Hallo,
Wenn so ein Tagebau ausgekohlt ist, wird doch irgendwann ein
schönes Naherholungsgebiet draus gemacht. Die ggf.
umzusiedelnden bekommen nagelneue Häuser an anderer Stelle.
Na klar, ist ja auch kein großer Eingriff in Landschaft, Natur und Heimat,
wenn auf hunderten Quadratkilometern das Grundwasser abgesenkt wird, wen Flüsse umgeleitet werden,
wenn Wälder, Wiesen, Dörfer und natürlich gewachsene Biotope erst mal zu einer Mondlandschaft
umgestaltet werden, um in ca. 50…100 Jahren evt. als "wertvolles Naherholungsgebiet2 nutzbar zu werden.
Zwischenzeitlich bleiben die riesigen Abraumhalden nämlich bergbaulich bewirtschaftetes Gebiet,
das nicht mal betreten werden darf, weil akute Lebensgefahr besteht, wegen Erdruschen und Verschüttungen.
Die zig Milliarden, die da zwischenzeitlich vom Steuerzahler für die Renaturierung zugeschustert
werden spielen freilich auch keine Rolle. Das diese Mdr. reinweg ohne jeglichen Wert für die Zukunft sind,
weil ja das Ganze letztlich nur dafür gemacht wird, dass die Kohle in Asche,
Feinstaub und Schadstoffe umgewandelt wird, muss uns auch nicht beunruhigen.
Ich kann da jetzt kein Riesenproblem dran finden. Wo gehobelt wird, fallen Späne!
Na klar, wenn irgend wo auch nur eine normale Fabrik oder eine Autobahn oder ein Flugplatz
geschweige den eine Müllverbrennung gebaut werden soll, gibt es massive Bürgerproteste
mit einstweiligen Verfügungen, langjährigen Gerichtsverfahren, Demonstrationen und Blockaden
wegen Eingriffen in die Landschaft, wegen Naturzerstörung und wegen Zerstörung schöner ländlicher Wohnumwelt.
Dagegen ist so ein Tagebau irgendwo in der Pampa an der polnischen Grenze nur Popelkram.
Die Landeier da in der Lausitz sollen sich mal nicht so haben, nicht wahr.
Und wer meint, die gesamte Energieversorgung könne allein mit
Wind, Sonne, Wasser und GuD-Kraftwerken gestemmt werden, hat
eine gewaltige Wissenslücke!
Das Argument ist alt und darum geht es momentan ja auch gar nicht.
Diese Argument aber regelmäßig in der Diskussion als gute Begründung anzuführen,
dass man am besten alles genau so läßt wie bisher und einfach so weiter macht,
ist einfach nur dumm. Jede Tonne Kohle, die jetzt schon eingespart wird, verlängert
den Zeitraum bis zum versiegen dieser Ressourcen und gibt uns mehr Zeit umzuschwenken.
Die ganzen gasbetriebenen Kraftwerke stehen still und warum?
Wegen der erneuerbaren Energien!
Ja, ist doch prima! Da wird eine Menge Kohle, Gas und Öl gespart und weniger CO2 abgegeben.
Dank ihnen wird der Börsenstrompreis derart
gedrückt, dass kein Gaskraftwerk mehr rentabel zu betreiben ist.
Das ist so Unsinn. Es gibt einen Energiemix und in diesem haben Gaskraftwerke auch die
Funktion, Spitzen auszugleichen. Wenn diese Funktion aber technologisch notwendig ist,
dann ist es auch kein Problem, die Betreiber für die Bereithaltung der Anlagen zu entlohnen.
Mit dem Argument, dass Sparen sich nicht lohnt und man deshalb besser maximal extensiv
weiter wirtschaftet rennt man sehenden Auges in den Abgrund.
Der einzelnen Unternehmer muß natürlich so denken und Wirtschaften.
Wenn aber eine Wirtschaft und eine ganze Gesellschaft meint, so ewig weiter machen zu können,
wird man in den sicheren Ruin gleiten.
Investitionen wurden in den Sand gesetzt und die ursprünglich als sauberste und effizienteste
Begleittechnologie der Energiewende angepriesene Gasturbine bleibt ein Anschauungsobjekt.
Das ist einfach übertrieben.
Außerdem ist auch Gas ein fossiler Brennstoff der ebenfalls in begrenzter Menge vorhanden ist.
Wenn also Gas teilweise durch regenerative Energieformen ersetzt werden kann, dann reicht es länger
und gibt uns mehr Zeit für die komplette Umstellung.
Genau so soll es doch sein!
Ohne die direkt ans Netz
geschalteten rotierenden Massen der Generatoren von großen
Kraftwerken lässt sich kein Netz stabil betreiben.
Das die Grundlastkraftwerke eine Stabilisierungfunktion haben, ist sicher richtig.
Das streitet ja derzeit niemand ab. Zukünftig muß diese Funktion aber intelligenter gelöst werden.
In großen Netzen gibt es auch ganz andere Regelmöglichkeiten, besondern dann, wenn eine
Vielzahl dezentraler .Methoden mit modernen Kommunikations- und Regelmöglichkeiten genutzt werden kann.
Man bräuchte also immer etwa die Hälfte der installierten Leistung
in Form von Gas- oder anderen Verbrennungskraftwerken, welche
auch betrieben werden. Nur so steht für das Abfangen
kurzzeitiger Lastspitzen ein Energiespeicher auf mechanischer
Basis zur Verfügung.
Das ist der technologische Stand aus der Mitte des 20Jh. So kann es ja nicht immer bleiben.
Dass es Alternativen geben muss ist klar. Daran wird auch schon gearbeitet.
Diese Infrastrukturen müssen aufgebaut werden. Und ja, das wird wieder Geld kosten.
Aber jetzt nix tun und einfach wie gehabt weiter machen wird ganz sicher alsbald unbezahlbar.
Ein Netz, das nur aus Photovoltaikstrom
über Wechselrichter und Windstrom über Umrichter gespeist
wird, droht bei jedem kleinen Fehler (Kurzschluss) zusammenzubrechen.
Quatsch!
Solange der ganze Rest Europas nicht vom Atomkraftkurs abzubringen ist,
nutzt unser Ausstieg auch rein gar nichts!
Erstens:
Irgend jemand muss anfangen, das zu tun was nötig ist.
Wer aber zuerst einsteigt, hat einen Vorlauf.
Zweitens: Jedes abgeschaltete Atomkraftwerk reduziert die Risiken
Drittens: Atomkraftwerke in benachbarten Ländern stellen natürlich auch eine Gefahr dar
und Gott möge mit uns sein, dass kein Supergau in Mitteleuropa passiert.
Aber was nicht in unmittebarer Nähe steht, hat auch ein vermindertes Gefahrenpotential.
Entweder alle lassen es mit der Kernkraft oder es ist für die Katz.
Unsinn.
Atomkraft ist derzeit nicht wirklich billiger als andere Energieformen.
Nur die Bilanzkreise werden anders gezogen.
Im Falle eine GAU wird Atomkraft aber zur sicheren Methode des totalen wirtschaftlichen Ruins.
Trotzdem fahren auch Kohlekraftwerke bei vorhersehbaren
Spitzen durch Wind und Solar regelmäßig auf Teillast.
Und das unter immensem Verschleiß durch die schnellen Lastwechsel!
Moderne Kraftwerkblöcke werden schon so gebaut, das schnellere Lastwechsel möglich sind.
Verschleiß ist in Teillast aber auch in vielen Bereichen geringer.
Der Wirkungsgrad bei Teillast sinkt mitunter bis
auf das Niveau von Kraftwerken aus dem vorletzten Jahrhundert.
So? Woher hast du diese Angaben?
Teillast bedeutet zuerst , dass weniger Brennstoff in die Kessel gekippt wird.
Du propagierst also, dass man besser maximale Mengen verfeuert, weil es effizienter ist???
Da waltet wohl der Irrsinn.
Gruß Uwi