Energieeinsparung durch Geschwindigkeitsbegrenzung

Hallo,
Dies ist nur eine theoretische Frage, denn mit einer CDU- oder SPD-Regierung dürfte es wohl nie dazu kommen: Gibt es Berechnungen, wieviel Benzin / Diesel eingespart würde, wenn es auf deutschen Autobahnen ein Tempolimit von 120 oder 130 Kmh gäbe? Die jetzigen Schnellfahrer würden dadurch natürlich weniger Treibstoff verbrauchen; zum anderen gäbe es weniger Staus, wenn der Verkehr eher gleichmäßig dahinfließt. Möglicherweise könnten auch die jetzt schnellen Autos Material-sparender produziert werden und die Autobahnen schmäler werden (oder dreispurige auf vierspurige durch Neumarkierung umgewandelt werden).
Grüße Ingo

Eine Einsparung zwischen 10 und 15 Prozent im PKW-Verkehr auf Autobahnen halte ich für durchaus realistisch.

In Summe lässt sich das nicht genau beziffern. Je nach Quelle werden durch die geringere Geschwindigkeit zwischen 2 und 10% Energie eingespart. Laut UBA sind es rund 9 %, was ich für eine recht vertrauenswürdige Quelle halte.
Hinzu kommen Effekte wie verstetigter Verkehrsfluss und Verringerung der Stauhäufigkeit, wobei durch selteneres Beschleunigen weitere Einsparungen generiert werden können.
Sollte die Fahrzeugflotte auf die geringere Höchstgeschwindigkeit angepasst werden (geringere Motorisierung, Anpassung des Fahrwerkes etc.) wäre zum Beispiel beim Golf 4 eine Einsparung bis zu 33% zu erreichen (bei Begrenzung auf 160 km/h).
Die Anpassung der Fahrzeugflotte halte ich allerdings für nicht relevant. In Ländern mit Geschwindigkeitsbegrenzung unterscheiden sich die Fahrzeuge nicht signifikant von denen in Deutschland.

Quelle (S. 63 ff.): https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/461/publikationen/3773.pdf

Für die Gesamteinsparung ist darüber hinaus noch relevant, wie viele Fahrzeuge durch eine Begrenzung tatsächlich in welchem Maße langsamer fahren. Laut statistischem Bundesamt wären rund 25% betroffen.

Ein konkretes Beispiel: wir haben einen Golf Diesel - wir fahren nicht langsam, aber auch keine Höchstgeschwindigkeiten mit Gas-Bremse, also flüssig. Fährt unsere Tochter mit unserem Auto verbraucht er satte 1 und 1/2 l mehr Treibstoff!

Da kann man dann schon mal multiplizieren!
LG Mannema

Mit den aktuell in Verkehr befindlichen nebst neu oder gebraucht angefragten Fahrzeugen würde ich das Einsparüotenzial hier eher als „marginal bis minimal“ für Deutschland einschätzen.

Die weitaus stärkste Belastung ergibt sich neben der allgemeinen Mischung aus Privat & Güterverkehr auf den Strassen vor allem durch zähen Fluss bis gar konkreten Stauungen.

Es war ein Fehler, die „Bahn“ aus diesem System rauszuziehen und „stiefmütterlich“ über Jahrzehnte zu behandeln und statt dessen den individuellen LKW-Verkehr zu fördern und somit Warentransport verstärkt auf Strassen zu bringen.

„Schnellfahrer“ sind prozentual auf das gesamte Verkehrswesen betrachtet nur wenige unterwegs.

Allerorts ohne Limit ist zudem genau so wenig, wie es in Ballungszentren wegen Überfüllung und ggf. Stau auch meist garnicht fahrbar wäre.

Auch Tempo 30 auf Haupt-Durchgangsstrassen Innerorts halte ich für sinnlos.

Viele wollen / sollen ( schnell ) durch, und dann wären 30 KM/h hier somit eher kontraproduktiv.

Da sollte man es dann besser bei „Minderung akuter Gefahrenlagen“ in reinen Wohnhebieten, vor Kindergärten, Grundschulen und Sammlungsstätten körperlich beeinträchtigter Personenkreise nach festgestelltem Bedarf belassen.

Der „reguläre“ Fahrverkehr situiert sich dann normalerweise fast von selbst.

Mehr ÖPNV und bessere nebst wieder günstigere & zuverlässigere Bahn auch in Gewerbe- / und Industriegebiete wäre unser „Heil“ in Deiner Frage.

Was für Schüler und Studenten mit dem ÖPNV noch geht, das wäre doch in Zukunft auch für Arbeitnehmer „wieder“ eine gerne genommene und hoffentlich bald wieder nutzbare Alternative.

Dann gibt auch der Fahrplan wieder vor, wann eine ( planbare ) Schicht beginnt.