrschung des Feuers, also vorgegartes Essen, konnte sich ihr Verdaungssystem zurückbilden. Dadurch wurde Energie frei, die zur Vergrößerung des Gehirns benutzt werden konnte. Beim Menschen lohnte sich das. Ich stelle mir das als einen sich selbst hochschaukelnden Prozess vor.
Soweit meine These. Ich will in meinen Aufsatz auch Gegenargumente hinschreiben. Wenn du welche hast, dann herzlich willkommen.
Hast du vielleicht noch genauere Angaben über den Energieverbrauch im Laufe eines Tages? Die Leber müsste man ja eigentlich auch zur Verdauung rechnen.
Du könntest mir auch direkt schreiben. [email protected]
Jedenfall vielen Dank nochmal.
Ase

Hallo Ase!

Hier ein paar Grundumsatzwerte beim Menschen in Ruhe (Quelle: Kunsch & Kunsch: Der Mensch in Zahlen, Elsevier Verlag, 3. Auflage: 2007):

Organ / Anteil am Grundumsatz in % / Organmasse in kg:
Leber / 26,4 / 1,5
Gehirn / 18,3 / 1,4
Herz / 9,2 / 0,3
Nieren / 7,2 / 0,3
Skelettmuskulatur / 25,6 / 27,8
Übrige Organe / 13,3 / 38,8

Nach dem Essen ist der Energieverbrauch für die Verdauung um 6-8% gesteigert.
Zu Pflanzenfressern habe ich leider keine Angaben auf die Schnelle ausfindig machen können.
Fakt ist, dass der Verdauungstrakt der Pflanzenfresser größer sein muss aufgrund der schwereren Verdaulichkeit pfl. Anteile.

Fakt ist auch, dass das menschliche Hirn im Lauf der Evolution an Volumen wieder abnimmt. Warum? Evtl. weil es effizienter arbeitet? Hypothese ohne Gewähr.

Fakt ist auch, dass ein Forschungsteam der Uni Zürich gerade erst herausgefunden hat, dass eine Verkleinerung der Verdauungsorgane NICHT verantwortlich war für die Entwicklung unserer Gehirns.

Studie siehe hier: http://cordis.europa.eu/search/index.cfm?fuseaction=…

In „Nature“ veröffentlichtes Paper hier: http://www.zora.uzh.ch/57326/17/Navarrete_Manuscript…

Hoffe, ich konnte helfen.
Biologische Grüße, Eva

Schau doch mal bei Google nach: Evolution Verdauungstrakt
Gruß
Wilhelm Habermalz

Den größten Anteil am Grundumsatz im menschlichen Körper haben Leber und Skelettmuskulatur mit je etwa 26 %, gefolgt vom Gehirn mit 18 %, dem Herz mit 9 % und den Nieren mit 7 %. Die restlichen 14 % entfallen auf die übrigen Organe.
Leber muss hart arbeiten is eh klar der Rest vom Verdauungstrakt muss zwar auch resorpieren und sezernieren und ein bissi mobil sein, aber das nimmt alles nicht soo viel energie weg.

mehr kann ich dazu aber auch nicht auf anhieb sagen. Aber du kannst dir dazu in einer Bibliothek ein Physiologie Buch dazu ausborgen, da findest du bestimmt einiges.

kleiner nachsatz: hab grad das gefunden und finds sehr gut gemacht. ich glaub, da kannst du auch einiges für deinen aufsatz rausnehmen, falls du fragen dazu hast, immer gern :wink: soweit ich dir helfen kann

http://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source…