Energieversorgung

Wie funtioniert dann die Möglichkeit, nur „grüne“ Energie zu
beziehen?

Gar nicht.

Das kann doch technisch nicht realisiert werden. Ist wohl nur
eine Sache der Verrechnung?

Richtig.

Alle Kraftwerke im europäischen Verbundnetz (und da beziehe ich sowohl das Großkraftwerk Mannheim als auch die 2kW Solaranlage von Tante Hanna mit ein) ziehen an einem Strang.

Vergleichbar mit einem Ruderboot mit zig-tausenden Ruderern.

Wer Grünstrom bezieht, bezieht in Wirklichkeit den üblichen Strom mit allen üblichen Anteilen.

Der Anbieter muss aber nachweisen, dass er nur soviel „Grünstrom“ verkauft, wie er auch einkauft. Und noch nicht mal das: Man kann sog. RECS-Zertifikate kaufen. Dann wird einer Menge schweizer Wasserkraft der Aufkleber „erneuerbare Energie“ abgezogen und der selben Menge deutscher Kohlestrom der Aufkleber angepappt.

Wikipedia sagt:
„Kunden, die mittels ihres Tarifvertrages Ökostrom beziehen, bekommen mit dem RECS eine Garantie dafür, dass irgendwo in Europa die vom Kunden bezogene Jahresstrommenge in kWh regenerativ hergestellt wird. Eine Neubauverpflichtung regenerativer Anlagen besteht mit dem RECS nicht.“

Bringt das was?

Nein, natürlich nicht. Denn der „Grünstrom“ muss nach dem EEG sowieso absolut vorrangig abgenommen werden. Jede erzeugte kWh Strom aus erneuerbaren Energien muss der Netzbetreiber auch aufnhemen. Wenn 10% aller Kunden „Grünstrom“ kaufen, dann erhöht sich rehcnerisch lediglich der Anteil „Schwarzstrom“, der an die übrigen 90% der Kunden verkauft wird.

Daher machen „echte“ Grünstrom Anbieter etwas Anderes:
Sie versprechen dem Kunden, dass ein Anteil der Einnahmen in die Förderung neuer Anlagen der erneuerbaren Energien geht.

Dafür gibt es dann verschiedene „Qualitätssiegel“, die beweisen sollen, dass der Anbieter nicht nur Zahlen auf dem Papier hin- und herschiebt, sondern wirklich in die erneuerbaren Energien investiert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnstrom

Moin,

Wie funtioniert dann die Möglichkeit, nur „grüne“ Energie zu
beziehen?

mal etwas trivialphysikalisch betrachtet:
Bei Wechselstrom fließt kein Strom in eine bestimmte Richtung, vereinfacht gesagt wackeln die Elektronen in der Leitung 50 mal in der Sekunde hin und her.
Dieses Wackeln ist nun die Energie, die Du anwenden kannst.
Somit hast Du immer die gleichen Elektronen und in den Kraftwerken wird nur das Wackeln erzeugt.

Wo dieses Wackeln herkommst, kannst Du natürlich nicht nachvollziehen.

Gandalf

Hallo,

Bei Wechselstrom fließt kein Strom in eine bestimmte Richtung,
vereinfacht gesagt wackeln die Elektronen in der Leitung 50
mal in der Sekunde hin und her.n und in den
Kraftwerken wird nur das Wackeln erzeugt.

Aber:

Wenn man doch mal neue Elektronen im Haus haben will, muss man Gleichstrom fließen lassen. Unter Halbierung des Spannungseffektivwerts geht das durch Vorschalten einer Diode. :wink:

MfG,
Marius

Hallo Marius,

Wenn man doch mal neue Elektronen im Haus haben will, muss man
Gleichstrom fließen lassen. Unter Halbierung des
Spannungseffektivwerts geht das durch Vorschalten einer Diode.
:wink:

Naja, die Dinger sind eh schon über 13 Mrd. Jahre alt, die neuen sind auch nicht wirklich frischer!

Wirklich frische gibt’s nur beim CERN, oder so, aber die werden dort auch nur aus altem Quark gemacht.

*SCNR*

MfG Peter(TOO)

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Atomstrom raus filtern
Hallo,

Wie funtioniert dann die Möglichkeit, nur „grüne“ Energie zu
beziehen?

Das ist technisch nicht so einfach.

Das kann doch technisch nicht realisiert werden. Ist wohl nur
eine Sache der Verrechnung?

Na zumindest kannst du den bösen Atomstrom heraus filtern.
http://www.nucleostop.de/index.html
Das ist doch schon mal ein Anfang.
Vielleicht entwickeln die dann auch noch den Kohlestromfilter.
Gruß Uwi

Hai Peter!

Wirklich frische gibt’s nur beim CERN, oder so, aber die
werden dort auch nur aus altem Quark gemacht.

Nee die machen da nur Hicks Higgs (keine Ahnung was die saufen).

Ehrlich und dann kommen da Bisons Bosonen raus.

Der Plem

Aber:

Wenn man doch mal neue Elektronen im Haus haben will, muss man
Gleichstrom fließen lassen. Unter Halbierung des
Spannungseffektivwerts geht das durch Vorschalten einer Diode.

Denkfehler! (Aber einer, den ich selber auch schon hatte)

Mit einer Diode halbierst du die Leistung am Widerstand, da nur die Hältfe der Halbwellen durchkommen.

Das ist unmittelbar nachvollziehbar, richtig?

Nun ist die Effektivspannung einer Nicht-Gleichspannung ja definiert über die Leistung:

Der Effektivwert einer Spannung U ist die Spannung Ueff, die an einem ohmschen Widerstand die gleiche Leistung erzeugt wie die Spannung U.

Daher halbierst du mit einer Diode eben nicht den Effektivwert der Spannung, da die Leistung mit dem Quadrat der Spannung geht.

P=U²/R
0,5 * P = ([Quadratwurzel aus 0,5] * U)² / R

Die Quadratwurzel aus 0,5 ist die Hälfte von Quadaratwurzel aus 2, etwa 0,7.

Halbe Leistung entspricht daher 70% der vorherigen Effektivspannung.

Da die Kraftwerke „grünen“ Strom sowieso abnehmen müssen, ist der Ökostromtarif also reiner Beschiss.

Oder sehe ich das falsch?

Nemo.

Da die Kraftwerke „grünen“ Strom sowieso abnehmen müssen, ist
der Ökostromtarif also reiner Beschiss.

Oder sehe ich das falsch?

Nicht ganz:

Wenn der Anteil grüner Kunden stark ansteigen würde, dann wären die Anbieter gezwungen, mehr Grünstrom zu produzieren oder zu beschaffen oder mehr Zertifikate einzukaufen.

Dann würde Grünstrom teurer und der Neubau würde gefördert.

„Echte“ Grünstrom-Anbieter setzen ja sowieso schon einen Teil der Einnahmen für den Ausbau ein.

Hallo Nemo,

Du fragst:

Antwort von Radio Eriwan:
Im Prinzip ja, denn Kraftwerke nehmen weder grünen noch sonstigen Strom ab. Sie produzieren ihn allenfalls. Ausserdem ist der Ökostromtarif nicht „Beschiss“ sondern nur unmoralisch.

Um das zu verstehen muss man differenzieren:
Es gibt zwei Arten von ökologisch korrektem Strom (ÖC-Strom):

  1. Unwirtschaftlich erzeugter (sogenannter Grünstrom)
  2. Wirtschaftlich erzeugter
    Der unwirtschaftlich erzeugte Grünstrom (Wind, Solar) wird auf Grund des EEG zwangsverkauft. Jeder (mit Ausnahme einige Großabnehmer) bekommt seinen Anteil zugewiesen und muss ihn mit der Stromrechnung bezahlen. Für Ökostromtarife steht dieser Strom daher nicht mehr zur Verfügung.

Für Zuweisungen im Rahmen von Ökostromtarifen steht nur der wirtschaftlich (aus Wasserkraft) erzeugte Strom zur Verfügung. Dieser wurde früher denn auch „Weiße Kohle“ genannt.

Nun kommt die leidige Ökonomie ins Spiel: Bei der Einsatzplanung von Kraftwerken orientiert man sich an den Zuwachskosten. Wenn bei geringer Last Kraftwerke heruntergefahren werden müssen, wählt man zuerst die Einheiten, bei denen sich durch Nichtbetrieb die größten Einsparungen ergeben. Deswegen nimmt man - entgegen der ÖC - zuerst die gasbefeueren Einheiten vom Netz, erst danach dann kohlebefeuerte. Nur im Notfall nimmt man die Laufwasserkraftwerke vom Netz, da sich durch deren Nichtbetrieb keine Einsparungen ergeben. Faktisch sind die für Ökotarife verfügbaren Erzeugungseinheiten immer mit voller Leistung in Betrieb.

Ökostromtarife bewirken daher keine verstärkte Nutzung der wirtschaftlich erzeugten Wasserkraft, sie bewirken nur eine Umverteilung. Hier wird es nun moralisch bedenklich:

Der moralisch irgendwie hochwertigere ÖC-Strom wurde früher gerecht an alle Abnehmer gleichermaßen verteilt. Seit der Einführung der Ökotarife können betuchte Abnehmer durch Zahlung eines Ablassbetrags größere Anteile des ÖC-Stroms an sich raffen. Da faktisch die Menge des wirtschaftlich erzeugten ÖC-Stroms gleich bleibt, wird so benachteiligten Bevölkerungsschichten der gerechter Anteil am moralisch hochwertigen Stroms geraubt.

MfG
AGb

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Also wenn man unbedingt neue Elektronen haben möchte kann man sich ja im Baumarkt ein Verlängerungskabel kaufen, da sind neue noch ungestresste drin. Bringt im HiFi Sektor bestimmt einiges :wink:)

Hallo!

Der unwirtschaftlich erzeugte Grünstrom (Wind, Solar)…

Lesestoff für dich im Brett Inlandspolitik: /t/eeg-umlage-in-d/7287802/3

Und hinterher verrätst du mir bitte die Sache mit der Wirtschaftlichkeit bei Strom aus Braunkohle, wenn man Landschaftsvernichtung und Emissionen nicht unter den Tisch kehrt und bei KKW bei Eintritt des Risikofalls. So ein paar Schäden im Erbgut und mißgebildete Kinder kosten ja fast nix, jedenfalls tauchen die Kosten im Preis der kWh nicht auf. Wie beruhigend!

Kannst du dir vorstellen, daß der Preis für Uran und die üblichen fossilen Brennstoffe explodiert, sobald es mit den Ressourcen enger wird? Falls nicht, guck dir die Weltmarktpreisentwicklung für Öl und Gas über die letzten Jahrzehnte an http://www.tecson.de/historische-oelpreise.html . Nichts spricht dafür, daß sich an dieser Tendenz etwas ändert. Uns aus solcher Marktentwicklung herauszuschleichen, solange noch Zeit ist, ist das Klügste, was wir tun können. Die Umstellung dauert Jahrzehnte und steht irgendwann allen Volkswirtschaften zwangsläufig bevor. Wenn man diese Umstellung aber erst bewerkstelligt, wenn Energieträger zum Verheizen in Dampfkraftwerken zu teuer geworden sind, bricht’s der Volkswirtschaft das Genick.

Gruß
Wolfgang

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Hallo Grußloser,

Also wenn man unbedingt neue Elektronen haben möchte kann man
sich ja im Baumarkt ein Verlängerungskabel kaufen, da sind
neue noch ungestresste drin.

was ich immer schon mal fragen wollte, wenn ich eine Kupferleitung als Hüpfseil
benutze bewegt sich ja dieser Leiter im Erdmagnetfeld. Fließt dann durch mich
ein wie klein auch immer Strom? Welche Größenordnung?

Zum Thema, die aufgerollte Leitung auf der Kabeltrommel stellt ja wohl eine
Spule dar. Wird jetzt diese Spule bewegt im Magnetfeld der Erde, wie sieht es dann
aus?

Danke ^ Gruß
Reinhard

Hallo Reinhard,

Also wenn man unbedingt neue Elektronen haben möchte kann man
sich ja im Baumarkt ein Verlängerungskabel kaufen, da sind
neue noch ungestresste drin.

… aber nur, wenn das Kupfer nicht schonmal in Leitungen war und dan recycelt wurde.

was ich immer schon mal fragen wollte, wenn ich eine
Kupferleitung als Hüpfseil
benutze bewegt sich ja dieser Leiter im Erdmagnetfeld. Fließt
dann durch mich
ein wie klein auch immer Strom?

Ja, auch ein Wechselstrom mit einer der Sprung-Drehzahl proportionalen Frequenz.

Welche Größenordnung?

Das kommt auf den Querschnitt des Kupferseils an und dessen Lünge sowie auf deinen Körperwiderstand und den Übergangswiderstand Hand - Seil und nicht zu vergessen deinen Standort. In einem mit Stahl verkleideten Raum wirst du kaum einen Stromfluss produzieren…

Sagen wir mal, du umschließt mit deinem Seil und der „Drehachse“ einen Quadratmeter Fläche, springst auf freiem Feld draußen zweimal je Sekunde und es herrscht die mittlere Erdmagnetfeldstärke von 45 µT.

Wenn sich die von senkrecht oben gesehene durch die Seilschlaufe gebildete Fläche gleichmäßig auf 0 (Seil ganz am obersten/untersten Punkt) bewegen würde, käme eine Spannung von 180 µV heraus, die sich rechteckförmig umpolt. Praktisch wird der Spitzenwert etwas höher sein, weil direkt um den „Totpunkt“ die schnellste Änderung erfolgt, man hat ja in Wirklichkeit eine Sinusform. Ich will jetzt aber um diese fortgeschrittene Stunde nicht mehr mit Differenzialrechnung anfangen. Also da es nur um die Größenordnung geht, legen wir doe 180 µV als Effektivwert der erzeugten Sinuswechselspannung fest. Nun muss man noch den Widerstand des Seils und des Körpers des Seilspringers wissen. Im Vergleich zu letzterem kann ersterer vernachlässigt werden.

Mit Multimetermessung bekomme ich für solch kleine Spannung gut akzeptable 15 kOhm Körperwiderstand zwischen den Händen heraus. Sagen wir mal 10 kOhm, weil man mit einem dicken Kupferseil mehr Hautoberfläche kontaktieren kann. Dann ist der Effektivwert des Stroms irgendwo bei I = U/R = 0,000000018 A. Die Größenordnung liegt also im Bereich zweistelliger Nanoamperes…

Zum Thema, die aufgerollte Leitung auf der Kabeltrommel stellt
ja wohl eine
Spule dar. Wird jetzt diese Spule bewegt im Magnetfeld der
Erde, wie sieht es dann
aus?

Weniger Fläche, mehr Windungen, die Größenordnung wird also etwa dieselbe bleiben, tendenziell vielleicht um Faktor 5 bis 10 höhere Spannung. Da hier nicht gegeben ist, was an „Last“ an diesem Stromkreis hängt, wie viele Windungen die Trommel hat etc., kann ich keinen Strom bestimmen…

Gruß,
Marius

was ich immer schon mal fragen wollte, wenn ich eine
Kupferleitung als Hüpfseil
benutze bewegt sich ja dieser Leiter im Erdmagnetfeld. Fließt
dann durch mich
ein wie klein auch immer Strom? Welche Größenordnung?

Es entsteht eine Spannung.
U = v * B * l

mit
v= 10m/s
B = 48µT
l = 1,5m

ergeben sich so ca. 72µV oder 0,72mV.

Zum Thema, die aufgerollte Leitung auf der Kabeltrommel stellt
ja wohl eine
Spule dar.

Es entsteht eine Spannungsdifferenz zwischen jedem der Endpole und dem zugehörigen Anfangspol.
Da hab ich keinen Bock auf die Berechnung.

Moin,

ohne Dein Rechnung oben nachvollzogen zu haben sind

ergeben sich so ca. 72µV oder 0,72mV.

72 µV = 0,072 mV

Gandalf

die alte Laier
Hallo,

Ausserdem ist der Ökostromtarif nicht „Beschiss“ sondern nur unmoralisch.

Der unwirtschaftlich erzeugte Grünstrom (Wind, Solar) wird auf
Grund des EEG zwangsverkauft.

Wolfgang Dreyer hat es ja schon klar gestellt. Den Stromkunden deiner Art ist es scheiß egal,
wo und wie Strom erzeugt wird, solange sie meinen, dass man sie nicht über Gebühr an den Folgen .
der Kosten für extensiven Ressourcenverbrauch beteiligt.
Dass andernorts ganze Landkreise umgebuddelt werden
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c4/T…
oder man beim Betrieb von Atomkraftwerken riskiert, ein ganzes Land für die nächsten 300 Jahre unbewohnbar zu machen, ist dir natürlich egal, denn Strom kommt ja aus der Steckdose.

Nun kommt die leidige Ökonomie ins Spiel: Bei der
Einsatzplanung von Kraftwerken orientiert man sich an den
Zuwachskosten. Wenn bei geringer Last Kraftwerke
heruntergefahren werden müssen, wählt man zuerst die
Einheiten, bei denen sich durch Nichtbetrieb die größten Einsparungen ergeben.
Deswegen nimmt man - entgegen der ÖC -:zuerst die gasbefeueren Einheiten vom Netz,
erst danach dann:kohlebefeuerte.

Dass es aber auch gute technologische Gründe gibt, so zu verfahren,
weil man eine Gasturbine ganz im Gegensatz zu einem Block im Kohlekraftwerk sehr schnell hoch und runter fahren kann, wirst du dir sicher als Verschwörungstheorie ansehen.
Passt ja auch nicht in deine energie-ökonomische Theorie.

Trotzdem fahren auch Kohlekraftwerke bei vorhersehbaren Spitzen durch Wind und Solar regelmäßig auf Teillast. Dass jede eingesparte Tonne Kohle ein Gewinn ist, wird dir sicher auch scheiß egal sein, solange du billig genug Energie beziehen kannst.

Ökostromtarife bewirken daher keine verstärkte Nutzung der
wirtschaftlich erzeugten Wasserkraft,

Deutschland hat ja auch so enorme Möglichkeiten Wasserkraft zu nutzen.

sie bewirken nur eine Umverteilung. Hier wird es nun moralisch bedenklich:

Moral ist, wenn man möglichst unauffällig an dem Ast sägt, auf dem man sitzt, nicht wahr.
Und unmoralische Unwirtschaftlichkeit ist es, wenn Sägen plötzlich teurer werden.
Gruß Uwi

Dass andernorts ganze Landkreise umgebuddelt werden
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c4/T…

Wenn so ein Tagebau ausgekohlt ist, wird doch irgendwann ein schönes Naherholungsgebiet draus gemacht. Die ggf. umzusiedelnden bekommen nagelneue Häuser an anderer Stelle. Ich kann da jetzt kein Riesenproblem dran finden. Wo gehobelt wird, fallen Späne!
Und wer meint, die gesamte Energieversorgung könne allein mit Wind, Sonne, Wasser und GuD-Kraftwerken gestemmt werden, hat eine gewaltige Wissenslücke! Die ganzen gasbetriebenen Kraftwerke stehen still und warum? Wegen der erneuerbaren Energien! Dank ihnen wird der Börsenstrompreis derart gedrückt, dass kein Gaskraftwerk mehr rentabel zu betreiben ist. Investitionen wurden in den Sand gesetzt und die ursprünglich als sauberste und effizienteste Begleittechnologie der Energiewende angepriesene Gasturbine bleibt ein Anschauungsobjekt. Ohne die direkt ans Netz geschalteten rotierenden Massen der Generatoren von großen Kraftwerken lässt sich kein Netz stabil betreiben. Man bräuchte also immer etwa die Hälfte der installierten Leistung in Form von Gas- oder anderen Verbrennungskraftwerken, welche auch betrieben werden. Nur so steht für das Abfangen kurzzeitiger Lastspitzen ein Energiespeicher auf mechanischer Basis zur Verfügung. Ein Netz, das nur aus Photovoltaikstrom über Wechselrichter und Windstrom über Umrichter gespeist wird, droht bei jedem kleinen Fehler (Kurzschluss) zusammenzubrechen.

oder man beim Betrieb von Atomkraftwerken riskiert, ein ganzes
Land für die nächsten 300 Jahre unbewohnbar zu machen, ist dir
natürlich egal, denn Strom kommt ja aus der Steckdose.

Solange der ganze Rest Europas nicht vom Atomkraftkurs abzubringen ist, nutzt unser Ausstieg auch rein gar nichts! Entweder alle lassen es mit der Kernkraft oder es ist für die Katz.

Trotzdem fahren auch Kohlekraftwerke bei vorhersehbaren
Spitzen durch Wind und Solar regelmäßig auf Teillast.

Und das unter immensem Verschleiß durch die schnellen Lastwechsel! Der Wirkungsgrad bei Teillast sinkt mitunter bis auf das Niveau von Kraftwerken aus dem vorletzten Jahrhundert.

MfG,
Marius

Danke für die Informationen o.w.T.

Hallo,

Wenn so ein Tagebau ausgekohlt ist, wird doch irgendwann ein
schönes Naherholungsgebiet draus gemacht. Die ggf.
umzusiedelnden bekommen nagelneue Häuser an anderer Stelle.

Na klar, ist ja auch kein großer Eingriff in Landschaft, Natur und Heimat,
wenn auf hunderten Quadratkilometern das Grundwasser abgesenkt wird, wen Flüsse umgeleitet werden,
wenn Wälder, Wiesen, Dörfer und natürlich gewachsene Biotope erst mal zu einer Mondlandschaft
umgestaltet werden, um in ca. 50…100 Jahren evt. als "wertvolles Naherholungsgebiet2 nutzbar zu werden.

Zwischenzeitlich bleiben die riesigen Abraumhalden nämlich bergbaulich bewirtschaftetes Gebiet,
das nicht mal betreten werden darf, weil akute Lebensgefahr besteht, wegen Erdruschen und Verschüttungen.
Die zig Milliarden, die da zwischenzeitlich vom Steuerzahler für die Renaturierung zugeschustert
werden spielen freilich auch keine Rolle. Das diese Mdr. reinweg ohne jeglichen Wert für die Zukunft sind,
weil ja das Ganze letztlich nur dafür gemacht wird, dass die Kohle in Asche,
Feinstaub und Schadstoffe umgewandelt wird, muss uns auch nicht beunruhigen.

Ich kann da jetzt kein Riesenproblem dran finden. Wo gehobelt wird, fallen Späne!

Na klar, wenn irgend wo auch nur eine normale Fabrik oder eine Autobahn oder ein Flugplatz
geschweige den eine Müllverbrennung gebaut werden soll, gibt es massive Bürgerproteste
mit einstweiligen Verfügungen, langjährigen Gerichtsverfahren, Demonstrationen und Blockaden
wegen Eingriffen in die Landschaft, wegen Naturzerstörung und wegen Zerstörung schöner ländlicher Wohnumwelt.

Dagegen ist so ein Tagebau irgendwo in der Pampa an der polnischen Grenze nur Popelkram.
Die Landeier da in der Lausitz sollen sich mal nicht so haben, nicht wahr.

Und wer meint, die gesamte Energieversorgung könne allein mit
Wind, Sonne, Wasser und GuD-Kraftwerken gestemmt werden, hat
eine gewaltige Wissenslücke!

Das Argument ist alt und darum geht es momentan ja auch gar nicht.
Diese Argument aber regelmäßig in der Diskussion als gute Begründung anzuführen,
dass man am besten alles genau so läßt wie bisher und einfach so weiter macht,
ist einfach nur dumm. Jede Tonne Kohle, die jetzt schon eingespart wird, verlängert
den Zeitraum bis zum versiegen dieser Ressourcen und gibt uns mehr Zeit umzuschwenken.

Die ganzen gasbetriebenen Kraftwerke stehen still und warum?
Wegen der erneuerbaren Energien!

Ja, ist doch prima! Da wird eine Menge Kohle, Gas und Öl gespart und weniger CO2 abgegeben.

Dank ihnen wird der Börsenstrompreis derart
gedrückt, dass kein Gaskraftwerk mehr rentabel zu betreiben ist.

Das ist so Unsinn. Es gibt einen Energiemix und in diesem haben Gaskraftwerke auch die
Funktion, Spitzen auszugleichen. Wenn diese Funktion aber technologisch notwendig ist,
dann ist es auch kein Problem, die Betreiber für die Bereithaltung der Anlagen zu entlohnen.
Mit dem Argument, dass Sparen sich nicht lohnt und man deshalb besser maximal extensiv
weiter wirtschaftet rennt man sehenden Auges in den Abgrund.
Der einzelnen Unternehmer muß natürlich so denken und Wirtschaften.
Wenn aber eine Wirtschaft und eine ganze Gesellschaft meint, so ewig weiter machen zu können,
wird man in den sicheren Ruin gleiten.

Investitionen wurden in den Sand gesetzt und die ursprünglich als sauberste und effizienteste
Begleittechnologie der Energiewende angepriesene Gasturbine bleibt ein Anschauungsobjekt.

Das ist einfach übertrieben.
Außerdem ist auch Gas ein fossiler Brennstoff der ebenfalls in begrenzter Menge vorhanden ist.
Wenn also Gas teilweise durch regenerative Energieformen ersetzt werden kann, dann reicht es länger
und gibt uns mehr Zeit für die komplette Umstellung.
Genau so soll es doch sein!

Ohne die direkt ans Netz
geschalteten rotierenden Massen der Generatoren von großen
Kraftwerken lässt sich kein Netz stabil betreiben.

Das die Grundlastkraftwerke eine Stabilisierungfunktion haben, ist sicher richtig.
Das streitet ja derzeit niemand ab. Zukünftig muß diese Funktion aber intelligenter gelöst werden.
In großen Netzen gibt es auch ganz andere Regelmöglichkeiten, besondern dann, wenn eine
Vielzahl dezentraler .Methoden mit modernen Kommunikations- und Regelmöglichkeiten genutzt werden kann.

Man bräuchte also immer etwa die Hälfte der installierten Leistung
in Form von Gas- oder anderen Verbrennungskraftwerken, welche
auch betrieben werden. Nur so steht für das Abfangen
kurzzeitiger Lastspitzen ein Energiespeicher auf mechanischer
Basis zur Verfügung.

Das ist der technologische Stand aus der Mitte des 20Jh. So kann es ja nicht immer bleiben.
Dass es Alternativen geben muss ist klar. Daran wird auch schon gearbeitet.
Diese Infrastrukturen müssen aufgebaut werden. Und ja, das wird wieder Geld kosten.
Aber jetzt nix tun und einfach wie gehabt weiter machen wird ganz sicher alsbald unbezahlbar.

Ein Netz, das nur aus Photovoltaikstrom
über Wechselrichter und Windstrom über Umrichter gespeist
wird, droht bei jedem kleinen Fehler (Kurzschluss) zusammenzubrechen.

Quatsch!

Solange der ganze Rest Europas nicht vom Atomkraftkurs abzubringen ist,
nutzt unser Ausstieg auch rein gar nichts!

Erstens:
Irgend jemand muss anfangen, das zu tun was nötig ist.
Wer aber zuerst einsteigt, hat einen Vorlauf.

Zweitens: Jedes abgeschaltete Atomkraftwerk reduziert die Risiken

Drittens: Atomkraftwerke in benachbarten Ländern stellen natürlich auch eine Gefahr dar
und Gott möge mit uns sein, dass kein Supergau in Mitteleuropa passiert.
Aber was nicht in unmittebarer Nähe steht, hat auch ein vermindertes Gefahrenpotential.

Entweder alle lassen es mit der Kernkraft oder es ist für die Katz.

Unsinn.
Atomkraft ist derzeit nicht wirklich billiger als andere Energieformen.
Nur die Bilanzkreise werden anders gezogen.
Im Falle eine GAU wird Atomkraft aber zur sicheren Methode des totalen wirtschaftlichen Ruins.

Trotzdem fahren auch Kohlekraftwerke bei vorhersehbaren
Spitzen durch Wind und Solar regelmäßig auf Teillast.

Und das unter immensem Verschleiß durch die schnellen Lastwechsel!

Moderne Kraftwerkblöcke werden schon so gebaut, das schnellere Lastwechsel möglich sind.
Verschleiß ist in Teillast aber auch in vielen Bereichen geringer.

Der Wirkungsgrad bei Teillast sinkt mitunter bis
auf das Niveau von Kraftwerken aus dem vorletzten Jahrhundert.

So? Woher hast du diese Angaben?

Teillast bedeutet zuerst , dass weniger Brennstoff in die Kessel gekippt wird.
Du propagierst also, dass man besser maximale Mengen verfeuert, weil es effizienter ist???
Da waltet wohl der Irrsinn.
Gruß Uwi