Energiesparfolie auf Fensterglas

Hallo,
wir haben in Wohnzimmer eine große Glasfront, die eine etwa 20 Jahre alter Isolierverglasung hat. Durch die große Glasfläche geht im Winter viel Wärme verloren (allerdings wird sie bei Sonnenbestrahlung auch recht warm).
Um weniger Raumwärme zu verlieren überlegen wir eine Energiesparfolie (Isolierfolie) innen am Glas aufzuziehen. Nach den Herstellerangaben, die ich im Internet gefunden habe wird durch die Folie auch ein relaitiv großer UV-Anteil ausgefiltert.
Nun haben wir aber am Fensterbrett Zimmerpflanzen (Orchideen) stehen. Daher habe ich Angst, dass der verbleibende UV-Anteil für die Orchideen zu gering sein wird.

Bitte, kann mir jemand bei dieser Frage helfen?

LG
Kilix

Der Foilienhersteller mit genauen Angaben über die UV-Dämpfung.
Tipp: bitte um ein Probestück und gehe damit zu einem Optiker und lass einen UV-Test machen (für Sonnenbrillen). Das würde grob aussagekräftig sein.

Aber solltest Du das überhaupt machen bzw. ist davon eine nennenswerte Verbesserung des Wärmedurchgangs des Glaselementes zu erwarten ?
Und ,du schreibst „auf das Glas aufziehen“ ? Nicht eher über den Rahmen spannen,so dass ein 2. Luftraum Innenscheibe-Folie entsteht und damit so etwas wie 3-fach-Isoglas entstünde ?

MfG
duck313

Der Hersteller. Indem er auf seiner Seite verbindliche Angaben zu seinem Produkt angibt.
UV-Strahlen teilen sich in die drei Gruppen A, B und C auf.
Für den UV-C Schutz sorgt bereits die Ozonschicht, UV-B wird durch normales Isolierglas schon praktisch vollständig blockiert, UV-A wird dagegen ganz gut durchgelassen.
Wenn der Hersteller nun sagt, dass auch UV-A praktisch vollständig blockiert wird, dann ist das der Tod für das letzte bisschen UV.

Mal aus Interesse:
Welchen Wärmedurchgangskoeffizienten gibt der Hersteller denn an? Ich fand seltsamerweise nur Folien, wo in blumigen Worten die Isoliereigenschaft beschrieben wurde, ohne auch nur einmal einen Wert zu nennen. Da kommt der Verdacht auf, dass eine dünne Folie die Wärmedämmung ja auch gar nicht stark beeinflussen kann und man sich da wirkungsloses Zeugs kauft.

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Nein, das ist was ganz anderes (z.B. tesamoll „Thermocover“) und würde bei einer so großen Fläche ganz schlecht bis nicht funktionieren, weil sich die Folie über eine solche Fläche nicht dauerhaft spannend schrumpfen lässt.

Es geht hier um Folien wie 3M „Climate Control“, die direkt auf das Fensterglas aufgezogen werden. Bei diesen geht es um selektive Reflexion - Licht geht durch, Infrarot wird reflektiert.

Schöne Grüße

MM

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Danke an alle die so rasch geantwortet haben!
Auf Grund eurer Antworten habe ich das Web noch einmal durchforstet und an verschiedene Lieferanten die Frage nach dem GU- bzw. früher dem k-Wert gestellt. Ausserdem wollte ich genaue Angaben über die Filterung der UV-Strahlen. Antworten habe ich natürlich noch keine erhalten.
Was der UG/k-Wert betrifft habe ich bei keinem Lieferanten exakte Angaben gefunden.
Allerdings habe ich einen Hinweis gefunden der in eine andere Richtung geht: es scheint dabei weniger um den Wärmedurchgang zu gehen (weiß auch nicht wie eine so dünne Folie den Wärmedurchgang beeinflussen soll) sondern um die Rückreflexion der Infrarotstrahlung in den Raum wodurch sich das Raumklima angeblich verbessern soll.
Weiters habe ich auf einer Internetseite den Bericht eines Tests gefunden bei dem eine solche Folie von der Hotelleitung gemeinsam mit dem Lieferanten im Hotel getestet wurde. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass es deutliche Einsparungen (Werte sind angegeben) beim Betrieb der Klimaanlage gab.
Nun zur UV-Starhlung: hier ist bei den meisten Anbietern nur von „Reduktion“ oder „Filterung“ die Rede. Alledings habe ich auch einen gefunden der einen Prozentsatz von 99% angibt. D.h. es bleibt praktisch gar nichts übrig. Auf Grund dieser Tatsache werde ich dieses Thema nicht mehr weiter verfolgen denn sonst müsste ich alle Zimmerpflanzen aus diesem Raum entfernen denn ohne UV-Strahlung wachsen Pflanzen nicht (diese Erfahrung machte ich selbst in einem Büroneubau).

Schöne Grüße
Kilix

Langwellige Infrarotstrahlung wird von Fensterglas absorbiert, das heißt, dass sich die Scheibe aufheizt und praktisch keine Wärme nach Außen gelangt. Nun ist so eine warme Scheibe natürlich „innen“, aber naturgemäß möchte man so dicht neben der nächsten (und meist letzten) Scheibe keinen warmen Körper haben, denn die Wärme der Innenscheibe erhöht die Verluste durch die Außenscheibe.
Da ist der Ansatz mit der Folie schon ganz klug.
Wenn diese die langwellige IR-Strahlung, die jeder Körper ausstrahlt, in den Raum reflektiert wird, dann bleibt die Scheibe dahinter kühler und der Raum wird wärmer.

Ich habe etwas gelernt und korrigiere meine erste Einschätzung (Schlangenöl) ganz massiv zu „gute Idee“.

Danke für diese Erklärung! Heute morgen habe ich bereits die ersten Antworten von Anbietern erhalten. Darin enthalten sind zwei für mich sehr wesentliche Aussagen:

  1. Zitat aus einer Antwort: "Unsere Isolier- und Kälteschutzfolie sollte grundsätzlich nur auf Einfach-
    oder Doppelverglasung montiert werden, denn bei diesen Glastypen können bis zu 34% der Energiekosten reduziert werden. Bei bereits vorhandener Isolierverglasung sollte keine Isolier- und
    Kälteschutzfolie eingesetzt werden.
    Denn erstens könnte sich die Innenseite des Isolierglases bei direkter Sonneneinstrahlung aufheizen und unterschiedliche Temperaturen am Glas könnten zu einem Glasbruch führen. Und zweitens wäre das Kosten-/Nutzen-Verhältnis zwischen einer dreifachen und vierfachen Wärmedämmung wahrscheinlich zu gering.
  2. es wird etwa 99% der UV-Strahlung herausgefiltert. Das würde aber (wie schon gestern geschrieben) für das Wachstum meiner Zimmerpflanzen und Orchideen sehr schlecht sein.

Aus diesen Gründen ist dieses Thema für mich abgehakt.

Gefiltert, von welche Richtung, von Außen nach innen oder von innen nach Außen?

Nach meinem Verständnis ging es um das UV-Licht von außen.

Es gibt keine optischen Dioden, das verbietet die Physik - man hätte sonst ein Perpetuum Mobile. Es wird also immer in beide Richtungen gleich gefiltert.

und wie geht ein Zweiwegespiegel?

Hatte nie richtig Physik

Ein Zweiwegespiegel ist kein Zweiwegespiegel. Es ist eine Fläche, die teilweise spiegelt und teilweise durchlässt. In beide Richtungen genau gleich.
Hier ist das besser erklärt als ich das könnte:

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