Hi Kossi, hi Petzi,
ja und nein Einerseits ist’s wohl inzwischen ziemlich
bekannt, dass man nie mehr so leicht eine Sprache lernt wie in
den ersten paar Lebensjahren. Andererseits kommt’s natürlich
drauf an wie gut Dein „sehr gut“ ist, da das Kind natürlich
auch alle Deine Fehler in Wortwahl, Grammatik und Aussprache
gnadenlos übernehmen wird. Abwägen wie hoch der potentielle
Nutzen gegenüber den potentiellen Schaden ist kannst nur Du
selber. Denn derart eingeschliffene Fehler sind sehr, sehr
schwer rauszukriegen…
Die meisten Kinder (zumindest die unter drei), die
ich kenne, verweigern auch schlicht eine Sprache zu akzeptieren,
wenn der Sprecher nicht Muttersprachler ist. D.h. in der
Praxis, man kann sich den Mund auf Englisch franzlig
reden, das Kind wird die Sprache allenfalls
passiv akzeptieren, aber nicht aktiv
lernen, wenn es weiss, dass die Mama (oder wer auch immer)
sonst mit anderen Leuten deutsch spricht. Spaeter moegen
sie es als „Sprachunterricht“ angehn lassen, aber das ist
etwas anderes, als zweisprachig aufzuwachsen.
Generell hab ich mal gelernt, dass es wichtig ist, dass für
das Kind eine klare Trennung zwischen den Sprachen herrscht.
Sei es „Mama englisch, Papa deutsch“ oder „bei den Mahlzeiten
altgriechisch“ oder „eine Stunde vor dem Schlafengehen nur
französisch“. Trotzem passiert’s natürlich schon, dass kind
mal die Wörter durcheinanderwirft und das Sprechen (und später
lesen und schreiben!) verzögert sind…
Das Kind trennt so gut wie die, die es ihm vorsprechen.
Auch bei unterschiedlich sprechenden Eltern ist vor allen
Dingen wichtig, dass die Erwachsenen die Sprachen nicht
in den Saetzen mischen (Beispielsatz aus einem deutschen
Aufsatz: „Der Lion ist durch den Ring gejumpt.“ Lehrer war
ein Freund meinerseits, der grosse Muehe hatte, den Eltern
(ex-deutsch) zu erklaeren, warum der Satz falsch war.)
Gibt es da Erfahrungswerte? Wie sollten wir an die Sache
rangehen? Wer kennt positive Beispiele?
Positive Beispiele nur, wenn entweder die Eltern unterschiedliche
Muttersprachler sind, oder ein z.B. deutschsprachiges Ehepaar
in einer englischsprachigen Umgebung lebt, die Fremdsprache
also sozusagen ausser Haus gelernt wird [auf dem Spielplatz,
nicht im Unterricht], aber nicht unbedingt nur ausser Haus
gesprochen wird.
Gruesse
Elke