Englisch für mein Kind

Hallo,

unsere Tochter ist jetzt 7 Monate alt und mich würde gerne interessieren, ab wann es sinnvoll ist mit dem Kind nicht nur deutsch sondern auch z.B. englisch zu sprechen.

Mir wäre es schon sehr wichtig das Kind mit 2 Sprachen aufzuziehen. Ich und meine Mutter sprechen sehr gut englisch. Kinderbücher in englisch sind auch schon vorhanden.

Gibt es da Erfahrungswerte? Wie sollten wir an die Sache rangehen? Wer kennt positive Beispiele?

MfG

Jens

Hi, Jens!
Es ist heutzutage üblich, zwei Sprachen gleichzeitig zu sprechen. Dein Kind wird automatisch Interesse an Englisch zeigen. Es will schließlich wissen, was die Engländer und Amerikaner singen. Allerdings wird es sich auch später über deutsche Dolmetscher ärgern, wenn sie amerikanische Schauspieler nicht ausreden lassen können.
So, have a nice holiday, and take care!
FJ

Hi Kossi,

ja und nein :wink: Einerseits ist’s wohl inzwischen ziemlich bekannt, dass man nie mehr so leicht eine Sprache lernt wie in den ersten paar Lebensjahren. Andererseits kommt’s natürlich drauf an wie gut Dein „sehr gut“ ist, da das Kind natürlich auch alle Deine Fehler in Wortwahl, Grammatik und Aussprache gnadenlos übernehmen wird. Abwägen wie hoch der potentielle Nutzen gegenüber den potentiellen Schaden ist kannst nur Du selber. Denn derart eingeschliffene Fehler sind sehr, sehr schwer rauszukriegen…

Generell hab ich mal gelernt, dass es wichtig ist, dass für das Kind eine klare Trennung zwischen den Sprachen herrscht. Sei es „Mama englisch, Papa deutsch“ oder „bei den Mahlzeiten altgriechisch“ oder „eine Stunde vor dem Schlafengehen nur französisch“. Trotzem passiert’s natürlich schon, dass kind mal die Wörter durcheinanderwirft und das Sprechen (und später lesen und schreiben!) verzögert sind…

Gibt es da Erfahrungswerte? Wie sollten wir an die Sache
rangehen? Wer kennt positive Beispiele?

Also wenn Ihr keine Muttersprachler seid würde ich sagen: Pfoten weg! Nehmt Euch von mir aus ein Au-Pair-Mädel, das in seiner Muttersprache mit dem Kind redet oder einen Studenten der dreimal in der Woche kommt oder sonstwas. Aber solange Euer englisch nicht nahezu 100% ist würd ich das bleiben lassen :wink: Zudem gibt’s ja zunehmend Kurse für Kinder-Englisch etc. - aber auch das sollte von nem Muttersprachler gegeben werden. Oder Euer Kind kommt dann in nen englischsprachigen Kindergarten/Schule.

*wink*

Petzi

Hallo die Damen und Herren.
(engl. Hello Ladies and Gentlemen)

(oT: gentle heisst im Deutschen doch ‚soft‘. Also Gentleman = Softmann (eher Softie)? )
Okay, zum Thema Mehrsprachigkeit einige hoffentlich interessante Berichte:
http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=241855
http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=150391
http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=238451
…und nicht zu vergessen: http://www.nature.com/news/index.html & http://www.spoton.de/ (both in english :wink: )

HTH
mfg M.L.

Hi Kossi, hi Petzi,

ja und nein :wink: Einerseits ist’s wohl inzwischen ziemlich
bekannt, dass man nie mehr so leicht eine Sprache lernt wie in
den ersten paar Lebensjahren. Andererseits kommt’s natürlich
drauf an wie gut Dein „sehr gut“ ist, da das Kind natürlich
auch alle Deine Fehler in Wortwahl, Grammatik und Aussprache
gnadenlos übernehmen wird. Abwägen wie hoch der potentielle
Nutzen gegenüber den potentiellen Schaden ist kannst nur Du
selber. Denn derart eingeschliffene Fehler sind sehr, sehr
schwer rauszukriegen…

Die meisten Kinder (zumindest die unter drei), die
ich kenne, verweigern auch schlicht eine Sprache zu akzeptieren,
wenn der Sprecher nicht Muttersprachler ist. D.h. in der
Praxis, man kann sich den Mund auf Englisch franzlig
reden, das Kind wird die Sprache allenfalls
passiv akzeptieren, aber nicht aktiv
lernen, wenn es weiss, dass die Mama (oder wer auch immer)
sonst mit anderen Leuten deutsch spricht. Spaeter moegen
sie es als „Sprachunterricht“ angehn lassen, aber das ist
etwas anderes, als zweisprachig aufzuwachsen.

Generell hab ich mal gelernt, dass es wichtig ist, dass für
das Kind eine klare Trennung zwischen den Sprachen herrscht.
Sei es „Mama englisch, Papa deutsch“ oder „bei den Mahlzeiten
altgriechisch“ oder „eine Stunde vor dem Schlafengehen nur
französisch“. Trotzem passiert’s natürlich schon, dass kind
mal die Wörter durcheinanderwirft und das Sprechen (und später
lesen und schreiben!) verzögert sind…

Das Kind trennt so gut wie die, die es ihm vorsprechen.
Auch bei unterschiedlich sprechenden Eltern ist vor allen
Dingen wichtig, dass die Erwachsenen die Sprachen nicht
in den Saetzen mischen (Beispielsatz aus einem deutschen
Aufsatz: „Der Lion ist durch den Ring gejumpt.“ Lehrer war
ein Freund meinerseits, der grosse Muehe hatte, den Eltern
(ex-deutsch) zu erklaeren, warum der Satz falsch war.)

Gibt es da Erfahrungswerte? Wie sollten wir an die Sache
rangehen? Wer kennt positive Beispiele?

Positive Beispiele nur, wenn entweder die Eltern unterschiedliche
Muttersprachler sind, oder ein z.B. deutschsprachiges Ehepaar
in einer englischsprachigen Umgebung lebt, die Fremdsprache
also sozusagen ausser Haus gelernt wird [auf dem Spielplatz,
nicht im Unterricht], aber nicht unbedingt nur ausser Haus
gesprochen wird.

Gruesse
Elke

1 Like

(engl. Hello Ladies and Gentlemen)

kind, mild, and calm - nothing else
Have a nice holiday
FJ

Hallo,

unsere Tochter ist jetzt 7 Monate alt

Warum laßt Ihr Euer Kind nicht einfach in Ruhe? 7 Monate - mein Gott!! Angst vor schulischen Anforderungen? Das stinkt zum Himmel. Kümmert Euch lieber um Überforderung, wenn es dann soweit ist. An der Schule nämlich.

Ansonsten haben Petzi und eclastic recht. Nur Muttersprachler werden von Kindern akzeptiert, und zwar separat in der ihnen eigenen Sprache. Wenn Deutsch-Mammi englisch spricht, schaltet Kind ab. Auf deutsch: die Sprache ist an das Elternteil gekoppelt. Unwiederbringlich.
Alles andere ist Mumpitz und Amateurzeugs.

jo perrey (Ex-Gym-Sprachlehrer Englisch)

Bilingual
Hallo Jens,

ich bezweifle nicht, dass du gut Englisch sprichst… jedoch macht eine sogenannte bilinguale Erziehung nur dann richtig Sinn, wenn einer von euch native speaker ist! Dann bekommt das Kind die Sprache praktisch in den Schoss gelegt.

Ich möchte euch nicht in eure Erziehung reinsprechen - dafür seid ihr verantwortlich. Ihr solltet euch aber überlegen, was ihr wirklich wollt: ein Kind, dass sich natürlich entwickelt oder einen, überspitzt gesagt, „dressierten Affen“! So einen habe ich nämlich jetzt in der Klasse :smile: Das Kind ist nur auf der kognitiven Ebene gefördert worden, die motorische und soziale Ebene wurde schön vernachlässigt… mit dem Ergebnis, dass es zwar lesen, rechnen, schreiben kann, aber in den anderen Bereichen völlig unterentwickelt ist. Das Kind hatte nie die Chance gehabt, Kind zu sein.

Jens, lass deine Tochter erst einmal Kind werden :smile:))

Mit lieben Grüssen

Matthias

Es gibt mittlerweile so viele Kinder, die noch nicht einmal mehr vernünftiges deutsch sprechen können. Ihr solltet euer Kind erst im Deutschen gut fördern ( was helfen einem später zwei Sprachen, von denen keine wirklich gut gesprochen wird ). wie schon erwähnt wird das Interesse am Englisch von ganz alleine kommen.

Hallo,

stellvertretend für alle Artikel möchte ich mich bei euch bedanken. Ich habe da einige Sachen vergessen zu erwähnen. Meine Mutter ist native speaker in english. Ich hatte ihr auch in erster Linie die Rolle angedacht, da sie ein mal in der Woche auf die Kleine aufpaßt. Ich werde da nur ergänzen.

Meine Mutter ist übrigens dreisprachig aufgewachsen und den Unterschied hört keiner heraus.

MfG

Jens

Hallo, Jens,
über Lieder kann man auch ganz gut Englisch lernen, macht auch den Kids viel Spaß.
Have a nice weekend
FJ

Hallo Kossi,
aber dann hast du doch deine Loesung:
Lass die Oma mit der Kleinen Englisch reden.
Fertig.

Meine Mutter ist übrigens dreisprachig aufgewachsen und den
Unterschied hört keiner heraus.

Wenn das eben richtig dreisprachig war (wie unten
erwaehnt) bezweifelt das keiner.

Gruesse
Elke

Hallo!
Nach den vielen „vernichtenden“ Antworten möchte ich dich doch etwas ermutigen! Mehrsprachigkeit ist in vielen Ländern dieser Erde schlichtweg Realität. Nur weil wir Deutschen traditionell einsprachig aufwachsen, heißt das nicht, dass Mehrsprachigkeit ein Kind überfordert oder dass die Eltern ein gedrilltes Wunderkind heranzüchten wollen! Von daher kann ich auch das Argument, dass viele Kinder kein richtiges Deutsch mehr können nicht gelten lassen! Dies rührt wohl eher daher, dass Eltern sich KEINE Gedanken darüber machen, wie sie die (eine!) Sprache ihres Kindes fördern können, selbst nur noch in unvollständigen Sätzen sprechen oder ihre Kinder vorm PC und TV parken.Dass deine Mutter native-speaker ist, ist doch eine perfekte Voraussetzung - es wäre geradezu hirnrissig, dies nicht zu nutzen! Du selbst solltest darauf achten, die Sprachen nicht zu vermischen, das erleichtert das Lernen. Wenn du aber mal etwas auf Englisch vorliest, singst o.ä. schadet das natürlich auch nicht. Schliesslich sollte das Ziel auch nicht unbedingt sein, dass deine Tochter eine perfekte Zweisprachigkeit erreichen muss - meistens wird ohnehin die Umgebungssprache die „starke Sprache“, also die, die besser beherrscht wird. Überfordern wirst du dein Kind damit auf keinen Fall & Sprachmischungen sind ganz normal, d.h. Kinder „denken“ zuerst, die beiden Sprachen wären identisch und mischen sie ganz einfach. Irgendwann kommt der „Knackpunkt“ und sie erkennen die verschiedenen Systeme. Das Argument „Zweisprachige können am Ende beide Sprachen nicht richtig“ stammt aus neunzehnhundertschlagmichtot und ist defintiv längst überholt!
Ich schlage dir vor: Meld dich einfach, wenn du weitere Fragen hast auch bezüglich Literaturtips etc. Ich habe mich mit dem Thema ausgiebig befasst (nicht nur theoretisch - komme selbst auch aus einer dt.-amerik. Familie ,-))
Ansonsten viel Erfolg!
kathi

Hallo Jens,

in allen Fällen, die ich kenne (es sind schon einige) war es so, daß eine Person für eine Sprache stand.
Als der Vater für Englisch und die Mutter für Deutsch oder wie auch immer.
Wenn Deine Mutter also die Englischsprecherin ist und regelmäßig mit dem Kind spricht und dann allerdings immer! in Englisch, dann wird das mit großer Wahrscheinlichkeit klappen.
Ein Freund ist dreisprachig aufgewachsen.
Vater und Mutter Deutsch
Au pair Englisch
französischer Kindergarten
Daß er nicht viersprachig aufwuchs lag nur daran, daß die Mutter nicht wollte, daß der Vater mit den Kinder Rumänisch spricht.

Gandalf