Entdeckungen von Laien

Hallo!

Nachdem Andreas eine ähnliche Frage aufgeworfen hat, würde mich interessieren, welche Beiträge zu naturwissenschaftlichen (oder auch mathematischen) Theorien wir Laien verdanken. Mir selbst ist nämlich nicht viel dazu eingefallen:

Gregor Mendel, Mönch (Klassische Genetik)
George Green, Müller (Greensche Funktion, Satz von Green)
Otto von Guericke, Bürgermeister (Vakuumtechnik)
Johann Wolfgang von Goethe, Dichter (Blütenanatomie)
… und das war’s dann auch schon ziemlich.

Kennt jemand weitere Beispiele? Vor allem auch aus jüngerer Zeit?

Michael

Laien, Stichwort Dilettant:
Hallo!

Deine Laien nennen sich auch Dilettanten,

Kennt jemand weitere Beispiele? Vor allem auch aus jüngerer
Zeit?

unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Dilettant

wirst du fündig.

So long,

MainBrain

Hallo!

Gregor Mendel, Mönch (Klassische Genetik)

hallo Michael
Da Mendel u A. Zoologie und Botanik, in Wien studiert hat würde ich ihn aus der Liste streichen.
Gruß mm

Hallo!

Nachdem Andreas eine ähnliche Frage aufgeworfen hat, würde
mich interessieren, welche Beiträge zu naturwissenschaftlichen
(oder auch mathematischen) Theorien wir Laien verdanken. Mir
selbst ist nämlich nicht viel dazu eingefallen:

Hallo Michael,

das ist natürlich auch eine Definitionsfrage. Natürlich betrachtet die Akademikergemeinschaft jeden, der nicht den normalen Ausbildungsweg durchlaufen hat, als „Eindringling“, was die üblichen menschlichen Wegbeissreaktionen zur Folge hat.

Wenn sich aber jemand, wie auch immer, soviel Fachwissen angeeignet hat, dass er Beiträge zur Weiterentwicklung einer Wissenschaft leisten kann, dann halte ich die Bezeichnung Laie für geradezu bösartig.

Der Liste würde ich Kaiser Hirohito zufügen, der sich glaube ich mit Meeresbiologie befasst hat und auch in Fachkreisen international anerkannt war. Die Frage ist nur, ob man ihm das auch hätte durchgehen lassen, wenn er nicht Kaiser von Japan gewesen wäre.

In einem gewissen Sinn MÜSSEN Entdeckungen ja von Laien gemacht werden: wer auch immer als erster die Existenz von Atomen entdeckt hat, Atomphysiker kann er nicht gewesen sein.

Gruss Reinhard

Erwin Schrödinger als Laie
Hi Michael,

ich würde unbedingt zu Genannten den Physiker Erwin Schrödinger (u.a. → Schrödinger-Gleichung) hinzufügen. Er hat ein paar Jahre vor der Entdeckung bzw. Entschlüsselung des genetischen Codes durch eine geniale logische Analyse bewiesen, daß ein solcher existieren müsse (in seiner Abhandlung „Was ist Leben“).

Gruß

Metapher

Man lernt nie aus…

Da Mendel u A. Zoologie und Botanik, in Wien studiert hat
würde ich ihn aus der Liste streichen.

Das wusste ich nicht! Danke!

Nachdem Andreas eine ähnliche Frage aufgeworfen hat, würde
mich interessieren, welche Beiträge zu naturwissenschaftlichen
(oder auch mathematischen) Theorien wir Laien verdanken. Mir
selbst ist nämlich nicht viel dazu eingefallen:
Gregor Mendel, Mönch (Klassische Genetik)
George Green, Müller (Greensche Funktion, Satz von Green)
Otto von Guericke, Bürgermeister (Vakuumtechnik)
Johann Wolfgang von Goethe, Dichter (Blütenanatomie)
… und das war’s dann auch schon ziemlich.

Kennt jemand weitere Beispiele? Vor allem auch aus jüngerer
Zeit?

Wenn man die Frage nach Theorien die durch Laien die Wissenschaft weiter gebracht haben etwas weiter fasst, kommt man zu den Zufallsentdeckungen. Beispiel Albert Hofmann, der als Chemiker das LSD zufällig gefunden hat.
Du könntest mal in dem Buch „Zufallsentdeckungen in der Wissenschaft“, Autorin Gudrun Schury, nachsehen.
Udo Becker

Hallo!

Das es wohl nicht so einfach ist, von klassischen Laien zu sprechen, wenn es um bedeutende wissenschaftliche Entdeckungen geht, haben ja schon die Vorredner bemerkt.

Ganz gut in die Reihe der aufgeführten Beispiele passt auch die Entdeckung der kosmischen Hintergrundstrahlung durch Penzias und Wilson. Beide waren, obwohl beruflich Physiker bzw. Astronom, nicht mal ansatzweise mit der Sache beschäftigt und konnten auch längere Zeit nicht einordnen, was sie eigentlich entdeckt hatten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Arno_Penzias

Grüße
Christian

Hi Udo,

Beispiel Albert Hofmann, der
als Chemiker das LSD zufällig gefunden hat.

das war mitnichten eine Zufallsentdeckung.
Hofmann arbeitete bei Sandoz an einem Forschungsprojekt, bei dem Lysergsäure systematisch derivatisiert wurde und LSD 25 eben das 25. Präperat der Serie war; LSD ist Lysergsäure Derivat Nr. 25. Wen es einteressiert, es ist das Diethylamid der Lysergsäure.
Was er zufällig entdeckt hat ist, daß es eine solch potente halluzinogene Wirkung hat. Vorher bekannt war allerdings schon bekannt, das Lysergsäurederivate häufig halluzinogene Wirkung haben, aber eben nicht so heftig wie LSD 25.

Gandalf

Astronomie
Hallo,

nicht ganz so spektakulär, aber evtl. ein interessanter Aspekt:

In der Astronomie werden laufend neue Entdeckungen von Laien gemacht.
Hauptsächlich geht es dabei um Kometen.
Die grossen Sternwarten haben eine Hotline, bei der im Prinzip jeder seine Entdeckung melden kann.
Praktisch sind das oft Hobbyastronomen, die zufällig zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Richtung geschaut haben.
Erscheint eine meldung entsprechend wichtig, dann wird schon mal ein grosses Teleskop darauf angesetzt.

Gruss,
TR

Hallo Michael,

Goethe kannst du auch eher von deiner Liste streichen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Goethe#Naturkundliche_S…

Zudem studierte er anfangs Jura.

MfG Peter(TOO)

Das war mitnichten eine Zufallsentdeckung.
Hofmann arbeitete bei Sandoz an einem Forschungsprojekt, bei
dem Lysergsäure systematisch derivatisiert wurde und LSD 25
eben das 25. Präperat der Serie war; LSD ist Lysergsäure
Derivat Nr. 25. Wen es einteressiert, es ist das Diethylamid
der Lysergsäure.
Was er zufällig entdeckt hat ist, daß es eine solch potente
halluzinogene Wirkung hat. Vorher bekannt war allerdings schon
bekannt, das Lysergsäurederivate häufig halluzinogene Wirkung
haben, aber eben nicht so heftig wie LSD 25.

Interessant. Mir war in Erinnerung, dass er die damals übliche Geschmacksprobe an einer neu synthetisierten Substanz vorgenommen hatte und dann seinen dreitägigen Trip geschildert hat.
Udo Becker

Hi Udo,

Interessant. Mir war in Erinnerung, dass er die damals übliche
Geschmacksprobe an einer neu synthetisierten Substanz
vorgenommen hatte und dann seinen dreitägigen Trip geschildert
hat.

ich hatte noch einen OC-Prof der alten Schule, der auch von einigen! Substanzen, die wir im Praktikum kochen mußten Geschmackproben nahm, aber längst nicht von allen. Das Lysergsäurederivate eine gewisse pharmakologische Wirkung hatten war schon bekannt und daher wird er kaum Selbstversuche gemacht haben.
Soweit ich die Geschichte in Erinnerung habe, reichte die Menge aus, die beim Hantieren damit durch die Haut permeierten um merkliche Wirkungen zu erzielen. Darauf hat er einen Selbstversuch mit, ich glaube, 250 Mikrogramm gemacht. Es gibt dazu einen Bericht, in dem er die anschließende Fahrt mit dem Fahrrad beschreibt und parallel dazu seine Laborantin, die mit ihm fuhr.
Diese 0,25 mg sind nach heutiger Kenntnis eine rund zehnfache Überdosierung.

Gandalf

Hallo Peter,

Goethe kannst du auch eher von deiner Liste streichen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Goethe#Naturkundliche_S…

Könntest Du das ein bisschen näher begründen? Ich habe nirgends von einer naturwissenschaftlichen Ausbildung Goethes gelesen.

Zudem studierte er anfangs Jura.

Ja. Und? Bedeutet das, dass er kein Laie auf dem Gebiet der Botanik war?

Michael

Hallo Michael,

Goethe kannst du auch eher von deiner Liste streichen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Goethe#Naturkundliche_S…

Könntest Du das ein bisschen näher begründen? Ich habe
nirgends von einer naturwissenschaftlichen Ausbildung Goethes
gelesen.

Bei Goethe führst du ja die Blütenanatomie an.

Jetzt klick mal auf meinen Link und lese das was ganz oben erscheint.
In Biologie kannst du Goethe höchstens als Autodidakt bezeichnen.
Wer einen Anatomieprofessor als Privatlehrer hat, ist kein Laie mehr.

MfG Peter(TOO)

Entdeckung der Plattentektonik durch Wegener. Alfred Wegener war
studierter Metereologe.

Huhu!

Da fallen mir ein paar ein, auch wenn vielleicht andere Leute anders denken:

Einstein.
Angestellter des schweizer Patentamtes.
(Nähres muß ich zu ihm nicht schreiben, oder?)

Darwin - studierter Theologe und Hobbygeologe, der als „Gentelman-Begleiter“ des Kapitäns auf einer Weltreise mitgenommen wurde, damit der keine Depressionen kriegt - hinterher hat er ein paar ziemlich gute Bücher geschrieben, was nichts daran ändert, das er Fachfremd war.

Antoine Laurent de Lavoisier; Bekannt als „französischer Chemiker der den Sauerstoff und den Wasserstoff entdeckt, die Waage in die Chemie eingeführt, eine neue Elementdefinition entwickelt und die Phlogistontheorie widerlegt hat“ - er war Steuerpächter.

Reicht das?

Viele Grüße!
Ph.

Einstein.
Angestellter des schweizer Patentamtes.
(Nähres muß ich zu ihm nicht schreiben, oder?)

http://de.wikipedia.org/wiki/Einstein#Diplom:_vom_Le…

Darwin - studierter Theologe und Hobbygeologe, der als
„Gentelman-Begleiter“ des Kapitäns auf einer Weltreise
mitgenommen wurde, damit der keine Depressionen kriegt -
hinterher hat er ein paar ziemlich gute Bücher geschrieben,
was nichts daran ändert, das er Fachfremd war.

Hallo Ph.,
was hätte Darwin deiner Meinung nach studieren müssen, um in seiner Zeit nicht als fachfremd zu gelten?
„Das Theologiestudium war zur damaligen Zeit eine übliche Laufbahn für einen naturbegeisterten Menschen, ein Umstand, der sich später – nicht zuletzt durch Darwin selbst – ändern sollte.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Darwin#Jugend_u…
Grüße
Ulf

Vor allem auch aus jüngerer
Zeit?

Ich denke, da wird es keine bis kaum Beispiele geben. Dadurch, dass das wissenschaftliche Gebäude immer komplexer wird, wird es auch zunehmend schwieriger (und damit unwahrscheinlicher) dass ein Laie noch besonders herausragende Entdeckungen machen kann.
Um überhaupt „Experte“ auf einem Gebiet zu werden, reicht es ja in vielen Bereichen nicht mal mehr aus, dass man das allgemeine Fach (Physik o.ä.) studiert hat, sonder man muss sich intensiv auf eine Fachrichtung spezialisieren.