Energiesparen durch Dauerheizen. Richtiges Brett?

Hallo
Experten

Das Brett ist vielleicht nicht das richtige, aber was besseres finde ich nicht:

Situation: mehrfamilienhaus, Bj 1975, Fenster erneuert 1997, Fassade nix gemacht, Heizung über Heizkörper.
Nun kommt die kalte Jahreszeit und man möchte Energie / Geld sparen. Derzeit fahren wir die Strategie, die heizung eher abzudrehen (Also wirklich auf null), und wenn man in ein Zimmer kommt, aufzudrehen. Z.B. im Wohnzimmer (hält man sich ja eher mittags und Abends auf) Kinderzimmer (eher mittags bis nachmittags), Badezimmer (will man kurz beim duschen warm haben). Mi dem Erfolg, dass z.B. der unbeheizte Flur nicht zum verweilen einlädt da er ja kaum Wärme abkriegt.
Der Nachbar heizt immer alle Zimmer moderat auf 2. Eine Stunde vor dem Schlafengehen, dreht er runter, morgens wieder rauf. Toll wie schön kuschelig es bei dem ist. Aber ich befürchte er krigt einen Herzkasper wenn die Rechnung kommt.

Im web steht ja einiges über das auskühlen und hochheizen von Räumen. Abgesehen vom Komfortgewinn (und des vorteils der Schimmelvermeidung): Ist ein ständiges heizen wirklich die bessere/ günstigere Lösung bei einem ungedämmten Haus? Kann mir das mal jemand erklären? hat das jemand mal wirklich ausprobiert?

Vielen Dank hierfür

Tschüß Chri

Moin, Chri,

such mal mit dem Archivbrowser im Brett Hauswirtschaft & Handwerk, da hatten wir gerade zwei Diskussionen.

Mein Argument vorab: Die Wäremverluste durch Wände und Fenster sind proportional zur Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur. Weniger (oer nicht) heizen, wenn die Wärme nicht benötigt wird, vermindert deshalb die Verluste. Das hat mit guter oder schlechter Dämmung nichts zu tun, dadurch ändern sich nur die Zahlen, nicht das Prinzip.

Die Luft heizt sich ziemlich schnell auf, auch wenn das Mauerwerk nicht hinterherkommt. Deshalb kann es im schlecht gedämmten Haus in der Nähe der Außenwände leicht unbehaglich werden. Wirtschaftlicher ist Durchheizen dennoch nicht - Gemütlichkeit hat halt ihren Preis :smile:))

Gruß Ralf

Hallo Chri,
nicht bös sein, aber es ist schon pervers, dass du aus Kostengründen daran denkst die Heizung abzuschalten aber die Möglichkeit, das Gebäude auf einen „normalen“ Standard zu bringen nicht in Betracht ziehst. Ich mein, Energiesparen ist gut, aber die Lebensqualität darf darunter nicht leiden und vielleicht lässt du dir einmal den Heizwärmebedarf für beide Varianten (Heizung reduzieren vs. Haus dämmen)errechnen.
LG Peter

MOD: Überflüssiges Vollzitat gelöscht.

Langfristig gesehen berechnen sich die Heizkosten im Prinzip folgendermaßen:

Die (variable) Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur integriert über die Zeit.

In der Praxis heißt das einfach, je kühler es im Zimmer ist, desto weniger Heizkosten fallen an.

Und wenn es bei dir täglich 12 Stunden lang 20°C warm ist und 12 Stunden 10°C, dann sind das eben durchschnittlich 15°C.
Und ohne jede Nachtabsenkung bei dauerhaften 20°C sind das eben durchschnittlich 20°C und somit 5°C mehr.
Wenn du jetzt deine 12 Stunden Absenkung ausdehnst auf 13 Stunden, dann hast du die Durchschnittstemperatur wieder leicht gesenkt.

Argumente in der Art, dass man die gewonnene Energie beim Abkühlen wieder mehr als verliert, sobald man das Zimmer wieder auf Zieltemperatur bringt, stammen m.E. von Leuten, die sich mit der Materie nicht wirklich auskennen.

Du kannst übrigens die Thermostate an den Heizkörpern austauschen gegen elektrische - die können dann per Zeitschaltuhr z.B. bereits eine Stunde vor dem Aufstehen den Heizkörper ‚aufdrehen‘. Kosten aber ca 50 Euro pro Stück…