hallo leute
ich mache mir gerade gedanken darüber, wass wohl die vernünftigste art der energie-erzeugung (nicht nur strom sondern auch heizenergie=wärme) wäre.
von meiner grundsätzlichen einstellung bin ich ja mehr für erneuerbare energieträger. ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass, wenn man die gelder, die bis jetzt in fusionsreaktoren geflossen sind, in entwicklung erneuerbarer energieträger gesteckt hättte, die energieprobleme längst gelöst wären.
habe diese these in einem anderem forum gepostet und prompt eine antwort erhalten, wonach schlicht und ergreifend nicht genug platz für „alternative kraftwerke“ vorhanden ist. fusion wäre demnach die optimale energiegewinnung.
die selbe aussage habe ich bereits von einem guten bekannten erhalten, der physik studiert. das macht mich jetzt stutzig. daher ein paar grundsatzfragen:
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wie fusion funktioniert ist mir grundsätzlich klar. nur wie will man die energiemengen, die dabei freiwerden, sinnvoll nutzen? hauptsächlich ist es ja wärme und strahlung. bei den temperaturen, die bei fusion herrschen, verdampft doch alles sofort - ein normaler „siedewasserreaktor“ wird es also nicht sein.
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wie hoch ist die energieausbeute bei fusion tatsächlich? zuerst muss man den ofen ja mal anheizen. auch leitet man nicht simplen wasserstoff in den ofen rein. die „fusionsrohstoffe“ (helium-3, tritum oder was auch immer) müssen zuerst ja mal beschafft werden. der bau und unterhalt des reaktors kostet ebenfalls energie. gibt es eine art „energiebilanz“ für fusionsreaktoren, die wissenschaftlich abgesichert ist? liefert so ein fusionsreaktor tatsächlich mehr energie, als für den bau und betrieb notwendig ist.
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wie schaut’s mit dem super-gau bei einem fusionsreaktor aus? seit tschernobyl (keine ahnung, wie man das schreibt) weiss ein jeder, dass einem die besten sicherungsmechanismen nichts helfen, wenn idioten am werk sind (abgesehen davon, dass dort nicht die besten mechanismen installiert waren). seit dem 11. september wissen wir, dass man den einfallsreichtum von psychopaten auch nicht unterschätzten darf. was kann man also bei totalausfall aller kühl- und sonstigen sicherheitssysteme bei einem fusionsreaktor erwarten? rechtfertigt die möglicherweise hohe energieausbeute dieses risiko?
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alternative energieträger sind natürlich vom wetter abhängig. auch sind sie nicht wirklich praktisch, wenn man energiespitzen abfangen will. aber mal grundsätzlich: wäre es möglich, die energiemenge, die innsgesammt pro jahr benötigt wird, über alternative quellen zu produzieren? wenn ja, dann gibt es ja lediglich das problem der energieumschichtung bzw. -speicherung. beispiel: an einem heissen klarem sommertag wird ein grossen solarkraftwerk möglicherweise mehr strom produzieren, als benötigt wird. verwendet man diesen strom zur produktion von wasserstoff, dann man man den wasserstoff an trüben tagen verwenden um strom zu erzeugen. (ich weiss, dass es effizientere möglichkeiten gibt, um wasserstoff zu produzieren!! mir geht es ums prinzip). wenn man genug in die entwicklung der „speichermedien“ investiert, solle es ja kein problem sein, energieüberschüsse vernünftig „aufzubewahren“.
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gäbe es die oben erwähnten „speichermedien“, dann könnte man ja z.b. solarkraftwerke in gebieten bauen, die 1. menschenleer sind und 2. viele sonnentage haben (wüste afrikas z.b.). dieses kraftwerk produziert nicht strom, der mit leitungen weggeführt wird, sondern energiezellen, in denen energie in vernünftiger weise gespeichert ist. wie gesagt: ich gehe davon aus, dass die forschungsgelder, die in fusion gesteckt wurden, in entwicklung von alternative energiequellen und „speichermedien“ gesteckt worden wären… der transport in die energiekonsumierenden länder müsste natürlich über fahrzeuge erfolgen, die diese „speichermedien“ verwenden können.
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in einem pseudowissenschaftsmagazin habe ich mal von der idee gelesen, grosse solarzellen im orbit zu bauen. die erzeugte energie würde dann mittels mikrowellen auf riesige empfangsantennen auf der erde übertragen. wäre sowas technisch realisierbar (kann man strom über mikrowellen übertragen)?
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es gibt ja viel erneuerbare energieträger. klassische wasserkraft ist ja nur ein teil. zusätzlich gibt es ja noch solarenergie, windkraft, gezeitenkraft, biomasse (der gute alte holzofen…), hamsterlaufräder ;-> das ganze funktioniert dann natürlich nicht über ein grosses kraftwerk, dass alleine eine grossstadt versorgt. das ganze müsste auf kleinere einheiten aufgeteilt und verteilt werden. gibt es studien, die sich mit dieser thematik ernsthaft beschäftigen?
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was immer wieder ausser acht gelassen wird: mit ein bisschen guten willen könnte man den energiebedarf der industrieländer um ein drittel senken, ohne dass irgenein komfortverlust entstehen würde. vor allem in den usa herrscht ja geradezu eine verschwendungssucht (ein sechs-liter-auto ist dort was anderes als bei uns).
etwas off-topic: in der grundschule wurde mir erzählt, die erdölreservern reichen noch für ca. 20 jahre. das ist jetzt ca. 20 jahre her. jetzt erzählen sie mir immer noch, dass es ca. 20 jahre halten wird. hat tatsächlich niemand eine ahnung davon, wieviel erdöl exisitiert?
wieviele endlager für atommüll aus kernreaktoren gibt es auf der erde? wie sieht deren kapazität aus und wieviel müll wird produziert? die ersten atomreaktoren wurden ja gebaut mit dem hinweis, dass die wissenschaft schon eine methode finden wird, wenn der müllberg zu gross wird. atomreaktoren werden weithin gebaut aber „vergraben und vergessen“ scheint noch immer die bevorzugte entsorgungsmethode zu sein.
ok, das war jetzt wirklich viel auf einmal. höre ja eh schon auf…
erwin
ps: einen hab’ ich noch: vor ca. 15 jahren habe ich mal im fernsehen einen typen gesehen, der seinen „elsbeth“-motor gezeigt hat. der fährt mit allen flüssigkeiten, die irgendwie brennen (z.b. altem fritierfett). in irgendeiner „bulle von tölz“-folge kam dessen geschichte (fernsehtauglich spannend gemacht) auch vor. kennt jemand diesen motor genauer?