Enteisung in früheren Zeiten

Hallo,

das ist eigentlich eher eine Interessensfrage. Ich habe mir vorgestellt wie die Leute in früheren Jahrhunderten ihre Wege enteist haben, wo es doch damals noch viel mehr Kutschen gab und Reiter, die durch die Wälder zogen. Wurde damals ganz normal Salz verwendet oder mussten Arbeiter ran? Solche vereisten Wege wie in diesem Winter sind ja auch im Wald möglich. Hat man dann einfach gewartet, bis wieder Schnee fiel?

Wäre ja toll, wenn jemand etwas darüber wüsste.

Hallo Myra

Die sind früher in die Apotheke gegangen haben sich für einen Taler 20gr Salz gekaut und das Körnchen… Für Körnchen…Für Körnchen vor die großen Kutschenräder gelegt. ganz ganz sorgfältig.

Nein Myra Spaß bei Seite, man hat im Winter ein Schlittengestell unter die Kutschen gebaut und mit Pferden die im Winter beim Schmied rutschfeste Stollen unter die Füße(Hufe) bekamen ist man dann drauf losgeschlittert.
Die Wege wurden nicht geräumt so dass genug liegen blieb um eine schöne Schlittenfahrt zu ermöglichen.
Wie in dem Lied Petersburger Schlittenfahrt.

Gruß Ma-kani

Hallo,

das ist eigentlich eher eine Interessensfrage. Ich habe mir
vorgestellt wie die Leute in früheren Jahrhunderten ihre Wege
enteist haben, wo es doch damals noch viel mehr Kutschen gab
und Reiter, die durch die Wälder zogen. Wurde damals ganz
normal Salz verwendet oder mussten Arbeiter ran?

Salz war früher ein sehr teurer Rohstoff, eine ganze Reihe von Städten (Salzburg, Passau, etc) verdankte ihren Reichtum dem Salzhandel. Das hätte man nie auf die Wege geschmissen zum Enteisen, dafür war das viel zu teuer. Ein Pferd braucht im Winter keinen gestreuten Weg. Ein Forstweg wird ja heute auch nicht gestreut und ein Pferd hat kein Problem selbst im Winter dicke Baumstämme aus dem Wald zu ziehen.
Und die Kutschen: Wenn zu viel Schnee lag hat man einfach Schlitten verwendet oder man hat den Schnee einfach mit einem von Pferden gezogenen Pflug zumindest größtenteils vom Schnee befreit. Und man darf nicht vergessen, dass damals die Mobilität v.a. im Winter viel geringer war als heute. Wenn das Wetter nicht gut war, blieb man einfach zu hause. Heute geht das nicht mehr, da wir und unsere Wirtschaft auf den täglichen Transport angewiesen sind.

Das Salzstreuen auf den Wegen und das Bedürfnis bzw die Notwendigkeit jeden Tag mobil zu sein ist eben erst eine Sache der letzten sagen wir 100 Jahre.

vg,
d.

HalloMyra Jones,

das ist eigentlich eher eine Interessensfrage. Ich habe mir
vorgestellt wie die Leute in früheren Jahrhunderten ihre Wege
enteist haben …

wenn du mal einen Schritt aus dem Haus machst, stellt du fest, dass Schnee nicht glatter ist als vergammelndes Laub im Herbst. Und je kälter, desto besser die Haftung.

Wenn ich jetzt schriebe, das alles sei ein Komplott der Sreusalzmafia, läge ich wohl falsch (hoffentlich). Aber ich habe Erfahrungen als Fußgänger, Radfahrer, Motorradfaher und Autofahrer (nicht als LKW-Fahrer). Und ich kannn sagen: Schnee ist kein Problem, außer für die, die meinen, mit 15 km/h auf der linkesten Spur fahren zu müsen.

Gruß, Zoelomat

Hallo Myra: Vor 50-100 Jahren wurde in Europa noch vielfach mit Holz und/oder Kohle geheizt und gekocht. Die Asche konnte man(n) bei Bedarf im Hausbereich aufs Eis Streuen was eine ähnlichen Effekt hatte wie Salz. Aus heutiger Sicht eine wenig umweltfreundliche Massnahme, aber einige Knochenbrüche älterer oft gehbehinderter Menschen konnten damit wohl verhindert werden. Gruss. Paul

Hallo
Ich habe mir vorgestellt wie die Leute in früheren Jahrhunderten ihre Wege enteist haben, wo es doch damals noch viel mehr Kutschen gab
und Reiter, die durch die Wälder zogen. Wurde damals ganz
normal Salz verwendet oder mussten Arbeiter ran? Solche
vereisten Wege wie in diesem Winter sind ja auch im Wald
möglich. Hat man dann einfach gewartet, bis wieder Schnee
fiel?

… Aus heutiger Sicht eine wenig
umweltfreundliche Massnahme…

MOMENT mal - dass Holzasche umweltschädigender sein soll als Salz, dürfte einer Überprüfung kaum standhalten.

Gruss Reinhard

1 Like

Das Verteilen der Asche hat einen positiven Effekt. Sogar mit Holzkohle wurde Schwarzerde erzeugt und Landwirtschat ermöglicht.
Das Umweltschädliche ist Ruß.

innerorts: warmes Salzwasser
Hallo,
frischer Schnee ist selbst in unserer Zeit kein besonderes Hindernis, ja er dämpft sogar im Falle eines Falles den Fall.
Dennoch wurden abstumpfende Mittel gestreut, z. B. Asche.
Salz war zu teuer. Umweltaspekte hat man aber in früheren Jahrhunderten kaum berücksichtigt.
Neben den festen Abfällen aus Küche und Gewerbe haben sicherlich auch die auf offener Straße „entsorgten“ Exkremente von Mensch und Tier die Vereisung der Straßen in Grenzen gehalten bzw. die Rutschgefahr teilweise in den Sommer übertragen - Brrr

Freundliche Grüße
Thomas

P.S.: Es ist m. E. eine Frechheit der Behörden, von der arbeitenden Bevölkerung einen ständigen Winterdienst zu fordern, den sie selber nicht leisten können.

War in früheren Zeiten nicht nötig
Hei!

Schon mal auf einer Wiese Glatteis gesehen?
Richtig glatt setzt vor allem auch einen passenden Untergrund vorraus - auf einer geteerten Strasse geht das Blitzfix, auf einem Feldweg . . .

Hinzukommt, das es heute auf einer Strasse von Autoreifen angetaut wird, dann wieder friert, dann wieder von Reifen angetaut wird, dann wieder friert . . . mit der Zeit gibt das eine schöne, glatte Oberfläche.

Auf einem Schotterweg mit drei Kutschen und vier Pferden pro Stunde dürfte das bedeutend länger dauern.

lg, mabuse

Hi,

das ist eigentlich eher eine Interessensfrage. Ich habe mir
vorgestellt wie die Leute in früheren Jahrhunderten ihre Wege
enteist haben, wo es doch damals noch viel mehr Kutschen gab
und Reiter, die durch die Wälder zogen. …

Meine Vermutung: Wenn man die Wege enteist hätte, wäre daraus knöcheltiefer Schlamm geworden. Daher war man wohl eher froh, wenn die Wege durchfroren, weil man dann halbwegs sauberen Fußes auf ihnen wandeln konnte. Das ist vielleicht so wie in Sibirien, wo viele Straßen erst befahrbar werden, wenn sie gefroren sind.

Gruß S

Danke für die zahlreichen Antworten.
Wie das beim Schnee passierte, konnte ich mir auch noch vorstellen. Nur bei richtigem Schlittereis, kann ich mir nicht vorstellen, dass da jemand freiwillig das Haus verlässt. Ich meine so etwas wie dieses Jahr, als es abwechselnd schneite und taute (+regnete). Sogar ich bin hingefallen! Deswegen kann ich mir nicht vorstellen, dass Pferde, selbst mit Stollen, so einfach geradeaus laufen können. Mit nem schweren Zug, okay, aber bei einfachen Reitern?

Sehr kreative Mittel.
Danke

Waren die Stollen wirklich so rutschfest, dass man auf komplett gefrorenen Seen laufen könnte? Ich meine richtige Eiswege, nicht Schneewege.

Waren die Stollen wirklich so rutschfest, dass man auf
komplett gefrorenen Seen laufen könnte? Ich meine richtige
Eiswege, nicht Schneewege.

Liebe Myra

das kann ich voll bestätigen, an jedem Hufeisen waren zwei spitze Stollen, also Eisenspitzen, die für einen absolut sicheren und rutschfesten Auftritt der Pferde sorgten.
Ich habe so einen Einsatz zwar noch nicht auf einem See gesehen, aber dafür auf spiegelglatten Flächen,(Richtige Eiswege) und hätte daher, solange das Eis dick genug wäre, für einen See keinerlei Bedenken.

Es grüßt dich

Ma-kani

Hallo Myra,

ich habe irgendwann mal gelesen das zumindest in den Städten die Straßen oftmals frei waren, zumindest in der Nähe von Badehäusern. Das warme Wasser wurde einfach auf die Straßen geleitet wodurch im Winter auch der Schnee „geräumt“ wurde. In wie weit es „eisfrei“ blieb kann man heute aber wohl kaum noch feststellen. Ich denke aber, das man sich in den Städten ohne größere Einschränkungen selbst im Winter gut fortbegeben konnte.

Liebe Grüße